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Nur der frühe Vogel…
Der nächste Morgen war eine echte Premiere: zu ersten mal in meinem ganzen Leben stand ich freiwillig um 5 Uhr auf – und das auch noch im Urlaub! Leena hatte uns am Abend zuvor vorgeschwärmt wie unglaublich schön der Sonnenaufgang über dem Meer ist, also hieß es „Wecker stellen“. Und sie hatte nicht zuviel versprochen. Es war phantastisch und die bei knapp 2 Grad abgefrorenen Finger hatten sich mehr als gelohnt.
Eine Wiese an der Ostsee
Nach einer weiteren Stunde Schlaf kam auch gleich die nächste Premiere: Spaziergang VOR dem Frühstück. Ganz in der Nähe des Hotel gab es ein kleines Naturschutzgebiet mit einzigartigen Orchideen. Also wanderten wir los und standen eine viertel Stunde später mitten im Grünen mit Blick aufs Meer. Nur wenige Menschen hatten an diesem Morgen den Weg hier hin gesucht – zeitweise waren wir die einzigen. Das war auch gut so – denn es war eine ganz besondere Umgebung und die Fotomotive wollten nicht enden.
Zurück im Hotel wartete ein liebevoll zubereitetes Frühstück auf uns. Leena hatte selbstgebackene Brötchen, außergewöhnliche Eigenkreationen Marmelade und selbstgemachte Wurst auf dem Buffet. Wir tief beeindruckt und schon nach dem ersten Bissen völlig hin und weg. Nach dem Frühstück drückte mir Leena eine Zeitung in die Hand. Darin eine Karte, auf der sie alle wichtigen Punkte eingezeichnet hatte, zu denen wir unbedingt fahren sollten. Das nenne ich Rundum-Sorglos-Service! Mit einen tollen Plan im Gepäck verabschiedeten wir uns von Tosteberga und düsten weiter in Richtung Süden.
Wandern in Schweden
Gleich eine der ersten Stationen war der Stenshuvud Nationalpark. Laut der Schilder konnte man nach kurzem Fußmarsch eine super Aussicht über die Küste genießen.
Wir entschlossen uns zu dem Aufstieg und obwohl das unerwartet sehr anstrengend war – schließlich waren wir auf einem Roadtrip und nicht auf Wandertour – waren wir am Ende froh es gewagt zu haben. Der Ausblick von den Felsen war unbeschreiblich schön, der Blick hunderte km weit über die Küste und auf die Ostsee hinaus. Hach…
Nach dem Aufstieg holte uns der Hunger ein. Gut das wir uns beim Buhres Fisk in Kivik (einem sehr guten Fischrestaurant mit Laden) vorab gut versorgt hatten. Wer vor Ort ist, sollte sich unbedingt hier eindecken! Auch der Hafen in Kivik ist nett anzusehen. Besonders kultig fanden wir auch die Touristeninformation mit Schubfächern ;)
Die Zeit tickte unaufhörlich. Schon war es 14 Uhr und wir hatten noch 2 wichtige Punkte auf unserer Liste. So fuhren die Küstenstraße weiter, vorbei an malerischen kleinen Örtchen, hielten ab und zu mal an, um ein paar Fotos zu schießen und „cruisten“ so durch die Gegend.
Sandhammaren – der perfekte Sand!
Als wir uns einer der südlichen Ecken Schwedens näherten vermehrten sich am Straßenrand die Schilder, die den Weg zum Strand wiesen. Ein Tag am Meer ohne Strand, das geht ja wohl nicht. Also parkten wir nahe Sandhammaren das Auto, zogen unsere Schuhe aus und hüpften an den Strand. Diesen Ort mit Worten zu beschreiben ist ziemlich schwer, deshalb lasse ich am besten die Bilder sprechen. Er war einfach perfekt! Der Sand ist so fein, das er unter den Füßen quietscht – muss man gesehen und gehört haben…
Unser letzter „Must See Stop“ des Tages lag in Käseberga. In diesem kleinen Küstenörtchen (Janett hat natürlich sofort an Käsefarmen gedacht :D) gibt es einem richtig schnuckeligen Hafen. Doch dieser ist sicherlich nicht der Grund, warum hier massenweise Reisebusse anhalten. Und so machen wir uns hinauf auf die Klippen, um auch mal nachzuschauen.
Wir waren nicht schlecht überrascht, als uns hier die kleinere Ausführung von Stonehenge erwartete. Ales Stenar liegt hoch oben auf einem Feld an den Klippen der Ostsee-Küste. Seine Nähe zum nächsten Parkplatz (rund 10 min Fußweg) macht ihn zum Ziel von Reisebussen und Gruppenführungen, was Fotos vom „Steinkreis“ eine echte Herausforderung werden ließ.
Ein weiteren bleibenden Eindruck hinterließ der stürmische Wind dort hoch oben, der uns lustige Grimassen bescherte, die sogar festgehalten wurden. Garniert wurde dieser Ort dann noch mit weidenden Schafen, die sich strikt weigerten fotografiert zu werden.
Bevor es zurück ins Hotel nach Trelleborg ging, musste ich natürlich nochmal an einem einheimischen Supermarkt anhalten. Wie jedes mal freute ich mich wie ein kleines Kind zu Weihnachten als ich den ICA-Supermarkt in Ystad betrat. Ich kaufte natürlich Elchsalami und ein paar andere Mitbringsel für mich und die Daheim-Gebliebenen.
Einen Snackstand gab es leider nicht, deshalb wurde anschließend auch direkt der McDonalds in Ystad getestet. Wir entschieden uns für den harmlos aussehenden McNip und erlebten eine feurige Überraschung, die mit Cola & Fants kaum zu löschen war. Die Schweden mögen es also spicy…
Der letzte Abschnitt unserer Reise führte uns dann zurück nach Trelleborg, wo wir ein Hotel in der Nähe des Fähranlegers gebucht hatten. Da die Nacht eh kurz werden würde, störte es kaum, dass es nicht im Geringsten an die tollen Unterkünfte der letzten Tage herankam.
Also Schweden muss man einfach lieben, oder? Falls es euch nochmal in den Stenshuvud-Nationalpark verschlagen sollte, müsst ihr unbedingt in der „Kaffestugan Annorlunda“ Halt machen. Ein ganz uriges Café mit sehr gutem Essen, was ich nach einer Wanderung durch den Park gerne zum Ausruhen nutze. Für mich geht es im Sommer wieder nach Schweden – und wenn ich eure tollen Bilder sehe, würde ich gerne am liebsten sofort hin! :)
Wir waren letztens mit unserem Camper in Südschweden. Ein wirklich perfekter Trip. Leider sind uns unterwegs 2 Schläuche am Camper kaputtgegangen und wir hatten keinen Ersatz dabei. Die solltet ihr von zuhause mitnehmen, vor Ort ist da schwer dran zu kommen.