An meinem zweiten Tag auf Ischia regnet es.
Ich stehe auf meiner riesen Terrasse. Noch nie habe ich in einem Hotel mit einer solchen Terrasse geschlafen und dann auch noch ganz für mich alleine, und blicke aufs Meer und auf die Berge hinaus. Langsam, noch halb verschlafen ziehen Nebelschwaden über das Land und bleiben in den Bergspitzen hängen, als seien sie zu faul noch groß weiterzuziehen.
Schade, dass ich vorher nicht auf den Wetterbericht geschaut habe und davon ausgegangen bin, dass wenn ich in den Süden fahre es schon warm sein wird. Ein bisschen frierend schlinge ich die Arme in meiner dünnen Strickjacke fürs Flugzeug um mich und mache mich auf den Weg zum Frühstücksbuffet.
Entspanntes Frühstück
Der frische Kaffee belebt meinen noch trägen Geist und bei dem Blick auf dem Pool kann ich gar nicht anders, als glücklich zu sein. Es ist so ein ganz eigenes Gefühl, jeden Morgen mit den Tag mit dem Ausblick zu starten. Das Wasser kräuselt sich unter dem Regen sacht. Die Auswahl des Buffets ist einmalig und gigantisch viel.
Von 10 verschiedenen Sorten, Brot zu sich nehmen zu können, über einen Traum an Kuchen, Törtchen, Croissants und was einen leidenschaftlichen Süßschnabel noch so glücklich machen würde. Oder das frische Obst, der Yoghurt, Belag und die Möglichkeit, sich weitere Wünsche wie Rührei frisch in der Küche zubereiten lassen zu können.
La Mortella – der schönste Garten Italiens
Das erste Ausflugsziel für unsere Gruppe heute ist der Garten „La Mortella“. Als wollte die Insel persönlich mit dieser Schönheit von Garten angeben wollen, welcher 2004 zum schönsten Garten Italien gekürt wurde, drängt sich die Sonne durch die Wolken und wärmt uns angenehm den Rücken.
In Begleitung eines sehr sympathischen Führers laufen wir durch die üppige Flora und Fauna, bestaunen die unzähligen exotischen und seltenen Pflanzen. Ich verliebe mich das aller erste Mal in eine Pflanze. Wir passieren kleine Teiche, Brunnen und Wasserbecken, betrachten den Garten durch die Linse unserer Kameras, unser Lachen hallt durch die Luft. Es ist ein schöner Tag. Wir blicken über Ischia und auf den Hafen von Faro. Für jeden der nach Ischia kommt, ist ein Besuch hier eigentlich Pflicht.
La dolce vita.
Statt zum Mittagessen wieder zurück ins Hotel zu fahren, wie am Vortag, geht es weiter Richtung Sant Angelo. Frierend und durchnässt kehren wir in einem ganz kleinen Restaurant ein, dass durch seine große Fensterwand mit Blick aufs Meer lockt. Zum zweiten Mal bin ich einfach nur hin und weg vom Essen. Es ist ein Gedicht aus Meeresfrüchten, Nudeln, Bruschetta, Salat und Nachtisch. Dazu genießen wir vorzüglichen Wein und ich denke mir mal wieder, dass die Italiener es verstehen das Leben in vollen Zügen zu genießen.
Ängstliche Häuser
Die Hände tief in der Jackentasche, die Kapuze ins Gesicht gezogen setzen wir unseren Spaziergang am Meer fort. An der Küste entlang vorbei an einem winzigen, süßen Laden mit wunderschönem Keramikgeschirr von welchem eine von uns einen kleinen Teller für ihre Fotos kauft.
Wir blicken auf einen kleinen Hafen dessen Schiffe vom großen, weiten Meer träumen und laufen bis zur Spitze der Insel. Wir blicken auf bunte Häuser hinter uns, die dich gedrängt aneinander stehen, als hätten sie alleine Angst ins Meer zu rutschen.
Salz auf unserer Haut
Die Wellen schlagen so heftig gegen die Brandung, dass wir das Salzwasser auf unseren Wangen spüren können, aber für einen kurzen Moment ist es schön. Wir lachen, blicken auf das weite blau hinaus und zurück auf die Insel. Und obwohl es eine Pressereise ist, ist es auch ein bisschen wie Urlaub. Vielleicht, ist Italien immer, egal was man macht auch ein bisschen Urlaub.
Tiramisu zum Nachtisch
Man kann gar nicht anders, als diese offene, herzliche Art zu genießen und sich willkommen zu fühlen. Nachdem alle ein wenig durchgefroren sind und die Hosen klamm an unseren Körpern sitzen, geht es zurück zum Hotel. Frisch geduscht und mit neuen, warmen Sachen, lassen wir den Abend bei einem erneuten herrlichen Abendessen ausklingen, zu welchem es dieses mal Hase und auf speziellen Wunsch Tiramisu als Nachtisch gibt.
Ein glühendes Wunder
Auf dem Weg zurück ins Zimmer, sehe ich meine aller ersten Glühwürmchen in meinem Leben. Meine aller ersten. Bisher kannte ich sie nur aus Walt Disney Filmen und träumte seit jener Zeit davon, irgendwann auch mal welche in echt zu sehen. Ja, für jeden der jetzt vom Land oder aus einer kleinen Stadt kommt, mag das Alltag sein und er mich gerade ein bisschen mitleidig ansehen.
Aber für mich, als Stadtkind, war das ein ganz besonderer Moment. Klein und leuchtend, ganz schwach in den Büschen auf meinem Weg zum Zimmer begleiten sie mich und machen diese Reise somit unvergesslich für mich. Aber auch jedem, der Glühwürmchen schon einmal zuhause gesehen hat, kann ich diese Insel nur wärmstens ans Herz legen.
Findet ein bisschen Heimat in Ischia.
- Der Garten La Mortella hat täglich von 9:00-19:00 offen, außer Freitags. Der Eintritt für Erwachsene kostet 12 Euro.
- Wir waren in Sant´Angelo im Casa Celestino essen. Es hat täglich von 11:00 bis morgens um 2:00 geöffnet.
- Sant´Angelo ist der Ort, in dem auch unsere Kanzlerin häufig Urlaub macht. Es gibt viele tolle Fotomotive in einer so typischen Inselstadt wie dieser!
Auf die Insel kommt ihr mit der Fähre von Neapel. Ihr könnt mit dem eigenen Auto anreisen. Es fahren jedoch auch öffentliche Verkehrsmittel und es gibt zahlreiche Anbieter von sogenannten Ausflugsbussen. Infos zu Verkehrsmitteln findest du auf der offiziellen Ischia – Seite
Übernachtet habe ich im Garden & Villas Resort in der Nähe von Lacco Ameno auf Ischia. Das Resort verfügt über gemütliche Zimmer, viel Platz zum Entspannen und eine hervorragende Küche. Das Frühstück ist wirklich toll!
- Sandra hat einiges über Ischia berichtet (in Französisch)
- Ricarda träumt sich nach einem kalten Winter nach Ischia
Offenlegung: Wir wurden vom GARDEN & VILLAS RESORT auf eine Bloggerreise nach Ischia eingeladen.
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