Das Feengrottengeheimnis von Rolf Sakulowski: Einem Krimi auf der Spur

Das Feengrottengeheimnis von Rolf Sakulowski: Einem Krimi auf der Spur

Ich liebe Krimis und mit dem Autor gemeinsam dem Mörder auf der Spur zu sein. Als ich „Das Feengrottengeheimnis“ von Rolf Sakulowski las, wurde in mir schnell der Wunsch wach, Jonas und seiner verschwundenen Freundin Fenja nach Saalfeld (Thüringen) und in die Feengrotten zu folgen. „Mal schauen, wie authentisch dieser Krimi ist.“ dachte ich mir so.

Da Saalfeld doch ein Stück von Berlin weg ist, machten wir gleich einen Kurzurlaub daraus und genossen das schöne Wetter, das wir extra bestellt hatten.

Jonas ist in Saalfeld, um seine Freundin Fenja abzuholen, die in den Ferien in den Feengrotten für ihre Studienarbeit in Geologie forschen und erkunden durfte. Doch Fenja ist am Morgen nicht mehr in dem gemeinsamen Bett und Jonas begibt sich auf die Suche nach ihr.

Jonas und das Zimmer „Ost“

Jonas und Fenja wohnten in einem Zimmer im Quellenhaus direkt bei den Feengrotten. Da alle Anwesenden ihm nicht wirklich Gehör schenken und davon ausgehen, dass Fenja von sich heraus Jonas und Thüringen verlassen hat, muss er sich auf die Suche nach einer neuen Unterkunft machen und landet aufgrund einer Empfehlung im „Pappenheimer“ im Herzen Saalfelds. Auch wir quartierten uns hier ein und bezogen das Zimmer „Ost“, eins der beiden Fremdenzimmer, die hier angeboten werden.

Eigentlich ist der Pappenheimer ja eher eine einheimische Gaststätte bzw. Kneipe im ganz ursprünglichen Stil, in der man aber halt auch eins der Gästezimmer mieten kann. Inkl. Frühstück, das sehr üppig und liebevoll von der Chefin angerichtet wurde. Nicht nur der Gastraum und die angrenzenden Räumen laden zum gemütlichen Beisammensein ein. Auch das Zimmer war liebevoll hergerichtet und wir genossen die Herzlichkeit der Thüringer in vollen Zügen.Pappenheimer-Decke-im-Gastraum

Er brachte die Reisetasche auf sein Zimmer in der zweiten Etage des Hauses, kehrte wieder nach unten zurück und suchte sich einen ruhigen Platz am Ende des Tresens. Die gedämpften Gespräche im Hintergrund hatten etwas Tröstliches. Abwesend ließ er seinen Blick durch den Gastraum schweifen. Ein Deckengemälde mit fremdartigen Fabelwesen. Ein kunstvoll gepflasterter Boden. Grafiken an den Wänden. Und Plakate von Ausstellungen und Live-Konzerten. Eine Kulturkneipe.

Am Morgen wurde uns dann auch noch das besondere Highlight des Pappenheimer vorgeführt: im Tresen befindet sich eine Rille, durch die das Wasser der Saale fließt. Und ab und an gibt es hier sogar richtige Wettkämpfe, bei denen kleine Schiffe sich darin messen, wer am schnellsten von einem Ende zum anderen fahren kann.

 

Doch trotz der lustigen Stunden mussten wir weiterziehen zu den

Saalfelder Feengrotten

Jonas ist sich sicher: Fenja ist am Abend noch einmal in den Feengrotten gewesen und ist dort auch verschwunden! Warum nur will ihm niemand glauben? Erst eine alte Mantelfrau und eine der jungen Feen helfen ihm bei seiner verzweifelten Suche. Und nach einem erschreckenden Fund schaltet sich auch endlich die Polizei ein.

Doch so sehr er sich auch bemüht: mittlerweile gerät er selbst ins Visier der ermittelnden Kommissare und die ganze Sache wird immer undurchsichtiger. Was hat es mit dem geheimnisvollen, unentdeckten Stollen auf sich? Und warum stimmen die geschichtlichen Angaben zu der stillgelegten Heilwasserquelle nicht unbedingt überein? Fragen über Fragen, auf die Jonas verzweifelt Antworten sucht.

Auch eine Wanderung durch die Feengrotten bringt keine Antworten. Sicher ist nun nur: Fenja war hier und es ist ihr Blut, dass da vor dem Märchendom an den Wänden klebt!

Selbstverständlich haben auch wir uns die Stollen angesehen. Und ich muss sagen, die Beschreibungen vom Autor sind wunderbar! Man spürt beim lesen, wie gerne er selbst in den Grotten war und ist. Auch Erich haben wir entdeckt. Glauben wir zumindest.

Saalfelder-Feengrotten-Figur

„Dort drüben!“ Jonas´ Ausruf geriet heftiger als beabsichtigt. Er hoffte, dass Jäckel den erschrockenen Unterton nicht herausgehört hatte. Und dass er überhaupt noch in der Nähe war…

…“Ach, Erich!“ Jäckel prustete herzhaft los, bevor er weitersprach: „Das ist nur eine Puppe! Hier unten stehen mehrere von den Kandidaten rum.““…

Der Hohe Schwarm

Eine der Grottenführerinnen bittet Jonas zu einem Gespräch zum Wahrzeichen Saalfelds: dem Hohen Schwarm. Die Burgruine mit den beiden Türmen findet der Besucher der Stadt, indem man einfach ein paar kleineren Gässchen Richtung Osten folgt. Obwohl 1389 noch bewohnt, verfiel die Burg im Laufe des 15. Jahrhunderts immer mehr und steht seither als Ruine am Stadtrand.

Aus solch einer malerischen Gasse tretend, stand er plötzlich vor der imposanten Burgruine, die den Namen Hoher Schwarm trug. Sie erhob sich auf einer gepflegten, kurzgemähten Rasenfläche. Mit ihren zwei hohen, schlanken Türmen und der dazwischenliegenden Restmauer hatte die Ruine etwas Kompaktes, etwas Grafisches, fast so, als wäre sie eigens errichtet worden, um als ein einprägsames Signet für die Stadt zu werben.

Und genau, wie Rolf Sakulowski die Ruine beschreibt, präsentierte sie sich auch uns: zwar Ruine, aber noch immer imposant und auf ihre eigne Weise wunderschön.

Das Stadtarchiv im Kloster

Mitten in der Saalfelder Altstadt sucht Jonas im Stadtarchiv nach Hinweisen. In dem Roman befindet sich das Archiv in dem ehem. Franziskanerkloster mit Klosterkirche. Aber gefunden haben wir es in dem 1537 erbauten Rundbau hinter dem Rathaus, dass ehemals als Gefängnis diente. Beide Gebäude sind auf jeden Fall einen Besuch wert.

Saalfeld-Rathaus

Das vergessene Sanatorium

Immer geheimnisvoller wird es, als Jonas beobachtet, wie einer der Angestellten sich heimlich in Richtung der längst verlassenen Psychiatrie aufmacht.

„Das war eine Institution in Saalfeld. Eine berühmte Heilanstalt. Ein Sanatorium der Extraklasse. Vor dem Krieg hat sich dort die betuchte Gesellschaft kurieren lassen. Alles war vom Feinsten. Die Parks, die Villen, die gesunde Bergluft. Und gegenüber die Feengrotten mit dem Heilwasser. Hat gut zusammengepasst. Zu DDR-Zeiten wurde es dann eine Psychatrie.“

Wäre er ihm nur nie gefolgt! Denn was er in dem alten Gemäuer vorfindet, wird er sein Leben lang nicht vergessen. Schließlich ist er dort mit einer Leiche allein…

Leider konnten wir von dem Sanatorium selber keine Fotos machen. Mittlerweile ist das Gelände abgesperrt und es wohnen dort Fledermäuse, die ihre Ruhe benötigen. Doch ich habe ein beeindruckendes Video mit tollen Fotos gefunden:

 

So endete unsere Reise auf den Spuren von Jonas und seiner Fenja. So eine Reise mit einem Autor ist eine wunderbare Sache, wie wir festgestellt haben. Schon alleine die Recherche vorab und die Organisation hat die ganze Familie gefesselt und alle waren vor Ort begeistert bei der Sache. Auf jeden Fall empfehlenswert!

Wichtige InfosAnreiseÜber das Buch
  • Die Feengrotten sind ein ehemaliges Bergwerk im thüringischen Saalfeld, am Rande des Thüringer Schiefergebirges. Berühmt sind die Feengrotten vor allem für ihre farbigen Tropfsteine. Ganzjährig geöffnet (im Januar nur Sa, So geöffnet)

Saalfeld ist Verkehrsknotenpunkt in Thüringen, hier kommen täglich Züge aus Bayern und Thüringen vorbei. Eine Anreise ist aber ebenso gut mit dem Auto möglich. Von der Autobahn sind es ca. 40 Minuten Landstraße. Im Ort selbst parkt man mit Parkschein.

  • Sutton Verlag GmbH, ebook und Taschenbuch: 384 Seiten
    ISBN-10: 3954003899 + ISBN-13: 978-3954003891
  • Klappentext:
    Den ganzen Sommer hat Fenja als Fee verkleidet Besuchergruppen durch die Saalfelder Feengrotten geführt und abends für ihr Geologiestudium die Höhle untersucht. Doch am letzten Morgen ist sie spurlos verschwunden und niemand glaubt ihrem Freund Jonas, dass ihr in dem dunklen Stollensystem etwas passiert sein muss, nicht einmal, als Fenjas blutverschmiertes Handy auftaucht. Doch dann geschehen im Umfeld der Feengrotten plötzlich mysteriöse Morde.
  • Über den Autor Rolf Sakulowski:
    Der renommierte Filmregisseur und -autor Rolf Sakulowski ist mit dem einzigartigen Saalfelder Schaubergwerk von Kindesbeinen an vertraut. Bei der Arbeit an einer Dokumentation zum 100. Jubiläum der Feengrotten ließ er sich von der mystischen Atmosphäre zu seinem Krimidebüt inspirieren.

Offenlegung: Wir wurden von Thüringen Tourismus und dem Tourismusverband Saalfeld für eine Nacht auf den Spuren eines Kriminalromans eingeladen.

Kerstin & René

Kerstin und René genießen entspanntes Reisen. Hier gibt es Kurzreisetipps für Slow Travel!

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