Auf meinen zahlreichen Reisen habe ich viele Menschen kennengelernt. Solche, die eigentlich nur meine Geldbörse wollten, solche, die an mir und meinen Erlebnissen interessiert waren und solche, die mich in meinem eigenen Bewusstsein einem Land gegenüber ein großes Stück weitergebracht haben. Einer davon war z.b. der Indianer am Antelope Canyon, aber auch ein netter Grieche, der uns vor Jahren auf Kreta sogar einen Wanderstock schnitzte und uns ganz besondere Orte auf Kreta zeigte.
Eine Person, die mich auf meinen Reisen recht stark beeindruckt hat, traf ich im Januar in Österreich, in der Südsteiermark. Eine Frau, die ich als ganz besonders wahrgenommen habe, und die nicht nur wegen ihrem Namen, den sie mit meiner Großmutter gleich hat – ERIKA – einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte.
Als ich mir vor meiner Reise die Internetseite von Erikas Buschenschank anschaute, bekam ich von der volksmusikalischen Dudelmusik einen kleinen Schreck (inzwischen ist sie ruhig..), aber so wirklich vorstellen konnte ich mir dadurch von einen typischen Buschenschank so wirklich nix. Lt. dem schlauen Freund Wikipedia konnte ich zwar noch erfahren, das es sich um einen saisonal begrenzen Ausschank von Wein handelt, aber das war es dann auch schon an Informationen. In so einem Falle heisst es dann halt einfach „Probieren geht über Studieren“
An einem eiskalten Wintertag, und damit total untypisch im Winter nun wagten wir uns den Weg hinauf zu „Erikas Buschenschank“. Wo im Sommer hunderte Touristen die Wege säumten, waren wir froh, das wir in einem Allrad-Auto saßen, und selbst das hatte am schneebedeckten Berg gut zu kämpfen.
Hoch oben nun, durch die Dunkelheit der Nacht eingehüllt, befanden sich ein paar Holzhäuser, und in einem von diesem brannte Licht. Einsam wirkte es hier oben, doch das Licht lud dazu ein, einzutreten und sich in eine längst verlorengeglaubte Zeit entführen zu lassen.
Ich öffnete die Tür und hatte das Gefühl, ich währe nach Hause gekommen. Dunkles Holz, Urige Möbel, ein bissl Kitsch hier und da und einen massiven Kachelofen mit Akkordeon und selbstgestickten Kissen. Auf dem alten Holztisch waren auf 1001 unterschiedlichen Tellern allerhand Schmankerl aufgetischt und es machte den Anschein wie damals bei Oma. Das ganze wirkte mit so viel Liebe gemacht, das man ein „Daheim“ Gefühl nicht verhindern konnte.
Erika war so ganz anders, als ich sie mir vorab vorgestellt hatte. Zwar zählen ihr Lenze schon ein bissl was über 70, aber dieses Alter merkt man ihr absolut nicht an. Eine Lebefrau mit vielen Lebensgeschichten, viel Witz und Inhaberin eines ganz besonderen Rezepts. „Erikas Brüstl“ ist eine Spezialität im Buschenschank und auch wir verkosteten das lecker Hähnchen, zusammen mit dem leckeren steirischen Wein aus Erikas Weinanbaugebieten. Doch nicht nur die gab es zum Verkosten. Leckere Liköre und Brände mit nicht ganz jugendfreien Flaschenmotiven ergänzten das Getränkeangebot. Und das Essen… mmjam…
Nach 4 Stunden mussten wir uns dann langsam zurück ins Hotel begeben und in dieser Zeit waren aus Fremden Freunde geworden. Ich war begeistert vom Buschenschank, aber noch mehr von Erika, die uns so manch interessante Geschichte erzählte, sehr wohl aber auch uns zuhörte und uns an der Tür mit einigen persönlichen Worten verabschiedete. Sie tanzte mit uns, schwelgte in Erinnerungen, zeigte uns Fotos und ließ uns an ihrem Leben teilhaben. Ich fühlte mich aufgenommen und daheim, und sollte der Zufall noch einmal wollen, das ich in die Steiermark zurückkomme, liebe Erika, dann besuche ich dich…
GANZ SICHER !!
Seit 2016 gibt es Erikas Buschenschank leider nicht mehr, was mich sehr traurig macht. Wenn ihr einen weiteren tollen Tipp für die Steiermark habt, dann gebt mir bescheid!
Mehr Informationen, Anfahrtsbeschreibungen und mehr findet ihr auf Erikas Homepage unter www.erikas-buschenschank.at
Offenlegung: Ich wurde von Loisium Südsteiermark im Januar für zwei Tage im Rahmen einer Bloggerreise eingeladen. Vielen Dank hierfür. Meine Meinung bleibt die eigene.
[…] Das Hotel bietet im Winter Fackelwanderungen an. Auf Anfrage (da im Winter eigentlich geschlossen) lohnt sich sicherlich auch ein Besuch im nahegelegenem Buschenschank. […]
[…] Gestartet habe ich mein Reisejahr in Österreich. Das Burgenland lud mich auf eine Safari – Genuss – Schlösser – Erlebnisreise ein, auf der ich wilde Tiere und gefährliche Schlossgärten erleben konnte. Anschließend war ich so platt, das ich ein paar Entspannungstage im LOISIUM in der Südsteiermark wirklich gebrauchen konnte. Absolut beeindruckend fand ich hier auch das Zusammentreffen mit Erika in ihrem Buschenschank. […]