„Computerspielemuseum? Das Erste in Europa? In Berlin? Da müssen wir hin!“ So, oder so ähnlich waren unsere Gedanken, als wir bei unseren Recherchen über das Museum gestolpert sind. Und als wir vom Direktor Herrn Andreas Lange dann auch noch ganz schnell eine freundliche Einladung erhielten, machten wir uns auch schnellstmöglich auf den Weg.
Warum wir so ein Interesse an dem Museum hatten/haben?
Nun ja. Unsere Familie ist, sagen wir mal, Computer- und Gameaffin. Computer beherrschen unseren Alltag seit vielen Jahren. Meinen schon zu DDR-Zeiten, mein Mann war auch schon „immer“ privat und geschäftlich damit involviert und unsere Tochter hat das Thema bereits mit der Muttermilch aufgesogen und ist nun in einer Medienklasse.
Vielleicht sollte ich auch erwähnen, dass wir nicht nur schon immer PC’s und/oder Mac’s besessen haben, sondern auch schon seit dem ersten K85 und Amiga C64 immer wieder den Computerspielen verfallen sind.
Doch nun genug der Vorrede! Betreten wir also gemeinsam das Computerspielemuseum in Berlin…
Auch Wochen nach dem Besuch weiß ich gar nicht so recht, wo anfangen mit erzählen über die ganzen Eindrücke, die an diesem Nachmittag dort gesammelt habe. Am Besten beim Betreten des Museums und des freundlichen Personals, dass uns begrüßte. Oder doch von den großen Figuren, die einem sofort ins Auge springen und man noch überlegt, wie sie heißen, als schon das nächste Erinnerungsstück auffällt? Schwer zu sagen. Ich bin aber für den netten Empfang, die Erklärung der interaktiven Segmente und das Ablegen der Jacken und Mäntel im dafür eingerichteten Raum. Wer möchte, kann auch alle Taschen etc. in einen der Spinde einschließen und somit freie Hand zum Spielen haben.
Nachdem wir nun freie Handhabung hatten, entschlossen wir uns für einen gemütlichen Spaziergang durch das Museum. Mehr wurde daraus auch nicht. Denn immer wieder blieben wir vor Gerätschaften stehen, die man selbst bedienen konnte. Oder amüsierten uns über Geschichten und Fotos aus längst vergangener (obwohl noch nicht so ewig zurückliegender) Computerzeiten. Und dann gab es da natürlich auch noch sehr, sehr viel zu lesen und zu erfahren, von dem selbst wir noch nie etwas gehört hatten. Und die vielen PCs und Spielekonsolen und Mac’s und Spieleautomaten und und und…
Vor allem die Mischung macht hier die Faszination des Museums aus: immer wieder Geräte, Zubehör und Spiele zum Anfassen und ausprobieren:
Da wurde von uns Pong ausprobiert, liebevoll alte Joysticks in den Händen gehalten, mit Begeisterung 3-D-Autofahren geübt und am Uralt-Spieleautomat gezockt…
Insgesamt mehr als 300 Exponate sind hier versammelt. Bitte verzeiht, wenn ich nicht alle aufzählen kann und möchte.
Der Besuch gestaltet sich als interessante und lehrreiche Zeitreise. Wissenswertes über Erfinder, Spiele (wie das allererste Computerspiel „Nimrod“, das 1951 auf der Industrieausstellung in Berlin vorgestellt wurde) und Computer (egal, ob aus Ost oder West) aus alles Epochen (den ersten Rechenroboter gab es ja bereits 1939) laden immer wieder zum Verweilen, Lesen und Ausprobieren ein. Wer das Computerspielemuseum besucht, sollte sich eine große Portion Zeit mitnehmen.
Sehr beeindruckt hat mich die „Wall of Hardware“.
Denn mit über 50 ausgestellten Stücken ist es doch spannend zu sehen, welche der guten Stücke man selbst noch kennt und wie sich das Aussehen im Laufe der Jahre so geändert hat. Das geht vom Apple II über den Commodore PET, selbstverständlich Atari und Vectrex. Dazu Nintendos „Game & Watch“ und die Playstation.
Ach ja… Schade, dass uns aber auch aufgestoßen ist, wie alt wir doch eigentlich schon sind ;)
Ich gestehe: die meiste Zeit habe ich in der „Spielhalle“ verbracht. Hier stehen so richtig alte Münzautomaten, wie sie damals noch in jeder Kneipe und Diskothek zu finden waren. Zum Glück brauchte ich hier keine Münzen und konnte somit „Space Invaders“ und „Donkey Kong“ spielen.
Abschließend sei gesagt, dass das Museum nicht nur etwas für Nerds und Computerfreaks ist. Denn die Infos, die da zu finden sind, sind sicher auch für jede Altersklasse und „Normalen“ mehr als fesselnd! Ein Besuch ist von unserer Seite auf jeden Fall empfehlenswert!
Hilfreiche Tipps für einen Besuch des Computerspielemueseums:
- Für den Besuch sollte man mindestens 2 bis 2,5 Stunden Zeit einplanen.
- Geöffnet: Täglich 10.00 – 20.00 Uhr
- Eintrittspreise: Normal 8,00 EUR, Ermäßigt 5,00 EUR
- Das Museum ist ebenerdig. Am Besuchereingang muss eine kleine Podeststufe überwunden werden. Für Rollstuhlfahrer steht hierfür eine mobile Rampe zur Verfügung.
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U-Bahn U5 bis Weberwiese – Fahrstuhl vorhandenFernverkehr und S-Bahn S3, S5, S7, S75 bis Ostbahnhof (ca. 10 Minuten Fußweg)
Offenlegung: Ich wurde 2015 für einen Rundgang durch das Museum eingeladen. Vielen Dank dafür. Meine Meinung bleibt die eigene.
[…] zuhause sitzen, den ihr nur selten vom Rechner wegbekommt? Dann empfiehlt sich ein Ausflug ins Computerspielemuseum. Nicht nur Bastler werden hier glänzende Augen bekommen, sondern auch für Menschen ohne viel […]