Auf den ersten Blick rechnet man beim Anblick der Abtei im belgischen Stavelot nicht wirklich mit einem Museum in Sachen Motorsport. So stelle ich mir zu Beginn des Besuchs hier unweit der Rennstrecke von Spa-Francorchamps die Frage, ob ich mich nicht eher verfahren habe.
Der erste Anblick sind Gebäude aus dem 16. und 18. Jahrhundert, die aus der Zeit des Fürstentums Stavelot-Malmedy stammen.
Inhaltsverzeichnis
Zur Geschichte der Abteikirche Stavelot
Die Überreste der Abteikirche selbst stammen aus dem 11. Jahrhundert. Stavelot selbst ist wirklich sehenswert, auch weil es einer der ältesten Orte Belgiens ist. Schon im Jahre 648 wurde das Kloster Stablo durch den Heiligen Remaclus im Auftrag des Hausmeiers Grimoald gegründet – Geschichte findet man hier also nicht nur zum Thema Motorsport. Schon die Parkmöglichkeit versetzt einen ein Stück weit in die Vergangenheit – immerhin geht das hier an diesem Sonntag für umsonst – automatisch zieht man aber selbst im Kleinwagen den Kopf ein, so eng kommt mir das hier vor. Aber ihr werdet ja selbst sehen!
Museum des Circuit de Spa-Francorchamps
Erst beim Eingang zu den Gebäuden stelle ich erleichtert fest, dass ich hier richtig bin. Neben zwei anderen Museen gibt es hier endlich den ersten Hinweis auf das Museum des Circuit de Spa-Francorchamps.
Um hier Motorsporthistorie zu sehen sind 11 € fällig – dafür kann man aber auch die anderen Ausstellungen in der Abtei besuchen – positiv ausgedrückt – Ermäßigung, wenn man nur ins Rennsportmuseum will, gibt es nämlich nicht.
Dafür überzeugt das Museum in den Gewölben von Stavelot aber auf ganzer Linie. Erwartet habe ich beim ersten Blick auf die Größe nicht allzu viel, doch die Bandbreite der ausgestellten Boliden ist groß. In Sachen Langstrecke und LeMans grüßen bei meinem Besuch beispielsweise ein Porsche 917 oder ein Lola-Aston Martin in zeitlos schöner Gulf-Lackierung.
Motorsportgeschichte im Gewölbekeller – sehenswert!
Neben zahlreichen Boliden laufen hier und da Videos rund um die Strecke von Spa-Francorchamps – besonders beeindruckend sind die bewegten Bilder aus der Anfangszeit des Motorsports. Der Gewölbekeller hat was, keine Frage. Zahlreiche Tourenwagen sind hier gut aufgehoben, ebenso wie die „Kollegen“ aus dem Formelsport.
Lediglich der Teil des Museums, in dem vor allem die Open-Wheel Fraktion zu finden ist, wirkt noch ein wenig wie Baustelle und irgendwie zu modern – aber die Wagen müssen ja auch irgendwie hier hinkommen. Im Gegensatz dazu finden sich in einem weiteren Gang Motorräder und Renntourenwagen im klassisch alten Gemäuer der Abtei.
Die Exponate wechseln hier regelmäßig. Insgesamt betrachtet sicher nicht die größte Ausstellung, die einem über den Weg laufen wird, doch eine, die man so nicht überall sieht. Bei meinem Besuch verweile ich lange bei alten Formel 1 Boliden, darunter ein Tyrrell von 1993, den noch „Dreherkönig“ Ukyo Katayama bewegte. Nicht oft zu sehen sind auch einige F1 Monoposto aus den 70er Jahren oder ein G-Force der neueren Zeit, der in Indianapolis am Start war.
Natürlich ist auch die Rennstrecke selber Thema, die Ardennenachterbahn wird in einem extra Raum mit einem großen Modell bedacht. Beim Rundgang tauchen Portraitfotos von zahlreichen Fahrern auf – von Fangio über Bellof bis Schumacher.
Auf der Spielekonsole dem Nachwuchs eine Chance geben!
Und auch für den Nachwuchs steht ein Raum parat, in dem man sich an der Playstation auf der Rennstrecke versuchen kann. Mit einem letzten Blick auf ein Foto, das Ayrton Senna zeigt – der gewann übrigens 5 mal in Spa, 4 mal in Folge – verlasse ich den Gewölbekeller der Abtei von Stavelot. Es wird nicht der letzte Besuch gewesen sein.
Die wichtigsten Infos zum einem Besuch in Stavelot
- Adresse: Abbye de Stavelot, 4970 Stavelot, Belgien – unweit der Rennstrecke Spa-Francorchamps
- Parkmöglichkeiten: Rund um die Abtei ohne Extrakosten möglich
- Öffnungszeiten: täglich 10.00 – 18.00 Uhr
- Website vom Musee Circuit mit allen Infos
- Janetts Artikel zu einem Wochenende an der Rennstrecke in Spa!
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