Ein Nacht im Fachwerkhotel – Mühlenerlebnisse in der Eifel.

Es war einmal, vor langer Zeit. Da gab es keine Jobs in Büros und der Berufstand eines Animateurs oder eines Fluglotsen waren gänzlich unbekannt. Noch vor knapp 100 Jahren waren Bauern, Müller, Schreiner und Schmiede die wichtigsten Leute im Dorf. Viele Produkte wurden mit Hand und Liebe gemacht, anstatt industriell gefertigt und an den Supermarkt geliefert.  Die heutige Zeit könne etwas mehr von dem Bewusstsein vergangener Tag gebrauchen, doch leider werden kleine Handwerksbetriebe immer weniger.

Wie gut, das es auch heute noch die Möglichkeit gibt, den Charme vergangener Tage mitzuerleben. Mitten in der Eifel, in einem Ort namens Birgel, gibt es ein Hotel mit einem angeschlossenen Mühlen und Erlebniszentrum.

Ein Mühlen-Erlebniszentrum?

Besucher und Gäste können hier an einer interessanten Führung teilnehmen, bei der unter anderen der Mühlenfluss und seine Kraft, eine Getreidemühle, eine Senfmühle, ein alter Bäckereiofen, eine Ölmühle und eine Brennerei vorgestellt werden. An einigen Tagen wird hier vor Ort leckeres frischen Brot gebacken und auch Senf wird hier selbst hergestellt.

Wenn man möchte, kann man dieses Erlebnispaket auch vor Ort buchen. Auch für Gruppen gibt es hier viele Möglichkeiten des gemeinsamen Erlebens. Im Shop, der direkt neben dem Check-In-Tresen ist, könnt ihr natürlich auch selbstgemachten Senf, selbstgebrannten Likör und auch selbstgemachtes Brot aus der Historischen Wassermühle mitnehmen.

Alt und gut trifft mediteranen Einrichtungsstil.

Die Zimmer des Hotels befinden sich alle in Fachwerkhäusern, die größtenteils neu errichtet wurden, aber einen sehr ländlichen Charme verbreiten. Die Zimmer sind zum Teil mit rustikalen Möbeln ausgestattet und enthalten viele kleine Anekdoten aus einer längst vergangen Zeit. So gab es Bilder alter Urkunden an den Wänden, es gab einen Topf (für Wasser) im Bad, ein rustikales Sofa und einen alten Wecker, um nur einiges zu nennen. Dabei wurde jedoch nicht auf den Luxus der heutigen Zeit verzichtet. Das Bad hatte alle Annehmlichkeiten und wurde in einem modernen Stil errichtet.

Auch wenn die Seersucker-Bettwäsche auf unserem Bett nicht ganz zum restlichen Ambiente passte, schliefen wir in der Nacht im Zimmer mit dem Namen „Patrick“ ganz wunderbar.

Frühstück im Gewölbekeller!

Auch das Frühstück, was im Gewölbekeller des Hauptgebäudes eingenommen wird (wo sonst auch Verkostungen stattfinden) war mit vielen selbstgemachten Sachen (Wurst, Fleisch, Brot, Marmelade und Co. gespickt und erinnerte so gar nicht an das oftmals standardisierte Frühstück, welches man in einigen Hotelketten angeboten bekommt. Auch ein Abendessen kann man im Wirtshaus geniessen, direkt in der Sägemühle wird ganz rustikal und mit guter deutscher Küche jeder Abend zum Erlebnis.

Fazit!

Für alle, die ein wenig Natur in Verbindung mit einer kurzen Reise in die Vergangenheit erleben wollen, kann ich diesen Ausflug nur empfehlen. In knapp 2 Stunden seit ihr mit Bahn oder Auto vom Rheinland in der Eifel. Und für ein paar Tage länger hier empfehlen sich Fahrradausflüge in die Natur der Vulkaneifel.