Hier entsteht ökologischer Wein im Einklang mit der Natur
Wer in Ingelheim das Kunstforum im Alten Rathaus besucht, kann direkt danach eine andere Form von Kunst genießen, und zwar die Kunst des Weinanbaus. Nur ein hundert Meter vom Kunstforum entfernt liegt das Weingut Arndt F. Werner.
Johann Baptist Werner legte 1819 den Grundstein für das heutige Anwesen der Familie, als er sich als Posthalter und Weingutsbesitzer niederließ. Das Anwesen liegt direkt neben den historischen Mauern der Kaiserpfalz Karls des Großen.
Ein bemerkenswerter Beitrag eines seiner Söhne war der Bau des imposanten alten Rathauses im Jahr 1861, als er das Amt des Bürgermeisters innehatte. Das Rathaus wird seit 1984 als Kunstforum für Internationale Kunstausstellungen genutzt wird.
Inhaltsverzeichnis
Umstellung auf Bio nach sieben Generationen
1983 hat Arndt F. Werner den Betrieb noch während seines Geografie-Studiums als eines der ersten Weingüter in Deutschlands größter Weinanbauregion auf ökologischen Weinbau umgestellt. Er war damit einer der Vorreiter von Bioweinen.
Sein Buch „Biologischer Weinanbau“, 1995 erstmals erschienen, gilt als Standardwerk für die Umstellung von konventionellem auf ökologischen Weinanbau. Bodenabspülungen durch Erosion, Düngemittel im Trinkwasser, Pflanzenschutzmittel-Rückstände im Grundwasser und das Aussterben von Nutzinsekten im Weinberg – diese ökologischen Herausforderungen bewegten Arndt und seine Frau Birgit dazu, in der 7. Generation die inzwischen 20 Hektar große Rebfläche auf ökologischen Weinanbau umzustellen.
Das Weingut Werner begrüßt mit Auszeichnung
Das begrünte Hofgut liegt direkt an den Außenmauern der historischen Kaiserpfalz Karls des Großen. Schon von der Straße aus sind jede Menge Auszeichnungen an dem großen Holztor zu sehen.
Egal, ob Eichelmann, Vinum oder Maxime Herkunft Rheinhessen. Sie alle loben sowohl die Weiß- als auch die Rotweine.
Eine kleine (digitale) Weinprobe
Nahezu alle Trauben werden von Hand gelesen und selektiert. Rund die Hälfte der Trauben wird weggeschnitten, um Qualität statt Quantität zu erreichen. So erntet Werner pro Hektar statt rund 100 Hektoliter Wein „nur“ 55 Hektoliter. Das Ausdünnen der Reben ist im Endprodukt zu riechen und zu schmecken.
Die weißen Gutsweine sind fruchtbetont ausgebaut. Der Gutsriesling schmeckt frisch und würzig nach Apfel und Pfirsich.
Der Chardonnay „Aula Regia“ hat ein volles Bouquet, duftet intensiv nach Zitrone und Orange. Und die roten Weine? Nicht so schwer und mit weniger Tanninen als ein Rioja oder Bordeaux, doch nicht dünn im Geschmack wie viele deutsche Rotweine der letzten 30 Jahre. Der Frühburgunder vom Lottenstück beschert ein Geschmackserlebnis nach Waldbeeren und Feige und hinterlässt auf dem Gaumen einen Hauch von pfeffriger Schokolade.
Der Cuvée aus Cabaret Sauvignon und Syrah-Trauben wirkt dicht, ist ein perfekter Begleiter für ein Schmorgericht an einem kalten Wintertag.
Ingelheim – perfekte Lage für Rotwein
Während in Rheinhessen überwiegend Weißwein angebaut wird, sind in der Rotweinstadt Ingelheim rund die Hälfte aller Reben mit roten Sorten bestockt. Die Lage begünstigt den Anbau roter Sorten. Ingelheim befindet sich im nördlichen Teil Rheinhessens im Mainzer Becken, einem Gebiet, das zu den am stärksten vom Kalk geprägten Regionen Deutschlands zählt.
Bereits Karl der Große erkannte das beeindruckende Potenzial dieser Gegend. Einer Legende zufolge brachte er bei einem seiner Besuche in seiner Kaiserpfalz in Ingelheim den Spätburgunder aus dem Burgund mit, und die Geschichte hat gezeigt, dass er damit richtig lag. Die hohen Kalkgehalte der Böden, insbesondere die Kalkflugsandböden, gepaart mit dem trockenen Klima in Ingelheim, schaffen optimale Voraussetzungen für Burgundersorten.
Weinführungen über das Hofgut
Arndt F. Werner führt Gruppen regelmäßig durch das Hofgut, erläutert anschaulich, was mit den Trauben von der Handlese bis zum Abfüllen der Flaschen mit Glasverschluss geschieht. Die Weine werden je nach Qualität und Preissegment in Stahltanks oder Holzfässern gelagert.
Sensoren überwachen die Temperatur in Tanks und Fässern rund um die Uhr, so dass der Prozess des Reifens optimiert wird. Je nach Umgebungstemperatur wird mit Kühlplatten gekühlt.
Das Weingut ist ein sogenannter „Demonstrationsbetrieb des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz“, und bietet regelmäßig Führungen an.
Jährlich etwa 80.000 Flaschen vom Weingut Werner
Die Hälfte der jährlich etwa 80.000 Flaschen verkauft Werner direkt ab Hof, die andere Hälfte geht an Stammkunden in ganz Deutschland per Post. Wer jetzt Lust auf eine Verkostung hat – im Onlineshop gibt es verschiedene Pakete.
Der Wein ist nicht billig, kostet je Flasche zwischen 7,30 bis 24,80 Euro, dafür erhalten die Kunden Qualität statt Quantität.
Mehr Infos und Bestellmöglichkeiten: www.weingutwerner.de,
Adresse: Mainzer Straße 97, 55218 Ingelheim
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