Ende April in Deutschland kann, wie dieses Jahr, auch schon mal reichlich Novemberwetter bedeuten. Wer der heimischen Ungemütlichkeit kurz entfliehen will und etwas Sonne tanken möchte, der liegt mit Spanien nicht verkehrt. Bestens geeignet für einen Kurztrip ist Valencia. Die spanische Metropole, rund 320 Kilometer südöstlich von Madrid direkt an der Mündung des Flusses Turia ins Mittelmeer gelegen, bietet neben zahlreichen alten Sehenswürdigkeiten auch eine sehr beeindruckende moderne Architektur. Um die Stadt alleine zu erforschen, ist ein Wochenende sicherlich kaum ausreichend.
Mein Weg führte mich Ende April allerdings weg von der Küste ein kleines Stück ins Landesinnere. In unmittelbarer Nähe zum verschlafenen Ort Cheste liegt der Circuit Ricardo Tormo – eine Rennstrecke, auf der es Jahr für Jahr rund geht, sowohl auf vier, als auch auf zwei Rädern. Die Spanier sind vor allem verrückt auf alles in Sachen Motorrad – hier wird es in der spanischen Pampa dann schon einmal richtig voll. Zur Rennstrecke selber sollte man standesgemäß im Auto anreisen, es gibt zwar eine Haltestelle der Bahn, diese wird aber nur bei wirklich großen Events, die hier stattfinden, bedient.
Der Flughafen von Valencia außerhalb der Stadt ist recht überschaubar. Die Schalter der Mietwagenfirmen finden sich nach wenigen Metern direkt in der Ankunftshalle wieder – keine zwei Minuten später im gegenüberliegenden Parkhaus kann man sein Fahrzeug dann auch schon in Empfang nehmen. Der Corsa für dieses Wochenende von Goldcar befand sich jedenfalls im besten Zustand – da hat man ja in Sachen Leihwagen schon ganz anderes gehört. Ausgestattet mit Navigationsgerät findet man sich nach wenigen Metern bereits auf der spanischen Autobahn wieder. Zum Eingewöhnen an das hiesige Fahrverhalten auf jeden Fall besser als die ständigen Kreisverkehre, auf die man in der Stadt selber dann trifft – hier scheint es im Übrigen eher nach Gefühl anstatt nach Regeln zu gehen.
Etwa eine halbe Stunde außerhalb der Stadt wird es dann zunächst sehr ländlich, bevor man sich an der Rennstrecke wiederfindet. Seit einigen Jahren findet hier Ende April das „Valenica Nascar Fest“ statt. Nascar – die Motorsportart Nummer 1 in den USA hat mittlerweile viele Fans, so dass es mittlerweile auch einen europäischen Ableger gibt. Im Frühling trifft man dann bei bestem Wetter mitten im Land der Paella auf brachiale Fahrzeuge, die mit Ihren V8-Motoren ein amerikanisches Flair auf den Asphalt bringen.
Als Zuschauer kann man hier lange durch das Fahrerlager schlendern – durch zahlreiche Stände, Driftshows und viele amerikanische Fahrzeuge und Trucks erinnert einen nur noch die Landessprache daran, dass man tatsächlich noch in Spanien ist. Motorsportveranstaltungen gibt es viele – wenige sind aber so offen für die Besucher gestaltet wie diese. Motorsport zum Anfassen und Reinschnuppern – dazu sind die Wege recht kurz, bei dem Wetter ganz angenehm.
Das Valencia Nascar Fest hat als Kurzreiseziel nur einen entscheidenden Nachteil – man ist hier vor Ort so beschäftigt, dass nur wenig Zeit für Valencia selber bleibt. So bleibt es bei einem kurzen Abstecher an die Mittelmeerküste, um auch ein wenig klassisches Urlaubsfeeling zu genießen – hier findet man zahlreiche Restaurants, die zum Verweilen einladen. Die meisten haben ihre Speisekarte auch mit Bildern versehen – meist mehrsprachig, so dass auch bei der Essensauswahl nichts schief gehen sollte. Direkt an der Rennstrecke liegt mit Cheste eher ein verschlafenes Nest, in Sachen Restaurants sollte man also lieber auf die Metropole ausweichen.
Der gute Corsa, am Wochenende übrigens weitaus zuverlässiger als so manches Rennfahrzeug, brachte mich schließlich am Montagmorgen zügig aus dem Süden der Stadt zurück zum Aeropuerto de Valencia – die Rückgabe des Wagens verlief vollkommen entspannt, wie das gesamte Wochenende – das mag wohl neben dem Wetter der spanischen Mentalität geschuldet sein.
- Die Rennstrecke Circuit Ricardo Tormo liegt knapp 26 Kilometer von Valencia entfernt – Adresse: Salida 333, A-3, 46380 Cheste, Valencia, Spanien
- Das Valencia Nascar Fest findet bisher immer Ende April statt.
- Auf Racing14.de gibt es viele Infos, wenn euch das Thema Nascar in Europa interessiert
- Den Mietwagen könnt ihr schon vorab über www.goldcar.es/de buchen. Ab 4 Euro für den einfachsten Tarif pro Tag könnt ihr hier Mietwagen mieten. Wir empfehlen den etwas teureren Tarif, weil ihr hier auch eine Versicherung für das Auto mit dabei habt. Bei so manchen spanischen Kreisverkehr-Versuchen sicherlich eine sinnvolle Entscheidung!
- Der Flughafen von Valencia (Kürzel VLC) wird von vielen deutschen Flughäfen aus angeflogen, alternativ gibt es auch Direktverbindungen von Eindhoven mit Transavia oder Brüssel mit Ryanair – teils sind diese Flüge deutlich günstiger.
- Ohne Mietwagen wird es schwierig, an die Rennstrecke zu kommen – ohne Probleme lief die Abwicklung bei Goldcar vor Ort. Wer nur Valencia selbst besuchen will, der kann dies auch gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln tun.
Günstig und zu empfehlen sind hier die Hotels von Ibis:
- Für die Rennstrecke sehr gut gelegen ist das Ibis Alfafar (Adresse: Calle Alcade Jose Puertes, 46910 Alfafar, Spanien), zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe sind vorhanden.
- Alternativ gibt es direkt ein Ibis am Flughafen mit direkter Bahnanbindung
Offenlegung: Der Mietwagen wurde uns von Goldcar für 4 Tage zur Verfügung gestellt
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