Hier kommt man sich vor wie im Himalaya – diese Worte stammen von keinem anderen als Reinhold Messner – und gemeint ist das kleine Dorf Bordo. Ich sitze mit der gleichen Aussicht dort und denke mir, das könnte hinkommen, auch wenn mir selbst der direkte Vergleich noch fehlt.
Doch zunächst ein paar Schritte zurück, genauer gesagt bis zum kleinen Ort Rivera, von dem aus wir unseren Weg nach Bordo bergauf starten. Nicht lange und über uns kommen Tücher zum Vorschein, die auf einem Seil aufgespannt sind. Sie stellen im Buddhismus die fünf Elemente dar (Erde, Feuer, Wasser, Wind und Raum) und wir werden Ihnen auf dem Weg und im Ort selber noch häufiger begegnen.
Bei der Ankunft treffen wir direkt auf Edith, die uns erklärt, dass heute ein buddhistischer Feiertag sei. Sie verbrennt etwas, dies soll das Negative aus der Vergangenheit beseitigen. Wie ich finde ein guter Start in den Tag.
Edith lebt zusammen mit Felice in Bordo, als einzige wirklich dauerhafte Bewohner. Gastfreundlich und offen für Besucher sind die beiden gebürtigen Österreicher. Felice erzählt uns ein wenig von der Geschichte dieses Ortes.
Anfang der 80er Jahre war das Dorf verlassen und von Sträuchern und Bäumen überwuchert. Junge Schweizer und Deutsche entdeckten das Kleinod und fingen an, es wieder bewohnbar zu machen. Man organisierte sich als Genossenschaft, Grundstücke und Häuser wurden von den italienischen Besitzern gekauft. Zu Beginn dieses Jahrhunderts gingen allerdings die meisten der Bewohner zurück in Ihre Heimat.
Heute sollte das Dorf auch ein Ziel für den Wanderer sein, der im Antronatal unterwegs ist. Auf jeden Fall aber einfach für jeden, der mal „raus“ will und die Alltagshektik hinter sich lassen möchte.
Da das Dorf heute ein buddhistisches Zentrum darstellt, gibt es natürlich auch Räume zur Meditation. Und Richtung Tal thront eine buddhistische Friedens-Stupa. Drei Wünsche sollen sich bei deren Umrundung erfüllen…ich bin gespannt, denn natürlich ging es auch für mich einmal herum… Auch die alte Kirche im Ort wird hin und wieder genutzt, auch wenn sie natürlich nicht zu einem buddhistischen Zentrum passt. Aber Bordo ist ja nun ein altes Dorf, was viele Menschen hat kommen und gehen sehen.
Selten wurde ich so willkommen geheißen, Bordo ist sicher ein Dorf, an dem ich länger hätte verweilen können, doch die Zeit war knapp. Somit hatte einen der Alltag wieder erfasst….doch nun weiß ich ja, wo ich diesen einmal bei Seite schieben kann. Bis bald – A presto a Bordo!
Weitere Infos und alles zu Bordo unter www.bordo.org
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Disclaimer: Wir wurden von der Regione Piemonte zu einer Bloggerreise zum Projekt Vetta eingeladen. Vielen Dank hierfür. Die Ansichten bleiben die eigenen…
[…] einen Ort habe ich hier natürlich noch unterschlagen, das Bergdorf Bordo, in dem wir ein buddhistisches Zentrum […]
Wir schauen uns gerne mal so Sendungen an, wie man Transporte im Himalayagebirge vornimmt, was ja oft ganz schön waghalsig ist.
Wäre toll, die Landschaft und das Leben dort mal in echt zu erleben.
LG Romy