Wenn ich einen Themen-Monat zum Thema Bücher mache, darf meine liebe Bloggerfreundin Gudrun aus Wien auf keinen Fall fehlen. Nicht nur das sie ein sehr gutes Händchen für Bücher hat – was wohl auch an ihrem Beruf als Buchhändlerin liegt – sie kann auch wirklich toll schreiben. Auch wenn sie jetzt eher in der großen weiten Welt anstatt in einer Buchhandlung unterwegs ist – so kennt sie sich in der Bücherwelt rund um Wien aus. Grund genug also, die Reisebloggerin – wie der Blog von Gudrun heisst – über bibliophile Orte und Bücher rund um Wien auszufragen.
Inhaltsverzeichnis
Was war zuerst? Der Reiseführer oder die Entdeckung?
Natürlich die Entdeckung! Jetzt wohne ich schon über 30 Jahre in Wien und noch immer gibt es spannende Plätze und Orte, die ich zufällig entdecke, die aber auch in keinem Reiseführer stehen.
Dazu kommt, dass sich Wien ständig verändert, neue Stadtviertel entstehen, trendige Lokale sperren auf und wieder zu, Museen werden umgebaut und neu eröffnet, Wien ist eine lebendige, quirlige Stadt.
Du bist in Wien zuhause – gibt es dort spannende bibliophile Orte?
An bibliophilen Orten mangelt es wahrlich nicht.
Bibliotheken in Wien
Ebenfalls sehenswert ist der Lesesaal der Wienbibliothek im Rathaus. Und natürlich schlägt mein Herz für die städtischen Bibliotheken, wo ich mir Woche für Woche Bücher ausborge. In der Hauptbücherei werden auch häufig Lesungen organisiert.
Lesungen und Literaturmuseen entdecken!
Fast hätte ich auf das Literaturmuseum vergessen! Und auf die Alte Schmiede!
Kaffeehäuser – perfekt zum Lesen!
Die Wiener Kaffeehäuser sind ebenfalls bibliophile Orte in Wien, denn schließlich ist es Tradition, dass dort die aktuellsten Tageszeitungen aufliegen. Ich empfehle hier den Bräunerhof im ersten Bezirk und das Cafe Sperl im sechsten Bezirk.
Welche drei Reiseführer sollte man deiner Meinung nach für einen Kurztrip nach Wien besorgen?
Bei den Reiseführern habe ich leider oft das Gefühl, dass sie sich nur auf die 08/15 Sehenswürdigkeiten beschränken. Man kann also gut und gerne auf den Kauf eines solchen verzichten.
Am besten ist es mit offenen Augen durch den ersten Bezirk zu schlendern. Empfehlenswert ist es außerdem sich einer Führung anzuschließen, die zu den unterschiedlichsten Themen angeboten werden.
Welcher Roman über Wien hat dein Herz erobert?
Einer meiner liebsten Romane über Wien ist „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ von Edmund de Waal. Der Autor erzählt darin seine Familiengeschichte, die unter anderem in dem altehrwürdigen Palais Ephrussi an der Wiener Ringstraße spielt.
Für Krimifans habe ich ebenfalls eine Empfehlung: Alex Beer lässt in ihren Krimis den Kommissar August Emmerich im Wien der 20er Jahre ermitteln. Sehr spannend und auch für Geschichtsfans interessant.
Welchen Ort in Wien hättest du ohne einen Reiseführer nie entdeckt?
Ich behaupte keinen. Es ist eher andersrum: Ich frage mich oft, warum der eine oder andere Ort nicht in einem Reiseführer steht. Neues entdecke ich meistens bei meinen ausführlichen Spaziergängen durch Wien.
Inspirieren lasse ich mich gerne durch das Buch von Christian Seiler „Besser gehen in Wien“ oder die Reihe aus dem Falter Verlag „Kultur für Genießer“, wo Bücher über die unterschiedlichsten Themen erschienen sind. Ein Band handelt zum Beispiel über „Geheime Pfade“, ein anderer führt zu botanischen Orten.
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