Als ich das erste Mal vom „Weißensee“ in Kärnten hörte, war ich als Thüringer schon maximal verwirrt. Aber wie so oft gibts eine Namensdopplung – denn Weißensee gibt es in Thüringen und in Kärnten. Um es gleich vorweg zu nehmen, hier geht es um ein Spätsommer-Wochenende in Kärnten am Weißensee.
Wir waren hier zu einer Hochzeit eingeladen, was uns jedoch nicht davon abgehalten hat, auch ein paar Sehenswürdigkeiten rund um den Weißensee anzuschauen und zu erwandern. Was wir in knapp 48 Stunden erlebt haben erfahrt ihr hier.
Inhaltsverzeichnis
Eine beschwerliche Anreise zum Weißensee
Will man wie wir nur für ein Wochenende nach Kärnten dann ist die Anreise ziemlich schwierig. Mit dem Auto sind es von NRW aus knapp 9 Stunden Fahrt, auch mit dem Zug hätten wir mehr als 8 Stunden pro Strecke einplanen müssen. Wir haben uns schlussendlich für eine Flug/Mietwagenkombination entschieden. Unser Hinflug ging von Frankfurt am Main nach Graz und zurück von Salzburg nach Frankfurt am Main. Der Mietwagen (one way) kostet zwar Aufpreis, mit knapp 40 Euro war das jedoch im Rahmen. Die Fahrt von Graz zum Weißensee dauert knapp 3 Stunden, nach Salzburg kommt ihr in 2 1/2 Stunden, wenn die Autobahnen frei sind.
Wie ihr meinen Zeilen entnehmen könnt, wirklich entspannt war die Anreise nicht wirklich. Auch zu beachten: Für die Fahrt nach Salzburg fällt Tunnelmaut an. Ein Highlight waren die kurvigen Straßen hinauf zum Weißensee. Wenn ihr also ein Auto mietet für diese Tour, achtet auf ein paar PS mehr.
Der schönste Rastplatz von Kärnten
Einen Abstecher zum schönsten Rastplatz von Kärnten solltet ihr trotz der kurzen Wege (bis zum See ist es von hier aus nur noch knapp eine Stunde) einplanen. Der Stopp empfiehlt sich falls ihr auf der A2 mit dem Auto unterwegs seid. Wir sind auf anraten von Elli an der Raststation Wörthersee abgefahren. Dort befindet sich auch ein IBIS-Hotel (als Orientierungshilfe). Das dortige Marche Restaurant bietet wirklich leckere Kost und ein nettes Frühstück für eine kurze Rast. Geht auch bitte auf die Terrasse der Raststation – der Blick von hier oben auf den Wörthersee ist wirklich sehenswert.
Ich habe mir sagen lassen das sogar Einheimische hier frühstücken gehen, weil es fast keinen besseren Blick auf den Wörthersee gibt. Tanken und Frisch machen geht hier natürlich auch!
Wo haben wir am Weißensee übernachtet?
Würden wir jetzt den Preis für unsere zwei Nächte am See erfahren, könnte man tatsächlich glauben, wir haben in einer Luxusherberge genächtigt. Knapp 550 Euro für zwei Personen und zwei Nächte (inkl. Frühstück) sind auch für uns kein Pappenstiel. Im Nachhinein waren wir jedoch sehr zufrieden mit unserem großen Zimmer mit Blick auf den See. Wir hatten zwei Balkone, ein riesiges Bad und ein angenehmes Raumklima (obwohl das Zimmer unter dem Dach war).
Das Frühstück war umfangreich – nur den besten Platz auf der Sonnenterrasse musste erkämpft werden. Da wir es eh schattig mögen – hatten wir keine Probleme einen Tisch zu finden. Ach ich hab euch noch gar nicht verraten wo wir waren: Im Regitnig – HOTEL & Chalets am Weißensee. Übrigens: Im Preis inklusive sind unter anderem ein kostenfreier Parkplatz, kostenloser Verleih von SUPs und Kanus, Teilnahme am Wochenprogramm und ein Outdoor-Leih-Rucksack für Wanderungen. Zudem bekommt jeder Gast einen Erlebnispass Mobil+.
Der Erlebnispass Mobil+ und andere Gästekarten für den Weißensee
Ich wollte natürlich als „Touristenkarten-Experte“ wissen, was das für eine Gästekarte ist. Am Weißensee gibt es je nach Unterkunft entweder eine klassische „Gästekarte Weißensee“ mit der es an zahlreichen Stationen rund um dem See Rabatte gibt. Das Hotel Regitnig bietet den Erlebnispass Mobil+ Weißensee an. Dieser bietet zusätzlich zu den Gästekarten – Angeboten noch die Abholung vom nächsten Bahnhof Greifenburg. (Mai – Oktober, Reservierung am Vortag notwendig) sowie die inkludierte Nutzung des Naturparkbusses sowie des Wanderbusses
Wer etwas mehr Zeit hat als zwei Tage kann auch kostenlos eine geführte E-Bike-Tour mitmachen. Wir konnten mit dem Ticket zudem die Bergbahn zur Naggler Alm umsonst nutzen, die sonst „one way“ 11 Euro kostet. Mehr Infos zu den Vorteilen findet ihr auf der Homepage der Region Weißensee
Mit der Bergbahn zur Naggler Alm
Nach einem kurzen Flug und einer langen Fahrt würden normale Menschen eine Ruhepause einlegen. Und ja, wir hatten kurz auch daran gedacht. Beim einchecken hatten wir von unserem Hotel jedoch erfahren, dass wir mit unserer Weißenseecard mit der Bergbahn zur Nagler Alm fahren können. Die fährt jedoch nur bis 17 Uhr, also entschlossen wir uns spontan noch am Abend unserer Ankunft eine kleine Wandertour zu machen.
Zur Naggler Alm gibt es von Techendorf gleich mehrere Wege. Einen klassischen Wanderweg, einen Transportweg und eben die Bergbahn die in wenigen Minuten nicht nur tolle Ausblicke bietet, sondern auch die Fahrt nach oben schafft. Die Bergbahn ist ein Sessellift – sie fährt nur bei schönem Wetter. Mehr Infos findest du hier.
Eine Auszeit auf der Naggler Alm
Von der Bergbahn bis zur Alm sind es gut 10 Gehminuten. Uns war schon bei der Ankunft klar – den Weg nach unten laufen wir. So konnten wir uns ganz entspannt zurücklehnen und ein leckeres Bier (in meinem Fall ein Waldbeerenbier) genießen während all die Wanderer an uns zur Bergbahn zurückeilten. Die Naggler Alm bietet einen wirklich netten Außenbereich, hier gibt es einen Spielplatz und eine Bienen-Beobachtungs-Station und natürlich gibt es neben zahlreichen Erfrischungen auch Jausen und Kuchen.
Besonders spannend? In der Nähe weiden zahlreiche Kühe. Diese laufen über die ganz normalen Wanderwege zur Weide und auch wieder zurück. Ich muss zugeben das ich von diesem „Spektakel“ genauso fasziniert war wie die Kinder um mich herum. Kurz nach 17 Uhr schließt übrigens auch die Alm.
Eine „ins Tal“ Wanderung nach Techendorf
Wir beschlossen uns noch einen „kleinen Berg“ nach oben zu laufen, um den Ausblick dort zu genießen und von dort aus dem Rückweg ins Tal anzutreten. Unsere Tour könnt ihr hier bei Komoot finden. Da wir nur normale Schuhe anhatten entschlossen wir uns dazu über den Versorgungsweg zurückzuwandern.
Er dauert länger, ist jedoch nicht so steil und alpin wie der normale Wanderweg. An einigen Stellen mussten wir übrigens ziemlich aufpassen. Die Strecke ist sehr beliebt bei Mountainbikern. Für die gibt es auch zahlreiche Trails quer durch den Wald – bei denen sogar Warnschilder für Wanderer aufstellt werden.
Meine Empfehlung deshalb für alle Wandersleute? Gerade an Übergängen lieber zweimal nach rechts und links schauen! Unterwegs gibt es übrigens wunderschöne Bergwiesen und auch den einen oder anderen Ausblick zum See. Wir waren nach knapp 1 1/2 Stunden im Tal (und haben zwischendurch noch einen halt auf einer Bank sowie einige Fotos gemacht). Die Region rund um den Weißensee ist natürlich wie gemacht zum Wandern – einige Passagen des Sees können sogar nur zu Fuß erreicht werden. Eine Übersicht der schönsten Wanderstrecken rund um den Weißensee findet ihr hier.
Eine Auszeit am und im Wasser des Weißensees
Es war sommerlich warm. So sommerlich, das ich mich eines Bades im höchsten Badesee Österreichs natürlich nicht verwehren konnte. Das Wasser im August war mit 22 Grad herrlich angenehm und es war bei Sonne satt die perfekte Abkühlung. Unser Hotel hatte einen eigenen Strand – Zu gerne hätte ich mir auch noch ein SUP gemietet – doch die waren immer sehr gefragt!
Übrigens: Alle Beherbergungsbetriebe (Hotels, Pensionen) besitze ihren eigenen kostenlosen Badestrand. Wer jetzt nur als Tagesgast kommt oder privat übernachtet – auch da gibts Möglichkeiten. In der Gemeinde Stockenboi könnt ihr gegen Eintritt (Erwachsene 4,30 €) natürlich auch so ins Wasser.
Was ich am Weißensee sehr angenehm finde?
Bis auf Ausflugsboote sind auf dem Weißensee nur unmotorisierte Fortbewegungsmittel unterwegs. Zumindest im hinteren Teil habe ich nur Paddelboote, Stand-up-Paddler und ein paar Kajaks gesehen. Übrigens – auch Tauchen und Klippenspringen sowie Segeln ist auf dem See möglich. In der Nacht habe ich auch ein paar Fischerboote gesehen, ob sie wohl einen Fang gemacht haben?
Ich hatte euch ja auch von den Ausflugsbooten erzählt. Im Naturpark Weißensee gibt es acht Anlegestellen, die von den beiden Schifffahrtsgesellschaften angefahren werden. Die Schiffe bieten von Mai bis Oktober Linienverkehr an, so dass Wanderer durchaus mal eine Strecke übers Wasser abkürzen können.
Da eine Bootstour Teil von Elli und Georgs Hochzeit war, kamen wir in den Genuss einer ganz besonderen Rundfahrt.
Eine Open-Air-Kirche mit Ausblick
Es muss wohl ein lustiges Bild gewesen sein als ich gemeinsam mit meinem Freund im feinen Zwirn erst über eine grüne Wiese und dann auf einem Wanderweg entlang gelaufen bin. Wir waren zu einer ganz besonderen Trauung geladen. Unser Zielort: Zur Hoffnungskirche. Der Weg dorthin war angenehm schattig und auch ein wenig hügelig. Mein Highlight war jedoch der Moment als wir aus dem Wald Richtung Naggl traten. Der Blick von hier? Ja schaut mal!
Der Platz ist im Sommer begehrt für Hochzeiten, mit etwas Glück könnt ihr jedoch auch ohne Deko diesen Ort genießen. Eine Jesusfigur und ein Kreuz sind von der Open-Air-Kirche recht schnell erkennbar, die Glocke und die etwas andere Eingangspforte sind erst aus der Nähe zu sehen.
In Kärnten noch mehr entdecken?
Ich war vor ein paar Jahren auf Winterauszeit auf der Turracher Höhe in Oberkärnten und kann dies absolut empfehlen. Auch die Winterzeit in der Region Kärnten ist durchaus empfehlenswert.
Was schreiben andere Blogger zum Weißensee
Andere Blogger waren schon häufiger am Weißensee und kennen noch ein paar Tipps, die wir aufgrund der kurzen Zeit nicht berücksichtigen konnten. Hier gibts ein paar spannende Reiseberichte, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
- Anita war Eistauchen am Weißensee. Brr…
- Elena hat natürlich von ihrer Hochzeit am Weißensee geschrieben. Hach war das schön!
- Angelika hat sich an Winteraktivitäten rund um den Weißensee probiert.
- Monika und Peter geben Tipps wo ihr rund um den See übernachten könnt.
Diese Reise wurde selbst bezahlt.
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