Hallo Deborah, schön dich für ein Interview auf Teilzeitreisender.de gewonnen zu haben!
Erzähl doch mal ein wenig über dich und dein Blogprojekt.
Hallo Janett und vielen Dank für die Interviewanfrage. Die erste Idee zu meinem Blog hatte ich bereits 2016. Ab da habe ich ziemlich viel experimentiert mit Layout-Ideen und inhaltlichen Fragestellungen, bis ich ihn letztendlich dieses Frühjahr umgesetzt und dann auch öffentlich gemacht habe.
Ziel des Blogs ist es einerseits, Ideen und Anregungen mit auf den Weg zu geben, was man überhaupt einmal machen könnte, und, was man bewusst einmal anders machen könnte, beispielsweise im Winter an die Nordsee oder zum Baden nach Berlin. Und da sind wir auch schon beim zweiten großen Ziel, denn ich möchte vermitteln, dass jede Region und jede Jahreszeit ihre Reize hat und dass “der perfekte Urlaub” vorwiegend von uns selbst und unserer Einstellung abhängt.
Fernreisen sind toll, ohne Frage, aber wenn das mal nicht möglich sein sollte, aus finanziellen oder zeitlichen oder gesundheitlichen Gründen, dann ist ein Urlaub nicht weniger schön oder macht nicht weniger glücklich, weil er “nur” in Europa oder sogar “nur” vor der Haustür stattfindet.
Ein mir weiterhin wichtiger Punkt bei meinem Blog ist, dass ich kein „Selfie-Kanal“ bin. Ich berichte von meinen bzw. unseren Reisen und das natürlich sehr subjektiv und persönlich. Aber Selfies werdet Ihr auf meinen Accounts nicht finden. Die wenigen, die wir machen, machen wir nur für uns und wie Ihr seht, nehmen wir uns dabei auch meistens nicht so ernst.
Auf deinem Blog reist du einem Spiel von Ravensburger hinterher – „Deutschlandreise“. Wie kam es zu dieser Idee?
Ich war beruflich — ich bin Archäologin — die letzten Jahre sehr viel innerhalb Deutschlands unterwegs zu Tagungen, Vorträgen und Exkursionen. Auf diese Weise habe ich bereits sehr viel von Deutschland gesehen und wahrscheinlich mit einem etwas anderen Blick auf die Dinge, als der normale Tourist, da immer der archäologische oder kunsthistorische Kontext im Vordergrund stand. Ob ich wirklich schon so viel gesehen hatte, wollte ich dann gerne in einer Karte festhalten. Du kennst bestimmt diese Weltkarten zum Freirubbeln?! Aber irgendwie gab es die nicht meinen Vorstellungen entsprechend.
Und weil mein Mann und ich sehr gerne Brettspiele spielen und aktuell sogenannte Legacy-Spiele sehr gefragt sind, bei denen sich der Spielplan mitentwickelt, indem er u.a. beklebt wird, kam ich auf die Idee, meine alte Spielkarte der Deutschlandreise mit Sternen zu bekleben, um zu markieren, wo ich schon gewesen war.
Die Idee habe ich dann für meinen Blog aufgegriffen, weil das Spiel einen sehr guten Querschnitt durch alle Landschaften Deutschlands abbildet. Und bei der Überlegung, wie ich das angemessen präsentieren könnte, kam ich dann auf die Idee, dieselben Motive heute, rund 25 Jahre später, noch einmal zu fotografieren, um auf diese Weise auch eventuelle landschaftliche Veränderungen festzuhalten.
Gibt es das Spiel heute immer noch zu kaufen?
Ja, das Spiel gibt es tatsächlich in einer überarbeiteten Auflage auch heute noch zu kaufen. Und es gibt sogar die Weiterentwicklungen „Europareise“ und „Weltreise“.
Wie viele Orte hast du schon bereist und wie groß ist deine Liste der fehlenden „Deutschlandziele“?
Die Liste ist in der Tat noch sehr groß. Insgesamt sind es 204 Stationen. Gut die Hälfte habe ich davon zwar bereits gesehen; doch oft war ich auch nur in der Region, aber nicht in der Stadt, die auf der Karte verzeichnet ist oder ich habe keine Fotos gemacht oder zumindest nicht von dem gefragten Motiv.
Ich möchte natürlich für den Blog dann auch eine entsprechende Aktualität aufweisen können, sodass ich nur auf Bilder seit 2014 zurückgreife, für die Deutschlandreise sogar möglichst noch aktueller. Ich habe also noch ein bisschen was vor (lacht).
Mal ganz unter uns – was war bisher deine schönste Reise?
Meine schönste Reise war meine Hochzeitsreise im Jahr 2015. Mein Mann und ich sind mit dem Auto runter nach Bayern an den Königssee gefahren und von dort weiter nach Varese in Italien.
Ab da sind wir dann einmal quer durch Norditalien bis Padua und von dort nach Österreich in den Nationalpark Hohe Tauern und wieder zurück nach Deutschland. Die Reise war so geplant, dass wir immer eine kurze Fahrt zur nächsten Unterkunft hatten und dort dann 1 bis 2 Nächte geblieben sind. Wir waren auf dieser Reise wandern in den Bergen, baden im Wörthersee, auf einem Nachtspaziergang durch Rothenburg ob der Tauber, in unzähligen Museen, Kirchen und Burgen, haben den Geburtstag meines Mannes in Wien gefeiert und haben in den unterschiedlichsten Unterkünften geschlafen — von Pritschen in einem alten Krankenhaus, über das klassische Hostel, bis hin zu urigen Pensionen —, tolle Menschen kennengelernt und wunderschöne Landschaften gesehen. Diese Reise war ein Traum und hat uns beiden auf Jahre Erinnerungen geschenkt, von denen wir zehren können.
Wohin geht es als nächstes?
Die nächsten Ziele sind Bad Berleburg im Sauerland und Halberstadt im Harz. Und sehr wahrscheinlich werden sie dann auch in dieser Reihenfolge an den kommenden Montagen auf meinem Blog erscheinen.
Vielen Dank für deine Antworten!
Sehr gerne.
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Schönes Interview! Ich habe auf Facebook von Arkumubu gehört und war direkt begeistert. Ich durfte der lieben Deborah in Bad Berleburg die WisentWildnis zeigen. Wir beide haben auch noch das Schloss besichtigt und ein altes Backhaus angeschaut. Es war ein interessanter und schöner Tag :-)