Haidhausen Markt
Markthäuschen in Haidhausen

Greeting Munich – München mit den Augen eines Münchners

Ideen für einen Kurzbesuch in München

München, die selbsternannte „Weltstadt mit Herz“, hat viel zu bieten. Für Technik-Freaks das Deutsche Museum, für Sportbegeisterte den Olympiapark und für Kunstliebhaber gleich drei Pinakotheken. Aber alle haben einen „zeitlichen Nachteil“ – Du brauchst jeweils fast einen ganzen Tag, um von der Sehenswürdigkeit wirklich etwas zu haben.

Greeter – Die Alternative zur klassischen Stadtführung

Was also tun – wenn man nur wenig Zeit hat und verschiedene Facetten sehen will ? Die klassische Lösung lautet: Stadtführung. Aber nicht jeder mag den „Herdentrieb“ durch die City. Individuell geht anders. Wir haben uns einen Greeter gebucht. In München geht das unter Munich-Greeter . Wer schauen will, ob es in seiner Wunsch-Stadt Greeter gibt, schaut beim GlobalGreeterNetwork nach. Unser Greeter hieß Eduard, war ein waschechter Münchner und nahm sich für uns sage und schreibe 5 Stunden Zeit!

Wir hatten in unserer Anfrage bereits genau angegeben, wofür wir uns besonders interessieren und so trafen wir an einem sonnigen Dezember-Vormittag auf einen gut vorbereiteten Eduard, der uns zunächst zu Fuß und dann auch per U- und S-Bahn die peripheren Stadtteile Münchens schmackhaft machte. Wir wollten regionale Märkte sehen und das Flair der einzelnen Stadtteile entdecken.

Haidhausen, Pasing und noch viel mehr

Los ging es im Stadtteil Haidhausen mit sehr schönen kleinen Häuschen, Marktständen (Wiener Platz) und sehr individuellen Läden. Hier lohnt sich ein Bummel und der Touristen-Trubel der Innenstadt ist schnell vergessen. Weiter ging es nach Pasing, denn hier gibt es unweit des Bahnhofs auch einen – wenn auch kleineren – Viktualienmarkt. Viktualien – so konnten wir von Eduard lernen – bedeutet übrigens nichts anderes als Lebensmittel.

Nächste Station war der Elisabethenmarkt in Schwabing. Beim Fischhändler mit seinen Becken mit lebenden Fischen schlug gerade für zwei Forellen das letzte Stündlein. Da die Dezembersonne so schön schien, konnten wir bei 10-15 °C einen Zwischenstopp im nahegelegenen, gut besuchten Biergarten machen und der Fischlein noch einmal gedenken. Die Vielfalt des Marktes war sehr groß und wir spürten, dass dieser Platz ein Herzstück dieses Stadtteils der bayerischen Landeshauptstadt ist.

Nach einem kurzen Zwischenstopp am Königsplatz ging es dann zum wohl bekanntesten Markt Münchens – dem Viktualienmarkt. Hier tanzen die Marktfrauen jeden Faschingsdienstag und schaffen es damit sogar in die Fernsehnachrichten. Was die Stände bieten, lässt die Herzen jedes Feinschmeckers höher schlagen. Von bayerischen Schmankerln bis zu exotischen Gewürzen ist alles verfügbar. Wir haben uns nur geärgert, dass wir keine Kühlboxen dabei hatten.

Auch die Stadtgeschichte Münchens kommt nicht zu kurz

Neben all den Märkten und Stadtteilimpressionen hat uns Eduard so ganz nebenbei seine Heimatstadt mit geschichtlichen Daten, Hinweisen auf sehenswerte Details und Erläuterungen zu den lokalen Besonderheiten näher gebracht. Wir werden wiederkommen und ganz bestimmt mehr Zeit mitbringen… und bestimmt auch wieder einen Greeter buchen… vielleicht wird es ja wieder Eduard.

Wir konnten nur „Vielen, vielen Dank!“ sagen, denn Greeter arbeiten immer ohne Bezahlung. Ob München immer eine Weltstadt mit Herz ist, können wir nicht sagen. Aber unser Eduard war mit Herzblut und Freude bei der Sache.

Wichtige HinweiseAnreiseWeitere Inspirationen?
  • Es gibt keine Frist für die Greeter-Reservierung. Da die Greeter alle ehrenamtlich arbeiten, wissen viele erst kurz vor dem Wunschtermin, wer wann verfügbar ist.
  • Eine Anfrage 4 bis 6 Wochen vorher ist ganz sinnvoll.
  • Ganz wichtig: Damit ihr auch nur das seht was euch interessiert: Interessen und Wünsche präzise formulieren (historisches, Märkte, Cafés, Parks …)
  • Ausgangspunkt für unsere Greeter-Tour war der Marienplatz (ist auch Name der Haltestelle für S- und U-Bahn). Man kann aber mit dem Greeter auch einen persönlichen Treffpunkt ausmachen – z.B. vor dem eingenen Hotel.
  • Um die Stadt und ihre Stadtteile zu erkunden lohnt sich der Kauf einer (Gruppen-) Tageskarte des MVV für den Innenbereich.
  • Für das Deutsche Museum, eine Besichtigung des Olympiaparks und einen ausgiebigen Spaziergang durch den Englischen Garten reicht ein Wochenende (Fr – So) nicht; dafür mehr Zeit einplanen oder einfach noch einmal wieder kommen.
  • Besonderes Highlight: Die Bahnsteigansage an der U-Bahnstation „Theresienwiese“ – wir haben uns vor lachen gekringelt. Kostproben können bei YouTube abgerufen werden!

Nach München fährt man am besten mit der Bahn, denn vor Ort ist alles prima mit dem MVV erreichbar. Mit dem Auto fallen hohe Parkgebühren an und im Großaum München ist häufiger mit Stau zu rechnen.

 

Andreas und Milena

Wir, Andreas und Milena sind in Frankfurt am Main beheimatet und nun schon seit mehreren Jahren als Teilzeitreisender.de-Autoren aktiv. Neben Beiträgen aus „unserer“ Bankenmetropole Frankfurt am Main und dem Rhein-Main-Gebiet liegt unser Hauptaugenmerk auf Kulinarik, Wellness und unentdeckten touristischen Schätzen in Deutschland und Europa. Da wir mittlerweile zu dritt sind, schauen wir uns unsere Reiseziele nun auch mit Kinder- und Elternaugen an.

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