Vier Freundinnen in Triest - Ein Mädelstrip

Vier Freundinnen in Triest – Ein Mädelstrip

Gemeinsam mit meinen drei Freundinnen suche ich Jahr für Jahr eine Stadt in Europa für unseren gemeinsamen Mädelstrip. Die Anforderungen lauten wie folgt: Keine von uns soll die Stadt in den letzten Jahren bereist haben, sie soll geschichtlich interessant sein und über genügend Grünraum zum Spaziergehen oder auch zum Wandern verfügen. Außerdem legen wir viel Wert auf gutes Essen und bevorzugen eine Anreise mit der Bahn. Da wir vier viel Reisen, gleicht die Suche nach einem geeigneten Reiseziel oftmals einer Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Doch diesmal, oh Wunder!, kam uns sogleich Triest in den Sinn.

Triest stand schon lange auf meiner Wunschliste

Italienisch angehaucht, aber mit viel österreichischem Flair. Am Meer gelegen, aber nicht so touristisch wie Venedig. Eine Stadt, in der man stundenlang in Kaffeehäusern sitzen, durch enge Gassen schlendern und dem Sonnenuntergang an der Molo entgegenfiebern kann. Mir wurde beim Durchblättern der Reiseführer für Triest angesichts des vielfältigen Angebots schon schwindlig und schnell war mir klar, dass mir ein Wochenende nicht genügen würde.

Vier Freundinnen in Triest - Ein Mädelstrip

Ich plante eine ganze Woche in der Hafenstadt ein und eine meiner Freundinnen begleitete mich. Die eigentlichen “Mädels-Tage” in Triest begannen, als zwei weitere Freundinnen per Zug nachkamen.

Mit dem Zug nach Triest

Die Anreise nach Triest erfolgte mit dem Zug – eine entspannte und umweltfreundliche Wahl, besonders praktisch ab Wien. Die direkte Verbindung über Villach brachte uns bequem in rund acht Stunden ans Ziel. Der Bahnhof in Triest liegt zentrumsnah, sodass man sofort in den Stadttrubel eintauchen kann – ohne Umsteigen, ohne Stress, dafür mit Vorfreude auf Kaffee, Küste und Kultur.

Wo wohnt man in Triest?

Da wir mehr als zehn gemeinsame Städtereisen unternommen haben, meiden wir mittlerweile Hotels und bevorzugen den Aufenthalt in einem Apartment. Die Suche nach diesem erweist sich manchmal als schwierig (4 Zimmer, eine Küche zum gemütlichen Beisammensitzen, 1 großes Badezimmer – gerne auch zwei), aber in Triest hatten wir großes Glück.

Unser großes, wunderschönes Apartment liegt mitten in der Altstadt – perfekte Lage, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu erkunden.

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Das einzige, was mir und meiner Freundin die Laune etwas trübt, ist der Regen. Doch wir spazieren ausgerüstet mit einem Regenschirm über den imposanten Piazza dell’Unita d’Italia.

Der Hunger treibt uns ins Eataly: Ein Paradies für Feinschmecker, mit Feinkost und Wein. Wir stoßen mit einem Glas Friulano an.

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Der Regen hat aufgehört, rechtzeitig für unseren Spaziergang zur Molo Venezia und wir kommen in den Genuss eines perfekten Regenbogen.

Gut zu wissen!
Mehr Infos: Eataly Triest

Tag 1: Ein erster Spaziergang samt Regenbogen

Unser Tag beginnt gemäß italienischer Tradition im Kaffeehaus. Sowohl meine Freundin als auch ich sind Kaffeejunkies und an Kaffeehäusern herrscht in Triest wahrlich kein Mangel.

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Danach erkunden wir die Stadt und landen in der Kathedrale San Giusto. Vom Castello di San Giusto genießen wir einen ersten Überblick über Triest.

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Wir spazieren weiter zur Synagoge. Sie zählt zu den größten Europas und wir melden uns für eine Führung am folgenden Tag an. Schließlich landen wir im legendären Caffè San Marco. Mit Lesen und Quatschen und Kaffeetrinken vergeht der Nachmittag viel zu schnell und schon ist es Zeit fürs Abendessen, das wir in der kleinen, feinen Trattoria Ai Fiori einnehmen.

Regionale Küche, herzliches Service – ein Geheimtipp!

Gut zu wissen!
Mehr Infos: Trattoria Ai Fiori

Tag 2: Ein ganz besonderer Friedhof

Unser dritter Tag beginnt auf besondere Weise – mit einem Spaziergang über den Friedhof Sant’Anna, inklusive des jüdischen Teils. Zwischen alten Grabsteinen, Zypressen und stillen Wegen spüren wir wie geschichtsträchtig Triest ist.

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Danach machten wir uns zur Führung in die Synagoge auf. Sie ist besonders im Inneren wunderschön. Es ist durchaus erlaubt Fotos zu machen, doch bittet man die Besucher, keine Fotos in sozialen Netzwerken oder auf Blogs zu veröffentlichen. Dieser Bitte komme ich natürlich nach.

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Die Stille des Raumes und die Geschichten unseres Guides wirken nach und so landen wir wieder im Caffé San Marco, das sich zu unserem Lieblingskaffeehaus in Triest mausert.

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Am späten Nachmittag schlendern wir einmal mehr durch die Altstadt, diesmal zur Molo Audace, wo uns ein spektakulärer Sonnenuntergang erwartet. Zum Abendessen geht es ins urige Buffet da Siora Rosa.

Gut zu wissen!
Mehr Infos: Buffet da Siora Rosa

Tag 3: Grotta Gigante und ein Wiedersehen

Der dritte Tag führt uns raus aus der Stadt: Mit dem Bus geht es zur Grotta Gigante, einer der größten Schauhöhlen der Welt. Tief unter der Erde bestaunen wir Stalaktiten und die riesigen Dimensionen der Höhle.

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Nach dem Besuch bringt uns der Bus weiter nach Opicina. Dort essen wir eine Kleinigkeit in einem Bistrot und wandern im Anschluss ein Stück entlang des Napoleonweg. Dieser Wanderweg verbindet das Dorf Opicina mit dem Obelisken von Prosecco und bietet atemberaubende Blicke auf Triest und die Adria.

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Zurück in der Stadt holen wir unsere beiden Freundinnen vom Bahnhof ab. Endlich komplett!

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Das Wiedersehen feiern wir in der Hosteria Da Angelina, wo wir mit viel Glück einen Platz ergattern.

Tag 4: Zum Märchenschloss am Meer

Unsere erste gemeinsame Unternehmung führt uns zum Schloss Miramare. Umgeben von einem Park direkt am Meer liegt diese Sehenswürdigkeit malerisch auf einem Felsen.

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Wir erkunden die prunkvollen Innenräume und genießen den Spaziergang im Park. Was zuerst als Kurztrip geplant war, entpuppt sich mit zahlreichen Pausen als Ganztagesausflug.

Abends kehren wir bei Da Mara ein und lassen uns mit typischen Spezialitäten aus der Region verwöhnen.

Tag 4: Mit dem Schiff nach Muggia

Auch am folgenden Tag kehren wir Triest den Rücken zu. Wir nehmen das Schiff nach Muggia. Das kleine Fischerdorf auf der anderen Seite der Bucht hat bunte Fassaden und bietet viel Urlaubsflair.

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Nach einem ausgiebigen Bummel durch die schmalen Gassen und einem kleinen Mittagessen kehren wir nach Triest zurück und zeigen unseren Freundinnen die Kathedrale San Giusto.

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Muggia

Auch beim Abendessen werden wir zu Wiederholungstätern und so landen wir nochmals im Buffett da Siora Rosa.

Tag 5: Klippenwanderung und ein letzter Blick aufs Meer

Am nächsten Tag geht es mit dem Bus nach Duino. Dort wandern wir den Rilkeweg entlang der Steilküste, traumhafte Ausblicke inklusive. Während meine Freundinnen bereits den ersten Aperitivo in Angriff nehmen, besichtige ich in der Zwischenzeit das gleichnamige Schloss.

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Beim Mittagssnack treffen wir uns wieder. Den restlichen Nachmittag verbringen wir in Triest. Wir besuchen noch ein Kaffeehaus, bummeln gemeinsam durch die Via di Cavana und landen zum letzten Mal an der Molo Audace.

Das Abendessen nehmen wir ganz unspektakulär in einer Pizzeria unweit unseres Apartments ein. Das Lokal erinnert uns an unseren gemeinsamen Aufenthalt in Neapel. Ein letztes Mal wird auf unsere Reise angestoßen und wir sind natürlich am Überlegen, welche Stadt wir für den nächsten Mädelstrip anvisieren: Nizza, Sarajevo oder Genua? (Spoiler: Es wird Nizza werden!)

Tag 6: Ein Koffer voller Mitbringsel

Am letzten Tag möchte ich noch ins Museo Revoltella, kann jedoch keine meiner Freundinnen motivieren mich zu begleiten. So laufe ich alleine los und bestaune zum letzten Mal Triest von oben.

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Wiedervereint decken wir uns mit kulinarischen Souvenirs ein und kaufen Proviant für die Zugfahrt.

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Warum Triest perfekt für einen Mädelstrip ist

Für einen Mädelstrip bot Triest alles, was wir uns wünschten: beeindruckende Architektur, ein Hauch von Habsburger-Melancholie, italienische Leichtigkeit, hervorragendes Essen und jede Menge Kaffeehauskultur.

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Die Wege sind kurz, vieles ist zu Fuß erreichbar, und gleichzeitig lockten Ausflüge ans Meer samt aussichtsreichen Wanderwegen. Triest war weder überlaufen noch langweilig, sondern genau richtig. Wir haben die Stadt mit vielen schönen Erinnerungen verlassen.

Diese Reise fand im April 2023 statt.

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Gudrun KrinzingerGastautorin
Der Reiseblog Reisebloggerin.at gibt es seit 2010. Gudrun beschreibt sich selbst hier als eine reiselustige, strickbegeisterte, lesesüchtige und fotografiewütige Oberösterreicherin mit Hauptsitz Wien und Alte Donau.
Gastblogger Teilzeitreisender

Eine Vielzahl von ausgesuchten Gastautoren hat für Teilzeitreisender.de geschrieben. Wer geschrieben habt erfahrt ihr in den jeweiligen Artikeln. Danke vor allen an Bianka, Ewa, Jana, Elena und Ulrike!

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