Vorgestern morgen – ich war gerade auf dem Weg zur Arbeit – kam mir eine Nachbarin entgegen. Höflich wie ich bin, grüße ich. Die Dame grüßte zurück mit den Worten.
Oooh – Sie wohnen auch noch hier ?
Ich musste schmunzeln. Ich bin in meiner Straße wohl eher der Geist, der des Nachtens mit dem Trolley über die fast ausgestorbenen Straßen fährt.
Diejenige, die am Wochenende fast nie daheim ist und in der Woche eigentlich auch nur auf dem Weg zum Bus in Erscheinung tritt.
Nicht umsonst bekomme ich häufig die Frage… Brauchst du überhaupt eine Wohnung? So häufig wie du unterwegs bist, lohnt sich das doch nicht mehr.
Inhaltsverzeichnis
Ich liebe mein Zuhause.
Im Rheinland wohne ich seit 2002, in Dormagen seit 2005. Wenn ich abends nach der Arbeit an der Universität um halb sieben vom Bus die letzten Meter nach Hause gehe, dann kommt ein „Endlich zuhause“ Gefühl auf. Letztens habe ich festgestellt, das ich hier an diesem Ort prozentual gesehen die meiste Zeit meines Lebens verbracht habe. Mittlerweile 15 Jahre! Seit 2017 bin ich zudem noch regelmäßig in Köln. MeinFreund wohnt dort – eine ideale Ergänzung zum ruhigen Alltag auf dem Dorf! Und falls ihr fragt: Nein wir planen nicht zusammenzuziehen.
Auf´m Land
Meine Heimat ist recht ländlich und doch zentral. Hätte ich ein Auto, wäre ich ohne Stau in 15 Minuten auf der Arbeit (an der Uni) in Düsseldorf. Aber ohne geht es auch. Mit viel Glück und pünktlichen Bussen schaffe ich es auch schon mal, in gut 35 Minuten auf der Arbeit zu sein.
Die Städter unter euch schütteln sicherlich mit dem Kopf. Warum wohnt sie in der Pampa? Ich mag das Land. Samstage, wenn kaum ein Auto vorbeifährt, 2 Minuten Fußweg bis ins Naturschutzgebiet und doch alles wichtige in erreichbarer Nähe. Und ja – ich bewohne rund 80 qm für einen Appel und ein Ei (zumindest wenn ich Düsseldorfer oder Kölner Mieten sehe ;)). Einziger Nachteil? Gespräche gibt es vor allen in den Sommermonaten oft zu unwirtlichen Zeiten (Samstag 8 Uhr!!) mitten auf der Straße. Aber gut – dafür erfahre ich so einiges über Hinz und Kunz.
Meine Höhle
Heute morgen sitze ich wieder in meinem „Lila Traum“ von Schlafzimmer und schreibe diese Zeilen. Ich weiss, man sollte im Bett nicht zu viel mit dem Rechner arbeiten, jedoch fließen hier die Gedanken nur so.
Die Sonne lunzt zu meinem großen Fenster hinein – heute werde ich die trüben Novembergefühle einfach mal wegschieben und raus gehen. Aber erst mal muss ich diesen riesigen Berg an Wäsche irgendwie entsorgen. Und den Berg an Prospekten und die Steuerbelege auf meinem Schreibtisch mal weg arbeiten. Warum sammelt sich nach den Reisen immer so viel an?
Auch mal ausspannen
Eigentlich liegt mein „imaginärer Schreibtisch“ voll. In meinem Kopf schwirren aktuell zahlreiche Reiseerlebnisse, welche ich noch niederschreiben will und doch habe steht mir der Sinn aktuell viel zu oft nach Schlafen. Ich glaube, ich bin zum Murmeltier mutiert. Wenn es mal wieder durch die Ritzen pfeift genieße ich auch gerne ein Bad. In meinem kleinen Wellnesstempel. Und ja – ab und an braucht ich das – auch wenn ich weiss das es Wasserverschwendung ist.
Mein liebster Ort nach Feierabend
Was freue ich mich auf den Sommer. Nicht auf die megaheißen Tage (in der es in meiner Wohnung wirklich recht warm werden kann). Sondern die Tage an denen es länger hell ist – die Sonne scheint und der Wein im Kühlschrank nur darauf wartet, aufgemacht zu werden. Stürzelberg verfügt über einen kleinen Rhein-Kieselstrand. Hier ist es abends fast nie überlaufen – hier können wir die schönsten Sonnenuntergänge bestaunen und hier verbringe ich gerne den Feierabend.
Nur wenn ich alleine bin werde ich lauffaul. Dann reicht mir auch mein Balkon. Der Schaukelstuhl wird nach draußen gewuchtet und entspannt schau ich der Sonne beim untergehen zu. Nichts weiter. Kein Handy, kein Laptop. Nur ich und die Sonne.
Immer seltener zieht es mich fort
Noch vor vier Jahren war ich fast jedes Wochenende unterwegs. Immer auf Achse. Und ja – so ein wenig war das auch Flucht. Vor der Einsamkeit. Und vor allem vor der Langeweile. Ich bin inzwischen ziemlich gerne daheim. Wobei – mehr als früher sehen mich die Nachbarn auch nicht. Den ab und an bin ich in Köln. Oder Düsseldorf. Oder wandere mit meinem Freund durch NRW. Ganz lässt mich das Reisen jedoch nicht los. Mindestens einmal im Monat bin ich unterwegs. In der alten Heimat und auch auf neuen Spuren.
Meine Wochenenden sind inzwischen Freizeit. Nur bei wirklich schlechten Wetter schreib ich was für den Blog. Dafür ist der Dienstag mein „Blogworktag“, an dem ich Artikel schreibe, Emails beantworte oder irgendwas mal wieder optimiere. Den Zuhause ist es auch schön!
Wenn ihr reist, worauf freut ihr euch denn beim „Nachhausekommen“ am meisten ??
Dieser Artikel stammt aus November 2016 und wurde 2020 überarbeitet.
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