Diesen Blog gibt es seit 2013. Wir haben aus fast allen Regionen von NRW spannende Artikel. Nur das Sauerland war bisher nicht vorhanden. Nachdem ich im Oktober 2021 nun einen ersten Abstecher in den Hochsauerlandkreis gemacht habe, kann ich noch weniger verstehen warum ich so lange mit einem Besuch gewartet habe. Hier will ich euch nun berichten wie es eigentlich dazu kam das es mich endlich ins Sauerland verschlagen hat.
Inhaltsverzeichnis
Die Sache mit dem Wohnzimmer im Pool
Wenn wir ohne Plan „auf Reisen sind“, dann wissen wir beim Losfahren noch nicht, wohin es uns verschlägt. So war es (bis auf die erste Woche) auch in unserem Jahres-Urlaub 2021. Noch in Coburg schnappte ich mir in einer ruhigen Minute den Rechner und suchte nach außergewöhnlichen Unterkünften. Mittlerweile habe ich dafür ein gutes Händchen und so kam es das wir erst in Saalfeld in eine alten Bäckerei eingebucht habe und eine ganz besondere Unterkunft in Amecke am Sorpesee gefunden habe. So kam es also das wir das Sauerland besuchten.
Wir haben uns in ein Poolhaus eingemietet. Nur ohne Pool. Also den Pool gab es schon noch – aber ohne Wasser und mit vielen kreativen Möbeln und zahlreicher Kunst rund ums Thema Sport. Für vier Tage was es unser „Zuhause“ und eine der coolsten Unterkünfte die ich je besuchen durfte. Ich muss auf jeden Fall noch mal wiederkommen – allein schon deshalb weil ich den tollen Garten vor unserer Ferienwohnung gar nicht so richtig genießen konnte.
- Das Inn66 Poolhaus verfügt über 2 Schlafzimmer und bietet Platz für 4 Gäste.
- Eine gut ausgestattete Küche bietet die ideale Ausgangslage für Selbstversorgung
- Auf dem Gelände gibt es noch mehr Ferienwohnungen, die Eigentümer sind vor Ort und sehr nett!
- Die Terrasse vor der Ferienwohnung darf mit genutzt werden. Parken ist auf dem Gelände kostenfrei möglich
- Für Handtücher und Bettwäsche ist ein Aufpreis zu zahlen. Auf Wunsch wird auch ein Brötchenservice angeboten.
- Pro Nacht kostet die Ferienwohnung für 2 Personen 116 Euro. Mindestaufenthaltsdauer sind 3 Tage.
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Da waren wir also nun im Hochsauerlandkreis unweit von Sundern. Das Wetter? Herbstlich unbeständig. Und doch haben wir so einiges erlebt.
Sauerland Sehenswürdigkeiten rund um Sundern/Amecke
Ich habe ja nie damit gerechnet das es im Sauerland so entspannt ist. Auf der Suche nach Ausflugszielen in unserer nächsten Umgebung wurden mir sehr viele Wandertouren vorgeschlagen. Okay – eines steht fest – rund um den Sorpesee lässt sich gut wandern und im Sommer auch viel Wassersport betreiben.
Wir jedoch waren hier mitten im Oktober, der See zu kalt zum schwimmen und das Wetter zumindest an einem Teil der Tage recht unbeständig. Doch wir sind ja nicht aus Zucker und haben zu Fuß dann doch noch einiges entdeckt.
Airlebnisweg
Rund um das Vorbecken des Sorpesees gibt es seit 2013 einen Airlebnisweg. Ja – das Wortspiel ist etwas flach, wir jedoch hatten trotz Regen viel Spaß an den 20 Einzelstationen. Die Strecke ist knapp 3 1/2 Kilometer lang und bietet zahlreiche interessante und spannende Stopps. Für Spielkinder wie mich waren da wirklich Highlights dabei. Gleich auf dem ersten Bild seht ihr ein Spiegelkabinett. Und mich gleich 5 Mal!
Der Weg hat viel mit Wasser und Natur zu tun. So gibt es einen Matschplatz, Wassertretpfade und Bänke, Wasserspielplätze, Kunst, Größenvergleiche und sogar Fußmassageanweisungen. Klingt komisch – ist aber so.
Für die Airlebnis-Weg-Tour, die ich natürlich bei Komoot online gestellt habe, haben wir etwas länger als Normal gebraucht. Denn dank Usselwetter konnte ich fast alles ohne Wartezeit ausprobieren. Wer übrigens unterwegs schwächelt – es gibt gleich zwei Einkehrmöglichkeiten an der Strecke!
Sorpesee erleben
Wir hätten auch um den Sorpesee herumlaufen können. Es gibt eine wunderschöne Wanderstrecke (hab ich mir sagen lassen) und es gibt auch Busse die entlang der Strecke Abkürzungen ermöglichen. Diesmal haben wir uns jedoch dagegen entschieden. Zu unbeständig das Wetter – zu (bitte hier alternative Ausrede eintragen) was auch immer.
Es muss jedoch nicht unbedingt eine Wanderung sein. Es gibt auch eine tolle Auto und Fahrradstrecke direkt am See entlang – von dieser habt ihr häufig einen tollen Blick auf das Gewässer. Wer will kann am Sorpesee auch in Baumhäusern übernachten. Ich mache es kurz – die Sorpesee – Homepage zeigt auf was geht und ich hab einige ToDos für einen nächsten Urlaub im Sauerland.
Arnsberg entdecken
Auch ein wenig „Stadt“ wollten wir in unseren Sauerland – Urlaub einbauen. Arnsberg ist mit knapp 73.000 Einwohnern keine große Stadt – hat aber so einiges zu bieten. Eines meiner Highlights? Dieser coole Kreisverkehr mit einem „A“ Button drauf. Das find ich mal echt coole Kunst!
Auch die Innenstadt bietet ein paar sehenswerte Highlights. Wir hatte nur ein paar Stunden Zeit, eine Führung kam für uns also nicht in Frage.
Die Altstadt von Arnsberg
Dennoch haben wir zahlreiche schöne Fachwerkhäuser, ein Schwert auf einem Tisch, eine Schlossruine und auch ein Museum entdeckt. Doch eines nach dem anderen.
Die Altstadt ist (leider) nicht nur Fachwerk – hier finden sich auch zahlreich Geschäfte in etwas modernen Gebäuden, dennoch ist vor allem die Ecke rund um den Glockenturm und „Zur Krin“ wirklich ein tolles Fotomotiv. Ich jedoch war „scharf“ auf die Schlossruine. Das Schloss, was bis ins 18te Jahrhundert prunkvoll über der Stadt tagte, wurde im siebenjährigen Krieg zerstört.
Heute ist die gut erhaltene Ruine vor allem durch den Park auf dessen „Dach“ ein beliebter Ort. Was ich jedoch recht cool fand: Von hier oben hatten wir einen tollen Blick auf die Stadt. Und selbst Anfang Oktober war die Ruine ein beliebtes Ziel von Schmetterlingen. Wie ihr auf den Bilder jedoch sehen könnt – nach zwei Stunden Sonnenschein zog ein fettes Regengebiet über uns. Die perfekte Zeit fürs Museum, oder?
Das Sauerland Museum in Arnsberg
Das Arnsberger Regionalmuseum wurde erst 2019/2020 umgebaut. Das Sauerland Museum ist historisch angelegt. Klingt altbacken – aber das ist es überhaupt nicht.
In NRW habe ich selten einen Ort gesehen der Geschichte kurzweiliger und spannender rüber gebracht hat wir das Museum des Hochsauerlandkreises. Angefangen von der Steinzeit (im Keller), über die Christianisierung, die Industrialisierung, aber auch die Nazi-Zeit und das „heutige“ Sauerland mit den zahlreichen Industriezweigen. Andere würden sagen – ein sehr kindgerechtes Museum – ich sage: Ich hatte richtig Spaß.
Schuld war tatsächlich die „Umkleidekabine“ im Keller. Was war ich froh das mein Lachflash nach 10 Minuten abebbte. Und außer uns niemand meine „Fashionshow“ miterlebte. Übrigens – ich zeig euch natürlich nur die jugendfreie Variante ;)
Anschließend ging es noch ins gemütlich Museumscafé nebenan. Ich fand den Kuchen wirklich lecker!
Die Schlechtwetterfront haben wir perfekt abgepasst – und konnten uns im Anschluss noch auf eine kurze Entdeckungsreise ins Mittelalter begeben.
Wir haben dabei den Oberfreistuhl entdeckt. Im Mittelalter ein „freies Gericht“, heute ein Tisch mit einem Schwert drauf. Dafür haben wir jedoch Reste der einst beeindruckenden Stadtmauer gefunden.
Und die Einsicht gewonnen: Wenn wir das nächste mal hier sind müssen wir wirklich mal eine Stadtführung machen.
- Der Eintritt ins Sauerlandmuseum kostet für Erwachsene 8 Euro
- Das Museum ist Dienstag bis Sonntag geöffnet – die genauen Öffnungszeiten findest du hier
- Öffentliche Stadtführungen finden von April – Oktober jeden Samstag um 14:30 Uhr statt (Treffpunkt: Neumarkt)
- Am Neumarkt befindet sich auch die Stadtinformation – dort erhaltet ihr Infos über Tagesaktuelle Angebote.
Felsenmeer und Sauerlandpark Hemer
Auf der Suche nach Ausflugszielen im Hochsauerlandkreis wurde mir immer wieder Hemer angezeigt. Das Felsenmeer ist dort ein beliebtes Ausflugsziel und auf dem ehemaligen Gartenschaugelände im Sauerlandpark kann man zudem auch noch vorbei schauen. Wir haben uns erst für eine kleine Wanderung an den Steinen des Felsenmeers entschieden – eine Kombination der beiden Ausflugsziele empfiehlt sich aber.
Durch das Felsenmeer führt ein Spazierweg, der an vielen Punkten einen tollen Blick auf die Fels- und Steinformationen bietet. In den Steinen herumklettern ist strengstens verboten. An einigen Stellen kann man sehen wie tief die Steine nach unten gehen – und es wird auf Infotafeln auch über die Geschichte der Steine und über einzelne Schicksale berichtet. Eine besondere Magie wird durch den Wald erzeugt, der zwischen und teilweise auf den Felsen wächst. Wir wären gerne auch in die Heinrichshöhle gegangen – die hat jedoch außerhalb der Hauptsaison nur am Wochenende geöffnet.
Bei unserem ersten Besuch in Hemer war es leider zu spät für einen Besuch im Sauerlandpark. Eigentlich wollten wir uns diesen im Rahmen des Herbstlichtgarten anschauen, der schon seit einigen Jahren im Oktober stattfindet und einen Teil des ehemaligen Gartenschaugeländes in ein sehenswertes Spektakel verwandelt. Das hat dann aber irgendwie doch nicht geklappt – einmal waren wir zu müde, zwei mal hat es geregnet – ihr kennt das bestimmt.
In den Sauerlandpark haben wir es dennoch geschafft. An unserem Abreisetag haben wir Hemer noch mal angefahren und sind dort für gut 1 1/2 Stunden auf Entdeckungsreise gegangen. Und wir hatten Glück – denn nicht nur das Wetter war uns an diesem Morgen hold – unterwegs gaben wir auch einige Kunst vom Herbstlichtgarten entdecken können. Mein persönliches Highligt (und ein gutes Workout für den Tag) war der Aufstieg zum Jübergturm.
Um diesen zu erreichen geht es erst einmal 343 Stufen nach oben. Ja ihr hört richtig! Und ja – ich war mehrere Male außer Puste. Endlich am Ende der Himmelstreppe angekommen (wo mein Freund entspannt wartete) geht es noch ein paar Meter zum Jübergturm – auf dem dann „nur“ noch 123 Stufen bis zum Ausblick auf mich warteten.
Und ja – es lohnt sich. Von hier oben habt ihr einen tollen Blick auf Hemer, auf die Umgebung und auf das Gartenschaugelände. Und auch der Turm an sich ist eine besondere Architektur, er wird nach oben hin „lichter“.
Im Oktober hatten wir auch das Glück das im Park noch viele Blumen blühten und auf dem Wasserplatz auch noch das Kunstwerk vorhanden war. Der Eintritt ist mit 5 Euro wirklich human – für uns gibts ne Empfehlung für einen Ausflug!
- Die Online-Tagestickets für den Sauerlandpark Hemer kostet 2,50 Euro
- Bei Veranstaltungen können die Preise höher liegen
- Die Öffnungszeiten findet ihr auf der Homepage des Sauerlandparks.
Wandern zu den 7 Jungfrauen und zur Feldhofhöhle
Das Sauerland ist die ideale Umgebung für ausgedehnte Wanderung. Nach ausgedehnten Touren im Fränkischen und auch in Thüringen war ich jedoch etwas „wandermüde“. Eine Tour jedoch wollte ich mir nicht entgehen lassen – vor allem weil es unterwegs zu sieben Jungfrauen, über Stock und Stein und in eine Höhle ging.
Unsere Tour im Sauerland haben wir natürlich auch bei Komoot getracked. Wie fast überall in NRW leidet auch der Wald im Sauerland unter den letzten Jahren. Doch es gab entlang der Strecke auch ein paar Highlights. Ein Kasperletheater mitten im Wald zum Beispiel.
Die Feldhofhöhle, welche auch frei begehbar ist (für die man aber gutes Schuhwerk, Stöcke und eine gute Taschenlampe mitbringen sollte) und auch die Felsformationen im Wald. Weniger schön war unsere Tour an der Straße zurück zum Parkplatz. Dort ist es für Fußgänger mehr als ungemütlich. Wer also die Tour plant – meidet die Straße!
Burgruine Hachen
Auch in diesem Urlaub wollte ich einen Tag alleine auf Entdeckungsreise gehen. Dass am Ende des Tages nur ein Besuch bei der Burgruine Hachen auf dem Tacho stand, ist für eine erfahrene Reisebloggerin wie mich ziemlich mau – ich weiss.
Eigentlich wollte ich noch „weiter“ – aber für fast jede Tour im Sauerland hätte ich rund 30 – 40 Minuten mehr einplanen müssen. So bin ich letzten Endes wieder im „Pool“ gelandet und habe ein wenig geschrieben – ein solcher „Rumhängtag“ muss auch mal sein. Mein Freund war währenddessen rund um Amecke zu Fuß unterwegs. Wie er mir berichtete eine Tour mit Höhen und Tiefen.
Eigentlich wollte ich euch an dieser Stelle von der Burgruine Hachen erzählen. Erbaut wurde sie um das Jahr 1000 und wechselte wie viele Burgruinen häufig den Besitzer und ab dem 16ten Jahrhundert war die Burg dem Verfall ausgesetzt. Erst Mitte des 19ten Jahrhunderts gehen die Burgruinen an die Stadt über und bis zum heutigen Tag ist die Geschichte der Burg noch nicht vollständig erforscht. Auf dem Gelände befindet sich eine Art Kapelle (ein Kriegerehrendenkmal) welches aus dem Jahre 1924 stammt. Von hier aus habt ihr auch einen tollen Blick auf Hachen.
Geparkt habe ich übrigens im Tal – denn auf den schmalen Straßen bis zur Burg findet sich kein Parkplatz. Unterwegs habe ich ein paar schöne Fachwerkhäuser entdecken können – auch hier lohnt sich sicherlich eine erweiterte Wandertour.
Noch mehr Tipps für einen Besuch im Sauerland?
Wir war leider nur 4 Tage im Sauerland und wollten uns nicht unnötig lang ins Auto setzen. Genau deshalb können wir auch nur einen kleinen Ausschnitt an Ausflugszielen im Sauerland zeigen. Es wird sicherlich nicht unsere letzte Tour in die Region gewesen sein und ich hoffe das auch mein Sauerland-Content noch anwächst. Falls euch die Region dennoch interessiert haben wir für euch hier noch ein paar Lese-Empfehlungen.
- Tanja lebt im Sauerland und kann euch tolle Tipps für Ausflüge mit Kindern geben.
- Steffi führt gleich einen ganzen Blog über das Sauerland.
- Eva hat Sauerländer Seelenorte besucht
Auch eine Buchempfehlung habe ich für euch!
Keine Offenlegung. Alles Privat bezahlt
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