Ich hatte ein Ziel: Einmal im Sommer oder im Herbst ist der V8-Sound der Boliden in Neuengland auf der „Magic Mile“- genannten Rennstrecke in Loudon, New Hampshire zu hören. 2009 war es dann soweit und ich besuchte das September-Rennen, das „Sylvania 300“.
Von diesem Erlebnis und meinen Tipps zum Rennen erzähle ich euch in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Wie komme ich nach Loudon, New Hampshire?
Die Strecke im Bundesstaat New Hampshire ist keine 1 1/2 Stunden vom Flughafen in Boston entfernt. Flüge hierhin findet man genug, von Frankfurt aus beispielsweise hat der Direktflug knapp 8 Stunden gedauert. Wir haben den Besuch in Loudon mit einer Reise durch Neuengland kombiniert und so den Rennsport mit dem Sightseeing kombiniert.
Unterwegs in den USA bedeutet auch unterwegs mit dem Mietwagen, bis auf Ballungsgebiete macht dies aufgrund der Entfernungen immer Sinn und zu einem Rennen sowieso.
Wo bekomme ich Tickets für das Nascar-Rennen?
Nun zu den Tickets. Diese kann man direkt über die Seite des Speedway (nhms.com) bestellen, die Abwicklung erfolgt dann über Ticketmaster. Bezahlt wird bei Buchung mittels Kreditkarte. Seine Karten kann man sich am Rennwochenende vor Ort bei den sog. „Will Call“ – Stellen (direkt neben den Tageskassen) abholen. Ich habe dies mittlerweile schon mehrfach gemacht, die ganze Abwicklung war immer reibungslos.
In der Regel sucht man sich seine Tickets für Samstag und Sonntag separat aus. Bei mir waren das ein „General Admission“- und ein Platz-Ticket für die Trucks – die Camping World Series. Für Sonntag dann natürlich eine Karte für das Hauptrennen des Sprint Cups. Getreu dem Motto, wer weiß, wann ich nochmal hierher komme, habe ich mir nicht grad die günstigsten Plätze gegönnt. In Kurve 1 recht weit oben mit guten Blick auf das gesamte Oval und auch auf die Boxengasse. Kostenpunkt des Sonntags-Tickets waren damals 110 US-Dollar. Geht aber auch viel günstiger, aber selbst ein guter Platz ist immer noch preislich weit unter europäischen Formel 1 – Niveau.
Auch hat man die Möglichkeit, sich den „Pre-Race Pit Pass“ zu sichern, dieser kostet aktuell 100 US-Dollar zusätzlich. Damit darf man ins Infield, kann in der Pitlane herumlaufen und sich sogar an den Strecken-und Boxenmauern verewigen. Da das Infield auf dem Speedway recht klein ist und viele Serien am Start sind, beschränkt sich dieser Pit Pass auf den Sonntag vor Rennstart. Wenn man schon mal da ist, sollte man dieses Erlebnis aber trotzdem mitnehmen.
An Rennaction gab es neben dem Sprint Cup und der Truck Series auch noch die Whelen Modified Tour und die American-Canadian Tour zu bewundern. Reichlich los auf und um die Strecke, auch viele kleine Giveaways erwarten einen immer vor den Tribünen. Und für den, der sich mit Merchandising-Artikeln eindecken will, ist auch mehr als genug gesorgt. Ich kam jedenfalls nicht weit und schon waren die ersten Shirts gekauft. Praktischer Tipp: NASCAR-Fans sollten viel Platz im Koffer lassen oder lieber eine Zusatzgebühr für einen Zweiten in Kauf nehmen. In New Hampshire fällt übrigens bei Einkäufen – bis auf wenige Ausnahmen – keine Mehrwertsteuer an. Noch ein Grund mehr, an der Strecke zuzuschlagen!
Ein Erlebnis! Nascar in New Hampshire
Ein NASCAR-Rennen selber muss man einfach mal live vor Ort erlebt haben. Gänsehaut-Feeling bei der Pre-Race Show, sozusagen „amerikanisch klassisch“ abgehalten, also mit Nationalhymne und Fly-Over mehrerer Jets.
Auch das Sylvania 300 des Jahres 2009 und die Rahmenrennen waren sehr spannend. Und einfach eine Atmosphäre, wie ich sie im Zuschauerbereich bisher nur bei Rennen des Sprint Cups erlebt habe. Es fiel mir auf jeden Fall nicht leicht, die Strecke wieder zu verlassen.
Mein Übernachtungstipp in Weirs Beach
Stichwort Übernachtung: Eine Sehr gute Möglichkeiten gibt es im Ferienort Weirs Beach, der ist ca. 30 Autominuten vom Speedway entfernt. Direkt nach dem Rennen staut es sich rund um den kleinen Speedway schon ganz gut, wir verbrachten die Nacht nach dem Rennen auch noch in Weirs Beach und hatten das Glück, etwas entgegengesetzt zum Hauptverkehrsstrom fahren zu können, ungefähr 20 Minuten tat sich nicht viel, dann hatten wir aber freie Fahrt. Aber im NASCAR-Land wird einem auch im Stau nicht langweilig. Kurz vor uns ließ man auf abenteuerliche Weise schon mal die eigenen Reifen qualmen…
Auch in Concord (ca. 20 Autominuten entfernt) gibt es Übernachtungsmöglichkeiten. Wer nicht das Auto nutzen will, kann hier alternativ einen Platz im Bus-Shuttle an die Strecke buchen.
In Weirs Beach selber fand ich eine Cottage (Ferienhäuschen) für die Übernachtung – leider ist sie nicht mehr vor Ort – aber schaut doch gerne selbst vor Ort nach, es gibt eine Vielzahl von Angeboten am See.
Ein Hinweis zum Wetter und so grundsätzlich
Wer rennsportbegeistert ist und im September die Region Neuengland erkunden will, der sollte sich dieses Rennen nicht entgehen lassen. Auch ein guter Zeitpunkt für einen Reisebeginn; wenn man länger in der Gegend verweilt, bekommt man auch noch was vom „Indian Summer“ zu sehen.
Allerdings ist es schon recht kühl zu dieser Jahreszeit. In der Boxengasse fing mich damals ein Reporter ab, der mich für irgendeinen YouTube-Kanal interviewte – nach einem Scherz über Juan Pablo Montoya (den ich irgendwie nicht verstanden habe…) – sollte ich etwas auf Deutsch ins Mikro geben, mir fiel nur ein: „Es ist ziemlich kalt hier“.
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