Ein Wochenende auf Rügen: Slow Travel Empfehlungen für die Insel

Rügen als größte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert! Wir waren leider erst zwei Mal zu einem langen Wochenende auf dieser deutschen Ostseeinsel und müssen unbedingt noch einige Male hinfahren, da auf unserer To-Do-Liste immer noch einige Punkte offen sind.

Unsere erste Reise führte uns für ein Santiano-Konzert zur Naturbühne Ralswiek nach Rügen. Dafür buchten wir uns mit Freunden ein Ferienhaus.

Davon gibt es, wie andere Unterkünfte auch, jede Menge auf Rügen. Informiert euch vorher ausgiebig, denn hier gibt es wirklich für Jeden die passende Übernachtungsmöglichkeit!

Naturbühne Ralswiek

Nicht nur die Gruppe Santiano spielt auf einer der größten Freilichtbühnen Europas. Auch die sehr bekannten Störtebecker Festspiele, mit der Geschichte um den Seeräuber Klaus Störtebecker, finden hier jährlich statt.

Pro Vorstellung können bis zu 4.600 Besucher das Spektakel erleben und die naturnahe Atmosphäre ist eine besonders Schöne.

Das wäre auch schon der erste Punkt auf unserer Liste der unerledigten Dinge auf Rügen. Eine Kollegin gab mir den Tipp, die Störtebecker Festspiele erst in der letzten Spielwoche zu besuchen, da dann der Andrang nicht mehr so groß ist. Dies habe ich mir natürlich sofort im Kopf für die Zukunft abgespeichert.

Halbinsel Wittow

Mein absoluter Favorit auf Rügen ist (bis jetzt) die Halbinsel Wittow mit dem Kap Arkona, Putgarten und dem Fischerdorf Vitt.

Unser Auto parkten wir auf dem angegebenen Parkplatz und dann ging es per Bahn weiter Königsstuhl, vorbei an Putgarten. Für die Kp-Akona-Bahn haben wir uns für ein Ticket für alle Stationen entschieden. Aber wer gut zu Fuß ist, kann den Rundweg von ca. 6 km natürlich auch teilweise oder komplett erwandern.

Kap Arkona

Natürlich wollte ich als Erstes an die Küste. Daher haben wir uns nach einem kleinen Rundgang direkt für einen schönen Spaziergang zu dem beeindruckenden Felsen Kap Arkona entschieden. Ca. 10 Minuten ging es über Stock und Stein durch einen kleinen Wald, bis sich plötzlich die Sicht erweiterte und uns nur ein Geländer davon abhielt, immer weiter zu laufen.

Was für eine Aussicht! Schon alleine dafür hat sich die Fahrt ganz in den Norden gelohnt!

Die 4 besonderen Leuchttürme am Kap sollen natürlich nicht unerwähnt bleiben und wer sich dafür interessiert, sollte diesen Ort unbedingt besuchen und ja vielleicht sogar eine Hochzeit im Schinkelturm in Erwähnung ziehen.

Wir haben uns dann aber doch gegen die Leuchttürme und für das Bunker Museum entschieden und es nicht bereut! Der Volksmarine und der Vereinigten Ostseeflotte diente der Bunker damals als Gefechtsstand. Wir haben uns eine Ausstellung von Schiffsmodellen und alten Navigationsgeräten angesehen und sehr viel Wissenswertes von unserem Führer erfahren.

Die Tickets haben wir an der Information erworben und der Treffpunkt war direkt vor dem Bunkereingang. Alles hat super geklappt. Hinweis: Wer im Sommer am Kap unterwegs ist, sollte evtl. eine dünne Jacke für den Bunker dabei haben, da es dort drin dann doch im Verhältnis etwas kühl ist.

Laut Webseite kann der Bunker mittlerweile aber auch ohne Führung besucht werden und mit dem erworbenen Ticket direkt über ein Drehkreuz betreten werden.

Fischerdorf Vitt

Vom Kap Arkona nutzten wir nochmal die Arkonabahn, um zu dem nahe gelegenen Fischerdorf Vitt zu kommen.

Bevor es jedoch einen etwas steileren Weg zum Dorf geht, führen uns unsere Füße zu einer kleinen Kapelle am Wegesrand. Nach einigen Beschwerden über das raue Wetter und der dadurch ausbleibenden Gemeindemitglieder des damaligen Pfarrers wurde die achteckige Kapelle nach einem Plan von Schinkel 1816 erbaut. Dadurch konnten die Fischer den Gottesdienst besuchen und gleichzeitig das Meer im Auge behalten. Das Innere der Kirche ist sehr schlicht gehalten, passt sich aber gerade dadurch perfekt in die Landschaft an.

Nach einigen Augenblicken der Ruhe ging es aber für uns direkt weiter in das Dorf und bereits nach wenigen Schritten beeindrucken uns die alten Fischerhäusern mit ihren typischen Reetdächern und nehmen uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit.

Eine schmale Schlucht zum Meer öffnet sich im Fischerdorf und der Strand bietet einen wunderbaren Blick auf die Klippen des Kap Arkona. Für mich der schönste Blick dorthin. Eine Steinmole schützt das Dorf vor rauer See und starkem Wind und es liegt immer ein Boot an Land, da der Fischer meist von seiner Fahrt bereits zurückgekehrt ist, wenn die ersten Touristen eintreffen.

Bereits 1290 erhielt dieser Ort das Recht, Fischfang zu betreiben und bis heute fährt der letzte Fischer täglich aufs Meer, um frischen Fisch zu ergattern, der dann direkt am Strand zubereitet und angeboten wird. Aber auch ein Cafe und ein Restaurant befinden sich in dem kleinen, schnuckeligen Ort.

Wir müssen unbedingt noch einmal dorthin, wenn das Wetter zu einem längeren Verweilen einlädt. Bisher war es zwar immer sonnig, aber doch nach einer Weil so kühler Wind von der Ostsee, dass wir leider wieder aufbrechen mussten.

Dabei könnte ich dort stundenlang sitzen, um meine Seele und Gedanken auf eine schier endlose Reise zu schicken.

Putgarten

Da uns die Bahn vor der Nase weggefahren ist, haben wir uns auf dem Rückweg für einen Spaziergang entschieden. Selbst für uns waren die 2 km von Vitt bis Putgarten ohne Probleme zu schaffen und, auch, wenn die Ostsee nicht mehr zu sehen ist, die Landschaft ist wirklich sehr schön hier!

In Putgarten selbst genossen wir wieder die Blicke auf gut erhaltene, alte Fischerhütten und genossen lecker Fischbrötchen bei einem der vielen Möglichkeiten, in die man einkehren und heimisches Essen genießen kann.

Dann ging es aber auch schon zurück zum Parkplatz und zu einer entspannte Rückfahrt.

Kostenlose und saubere Toiletten haben wir am Parkplatz, am Kap und in Putgarten gefunden. Darüber musste ich mir zum Glück keine Sorgen machen.

Für das Kap Arkona kann mittlerweile auch eine Kap Arkona Card erworben werden!

Enthalten sind die Eintritte in den Leuchtturm Peilturm, in das Bunker Museum und die Seenotrettungsausstellung. Lokale Partner vor Ort bieten außerdem einige Vergünstigungen an!

Seebäder auf Rügen

Auf Rügen finden sich mehrere Seebäder, die mit ihrem ganz eigenen Charme, den weißgetünchten Häusern ihren Uferpromenadenn zum Verweilen und spazieren gehen einladen. Sie ähneln sich dabei sehr und wir haben es leider bisher nicht geschafft, alle zu besuchen.

Seebad Sellin

Bei unserem Besuch war es recht kühl und trüb. Und doch sind wir eine ganze Weile am Strand spazieren gegangen, da der Übergang vom Ort über die Düne hier recht flach ausfällt.

Ein wunderbarer Blick auf das Meer und die in der Entfernung zu erkennenden Kreidefelsen lohnen sich allemal!

Die Seebrücke im Stil der Bäderarchitektur haben wir uns aufgrund des stürmischen Wetters allerdings nur aus der Entfernung angeschaut. Dabei liebe ich solche Brücken: hat man auf ihnen doch immer das Gefühl, direkt im Wasser zu stehen.

Seebad Binz

Leider war die Sonne bereits untergegangen, als wir das Seebad Binz erreichen und eigentlich wollten wir nach einem wunderbaren, aber anstrengendem Tag nur noch in unser Hotelzimmer.

Doch ein letzter Blick musste sein und so erklommen wir in der Finsternis noch einen Weg, der uns nach einem kleinen Fußmarsch einen wunderschönen Blick auf den fünf Kilometer langen, weißen, feinsandigen Strand weit unterhalb freigab.

Schon dafür hatte sich der Weg echt gelohnt! Wäre noch Zeit und Elan übrig gewesen, hätten wir den Ab- und auch wieder Aufstieg über anscheinend unendliche Treppenstufen sicher auf uns genommen. So musste die Ruhepause auf der Anhöhe genügen und Binz kam direkt auf die Liste der Orte, die wir noch einmal besuchen werden. Bei Tageslicht und mehr Zeit!

Janett hat in Binz dem Bernsteinfischer einen Besuch abgestattet. Wusstet ihr, das vor allem im Herbst und im Winter viel Bernstein an die Küste gespült wird? Sie hat uns ebenso verraten, dass auch die Sonnenaufgänge in Binz toll anzuschauen sind. Hier der Beweiss:

Was es sonst noch so auf Rügen zu entdecken gibt!

Beim Schreiben bemerke ich immer mehr, dass wir bisher leider nur einen winzigen Teil von Rügen entdeckt haben und meine Liste wird immer länger, was ich noch auf meine Rügen-To-Do Liste aufnehmen möchte:

Königsstuhl Rügen auf der Halbinsel Jasmund

Das Nationalpark-Zentrum Königsstuhl haben wir leider auch noch nicht besucht. Hier gibt es für die Besucher eine spannende Ausstellung, einen Skywalk und ein Kino, in dem interessante Filme über das Unseco Welterbe laufen.

Auch das einzige Kreidemuseum Europas wartet hier auf seine Besucher und befindet sich direkt am ehemaligen Kreidebruch in einem historischen Kreidewerk. Hier lernt der interessierte Besucher Vieles über den ehemaligen und aktuellen Kreideabbau, sowie über Verarbeitung und Nutzung der Kreide. Aber auch Informationen über verschiedene Fossilien werden bereitgestellt.

Selbstverständlich sollte hier auch unbedingt die berühmten Kreidefelsen und die schönen Buchenwälder besucht werden!

Seebad Sassnitz

Auch die Hafenstadt Sassnitz haben wir bisher noch nicht besucht, obwohl die Stadt als zweitgrößter Ort auf Rügen einiges zu bieten hat. Auch hier gibt es eine sehenswerte Altstadt und eine schöne Steilküste. Aber auch eine lebendige Hafenstadt.

Selbstverständlich würden wir uns hier die längste Mole Europas anschauen und wenn möglich, mit einem der vielen Schiffe eine Rundfahrt machen.

Auch das Fischerei- und Hafenmuseum kommen auf unsere Liste. Ebenso das U-Boot-Museum und das Museum für Unterwasserarchölogie. Und wenn wir dann schon mal dort sind, möchte ich bitte auch in den Tierpark.

Baumwipfelpfad Rügen

Rügensche Bäderbahn

Günstig Parken auf Rügen

Wir nutzen seit einiger Zeit die Park-App Easy Park. Diese können wir auch für den Besuch auf Rügen wärmstens empfehlen! Auf Rügen ist das Parken hauptsächlich per Parkschein möglich und die entsprechenden Parkuhren leider etwas weitläufig verteilt.

Unser App konnten wir bei jedem Parkvorgang nutzen und der große Vorteil: es wird Minutengenau abgerechnet. So schluckt der Parkticketautomat nicht unnötig Geld oder es entsteht Hektik, da die Zeit gleich abgelaufen ist.

Hotelempfehlung für einen Besuch auf Rügen

Eine Empfehlung geht ganz klar an das Parkhotel Rügen raus. Das Hotel liegt in Bergen auf Rügen, also ziemlich zentral auf der Insel. Dadurch eignet es sich gut als Ausgangspunkt für Ausflüge zu den von uns vorgeschlagenen Zielen.

Wir haben hier zwei Nächte inkl. Frühstücksbuffet verbracht und waren vom Hotel, dem Zimmer und dem Service echt begeistert!

Unser Fazit zum Urlaub auf Rügen

Alles in Allem waren wir ganz sicher nicht das letzte Mal auf Rügen und ein erster Blick in den Kalender für 2026 ist bereits gefallen, wann die nächste Reise dorthin beginnen könnte.