Eine Kurzreise nach Island - Ein Mädelsroadtrip im Süden der Insel

Eine Kurzreise nach Island – Ein Mädelsroadtrip im Süden der Insel

Als mich die liebe Inka vor einiger Zeit fragte ob ich sie nach Island begleiten will, hielt ich das für einen Scherz. Ich bin weder ein „Kind des Eises“ noch ein besonderer Outdoorfan. Und doch – die Chance auf eine Kurzreise nach Island habe ich mir nicht entgehen lassen. Ich machte einen Kurztrip in ein Land, welches zugegenermaßen nicht wirklich auf meiner Reisewunschliste stand und mein Herz dennoch im Sturm erobert hat.

Island Wasserfall und Janett
Seht ihr mich vor diesem riesigen Wasserfall? (Danke an Inka für dieses tolle Foto!)

Die Planung der Kurzreise nach Island

Für mich war schon vor der Reise klar dass Island nur ein Zwischenstopp ist. Und doch ist Island auch im „Schnelldurchgang“ eine wirklich tolle Insel. Wer „Pauschalreise Island“ bei Google eingibt, bekommt so einige Angebote. Die waren uns beiden jedoch etwas zu teuer – zumal wir den Flug schon hatte.

Günstig bedeutet Island individuell planen und ich war heilfroh, dass ich vor allen in Bezug auf Island mit Inka eine Expertin an der Hand hatte. Wenn ihr ebenfalls gerade euren Trip nach Island organisiert – schaut euch unbedingt ihren Kurzreise – Artikel über Island an. Dort findet ihr auch wichtige Hinweise für gute Unterkünfte.

Eine Kurzreise nach Island - Ein Mädelsroadtrip im Süden der Insel
Der Blick aus dem Flugzeug auf die Küste von Island

Den Flug bekamen wir damals von WOW Air gesponsert, um Unterkünfte und unser Reiseprogramm kümmerte sich Inka. Vor allem in Bezug auf die Suche nach einer Unterkunft solltet ihr mit der Reiseplanung so früh wie möglich beginnen. Für Island haben wir unsere drei Unterkünfte schon 3 Monate vorher gebucht. Für mich blieb eigentlich nur die Organisation des Mietwagens und ein Shoppingbummel beim Wanderexperten. Meine ersten Wanderschuhe, ein Regenjacke & Hose und ein Set Thermounterwäsche war für Island im Oktober eine sehr gute Investition. Gut übrigens, dass ich auch meinen Badeanzug eingepackt habe!

4 Tage Island mit Flug – was kann man da schon erleben?

Für unsere Reise haben wir vier Tage für Island eingeplant, von denen jeweils ein halber Tag für An und Abreise eingeplant werden sollte. Bleiben drei Tage für die Insel. Unser Plan war simpel wie ergeizig. Am ersten Tag ging es auf den golden Circle, den zweiten Tag sind wir die lange Strecke bis zum Diamond Beach gefahren (250 Kilometer) und am dritten Tag haben wir uns auf der Rückfahrt einige Wasserfälle angeschaut.

In 4 Tagen lässt sich die Insel nicht wirklich umrunden – ein Besuch des Diamond Beach und der Golden Circle und auch VIK lässt sich mit Hin- und Rückreise jedoch entspannt machen. Wer einmal Island umrunden will, der sollte mindestens 8 Tage einplanen.

Eine Kurzreise nach Island - Ein Mädelsroadtrip im Süden der Insel

Und wisst ihr was? Zum Finale wurden wir auf unser Kurzreise in Island sogar mit Polarlichtern belohnt!

Im Oktober nach Island – wie wird das Wetter?

Ein nicht allzu unwesentlicher Faktor für die Reiseplanung war natürlich die Reisezeit. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich Anfang Oktober mit den widrigsten Wetterverhältnissen gerechnet habe. Das wir 3 Tage nur Sonnenschein und im Durchschnitt 11 Grad Temperatur in Island hatten, kann ich diesen Zeitraum generell empfehlen.

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ABER! Auf Island kann es um diese Jahreszeit auch stürmen und schneien.  Der Herbst ist deshalb praktisch, weil die Preise für Flüge und Hotels annehmbar sind und viele sehenswerte Orte nicht mehr so voller Touristen sind. Denn – das habe ich leider in Island festgestellt – das Land ist längst nicht so einsam, wie das der eine oder andere Reiseführer glaubhaft machen will. An den Hauptsehenswürdigkeiten kann es auch durchaus in Sachen Parkplätze knapp werden. Wo wir gleich beim nächsten Thema wären:

Darf ich vorstellen? EJ-YOO, unseren Mietwagen in Island.

Was habe ich mir zu diesem Thema Mietwagen Gedanken vor allem in Bezug auf Island gemacht. Brauch ich ein Allradfahrzeug? Kann ich Allrad fahren? Und wie werden die Wetterverhältnisse?

Vorab konnte ich sowas gar nicht einschätzen, habe jedoch auch schon die eine oder andere abenteuerliche Geschichte zum Thema „Autos mieten in Island“ gehört.

Versicherungen sind wichtig, sagte man mir – ein Grund warum ich auf „unschlagbare“ Angebote mit allen möglichen Versicherungen zurückgegriffen habe. Für unser Auto haben wir 240 Euro für 4 Tage bezahlt. Inklusive Vollkasko.

Vor Ort war das Einlösen des Gutscheines kein Problem, es gibt jedoch einen Punkt, der gerade bei kleinen Mietwagenanbietern zum Tragen kommt.

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Als Selbstbeteiligung bei Mietwagen werden in Island recht hohe Summen zurückgestellt. Da bei kleinen Anbietern die Versicherung über einen Drittanbieter läuft, der erst im Nachhinein erstattet – müsst ihr vor Ort die gesamte Selbstbeteiligung selbst absichern. In meinem Fall wären das über 2000 Euro gewesen, die ich nicht mehr auf meiner Kreditkarte hatte.

Einzige Lösung? Für 149 Euro eine Haftungsreduzierung kaufen. Das ist ärgerlich und kann vermieden werden, indem man eine gewisse Summe auf die Kreditkarte zahlt. Mit unserem Fiat 500X Crossover sind wir jedoch sehr gut gefahren und auch die Tankkosten haben sich für die Kurzreise im Zaum gehalten.

Ein Mietwagen für Island ist dann jedoch unbedingtes Muss, denn es gibt keine Bahn auf der Insel. Busse fahren zwar, aber leider nur recht selten. Wer individuell unterwegs sein will, findet sich in Island mit Navi und entlang der gut ausgebauten Straßen eigentlich gut zurecht. Speichert euch zur Sicherheit die Karten auch offline! Wer keine Lust hat selbst zu fahren, dem empfehle ich eine Bustour.

Island – eher untypisch für einen Mädelstrip

Okay – Island ist jetzt weder Shoppingmekka noch kann man hier stundenlang Wellness machen. Aber ein Mädelstrip in Island ist vor allem für Abenteurer und Naturfreunde empfehlenswert. Gleich vorab: Wenn ihr nicht Unmengen von Geld ausgeben wollt, dann solltet ihr bereit sein, auch mal ein beengtes Zimmer zu teilen.

Eine Kurzreise nach Island - Ein Mädelsroadtrip im Süden der Insel

Auch verbringt ihr – gerade auf der von uns geplanten Tour – sehr viel Zeit gemeinsam im Auto. Wenn euch das alles nicht stört ist ein Trip nach Island der perfekte Zeitvertreib mit der besten Freundin. Wir haben viel Zeit zum Quatschen, Fotografieren und auch Staunen gehabt.

Unsere Mädelsroadtrip – Etappen in Island

Grundsätzlich gilt: Wer es sich einfach machen will, der kann auch schon vorab eine Island Pauschalreise buchen. Dann habt ihr ein Komplettpaket mit  Golden Circle, Diamond Beach, Blaue Lagune mit Unterkünften und Fahrt im Reisebus. Aber ihr müsst hier natürlich auch bedenken das ihr an den Sehenswürdigkeiten von Island nur kurz verweilt und dann wieder weiter zieht.  Für uns jedoch war klar – wir wollen nicht nur die „Must Sees“ sondern auch ein paar ganz besondere Orte besuchen.

Reykjavik

Von der größten Metropole Islands habe ich tatsächlich nur einen Supermarkt, ein paar Hauptstraßen und einen Teil eines Yachthafens gesehen. Am Tag unserer Ankunft waren wir schlichtweg zu müde um uns noch ins Getümmel zu stürzen.

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Auch am letzten Tag verzichteten wir für ein paar Minuten mehr Schlaf auf einen Besuch in der Metropole. Wenn ihr wissen wollt, was es in Reykjavik zu entdecken gibt – lest euch gerne den Artikel von Ewa durch.

The Colden Circle

Unsere erste Unterkunft war ein einfaches Holzhaus irgendwo im Nirgendwo. Ideal jedoch um den „Golden Circle“ zu besuchen. Die Region ist am trubeligsten – zum einen weil sie nicht weit von der Hauptstadt Islands entfernt ist, zum anderen weil auf kurzer Strecke zahlreiche Wasserfälle, Tektonische Platten und Geysire zu beobachten sind.

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Meine Empfehlung: Fahrt früh oder sehr spät, in der Mittagszeit sind alle Sehenswürdigkeiten gut besucht und die Parkplatzsuche schwierig. Die „Must Dos“ auf dem Golden Circle sind:

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Gullfoss – der goldene Wasserfall. Für einen Besuch ca. 1 – 1 1/2 Stunden einplanen!
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Der Geysir Strokkur ist wohl das beliebteste Ziel des Golden Circle – auch weil schnell und gut zu erreichen.
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Kerið ist ein Krater – der vor allem bei Sonnenschein sehenswert.

Den Þingvellir National Park habe ich persönlich noch nicht gesehen – ein Besuch ist aber eingeplant – denn hier trifft Amerikanische auf Europäische tektonische Platte. Wer will kann hier sogar tauchen! 

Noch mehr Tipps für den Golden Circle verrät dir Andreas von Reisewut.de

Baden im heißen Fluss im Tal Reykjadalur

Ein besonderes Highlight haben wir nach unserer Tour durch den Golden Circle erlebt. Wir haben nach einer kleinen, ca. 4 Kilometer währenden Strecke nicht nur ein dampfendes Tal erreicht, sondern haben zudem auch in einem heißen (ca. 25-30 Grad warmen) Fluss gebadet.

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Natürlich mit Mütze, um auch den Kopf nicht auskühlen zu lassen!  Handtuch und Badesachen sollten für diesen Trip ins Tal Reykjadalur natürlich auch unbedingt dabei sein.

An einem Tag zum Diamond Beach

Nach einem kleinen Frühstück im Arabær Holiday Home (ehemals Wee Cozy House – hier waren wir zwei Tage) ging es dann auf große Fahrt. Der Plan? Bis zum Ende des Tages zum Diamond Beach zu fahren. Das sind knapp 320 Kilometer – wir sind an diesem Tag also recht früh aufgebrochen. Unterwegs war jedoch immer wieder auch Zeit für einen kleinen Abstecher oder Stop.

So waren wir am Leuchtturm Dyrholaey, haben wunderschöne Aussichten entlang der Hauptstraße genießen können und einige Wasserfälle entdeckt. Dafür und auch für Vik haben wir jedoch eine Rast auf der Rückreise am nächsten Tag eingeplant.

Eine Kurzreise nach Island - Ein Mädelsroadtrip im Süden der Insel

Während des Reisetages wurde das Wetter immer schlechter und wilder. Es war windig, es zogen Wolken auf und auch wenn wir weder Schnee noch Regen abbekommen haben, einfach war die Fahrt mit dem Gegenwind nicht. Abends erreichten wir den Diamond Beach gleichzeitig mit zwei Reisegruppen. Das war recht ungünstig, denn an genießen war nicht zu denken.

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Vor allem die asiatischen Gruppen waren ständig und an den seltsamsten Stellen mit Fotografieren beschäftigt – eine Drone (obwohl das hier strengstens verboten ist!) hat den Weg zurück zum Besitzer nicht mehr gefunden und irgendwie waren wir auch nach dem Tag im Auto ziemlich müde. Also ging es in unsere Unterkunft, wo wir nach einem einfach es Abendessen nur noch müde ins Bett gefallen sind.

Eine Kurzreise nach Island - Ein Mädelsroadtrip im Süden der Insel

Das war auch gut so – denn am nächsten Morgen wollten wir unbedingt einem ganz besonderen Schauspiel beiwohnen.

Sonnenaufgang am Diamond Beach

Und was soll ich sagen? Es war eines meiner Highlights auf der Insel. Wir haben zwar den Sonnenaufgang direkt knapp verpasst – die Stimmung und auch das Licht war an diesem Ort aber absolut magisch. Auch die paar wenigen Menschen die an diesem Morgen hier waren, allesamt entspannt.

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Anschließend haben wir noch einen kurzen Blick auf den Gletscher und den See geworfen und haben uns in einem netten Kaffee aufgewärmt – bevor es wieder zurück in Richtung Golden Circle ging.

Eine Kurzreise nach Island - Ein Mädelsroadtrip im Süden der Insel

Auf dem Weg haben wir noch an einigen spannenden Orten halt gemacht.

Highlights an Islands Südküste

Beeindruckende Wasserfälle, Schwarzer Strand und sehenswerte Schluchten haben bei tollem Wetter zu längeren Pausen eingeladen. Und gerade diese tollen und größtenteils auch kostenfrei zu bestaunenden Naturwunder haben mir klar gemacht warum es so viele Menschen gibt, die dieser Insel so verfallen sind.

Skógafoss Island Mädelstrip
Skogafoss im Süden von Island
Vík í Mýrdal Black Sand Beach
Vík í Mýrdal Black Sand Beach
Fjaðrárgljúfur
Fjaðrárgljúfur

Kurz vor erreichen unseres finalen Zieles am dritten Tag unserer Reise haben wir noch an einem besonderen Wasserfall halt gemacht. „Hast du deine Regenhose dabei?“ fragt mit Inka. Und ja, ohne zu murren ziehe ich diese drüber. Wir sind am Seljalandsfoss – einem Wasserfall, der sehr beliebt ist, weil man hinter dem rauschenden Wasser herlaufen kann.

Und ja, ich wurde nass. Aber wir haben hier ein besonderes Naturschauspiel erleben dürfen, denn im Oktober leuchtet die Herbstsonne in den Abendstunden auf den Wasserfall. Soo schön! Ein wenig traurig waren wir jedoch wegen einer Tatsache. 3 Tage und 3 Nächte hatten wir inzwischen auf der Insel verbacht und in der Nacht sehnsuchtsvoll in den Himmel geschaut. Nordlichter waren bisher jedoch nicht zu sehen.

Ein Vulkan und grüne Streifen am Himmel

In einer ehemaligen Schule abseits von Eyjafjallajökull haben wir unseren letzten Übernachtungs-Stop. Im Wasserkocher bereiten wir uns ein paar Nudeln zu und sind quasi schon Bettfertig, als mir etwas seltsames am Himmel auffällt. Ich spreche Inka auf diese seltsamen Wolkenformationen an.

Eyjafjallajökull vom Zimmer aus.
Eyjafjallajökull von unserem Zimmer aus.

Eigentlich hat ihre App für Nordlichter keine Chance angedeutet – noch dazu ist Vollmond – und doch springt sie plötzlich auf und zieht sich an. „Komm wir müssen ganz schnell raus! Das sind Nordlichter!!!“.

Nordlichter in Island

Also schnappen wir uns Kamera und Stativ, mummeln uns so warm es geht ein und flitzen vor die Tür. Durch die Kamera erkenne ich nun auch endlich – diese grauen wabernden Wolken sind Nordlichter. Wie verträumt stehe ich da und kann es noch nicht fassen! Wir haben das Glück auch diese Kunstwerke der nordischen Hemisphäre zu entdecken! Inka hat dazu übrigens einen spannenden Artikel über Nordlichter in Island geschrieben – wo ihr auch ihre Empfehlungen für Unterkünfte findet. Ich persönlich hatte nicht mehr damit gerechnet auf unserer Kurzreise Island Polarlichter zu entdecken.

Bye Bye Iceland

Am nächsten Morgen werden wir von trübem Wetter begrüßt. Von unserer Unterkunft sind es noch knapp 2 Stunden Autofahrt bis zum Flughafen und mein Flug geht in den Nachmittagstunden. So haben wir wenig Lust auf einen weiteren Stop. Ich jedoch habe mir geschworen auf jeden Fall noch mal mit etwas mehr Zeit nach Island zu kommen. Denn 4 Tage reichen zwar – aber entspannt ist anders!

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Bild von Inka @blickgewinkelt

Danke an Inka für dieses tolle Abenteuer! Ich habe sehr viel Spaß auf Island gehabt – seitdem sind wir beide mindestens einmal im Jahr gemeinsam unterwegs.

Offenlegung: Der Flug wurde uns von WOW Air (leider nicht mehr aktiv) ermöglicht. Alle anderen Kosten haben wir selbst bezahlt.

Janett

Hallo, ich bin Janett, die Gründerin des Blogs Teilzeitreisender.de
Schon immer war ich ein sehr großer Fan von Kurzreisen. Neben einer Teilzeitstelle an der Uni Düsseldorf pflege und hege ich deshalb dieses Projekt - und habe dafür schon das eine oder andere Abenteuer erlebt.

Mehr über mich erfahrt ihr unter der Rubrik Persönliches

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