Ein schlichtes graues Haus in einem Gewerbegebiet irgendwo in Köln. Irgendwie mag ich nicht glauben, dass sich hier die „Heiligen Motorsporthallen“ von Toyota Motorsport befinden. Alles ist abgesichert, nur geladene Gäste gelangen an diesen Ort und ich find es unglaublich cool, dass ausgerechnet ich hier mal „reinschnuppern“ darf.
Mit dem Besuch von Toyota Deutschland beginnt eine Abenteuerreise nach Le Mans, zu dem Rennen schlechthin – dem 24 Stunden Rennen von Le Mans.
Hinter den Kulissen bei Toyota
Und doch ist es diese eine große Halle, die mir motorsportlich bei meiner Reise in Erinnerung bleibt. Es sind die zahlreichen Autos und Geschichten, die hier zu finden sind. Während meine „Reisegruppe Le Mans“, die ich an den kommenden Tagen begleiten soll, interessiert den Ausführungen eines Mitarbeiters folgt, gehe ich auf Entdeckungsreise.
Mir geht es gar nicht so um die technischen Fakten, ich will eher die Geschichte der Rennautos wissen. Davon gibt es hier viele. Rallye, Formel 1, Tourenwagen – so bewusst war mir ehrlich gesagt gar nicht, wie aktiv Toyota in Sachen Motorsport ist.
Ich entdecke bekannte Namen und hier stehen nicht etwa die Nachbildungen – nein – hier stehen echte Rennautos. Cristiano Da Matta, Ralf Schuhmacher, Carlos Sainz, Alexander Wurz – ich bin überrascht wie viele Rennfahrer schon in Diensten der Japaner unterwegs waren.
Seit 1979 ist TMG (Toyota Motorsport GmbH) schon in Köln tätig. Angefangen hat alles mit Rallyewagen, bis 1999 war das Team in diesem Segment tätig. Das ganze sogar so erfolgreich, das von 1971 – 1999 insgesamt drei Hersteller und vier Fahrerweltmeisterschaften in der WRC eingefahren werden konnten. Ich war ein wenig baff, denn die Fahrzeuge waren tatsächlich so seriennah, dass ich mir über die damalige Sicherheit vor allem auf Strecken wie bei der Rallye Dakar ernsthaft Gedanken machte.
Von 2002 bis 2009 war Toyota in der Formel 1 aktiv. Interessant ist hier vor allem die Entwicklung zu beobachten – während 2002 die Autos noch recht „einfach“ aussahen, gab es im Laufe der Jahre immer mehr Teile, die zur Verbesserung der Aerodynamik dienten. Aus der Formel 1 Zeit konnte ich auch mal Herrn Zonta und Herrn Da Matta Guten Tag sagen, deren Kleidung und Helme die beiden Piloten wohl in Köln vergessen haben.
Neben einigen Prototypen, die eher weniger mit dem aktiven Motorsport zu tun haben, entdeckte ich dann noch die Le Mans Sportprototypen und den GT One. Letzterer war in den Jahren 1998 und 1999 sehr gut im „Rennen“, mit dem LMP1 wurde 2014 im Rahmen der WEC – Weltmeisterschaft sogar der Sieg in der Gesamtwertung geholt.
Lange Rede, kurzer Sinn – es war einfach ein ganz besonderes Ereignis in den heiligen Hallen von Toyota Motorsport zu sein und all diese Fahrzeuge zu bestaunen. Eine knappe Stunde laufe ich herum, fotografiere und schaue mir die Autos aus den verrücktesten Posen an, entdecke Dinge, auf die ich sonst nie geachtet habe und lass mich dann sogar mit zwei alten Bekannten aus der Formel 1 ablichten.
„Wir müssen los – unsere Autos nach Le Mans warten!“ höre ich und während ich Richtung Ausgang zu den straßenzugelassenen Hybridfahrzeugen gehe, schließt sich hinter mir das Tor.
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