An der Adriaküste in Italien findet man sicherlich typische Badeorte, doch neben den klassischen Touristenzielen gibt es in Venetien natürlich noch viel mehr zu entdecken. Rund eine Autostunde südlich von Venedig liegt die kleine Stadt Adria – hier ist man fernab großer Touristenströme, vor allem im September.
Warum nicht nach Bologna fliegen?
Doch nicht der Flughafen in Venedig war unser Ziel – die Flüge in die Touristenmetropole waren uns schlichtweg zu teuer. Wenn alle günstigen Flugverbindungen nach Venedig schon weg sind, kann man auch auf Bologna ausweichen – lediglich eine halbe Autostunde mehr muss man als Weg in Kauf nehmen.
Für den Weg nach Adria waren wir auf das Auto angewiesen, ohne Mietwagen war für unseren Kurzurlaub nix zu machen. Die Wege am Flughafen Bologna sind kurz, so dass man nach ein paar Gehminuten schon im Parkhaus für die Mietwagen angekommen ist.
Nach einer schnellen und reibungslosen Abwicklung bei Goldcar versuchten wir uns im italienischen Straßenverkehr und unser Mercedes meinte, ich würde zu dicht auffahren. Moderne Elektronik bin ich halt einfach nicht gewohnt, und doch erreichten wir ohne größere Probleme unser Reiseziel.
Zum Rennwochenende des europäischen NASCAR-Ablegers, der US-Motorsportart Nummer eins, wollten wir schließlich auf dem Adria Raceway rechtzeitig anreisen.
Ein etwas anderes Ausflugsziel
Nur wenige Kilometer von dem kleinen Ort Adria entfernt findet man eingebettet in die typisch italienische Landschaft den Adria International Raceway, eine Rennstrecke, die seit dem Jahr 2002 ihre Tore geöffnet hat.
Für die Rennserie ist es das erste Gastspiel auf der Strecke unweit Adria. Leider meint es das Wetter an diesem Tag mit allen nicht besonders gut. Statt reichlich italienischer Sonne war der Himmel wolkenverhangen und öffnete schließlich seine Schleusen. Was auf der Strecke für deutlich mehr Action und Spannung sorgte, war für die Zuschauer alles andere als optimal.
Dafür wartete die Rennstrecke aber mit einer gut ausgestatteten Infrastruktur auf. Das Fahrerlager hinter den Boxen ist überdacht, ganz anders als bei sonstigen Strecken und bietet so ausreichend Unterschlupf. Auch die weiträumige Bar des Adria Raceway lädt zum Verweilen ein, auch wenn an diesem Wochenende eher der Begriff amerikanisches Diner angebracht wäre. US-Flair also auch auf der Speisekarte im Land von Pizza und Pasta.
Nachdem der erste Tag des Rennwochenendes zwar reichlich V8-Motorengeräusche mit sich brachte, aber auch viel Regen, war es an der Zeit, die Unterkunft zu beziehen. Hier bietet die Rennstrecke eine weitere Besonderheit – direkt über den Boxen kann man sich Zimmer mieten – wer also ein Rennwochenende komplett an der Strecke verbringen will, kann dies auch ganz gepflegt hier tun.
Verträumte italienische Dörfer
Um von Land und Leuten allerdings etwas mitzubekommen, kann ich nur empfehlen, sich die Umgebung auch ein wenig anzusehen. Da man sich hier etwas abseits der Touristenorte befindet, kommt man also durch zahlreiche kleine, teils sehr verschlafene Dörfer, die aber ihren ganz eigenen Charme haben.
Abenteuer – Essen gehen!
Unser Hotel liegt in der kleinen Gemeinde Cavarzere, nur unweit der Unterkunft verschlägt es uns an diesem Abend ins Ristorante Al Caminetto. Das Restaurant ist sehr familiär, Englisch ist Fehlanzeige, eine Menükarte auch. Mit Händen und Füßen verständigen wir uns dann doch auf ein ganzes Menü, wofür wir am Ende noch nicht einmal 30 € (für zwei Personen inklusive Getränke) zahlen. Dafür gab es das Gefühl inklusive, bei einer italienischen Mama gegessen zu haben – ein weiterer Pluspunkt, wenn man sich abseits der Touristenströme bewegt. Und lecker war es natürlich auch.
Hotel Momis und der beste Cappuchino der Welt
Die Orte in Cavarzere wirken verschlafen und versetzen einen in eine ganz andere Zeit, dazu gibt es eine Portion italienische Gelassenheit, da kann man glatt vergessen, dass es am nächsten Tag auf der Rennstrecke wieder um Zehntelsekunden gehen wird. Auch das Hotel Momis ist ein gelungenes Fundstück bei der Suche im Netz. Moderne und saubere Zimmer und ein sehr freundliches Personal, dazu der beste Cappucino, den ich je getrunken habe.
Alltag an der italienischen Rennstrecke
So lässt es sich leben, doch die Rennstrecke ruft. Zügig, aber bloß nicht zu schnell geht es mit dem Benz über die winkeligen und engen Straßen – die schnellste Route ist eben nicht immer die bequemste. Gut versichert ist der Wagen dank der Super Relax Versicherung von Goldcar ja, da kann man ja eventuell doch etwas mehr entspannen.
An den zwei folgenden Renntagen findet zumindest der Dauerregen von Tag 1 ein Ende und hin und wieder kommt die Sonne zum Vorschein. Das Besondere an der Rennstrecke und an diesem Wochenende war vor allem die Möglichkeit für die Zuschauer, hier ganz nah am Geschehen dabei zu sein. Reinschnuppern in die Box oder mal in die Startaufstellung vor den Rennen – kein Problem.
Dazu konnte man sich das Geschehen rund um die Strecke anschauen, indem man dem Verlauf der 2,702 Kilometer langen Piste folgte. Genug italienische Teams hat die EuroNascar übrigens auch, diese freuten sich natürlich über ihr Heimrennen in der Hoffnung, das dies nächstes Jahr an gleicher Stelle wiederholt wird.
Pizza in Italien? Muss sein!
Für den vorletzten Abend in Italien war es aber noch an der Zeit für klassische Pizza. Und auch hier hatten wir Glück mit dem Restaurant Paioa auf dem Weg zum Hotel. Das kann nur schon einmal sehr gut besucht sein, gerade zu späterer Stunde, das hat aber auch seinen guten Grund. Die Pizza brachte uns am Ende zu der Überzeugung hier erneut am letzten Tag der Kurzreise aufzuschlagen – erneut beste Qualität für kleines Geld.
Doch noch mal Küste?
Wer dann aber doch an die Küste will, der fährt keine halbe Stunde, bis er am Meer ist. Der Badeort Rosolina Mare ist von hier aus schnell zu erreichen und wirkte an diesem Montag, unserem Abreisetag, wie verlassen. Der ein oder andere Rentner schlurfte am Strand lang, der Ort selber setzt ganz auf Badegäste und man merkt, dass man in ein paar Minuten schon wieder in einer der Touristengegenden schlechthin ist.
Cavarzere und Adria jedoch sind anders, gemächlich kann man die Tage hier genießen und jetzt einmal im Jahr auch ganz anders mit amerikanischen V8-Sound verbringen. Etwas gediegener bringt uns die Mercedes B-Klasse zurück zum Flughafen von Bologna, die Rückgabe und der Service ist genauso wie in den kleinen Orten unweit der Küste, freundlich und problemlos. Man sieht sich sicher wieder – jenseits der Küste – Bis Bald und Grazie mille Adria.
- Die Rennstrecke Adria International Raceway liegt knapp 10 Kilometer von Adria entfernt – Adresse:Località Smergoncino, 7, 45011 Cavanella Po, Adria RO, Italien
- Die EuroNascar war hier im September zu Gast.
- Auf Racing14.de gibt es viele Infos, wenn euch das Thema Nascar in Europa interessiert
- Den Mietwagen könnt ihr schon vorab über www.goldcar.es/de buchen. Ab 4 Euro für den einfachsten Tarif pro Tag könnt ihr hier Mietwagen mieten. Wir empfehlen den etwas teureren Tarif, weil ihr hier auch eine Versicherung für das Auto mit dabei habt. Und beim Fahren in Italien nicht die Hupe vergessen!
- Der Flughafen von Bologna (Kürzel BLQ) kann eine günstige Alternative zur Anreise über Venedig sein und wird beispielsweise von AirBerlin angeflogen.
- Ohne Mietwagen hat man keine Chance, an die Rennstrecke und in die Gegend um Adria zu kommen – ohne Probleme lief die Abwicklung bei Goldcar vor Ort.
Folgende Hotels sind für einen Kurztrip zu empfehlen:
- Das Momi´s Hotel (Adresse: Via Piave, 10, Cavarzere VE, Italien) liegt nur 20 Minuten von der Rennstrecke entfernt und ist auch für andere Ausflugsziele bestens geeignet.
- Alternativ kann man direkt am Adria International Raceway übernachten.
- Wer spät in Bologna anreist, sollte über eine Nacht im FlyOn Hotel direkt am Flughafen Bologona nachdenken. Ein gut ausgestattetes Hotel mit Rund um die Uhr-Service – das Hotel verfügt über einen kostenlosen Shuttle, wenn man den verpasst, ist man bei einem Taxi mit rund 12 € für eine Fahrt dabei.
- Ristorante Al Caminetto (Adresse: Via 22 Marzo, 17, 30014 Cavarzere, Italien)
- Restaurant Paioa (Adresse: Via Mazzini, 1, Cavarzere VE, Italien)
Offenlegung: Der Mietwagen wurde uns von Goldcar für 4 Tage zur Verfügung gestellt
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