Vor circa einem Jahr startete ich das erste Mal auf Dienstreise. Wenn man damit anfängt und sich selbst um Unterkünfte kümmern muss, stellt man schnell fest, dass dies gar nicht so einfach ist. Ich eruierte wo sich auf der Deutschlandkarte meine Kunden befanden und markierte mir das. Dann terminierte ich die Kunden. Uns zu guter letzt stand auch noch die Hotelsuche an.
Die Tipps der Kollegen überzeugten mich nicht wirklich, und so habe ich einfach mal schnell HRS aufgerufen, die Zielumgebung eingegeben und mal geschaut, was die Suchmaschine so ausspuckt: Landgasthof, Waldgasthof … uih, gibt es auch was ohne Holzvertäfelung, vielleicht mitten im Wald oder so?
Auf einmal stolperte ich über den Namen: Hotel Arthus… Arthus, das war doch der Ritter, oder? Das machte mich neugierig, aber wer auf Dienstreisen geht, weiss natürlich, das es auch immer preislich passen muss. Ich hatte Glück, der Preis passte auch. Lange Rede kurzer Sinn – Das Hotel hab ich natürlich gebucht.
Eine Woche später ging es dann auch schon los. Es war ein total verschneiter Sonntag mit Blitzeis und Schneeregen – igitt!! Vom Rheinland ging es dann mit dem Auto vorsichtig gen Ravensburg, genauer gesag in den nett klingenden Örtchen Aulendorf im netten „Noch -Baden Württemberg“. Die Reise dauerte ewig, nach 8 Stunden über verschneite Autobahnen erreichte ich am frühen Abend den Ort Aulendorf. Ein wenig wie im Märchen sah es hier aus, schön verschneit und verwinkelt.
Das Hotel lag zentral und hell erleuchtet im Dorf. Mein erster Eindruck: Echt nett ! Parken kann man auch direkt vor dem Hotel, was ich bei dem bitterkalten Wetter echt wundervoll fand. Eine nette Dame empfing mich direkt und sprach mich auch schon mit meinem Namen an. Ich war verwundert: Öhm, woher weiß sie meinen Namen? Schnell war klar – Ich war der einzige Gast an diesem Sonntagabend. Für mich war dies ideal. Zum einen wurde sich beim Frühstück nach meinen Wünschen richten, und zum anderen bekam ich das größte Zimmer des Hotels ganz oben untern Dach. Ich war gespannt!
Der Weg dorthin war schon echt verwinkelt. Erst hinunter in den Keller, vorbei an Ritterrüstungen zum Aufzug und dann nach oben. Aus dem Aufzug raus, lag am Ende des Ganges mein Schlafgemacht. Jedes Zimmer hat einen Namen. Ich war für die kommenden zwei Tage in der/dem Schwarzer Veri untergebracht. Den Namen hatte ich zugegebenermaßen noch nie gehört. Spätere Recherchen ergaben, dass es sich um einen deutschen Räuber mit dem Namen „Xaver Hohenleiter“ handelte, der der Überlieferung nach ein Anführer einer Räuberbande im heutigen Dreiländereck war und 1819 durch einen Blitzschlag in einem Gefängnis in Biberach an der Riß starb.
Ich schloss die Tür auf, trat ein und war überwältigt. Was für ein großes schönes Zimmer. Ein großes Doppelbett aus Holz, dazu ein passender Kleiderschrank. Da ich das Familienzimmer erwischt hatte gab es noch eine Kinderecke mit einem Hochbett und ein Tisch mit kleinen Stühlchen. Selbst eine Toilette in Kindergröße war vorhanden – so süß!!
Ich bekam von dem allen nicht mehr so viel mit, nach einem langen Tag im Auto bin ich erst mal nur ins Bett gefallen. Leider ging am nächsten Morgen schon um sechs Uhr der Wecker Geschlafen hatte ich wie ein Stein. Das große Bett war so was von gemütlich und das Ambiente kombiniert mit herrlicher Ruhe war einfach toll.
Das Badezimmer war zum Glück sehr modern, denn damals waren die Örtlichkeiten bekanntlich ja nicht wirklich Luxus. Nach einer heißen Dusche ging es zum Frühstück. Ganz alleine durfte ich mich an einem wirklich guten Buffet bedienen. Es gab frische Brötchen und Brezeln, Aufschnitt- und Käseplatte, Rührei oder gekochte Eier, Obstsalat und Tomate Mozzarella und und und. Ein guter Kaffee oder Tee (und ein obligatorischer Orangensaft) waren natürlich auch drin. So beginnt ein Arbeitstag doch prima…
Am frühen Abend kehrte ich im Hotel ein und erforschte nun auch den Rest. Das Hotel verfügt über ein nettes Restaurant mit dem Namen „Rasthaus zum Rad“. Dort kann man leckere schwäbische Küche in einem echt netten Ritterambiente bekommen. Außerdem gab es noch einen „Ritterkeller“. Dort wird regelmäßig ein „Ritteressen“ zubereitet. Dieses Event jeweils samstags ist so beliebt, dass Reservierungen ca. ein halbes Jahr im Voraus getätigt werden müssen. Für mich ein Grund, hier auch noch einmal privat vorbei zu schauen.
Wenn man weiter durchs Hotel zieht sieht man, dass alles einem Konzept folgt: Alles ist in schönen warmen Farben und im thematischen Antlitz passend zum Hotelnamen angestrichen. An der Wand und an der Decke hängen Ritterfackeln aus schwarzem Metall. Einige Zimmer haben Namen, so gibt es neben meinem noch das „Barbarossa-Zimmer“. Ich habe auch erfahren, dass es in einigen Bädern auch wunderschöne Badewanne in Form eines Holzfasses gibt. Hübsche ritterliche Malereien und weise Sprüche im gesamten Hotel verteilt runden ein gemütliches Ambiente ab.
Mein Fazit über dieses Hotel: Es eignet sich sowohl vom Preis als auch vom Gemütlichkeits-Faktor für Familienurlaube oder auch gemütliche Wochenenden unter Partnern und Freunden, aber durchaus auch für eine Businessreise. Relativ nah zum Hotel befindet sich noch die „Schwabentherme“, die ich leider noch nicht testen konnte. Sonst bietet der Ort nicht allzu viel, aber Ravensburg ist mit dem Auto in einer guten halbe Stunde erreichbar.
Auf der Homepage des Hotels Arthus findet ihr aktuelle Aktionen und Pauschalangebote sowie weitere Informationen zum Hotel und den Ritteressen.
Hier müsst ihr hin: Hotel Arthus & Ritterkeller, Radgasse 1, 88326 Aulendorf
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