Eine Nacht im Mondpalast - Ein Muss (nicht nur) für Ruhrpottler

Eine Nacht im Mondpalast – Ein Muss (nicht nur) für Ruhrpottler

Was ist der perfekte Ort um als Ruhrpott-Einwohner typische pottsche Kultur zu erleben? Ein Volkstheater! Anja vom Awiblog.de war für uns im Mondpalast in Wanne-Eickel unterwegs.

Wisst ihr was?

Mitten im Ruhrgebiet in Wanne-Eickel gibt es seit Januar 2004 den Mondpalast, hier wird Theater mit Humor, Spaß und in typischen Ruhrpottdeutsch gezeigt. Die Stücke zeigen das Leben im Pott, bunt, multikulturell und mit einem kleinen Hintergrund.

Eine Nacht im Mondpalast - Ein Muss (nicht nur) für Ruhrpottler

Wir haben uns dort „Flurwoche“ angesehen.

Um was geht es? In einem Haus in Wanne-Eickel leben folgende Personen: ein Paar deutscher Ordnungsfanatiker, eine rassige Italienerin, ein schüchterne Computerfreak, ein sentimentaler Schwuler, eine russlanddeutsche Domina, eine studierte Türkin, ein motziger Pole und einen nörgelnden Einsiedler. Die wöchentliche Flurwoche wird zum Streitthema, bis alle einen Brief bekommen, dass das Haus verkauft und wohl abgerissen werden soll. Was tun? Die Hausgemeinschaft beschließt sich das nicht gefallen zu lassen und holt zum Gegenschlag aus.

Das Stück spielt mit Klischees. Polen klauen, Türken wollen sich nicht anpassen und können eh kein Deutsch, die Deutschen sind Putzteufel oder die Italienerinnen legen jeden Mann flach. Das Stück zeigt, dass man nicht immer gleich jemanden in eine Schublade schieben und Vorurteile haben soll, weil er/sie eben dem typischen Klischee entspricht. Denn immer steckt eine Geschichte dahinter und in „Flurwoche“ wird die Hausgemeinschaft, die sich anfangs nicht grün sind, zu Freunden.

Eine Nacht im Mondpalast - Ein Muss (nicht nur) für Ruhrpottler

„Flurwoche“ hat uns (meinen Mann und mich) bei der Auswahl gleich angesprochen. Wir habe es nicht bereut, richtig viel gelacht, tolle Schauspieler gesehen, die perfekt in ihren Rollen waren und genau das auch authentisch rübergebracht haben. Dieser Zusammenhalt und das ablegen der Vorurteile und Klischees hat uns richtig gut gefallen und genau das wurde auch rübergebracht. Als Ruhris sind wir gleich ins Thema reingekommen, so authentisch und eben genau Ruhrpott, aber auch wer nicht aus dem Pott kommt wird keine Schwierigkeiten haben, denn die Stücke sind wirklich sehr gut gemacht, meine Freundin hat schon mehrere gesehen und das bestätigt.

Die Auswahl des Stückes vorher war übrigens gar nicht so leicht, denn Ronaldo & Julia kam für meinen Mann als VfL Bochum Fan gar nicht in Frage. Und auch sonst gibt es im Mondpalast einiges zu sehen.

Hier noch einen kurzen Einblick ins Programm:

(einfach auf das + klicken)

Wat ne herrliche Welt - Eine musikalische Reise durch 60 Jahre Ruhrgebiet

Einen Tag vor dem Endspiel der Fußball-WM 1954 hat sich Bergmann Fritz unter Tage verlaufen und kommt 60 Jahre später in seinem alten Schrebergarten wieder ans Tageslicht. Natürlich hat sich „sein“ Ruhrgebiet sehr verändert und das muss ihm jetzt erst mal alle beigebracht werden. Ein Spaß mit viel Musik.

Ronaldo & Julia - Zwei Herzen zwischen BVB und S04

Zwei Wirte, ihre Kneipen liegen Wand an Wand …. aber die eine Kneipe ist Schalke, die andere Dortmund geprägt. Wären da nicht die „Kinder“ der beiden Wirte: Zwischen Tochter Julia Kapulinski und Nachbarssohn „Ronaldo“ Montakowski hat es heftig gefunkt, doch gibt es eine Liebe zwischen S04 und BVB? Und wie hält man diese geheim? Natürlich kommt es raus … Egal ob Fußballfan oder nicht das Stück ist eine Art Shakespeare auf Ruhrpottart.

Die Wanne-Kopps - Leichte Jungs und schwere Mädchen

Der Polizist Arni Böll räumt von der heilen Welt, doch der Alltag ist ganz anders und er muss sich mit Ganoven und Anwohnerbeschwerden herumschlagen. Dann muss er auch noch mit Neuling Wenzel auf Streife …. Das Ergebnis: Arni verliert die Nerven und das hat Folgen.
„Die Wanne-Kopps“, das ist herrlich verrückt und der ganz normalen Wahnsinn des Polizeialltags.

Othello, der Schwatte von Datteln - Eine Wochenmarkt-Komödie

Und noch einmal Shakespeare angehaucht, diesmal eine Wochenmarkt-Komödie. frei nach Shakespeare von Sigi Domke: Othello heißt eigentlich Marcello und ist mit seinem Südfrüchte-Stand auf dem Markt noch ganz neu, eigentlich nichts besonders, aber das Stück spielt in den 1950er Jahren. Mona ist die Tochter des Kartoffelhändlers und ganz hin und weg von Othello, aber da gibt es noch den eifersüchtigen Jargo …. Und alles endet im Chaos.

Auf der Wilden Rita - Kanal-Komödie

Zwei muntere Damen, ihre Teilzeitzivi und vier scharfe Herren mischen an Deck des 30 Jahre alten Kahns „Rita“ alles ganz schön auf. Dabei gehört Mia Liebchen eigentlich in das „Haus Abendfrieden“ wenn es nach ihren Kindern geht. Mit Freundin Hanne gründet sie eine Senioren-WG auf dem Kahn.

Ein kleiner Engel 2. Klasse - Liebe, Apps und Klingeltöne

Nichts hat bisher geklappt bei dem kleinen Engel, dann hast er eine Idee zwei Menschen miteinander zu verkuppeln, was aber im Zeitalter von Smartphone und Apps nicht so einfach ist.

Frohet Fest - Die große Mondpalast-Weihnachtskomödie

Eine WG ist absolut Weihnachtsfan und wollen nun mir allen Bewohnern des Hauses ein „Frohet Fest“ auf die Beine zu stellen was gar nicht so einfach ist ….

Dinner for Wan(ne) - Das Ruhrgebietsoriginal

„Dinner or One“ gehört natürlich zu Silvester, aber auch das „Dinner for Wan(ne)“, diese Ruhrgebietsversion gehört seit 2007 zum festen Programm und ist auch Silvester im WDR zu sehen. Es gibt viele Parodien und Ableger, aber das hier ist einmalig komisch. Der Butler James ist hier Jaköbchen, Miss Sophie wird zu Omma Soffie und die beiden leben natürlich in einer Zechensiedlung. Mit am Tisch sitzen „mehr der weniger“ Obersteiger Klimaschewski, Tambourmajor Schwerdtfeger, Küster Behrend vonne Marie-Hilf-Kirche und Gründungsvorsitzende des Taubenvereins Wanne-Eickel Hans-Werner Höttges.

Eine Nacht im Mondpalast - Ein Muss (nicht nur) für Ruhrpottler

Die PalastKantine

Du hast nach oder vor der Vorstellung noch Hunger? Dann auf in die Palastkantine! Hier gibt es reviertypische Spezialitäten. Schon der Blick in die Speiskarte zeigt: das Angebot ist typisch ruhrpottisch, hier gibbet die „oaginaal Körriwuast“. Und wenig Platz ist hier auch nicht, insgesamt finden 270 Personen Platz, 100 im Restaurant und 170 auf der Terrasse und im Biergarten (im Sommer). Die PalastKantine hat viele Fenster und ist mit dunklen Holzmöbeln ausgestattet. Ein beachtlicher Kronleuchter schafft Atmosphäre und steht für den Mond von Wanne-Eickel.

Wichtige HinweiseAnreise
  • Mehr Infos über aktuelle Vorstellungen findest du unter www.mondpalast.com
  • Die Preise in 2016:

Preisgruppe Gelb: 44,90 Euro
Preisgruppe Rot: 38,90 Euro
Preisgruppe Blau: 34,90 Euro
Preisgruppe Grün: 25,90 Euro
Preisgruppe Pink: 18,90 Euro

  • Mit der RUHR.TOPCARD gibt es je nach Monat bis zu 50% Ermäßigung von Mai bis August auf ein Ticket für Erwachsene, in der übrigen Zeit sind es 15% Ermäßigung.
  • Schüler und Studenten erhalten gegen Vorlage des Ausweises eine Ermäßigung, Gruppenpreise auf Anfrage
  • Karten müssen 15 Minuten vor der Vorstellung abgeholt werden.
  • Fotos dürfen gemacht werden, von Draußen – klar, und auch Innen. Allerdings verständlicherweise nicht während der Vorstellung.
  • Wenn der Prinzipal vor Ort ist, steht er auch gerne für ein Selfie zur Verfügung, ansonsten gibt es ihn als Pappfigur im Foyer.
  • Am Ende der Vorführung geben die Schauspieler gerne Autogramme im Foyer und sind auch meistens danach noch in der PalastKantine anzutreffen.
  • Der Prinzipal, Christian Stratmann, ist der Geschäftsführer. Vielen kommt der Name jetzt vielleicht bekannt vor, genau, denn Dr. Ludger Stratmann ist sein Bruder, der in Essen sein eigenes Theater hat und hier selber sein Shows zeigt. Auch aus dem Fernsehen, vorwiegend im WDR ist er bekannt.
  • Ebenfalls lohnt sich ein Besuch im RevuePalast in Herten, dieser befindet sich in einem der alten Zechengebäude auf dem Gelände der Zeche Ewald.

Der Mondpalast liegt im Stadtgarten von Wanne-Eickel und ist rund 12 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt.

Mondpalast von Wanne-Eickel
Wilhelmstraße 26
44649 Herne
02325 – 588 999

Gastblogger Teilzeitreisender

Eine Vielzahl von ausgesuchten Gastautoren hat für Teilzeitreisender.de geschrieben. Wer geschrieben habt erfahrt ihr in den jeweiligen Artikeln. Danke vor allen an Bianka, Ewa, Jana, Elena und Ulrike!

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