Ich habe Berlin gesehen. Und Hamburg. Ich war in Frankfurt essen und habe auf den Spuren Martin Luthers in Leipzig verweilt. Ich habe in Stuttgart einen Porsche gefahren und doch – eine Stadt habe ich bisher sträflich vernachlässigt. München. Bisher kenne ich nicht viel aus der bekanntesten Stadt Deutschlands. Ein Kurztrip in der bayrischen Hauptstadt war längst überfällig. Und doch – viel Zeit hatte ich wahrlich nicht. Nur 24 Stunden. Warum das dennoch reicht um sich kurz umzuschauen will ich euch in diesem Bericht erzählen. Natürlich geb ich euch gleich ein paar Tipps, wo ihr am besten verweilen könnt.
Inhaltsverzeichnis
Hotel Erb – ein Stadthotel mit Herzlichkeit
Kurzfristig hatte ich mich entschlossen meinen Dienstag mal nicht mit „Schreibarbeit“ zu verbringen – und so machte ich mich am Montag Abend nach der Arbeit mit dem Zug auf nach München. Knapp 5 Stunden dauert die Fahrt – ein wenig länger noch, weil das Hotel Erb in Parsdorf etwas außerhalb liegt.
Ich gönne mir an diesem Abend ein Taxi – was mit knapp 15 Euro auch durchaus bezahlbar ist. Im Hotel werde ich schon erwartet. An der Rezeption sieht man mir meinen Hunger wohl an – denn es kommt: „Wenn sie Hunger haben – der Almgrill hat noch bis 10 Uhr geöffnet!“ Ich schau auf mein Handy, es ist 21:30 Uhr. Schnell bringe ich meine Sachen aufs Zimmer, werfe mir ein wenig Wasser ins Gesicht und sitze 5 Minuten später an einem Tisch des Almgrills.
Ich gönn mir ein Bier und eine leckeren Fisch – nach Haxe ist mir am Abend dann doch nicht mehr. Das ich nach dem Genuss von beiden eine wirklich übermenschliche Müdigkeit verspürte lag wohl an der langen Anreise Ich sagte Bärbel (dem Hausbären) gute Nacht, ging auf mein Zimmer und fiel in einen tiefen und guten Schlaf.
Der Morgen beginnt für mich sehr früh – schließlich hatte ich heute nur gut acht Stunden um München zu entdecken. Das Hotel-Team war so nett mir ein kleines Lunchpaket zusammen zu stellen und so lief ich schon morgens kurz nach 8 Uhr durch Parsdorf zur Bushaltestelle. Für meinen ersten Halt sollte es einmal quer durch die Stadt gehen.
Schloss & Park Nymphenburg
München beglückte mich mit traumhaftem Frühlingswetter. Meine Route hatte ich mir schon am Vortag in der Bahn durchgeplant. Eigentlich bin ich eher so eine „Planlose“ – bei einem Kurztrip mit weniger als 24 Stunden ist es jedoch durchaus sinnvoll festzulegen wo es hingeht.
Das Schloss Nymphenburg jedenfalls ist ein wirklich sehenswerter Museumskomplex mit beeindruckenden Wand- und Deckenmalereien im Hauptkomplex und 5 weiteren Museen rund um die Nymphenburg – die auf dem gleichen Komplex angeschaut werden kann. Hab ich schon erwähnt das um die Nymphenburg auch ein wunderschöner Garten zu finden ist?
Ich jedenfalls genieße nach meinem Rundgang einen Teil meines Lunchpackages direkt vor dem Schloss auf einer Bank. Im Sonnenschein – bei angenehmen 15 Grad!
Botanischer Garten München
Vom Schlosspark Nymphenburg ist es nicht weit zu meinem nächsten Highlight. Es gibt sogar einen „Seiteneingang“ vom Park des Schloss Nymphenburg – der direkt zum Ziel führt: Dem botanische Garten München. Der Park mit Gewächshaus stand schon länger auf meiner To Do Liste. Und was soll ich sagen? Nicht nur der Außenbereich lässt sich aufgrund der Vielfalt sehen – das wunderschöne Gewächshaus mit seinen zahlreichen Pflanzen und auch so manchen kleinen Tierbewohnern hat mich hier mehr Zeit verbringen lassen, als ich ursprünglich eingeplant hatte.
Für alle, die einen Ort der Ruhe in München suchen – hier findet ihr ihn definitiv. Die knappe Stunde zwischen den Pflanzen aus aller Welt kam mir viel länger vor und wirkte wie ein kleiner Wellness-Urlaub in der Stadt.
Olympiaturm
Nach dem doch sehr geerdeten Erlebnis im Botanischen Garten will ich Anschluss hoch hinaus. Der Olympiapark mit dem Olympiaturm steht auf dem Programm. Knapp 20 Minuten bin ich vom botanischen Garten aus hierher unterwegs. Gleich neben dem Park liegt auch das BMW Museum – was ich jedoch am heutigen Tag links liegen lasse. Ich will auf dem Turm und den schönen Tag genießen.
An diesem Dienstag ist nicht viel los. In nur 10 Minuten (inkl. Wartezeit vor dem Aufzug und Kauf einer Eintrittskarte) bin ich auf der Spitze des 291 Meter hohen Turmes. Von hier aus kann ich zwar nicht die Münchner Altstadt ausmachen und auch der Blick auf die Alpen bleibt mir dann einer Hochnebelwolke verwehrt – dennoch bietet sich mit ein Einblick ins Olympiastadion und auf das umliegende München. Ich bin überrascht das ich sogar in dieser Höhe „nach Draußen“ gehen kann. Das „höchste Museum Münchens“ welches eine Ansammlung von zahlreichen Pop & Rock Utensilien darstellt schaue ich mir natürlich auch noch an. Es ist inzwischen Mittagszeit – perfekt also für eine Brotzeit am See, oder?
Stadtrundfahrt
Den Nachmittag starte ich etwas entspannter. Mit der Gray Line „Münchener Stadtrundfahrt“ entspanne ich auf einer Tour durch die Innenstadt. Auch wenn hier gefühlt überall Baustellen sind, entdecke ich auf meiner Tour das eine oder andere Highlight. Das Wetter lockt mich aufs „Busdach“ – und dank der zahlreichen Informationen aus den Lautsprechern meines Kopfhöhrers bekomme ich einen spannenden Ausblick auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von München.
Ich fahr vorbei am Königsplatz, hab aus der Ferne einen kurzen Einblick in den englischen Garten und erfahre etwas über die zahlreichen Kunstmuseen von München. Auch am bayrischen Nationalmuseum fahren wir vorbei! Kurz hinter dem Siegesdenkmal entscheide ich mich spontan doch für einen Museumsbesuch – im deutschen Museum.
Das Deutsche Museum
Vom deutschen Museum hatte ich bisher nur spannende Geschichten gehört. Wusstet ihr das dieses Museum von der Ausstellungsfläche her das größte Wissenschafts- und Technikmuseum der Welt ist? Das dieses Museum große Ausmaße annimmt wird mir schnell klar als ich von der Hauptstadt gefühlt einen Kilometer bis zum Haupteingang laufen muss. Für die Erkundung des Museum habe ich nur eine Stunde eingeplant.
Reichlich wenig, wie ich schon wenige Minuten nach dem Eintreten in die heiligen Hallen feststellen durfte. Und doch durfte ich an der Entstehung eines Blitzes teilhaben, ich bin im Inneren eines Menschen herumgelaufen und habe auch einiges zum Thema „Weltall“ entdecken können. Wer sich hier Zeit nimmt, wird mit den Außenmuseen sicherlich knapp einen Tag im deutschen Museum verbringen können. Ich hatte sehr viel Spaß und war begeistert von der Vielfalt der Entdeckungsmöglichkeiten!
Auf der anderen Seite der Isar laufe ich zur nächsten U-Bahn-Haltestelle, die mich direkt auf den den Marktplatz bringt. Klar – bei so schönem Wetter hätte ich die gut zwei Kilometer auch laufen können – aber nach Spaziergängen im Botanischen garten, im Olympiapark und im deutschen Museum qualmten mir mittlerweile meine Füße.
Ein Blick aus und ins neue Rathaus
Das neue Rathaus von München ist Ende des 19ten Jahrhundert im neugotischen Stil erbaut worden. Heute ist es eines der am häufigsten fotografierten Motive in München – nicht verwunderlich bei diesem beeindruckenden Haus und der exponierten Lage. Nach einem Besuch in der Stadtinformation (die sich ebenfalls hier befindet) begebe ich mich jedoch zu einem Aufzug – der mich wiederholt hoch hinaus bringt – auf den Turm des Rathauses. Von dort aus bietet sich mir ein toller Blick auf die Altstadt von München, in der Ferne kann ich sogar das neu errichtete Riesenrad und sogar im Nebel ein wenig die Alpen erkennen. Oder war es gar nur eine Fata Morgana?
Nachdem ich gefühlt 1000 Fotos von hier oben gemacht hatte – wählte ich für den Rückweg das Treppenhaus. Was soll ich sagen? Der Blick ins Rathaus lohnt sich ebenso.
Vor allem die Fenster und die hölzerne Einrichtung ist wirklich sehenswert. Einzig rauszufinden aus diesem riesigen Gebäude war gar nicht so einfach! Ich schaute auf die Uhr. Noch gut 1 1/2 Stunden hatte ich Zeit. Dann würde mein Zug Richtung Rheinland fahren.
Genuss auf dem Viktualienmarkt
Ich entschloss mich für einen kurzen Abstecher zum Viktualienmarkt. In den Nachtmittagsstunden waren die ersten Stände schon wieder geschlossen – dennoch entdeckte ich hier viele Menschen beim Kaffeekränzchen oder bei einem ersten Bier. Auch ich gönnte mir eine kurze Auszeit und entdeckte einen Stand mit frischen Säften. Die Vitaminspritze tat richtig gut und das Sonnenbad tat sein übriges. Ich wurde leicht müde.
Gerade noch rechtzeitig packte ich meine sieben Sachen und lief zügigen Schrittes zur U-Bahn. Mein Zug wartete. Tschüss München! Wann sehen wir uns wieder??
Alles wichtige zum Kurztrip München zusammengefasst.
- Das Schloss Nymphenburg, den botanischen Garten, den Olympiaturm, das Deutsche Museum und auch die Auffahrt auf das Rathaus könnt ihr beim Kauf des München City Pass kostenlos nutzen. Die meisten Attraktionen öffnen 10 Uhr und bleiben bis 17 Uhr geöffnet. Bitte informiert euch vor allem an Montagen (da haben einige Museen zu)
- Ich empfehle euch für alle genannten Sehenswürdigkeiten mehr Zeit einzuplanen. Überall in München gibt es etwas zu entdecken. Dennoch ist es (auch ohne Stress) möglich 4 – 5 Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Bitte plant dies vorab und schaut euch auch die U-Bahn-Anbindungen an.
- Wenn ihr etwas mehr Zeit habt dann empfehlen Milena und Andreas eine Greeter Tour durch München. Diese sollte mindestens 2 Wochen vor der Reise angemeldet werden.
Ich habe im BEST WESTERN PLUS Hotel Erb in Parsdorf übernachtet. Das Hotel liegt für Bahnfahrer zwar etwas außerhalb, für Autofahrer aber perfekt in einem ruhigen Vorort von München. Das Hotel verfügt über ein Restaurant (den Almgrill) und über klassische und freundliche Zimmer. Beeindruckt war ich vom meinem Lunchpackage am Morgen und der Freundlichkeit der Mitarbeiter. Ach ja – und gut schlafen konnte ich auch – es ist angenehm ruhig hier. Die Zimmer gibt es am Wochenende schon ab 65 Euro.
- Coole Ausgehtipps für München gefällig – dann schaut bei Ben vorbei.
- Christian ist Dauergast in München und kennt daher auch einige Geheimtipps
- Stella hat München ebenso wie ich in 24 Stunden besucht und Zitate zu München gefunden.
Offenlegung: Wir wurden von BEST WESTERN PLUS Hotel Erb für eine Nacht eingeladen. Die Touristenkarte für München wurde uns von Turbopass zur Verfügung gestellt. Alles weitere haben wir selbst bezahlt.
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