Outdoorerlebnisse in der Region Zwin - Flandern mal anders

Outdoorerlebnisse in der Region Zwin – Flandern mal anders

Dieser Beitrag enthält Werbung für die Zwin Region

Die Region Zwin ist kaum bekannt, obwohl sie direkt neben einer der bekanntesten Städte in Flandern liegt: Brügge. Direkt an der belgischen Nordseeküste gelegen, bieten sich hier aber nicht nur Strandaktivitäten für einen Urlaub an.

Outdoorerlebnisse in der Region Zwin - Flandern mal anders

Ich verrate euch ein paar coole Tipps für einen etwas anderen Besuch in Flandern.

Der Naturpark Zwin

Obwohl Knokke direkt am Meer liegt, geht unser erster Besuch nicht an die Nordsee sondern in den Naturpark Het Zwin.

Mit etwa 150 Hektar ist er das größte Naturschutzgebiet von Belgien. Hier lassen sich nicht nur zahlreiche Seevögel beobachten – der bekannteste „Bewohner“ von Het Zwin ist der Storch.

Im Naturpark könnt ihr gleich mehrere Nester beobachten – die vor allem jetzt im Sommer oft mit ganzen Storchenfamilien bevölkert ist.

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Den besten Blick auf die Störche habt ihr übrigens aus dem Panoramaturm, der nur wenige Meter vom Naturparkhaus zu finden ist.

Der Vogelairport im Naturparkhaus

Das Naturparkhaus stellt ein besonderes Highlight im Het Zwin dar. Wer das moderne Gebäue betritt fühlt sich sofort an einen Flughafen erinnert. Und genau dieser Effekt soll auch erreicht werden – denn hier seit ihr auf dem Vogelairport.

Eine umfangreiche Ausstellung verrät euch mehr über Vogelflugrouten, über den Grund warum manche Vögel doch lieber „daheim bleiben“ und welche Vögel welche Strecke fliegen.

Führung durch den Naturpark Het Zwin

In einer spannenden Führung mit Mieke, einer wahren Frohnatur, entdecke ich – das im Nationalpark nicht nur Vögel zuhause sind. Wir machen uns auf Brombeerpflanzen auf die Suche nach Laubfröschen. Die zu finden ist nicht einfach – sie sind grün getarnt.

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Entdeckt ihr den Frosch?

Wir haben tatsächlich einen entdeckt – der sich bereitwillig von einer Horde Blogger hat ablichten lassen. Der Strandflieder – eine weiter Besonderheit im Naturpark – blüht leider noch nicht – aber Mieke hat uns dafür viel weitere spannende Geschichten erzählt.

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Barfußpfad im Naturpark – Warmes Wasser und spannende Naturerfahrung

Auf den Rundwanderwegen gibt es so auch einen Barfußpfad. Ich muss zugeben das ich viel zu viel mit „Matschen“ beschäftigt war – aber es ist recht spannend wie dieser Boden entsteht und wie Pflanzen die regelmäßige Salzwasserflutung gut überstehen.

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Mieke wusste uns spannende und lustige Geschichten aus dem Zwin zu erzählen!

Am Ende unserer Runde durften wir einen Blick in die Fauna eines Teichs werfen. Mit dem Mikroskop konnte ich das erste mal in meinem Leben eine Eintagesfliege entdecken. Wusstet ihr das sie eigentlich 2 Jahre lebt?Ich habe an diesem Tag unglaublich viel gelernt!

Gut zu wissen!

Eintritt: 12 € für Erwachsene (Bei Vorabbuchung). Hier die komplette Übersicht der Preise!

Mehr Infos: Alle Infos über Wanderungen, Angebote im Naturpark, Aktionen findet ihr hier.

Hunde sind im Naturpark nicht erlaubt.

Restaurant/Einkehr: Im Naturparkhaus gibt es das Restaurant „The Shelter Knokke„. Unbedingt das Stoverij van Varkenswangen probiert. Richtig lecker!

Ein Parkplatz ist vor Ort (kostenpflichtig)

Surfen lernen beim königlichen Surflehrer

Natürlich darf man in Knokke auch den Gang (oder die Fahrt) zum Strand nicht verpassen. Wusstet ihr, dass ihr mit Golfcarts in dem Küstenort auf öffentlichen Straßen fahren könnt? Wir haben das natürlich ausprobiert und sind vom Naturpark zum „Surfers Paradise“ gefahren. Die Carts sind elektrisch und können auf Wunsch auch gemietet werden. Ich fand es vor allem deshalb so lustig, weil sie offen sind und somit auch ein wenig Cabriofeeling bieten.

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Zurück zum Surfers Paradise. Auf den ersten Blick handelt es sich um ein ganz normales Strandcafe. Erst als wir den Chef Frank Vanleenhove treffen, wird mir klar, hier handelt es sich um einen ganz besonderen Ort. Frank war belgischer Meister im Windsurfen, hat gefühlt die halbe Welt bereist um an besonderen Orten zu surfen und er hat vor allem den Surfsport nach Belgien verbracht.

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Frank zeigt ein paar Highlights von seinen Reisen!

Das ist gar nicht so einfach – denn an der Belgischen Küste gibt es oft keine riesigen Wellen. Wer also mit dem Surfsport starten will, der findet in Knocke ideale Vorraussetzungen. Vor allem für Kinder ist das Surfers Paradise ein beliebter „Sommerhotspot“. Selbst die königliche Familien von Belgien hat hier schon einige Surfstunden genommen!

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Das innere des Strandcafes ist übrigens ein kleines Museum. Frank hat von jeder seiner „Surfreisen“ besondere Souvenirs mitgebracht, die hier ausgestellt werden. Und wenn ihr liebt fragt, könnt ihr sogar den Leuchtturm besteigen – von dem ihr einen tollen Blick auf die Küste von Knokke habt.

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Ach und ich hab ganz vergessen – natürlich könnt ihr hier auch nur nett was trinken und aufs Meer schauen!

Gut zu wissen!

Mehr Infos zum Surfers Paradise findest du unter surfersparadise.be

Golfcarts kannst du hier mieten.

Auf den Spuren der verschwundenen Zwin-Häfen

Die alte Flussmündung der Nordsee, die einst bis nach Brügge reichte und im 16. Jahrhundert versandete, beeinflusst auch heute noch die Region. Wer sich auf eine Zeitreise einlässt kann nicht nur sportlich aktiv werden sondern auch noch eine Zeitreise erleben. Ich stell dir hier zwei Möglichkeiten vor – um die Region auf den Spuren der verschwundenen Zwin-Häfen zu entdecken.

Packrafting im Zuidervaartje-Kanal

Schon mal was vom Packrafting gehört? Ich muss zugeben – für mich was diese besondere Tour in Westflandern für mich eine Premiere. Auf einem ruhigen Seitenkanal nur wenige Gehminuten von Damme entfernt habe ich mich im Packrafting ausprobiert. Auf einem Parkplatz haben wir uns mit Mathias Michielsen von Packraften.be getroffen.

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Wir bekommen alle einen Wanderrucksack in die Hand gedrückt – in dem ein aufblasbares Paddelboot und ein paar Paddel zu finden sind. Die Anleitung zum „Aufbau“ mutet etwas seltsam an – aber wir alle sind nach gut 20 Minuten Startbereit. Es geht auf den Zuidervaartje-Kanal – rund vier Kilometer bis zu einem Wasserwerk.

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Auch wenn der Fluss kaum Strömung hat – ich find die Tour schon recht anspruchsvoll – wenn leichter Wind und stetiges Paddeln strengt schon ein wenig an. Dennoch macht es einen riesen Spaß! Was ich zu dem Zeitpunkt jedoch nicht wusste?

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Jeder muss sein „Pack“ auch wieder zusammenpacken und zurück zum Ausgangspunkt tragen. Im Rucksack! Die Strecke führt uns dann auch an verschwunden Häfen vorbei – so schließt sich der Kreis.

Gut zu wissen!

Wir haben die kleine Tour mit 4 Kilometer Paddeln und 4 Kilometer Wandern gebucht. Es gibt jedoch eine Vielzahl von weiteren Touren in ganz Belgien.

Wenn ihr unsere Tour buchen wollt – sie heisst Packraften langs Verdwenen Zwinhavens und kostet ab 50 Euro pro Person.

Für 12,50 € könnt ihr ein Lunchpacket vom Maisterplan dazubuchen! Wirklich empfehlenswert!

Tipp: (Trink)Wasser solltet ihr euch jedoch ausreichend selbst mitbringen. Und am besten auch Wechselsachen – denn auf dem Wasser könnt ihr doch schon mal ein wenig nass werden.

Radtour von Knokke

Zwischen Brügge und dem Meer gab es im Mittelalter zwischen dem 11. und dem 16. Jahrhundert einige kleine Häfen entlang des Zwingeul – ein Kanal der damals den Zugang der Stadt zum Meer gewährleistete. Als im 16. Jahrhundert die Zwin versandete – haben alle Häfen ihre Bedeutung verloren und waren einige Jahre in Vergessenheit geraten. Damals gab es die Häfen in Sluis, Muide (Sint-Anna-ter Muiden), Hoeke, Monnikered und Damme.

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Von dort aus wurden Güter umgeladen und mit kleineren Schiffen in das damals mächtige Brügge gefahren. Mit dem Projekt „Verdwenen Zwinhavens“ lässt sich der heutige Lauf im Rahmen einer besonderen Zeitreise verfolgen – die Vorab mit einem Besuch auf der Seite über die Verschwunden Zwinhäfen beginnt.

Dort könnt ihr euch für eine Tour entscheiden – die kürzeste geht über 35 Kilometer, die längste ist circa 70 Kilometer lang. Eine Übersicht über die gesamte Region bekommt ihr im Stadthuis in Brügge, wo sich eine riesige Virtual Reality Abbildung von Brügge und Umgebung in seiner Blütezeit befindet.

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Hier lässt sich via Outdoor-Virtual-Reality-Viewer ein verschwundener Hafen entdecken.

Wir haben eine „kleine“ Tour gemacht, auf der wir nicht einige Orte entdeckt haben, an denen wir nie einen alten Hafen vermutet hätten. Hilfreich sind vier Outdoor-Virtual-Reality-Viewer an denen ihr euch mithilfe einer 3D Animation durch eine Brille anschauen könnt wie die Umgebung im 14. Jahrhundert ausgesehen hat. Auf der Strecke gibt es vier dieser Outdoorbrillen – eine wirklich sinnvolle Ergänzung, denn von den meisten Häfen ist heute nichts mehr zu erkennen.

Gut zu wissen!

Fast jedes Hotel verfügt hier über Mietfahrräder – bitte vorab anfragen und reservieren!

Für unterwegs gibts es auch eine App, die jedoch auf Flämisch ist. Auf www.verdwenen-zwinhavens.be findest du jedoch auch die GPX Daten aller Touren sowie eine PDF mit allen wichtigen Informationen.

Damme entdecken

Dir ist Brügge zu überlaufen? Wie wäre es denn mit einer Entdeckungsreise nach Damme? Wir haben eine spannende Stadtführung durch die Altstadt gemacht und dabei einige Besonderheiten entdeckt. Es ging los mit dem Aufstieg auf den Kirchturm von der Onze-Lieve-Vrouwkerk – auf deutsch Liebfrauenkirche.

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206 teils abenteuerliche Stufen führen zur Spitze des Turmes und ich hatte einige Mühe – die sich aber definitiv gelohnt hat. Von der Aussichtsplattform auf dem Flachdach lässt sich Damme und auch die Umgebung toll erfassen. So entdecke ich auch, dass Damme einst mit verschiedenen Kanälen und einer Befestigungsanlage geschützt wurde. Auch die Kirche, gebaut im 12. Jahrhundert, ist wirklich sehenswert! Man munkelt, das Thyl Ulenspiegel hier auf dem Friedhof beigesetzt wurde.

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Treppenhaus zum Ausblick
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Blick auf Damme von oben!

Unsere Tour führte uns auch am gotischen Rathaus aus dem 15. Jahrhundert, was einst auch Markthalle war. Noch heute gibt es kleine Läden im Untergeschoss des Verwaltungsgebäudes. Auch das Glockenspiel ist besonders! Gleich am Marktplatz sitzt auch die Stadtinformation, in der ihr euch über die Vielzahl von Museen und Archive informieren könnt – Damme ist vor allem in Belgien als Bücherdorf bekannt. Für mich definitiv ein Grund in den Wintermonaten noch mal wiederzukommen!

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Übrigens: Noch bis Mitte September läuft die Amare – wo zahlreiche Kunst in der Umgebung ausgestellt wird. Das Kunstwerk am Markt von Ronald A. Westerhuis ist sehenswert und erinnert mit ein wenig an Chicago.

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Wir entdecken auch einen der vergessenen Häfen sowie den Heringmarkt. Hier wurden im Mittelalter jährlich 28! Millionen Salzheringe angeliefert. Noch heute sind in der Stadt eine Vielzahl von „Zeitzeugen“ zu entdecken – zahlreiche Gebäude, aber auch Schleusen oder alte Brunnen. Ein Besuch lohnt sich!

Gut zu wissen!

Eine wirklich hilfreiche Quelle mit allen Infos über Damme findet ihr hier.

Deutsche Führungen sind möglich, müssen jedoch vorab angefragt werden. Eine Vielzahl der Entdeckungen könnt ihr jedoch auch ohne Stadtführung machen.

Der Aufstieg auf den Kirchturm kostet 2,50 €.

Maisterplan – Bauernhof mal anders

Etwas entspannter geht es auf einem Bauernhof außerhalb von Damme zu. Zumindest solange, bis hier der Mais hoch genug ist. Denn Im Maisterplan gibt es jedes Jahr im Spätsommer ein Maislabyrinth – welches vor allem in der Umgebung viele Fans hat. Für Touristen und Abenteuer gibt es hier auch noch einige Clamping-Zelte – die ich gerne einmal ausprobiert hätte.

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Aber auch ohne Maislabyrinth und Clamping ist ein Besuch empfehlenswert. Denn hier könnt ihr nicht nur einen ganz typischen Bauernhof (Führungen sind auf Anfrage möglich) erleben, sondern eines der besten BBQs von Flandern erleben. Auch wenn es nicht viel Fleisch gibt – alle Snacks und Salate waren einfach unglaublich. Und das Fleisch was ihr angeboten bekommt war einfach unglaublich!

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Im Sommer gibt es regelmäßig Events – die für Kinder und Erwachsene empfehlenswert sind. Auch „Auswärtige“ sind herzlich willkommen. Ihr solltet aber das BBQ vorab reservieren – die Plätze in der großen Heu-Halle sind schnell weg.

Gut zu wissen!

Alle Infos, Events und Angebote auf dem besonderen Bauernhof findet ihr unter maisterplan.be

Das BBQ gibt es für 35 Euro + Getränke

Übernachtungsempfehlung in Knokke

Ich habe im Hotel St. Pol in Knokke übernachtet. Das Hotel liegt etwa 1 1/2 Kilometer vom Strand entfernt.

Die Nacht im Hotel kostet im Durchschnitt 120 Euro.

Die Zimmer sind riesig, verfügen auch über eine Kaffeemaschine und ein großes und gemütliches Bett sowie (in meinem Fall in Zimmer 2) über eine große Terrasse.

Im Preis inkludiert ist ein wirklich gutes Frühstück, individuelle Wünsche wie bei den Eierspeisen sind möglich. Ein Restaurant gibt es nicht, aber auf Wunsch Getränke für die Terasse.

Rund um das Hotel gibt es (in der Nebensaison) ausreichend Parkplätze – auch ein eigener Parkplatz ist vor Ort verfügbar und kostet 12,50 Euro pro Tag.

Hier bekommt ihr weitere Informationen zum Hotel Auberge St. Pol

So kommst du in die Zwin Region

Von Köln aus bist du in etwa 3 1/4 Stunden mit dem Auto nach Knokke. Recht entspannt und vor allem recht günstig ist jedoch die Anreise mit der Bahn. Mit einmal umsteigen (in Brüssel Midi) seit ihr in etwa 4 Stunden mit der Bahn an der Nordsee.

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Bis Brüssel könnt ihr mit Eurostar oder ICE fahren, von dort aus fahren ICs (Standart wie bei uns Regionalzug).

Offenlegung: Wir wurden von Visit Flandern und Visit Westflandern zu einer Bloggerreise eingeladen.

Janett

Hallo, ich bin Janett, die Gründerin des Blogs Teilzeitreisender.de
Schon immer war ich ein sehr großer Fan von Kurzreisen. Neben einer Teilzeitstelle an der Uni Düsseldorf pflege und hege ich deshalb dieses Projekt - und habe dafür schon das eine oder andere Abenteuer erlebt.

Mehr über mich erfahrt ihr unter der Rubrik Persönliches

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