Der Gastbeitrag stammt von Alexandra
Am zweiten Tag unseres Wochenende in Brabant fuhren wir ins nicht weit entfernte Breda, ebenfalls eine hübsche kleine mittelalterliche Stadt in Brabant. Hier findet von Mitte September bis Ende Oktober die internationale Fotoausstellung BredaPhoto statt, die wir im Rahmen der BrabantNacht erlebten.
Cuba. La Cucha
Der erste Höhepunkt war hier ein Besuch der Ausstellung „Cuba. La Lucha“ bei Dunkelheit. Carl de Keyzer fängt hier den täglichen Kampf (lucha) der Kubaner mit der Wirtschaftskrise, welche die Karibikinsel fest im Griff hat, ein. Seine Bilder zeigen ungestellt das Leben der Einheimischen, zum großen Teil im Innern ihrer Wohnungen. De Keyzer setzt stark auf das Wirken des Lichts, was durch die fehlende Beleuchtung etwas schlechter wahrzunehmen war, und zeigt gerne Motive mit einer Kombination typischer Symbole.
So sind auf einem Foto Bilder Castros und Che Guevaras zu sehen, im Vordergrund ein Boxer (dieser Sport ist auf Kuba sehr populär) und im Hintergrund ein Mann mittleren Alters, auf dessen T-Shirt ausgerechnet der Schriftzug FBI prangt. Fotos der rassistischen Rasur auf dem Kopf eine Kubaners oder eines Büchermarktes an einem Ort, an dem Kriegsminister Guevara tausende Gefangene hinrichten ließ, lassen den Betrachter ins Grübeln kommen.
Mit Taschenlampen durch die ehemalige Bonbonfabrik
Mit Taschenlampen erschließen wir uns die Ausstellung in der leicht heruntergekommenen ehemaligen Bonbonfabrik „De Faam“. Wie passend: Kuba war in einer schöneren Vergangenheit der weltgrößte Exporteur von Zucker. Und am Ausstellungsort zeugen nur noch die verbliebene Kachelung der Wände und allseits montierte Seifenspender vom kulinarischen Hintergrund der Örtlichkeit.
Das heruntergekommene Ambiente unterstreicht den Zustand der Behausungen, der Technik und öffentlichen Einrichtungen, der uns von den Bildern entgegenblickt und mit Taschenlampen in relativer Dunkelheit zu hantieren ist eine Erfahrung, die die Kubaner während der regelmäßigen Stromabschaltungen häufig machen müssen.
Die Ausstellung läuft im Rahmen des Breda Photofestivals noch bis Ende Oktober 2016.
Internationale Fotografie bei Breda Photo
Breda liegt nicht am Meer, bietet jedoch einem „Strand“- Auch dort finden während des Photofestivals tolle Aktionen statt. Ende September bis Ende Oktober versuchen sich Kunststudenten aus den Niederland, Deutschland und Belgien an der künstlerischen Umgestaltung eines polnischen Fischerbootes. Ein sehr interessantes Projekt, für uns nur leider zu früh. Wir haben jedoch ein Künstlerkollektiv am Belcrum Beach besucht.
Der Fluss als Kunstausstellung
Anschließend fuhren wir mit dem Schiff über die Grachten Bredas zum Chassépark – das Ziel unseres Tages. Auch die Schifffahrt mauserte sich zu einer etwas anderen Kunstausstellung. Unterwegs entdeckten wir unter Brücken und am Ufer Fotografien. Wir erfahren, das es sich um Exponate Mathieu Asselin und Sebastian Palmer handelt, beides recht bekannte Fotografen.
Eine Nacht im Park
Im Chassépark stehen weit verstreut riesenhafte Fotos unterschiedlicher Künstler zu den unterschiedlichsten Themen. So können wir ganz nach eigener Nase von Fotoinsel zu Fotoinsel schlendern und uns ganz den Eindrücken hingeben. Das ganze nennt sich Chassé XXL. Bei einem musikalischen Empfang und Snacks klingt der unvergessliche Trip aus.
In diesen Tagen ist Breda voller Kunst. In den Museen der Stadt, an Bahnstationen, in den Parks der Stadt – überall verteilt gibt es Kunstobjekte zu bestaunen und an einigen Tagen auch die Möglichkeit, mit den Künstlern vor Ort zu reden!
Und nicht nur die Stadt ist sehenswert. Wir haben in einem tollen Designerhotel übernachtet, welches definitiv einen Besuch lohnt. Doch nicht nur das – im Restaurant „LIEFDEGESTICHT“ welches zum Hotel gehört, könnt ihr wirklich gut essen!
Und? Schon auf dem Weg nach Breda?
- Noch bis 30. Oktober finden in ganz Breda Veranstaltungen rund um das Thema Kunst statt.
- Informieren könnt ihr euch auf www.bredaphoto.nl (Englisch und Niederländisch)
- Zu einzelnen Locations müsst ihr Eintritt zahlen – die Preise liegen bei 11 – 16 Euro – die sich lohnen
- Die Bootsfahrt kostet 3,50. Alle Abfahrtszeiten erfahrt ihr hier.
- Vor allem in der Nacht ist eine Tour a la Kunst empfehlenswert!
Mit dem Auto könnt ihr sehr unkompliziert nach Breda fahren, Parkplätze stehen zur Verfügung. Noch relaxter ist aber eine Anreise mit der Bahn. Von Venlo aus kommt ihr in gut 70 Minuten nach Breda. Kostenpunkt: Ca. 17-19 Euro pro Strecke.
Das neue Designerhotel Nassau in Breda ist etwas für den großen Geldbeutel. Auf meinem Blog könnt ihr noch mehr Impressionen des Hotels finden – die Übernachtung im Doppelzimmer kostet hier ca 170€
- Neugierig auf mehr Brabant – Content? Hier gehts zu: Die Wege der Kunst in Hertogenbosch
- Katharina war auch schon in Breda und hat ein paar tolle touristische Tipps für die Stadt auf Lager
Offenlegung: Vielen Dank an VisitBrabant für das großartige Wochenende im Rahmen der BrabantNacht.
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