Ich war noch nie der Campingfreund. Meine Erfahrungen im Zelt lassen sich an einer Hand abzählen, in einem Wohnwagen habe ich vor so langer Zeit einmal im Garten von Freunden übernachtet und auch Bungalow-Nächte sind eher die Seltenheit.
Und doch sind die Geschichten vom „unabhängigen“ Leben, von Campingplatz-Storys und dem Haus auf Reisen immer wieder spannend. Schon lange träume ich von einem Roadtrip im Wohnwagen und doch schrecken mich ein paar Sachen ab. Ich mag keine Gemeinschaftsduschen. Und 100 Meter bis zur Toilette laufen will ich in der Nacht auch nicht.
Und dann kam im Sommer die Anfrage von Knaus und Weinsberg, ob ich denn nicht Lust an einer Nacht im Caravan habe. Und da ich mir ja für nix zu schade bin und man bekanntlich auch mal Sachen probieren soll, die vielleicht auf den ersten Blick gar nicht passen, landete ich nach ein paar Stunden auf dem Caravan Salon in einem Caravan auf dem Messeparkplatz Düsseldorf.
Es sind rund 30 Grad – eine Temperatur, die man in den Messehallen nicht wirklich spürt. Hier draußen jedoch brennt der Asphalt und auch die Bäume können kaum die Hitze des Tages abhalten. Ich bin nass geschwitzt – und freue mich auf eine Dusche – hab ich doch gehört, das im Wohnwagen selbst auch eine Dusche und eine Toilette integriert sind.
Und tatsächlich. Im Minibad, in das ich gerade mal so hineinpasse, ist neben einer Campingtoilette auch ein Duschvorhang vorhanden, der mich ein wenig an den Komfort im Nachtzug erinnert.
Schnell noch will ich mich noch frisch machen und mir ein paar hundert Meter weiter etwas zu essen besorgen, als ich hinter dem Caravan ein plätscherndes Geräusch höre. Das ich gleichzeitig beim Händewaschen keinen Tropfen Wasser bekomme, stimmt mich irgendwie panisch. Wasser! Ich brauche Wasser! Also schnapp ich mir mein Mineralwasser um mir die Hände zu waschen und schau einfach mal nach, was da hinter dem Caravan so vor sich geht.
Wasser hatte ich da genug. Problem war nur, das Wasser versickerte gerade auf dem Parkplatz. Was die Natur freute, stimmte mich panisch. Schnell (mit Hilfe des Notfallteams von Weinsberg) stellte sich heraus, der Wassertank war nicht richtig geschlossen, und da dieser nur ca. 15 Liter beinhaltet – war mein Dusch-im-Caravan-Erlebnis in Gefahr. Der Camping-Gott meinte es gut und die Engel von Weinsberg organisierten mir „neues Wasser“. 15 Liter sind ja nicht viel – und so entschloss ich mich, sparsame Katzenwäsche für den Abend und eine Dusche am Morgen!
Der Hunger trieb mich dann in ein Festzelt. Gefühlt ganz Camping-Deutschland war hier versammelt – meine Camping-Nachbarn waren sogar aus England angereist. Ich hatte heute Abend jedoch keine Lust auf Smalltalk, organisierte mir ein Sandwich und war alsbald in meinem Caravan verschwunden. Ich bin schon ein ziemlicher Langweiler, oder?
Müde wie ich war, probierte ich auch gleich mein Bett aus. Weinsberg hatte sogar an Bettwäsche gedacht und so schaute ich durch mein Fenster den landenden Flugzeugen vom Flughafen Düsseldorf zu, in der Hoffnung, endlich einschlafen zu können. Müde genug war ich.
Alles wäre gute gewesen, hätten nicht hinter meinem Wohnwagen drei holländische junge Herren abends um 10 Uhr ans Grillen gedacht. So saß ich da, hörte viel Lachen (Spaß hatten sie ja) und sogar ein paar Wörter, die ich verstand, an Einschlafen war jedoch nicht zu denken.
„Dann kann ich auch arbeiten!“ war meine nächste Idee. Ich hatte mir extra das Testgerät von Acer mitgenommen. Es funktionierte auch super – nur Wifi gab es auf diesen Platz natürlich nicht. Dafür aber jede Menge Steckdosen im Caravan, die Stromversorgung war also überhaupt kein Problem.
So tippte ich also fleißig einen „Offline-Artikel“ und irgendwann war ich so müde, das ich trotz der Begleitgeräusche einschlief. Und wie ich schlief! Da hätte ein Orchester neben mir spielen können, ich wäre nicht aufgewacht!
Und wie das dann mal so ist, Frühstück am Messe-Stand von Weinsberg hab ich natürlich prompt verpasst. Dafür haben die 15 Liter aber noch zum Duschen ausgereicht! Und ein Kaffee war auch drin! Leider musste ich den Schlüssel für meinen Caravan abgeben – so langsam hatte ich mich an das Leben auf Rädern schon gewöhnt.
- Der CaraOne 390 QD ist das Einsteigermodell bei Weinsberg und ist preislich ab 10500 Euro zu kaufen und bei div. Mietanbietern für 49 Euro pro Tag zu mieten.
- Im CaraOne 390 QD gibt es ein kleines Bad und Platz für 4 Gäste (wobei es dann schon sehr eng wird), eine kleine Küche, auf Wunsch eine Heizung, Kühlschrank, eine kleine Sitzecke, div. Stauraum und einen Wassertank mit 15 Liter. Es gibt zahlreiche Steckdosen im Caravan verteilt, die Anschlüsse für alle notwendigen Leitungen befinden sich an der Rückseite des Caravans.
- Der Caravan kann nur mit Auto via Anhängerkupplung von A nach B gebracht werden.
Der Caravan Salon findet jedes Jahr im August/September in den Düsseldorfer Messehallen statt.
- Die meisten Messetage sind Besuchern und Endkunden vorbehalten, die Anreise ohne Camper erfolgt am unkompliziertesten mit der U-Bahn vom Hauptbahnhof (ist ausgeschildert)
- Der Kartenvorverkauf für den CaravanSalon startet Anfang Juli, 2015 lag der Preis für den Eintritt pro Tag bei 14 Euro (für ADAC und Club-Mitglieder gibt es Rabatt)
- Wer vor Ort „Campen“ will, sollte frühzeitig über den CaravanCenter reservieren. Die Plätze sind sehr begehrt und daher recht schnell weg.
Offenlegung: Mir wurde eine Nacht im CaraOne sowie der Eintritt zum Caravansalon von Weinsberg ermöglicht.
Bei dieser Menge an Das-dass-Fehlern, empfehle ich die Seite http://www.das-dass.de zu studieren, denn dann wären die Berichte perfekt.
Hey,
ich finde den Bericht echt spannend. Vor allem wie du arbeitstechnisch einfach ausgewichen bist. Ist echt problematisch, dass viele Campingplätze noch kein richtiges WIFI haben. Und das Problem kann man dann auch echt nur mit einem Hotspot lösen. Da muss noch ordentlich was passieren.
Huhu! Ein tolles Teil! :)) Unser Wagen ist leider schon ein bisschen in die Jahre gekommen und auch nicht ganz so groß^^…so langsam könnte man echt über eine Neuanschaffung nachdenken :D..wir wollen ja schließlich auch noch den ein oder anderen Capmingplatz in Deutschland besuchen :))…Danke für deinen Beitrag und ganz liebe Grüße! Nora
Wir waren 2012 / 2013 ein Jahr lang in Amerika mit dem Wohnmobil unterwegs. Vorher war ich auch kein Camper, aber dieses Jahr war einfach super. Und Reisen im Wohnmobil, besonders mit Kindern, ist einfach super bequem. Man hat immer alles dabei.
Ich träume davon, in ein paar Jahren wieder mit dem Wohnmobil loszufahren – diesmal in Europa.
Ein schönes, neues Layout hast du! Modern und strukturiert, auch wenn ich einen Moment gebraucht habe um einen Überblick zu bekommen. Interessant zu lesen wie du die Camping Nacht verbracht hast. Bei 30 Grad…ich wäre gestorben. :D
liebe Grüße,
Heike
Meine Wohnung daheim war dieser Tage genauso warm – so das es für mich kein großer Unterschied war. Nachts wurde es dann recht angenehm – so temperaturmäßig.
Danke für deine Rückmeldung zum „THEME“.
Gruss Janett