Die Faszination von Lost Places und Verlorenen Dingen.

Die Faszination von Lost Places und Verlorenen Dingen.

Kennt ihr das ? Ihr lauft irgendwo lang und seht etwas am Boden liegen. Eine Kette, einen Schuh, eine Tasche oder (wenn ihr ganz viel Glück habt) einen 10 Euro-Schein. Oder ihr steht an einem Haus, einem Garten, einem Kunstwerk – mittlerweile verschwunden unter Schutt und Unkraut – und fragt euch: Was für eine Geschichte hat dieser Lost Places?? Warum liegt an der Haltestelle hier dieser Schuh ??

Eine alte Zeitung
Eine alte Zeitung

Ich sehe fast jeden Tag solche Dinge. Auf dem Weg zur Arbeit fahre ich ständig an einem Haus vorbei. Die Dachziegeln lösen sich, die Einfahrt ist verwuchert und in den letzten 10 Jahren hat sich niemand um dieses Haus gekümmert. Einzig das Maklerschild vor dem Fenster ändert sich das eine oder andere Mal. Keiner will dieses Haus. Immer wieder denke ich über die Geschichte des Hauses nach und das, was daraus mal werden könnte.

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Gerade hier in der Großstadt sehe ich auch immer mal wieder Dinge, die an einer Haltestelle vergessen wurden, einen Schuh oder eine Tasche, die einsam herumliegen und bei uns an der Klinik leider auch Fahrräder – die schon verrostet, mit platte Rädern und ohne Sattel herumstehen und vergessen werden.

Vergessene Orte entdecken ist gar nicht so schwer, denn wer aufmerksam durchs Leben geht, der wird schnell solche Orte entdecken. Die Faszination „verlorener Dinge“ finde ich ständig in meiner Social Media – Timeline. Was ich gefunden habe? Nun – davon werde ich euch in diesem Artikel berichten.

Ein Autofriedhof in Schweden

Gemeinsam mit Monique war ich vor einigen Jahren in Südschweden unterwegs. Die Gegend ist traumhaft. Natur, Kultur, Ikea – viel zu kurz war die Zeit zur Verarbeitung all dieser Eindrücke. Und doch gab es einen besonderen Ort, den ich wohl nie wieder vergessen werde. Der Autofriedhof (Bilkyrkogården) im schwedischen Moor Kyrkö Mosse. Ein Ort, der unreal und gleichzeitig besonders ist.

Die Faszination von Lost Places und Verlorenen Dingen.

Autos der 50er und 60er, die langsam im Moor versinken – eine Kulisse, die perfekt für einen Horrorfilm taugen würde und eine Stimmung, die irgendwo zwischen Abscheu und Begeisterung liegt. Nicht jeder wird warm mit diesem Ort – ich hätte jedoch noch stundenlang zwischen den vergessenen Dingen dieses Ortes herumkriechen können.

Die leere Villa in Mecklenburg Vorpommern

Es war ein verregneter Samstag im Oktober, als wir, wohl nicht ganz legal, eine alte leerstehende Villa in Mecklenburg Vorpommern besuchten. Ich kann euch noch nicht mal mehr sagen, wo sich diese Villa befindet – aber ich kann von den Gefühlen sprechen, dies dieser Ort in mir ausgelöst hat.

Die Faszination von Lost Places und Verlorenen Dingen.

Ich habe die Schönheit gesehen. Die Verzierungen, die Aufteilung der Räume, die große Bibliothek, in der schon seit Jahren kein Buch mehr gestanden hat – die schöne Treppe ins Dachgeschoss und die Form der Fenster, die oft auch an Kirchenfenster errinnerten. Hätte ich gekonnt, ich würde dieses Haus sofort kaufen und hier einziehen. Das genau ist jedoch oft ein Problem – denn die Besitztümer zahlreicher „Lost Places“ ist ungeklärt und die Eigentümer lassen wunderschöne Gebäude einfach so verfallen.

Der Flughafen Tempelhof

Okay, zugegeben – ein wirklicher Insidertipp ist dieser Ort nicht – und doch habe ich auch dort das Gefühl des Lost Places. Ein Ort, an dem man die Geschichten der reisenden Menschen noch spürt und glaubt, in einem surrealen Film zu sein.

Die Faszination von Lost Places und Verlorenen Dingen.

Erleben kann man diesen Ort nur im Rahmen einer Führung, welche nicht nur eine Zeitreise, sondern auch eine Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit ist. Wie schnell kann für ein Gebäude dieser Art – im Zentrum einer Großstadt – die „Haltbarkeit“ vorbei sein. Und wie schnell tritt ein solches Monument zumindest in seinem Kern in Vergessenheit.

Über die Tour im Flughafen Tempelhof habe ich natürlich auch gebloggt. Denn das sollte man gesehen haben.

Die vergessenen Welten von Krefeld

Es war an Halloween – als ich vor zwei Jahren im Rahmen der Aktion „Perspektivwechsel“ nach Krefeld fuhr. Die Stadt entführte mich diesmal in seine sonst nicht zugänglichen „Unterwelten“ und so entdeckte ich auch Orte, die ansonsten recht „vergessen“ sind.

Krefeld Perspektivwechsel Eiskaltes Händche

Wir besuchten Bunker, Keller, alte Klos (ja, das klingt komisch, war aber total spannend) und auch ein altes Klärwerk, welches durch Licht soviel anders wirkte. Die Idee, solche Orte zugänglich zu machen, finde ich einfach großartig. Ich hoffe das ich auch in vielen anderen Städten solche „vergessenen Welten“ entdecken darf.

Welche Vergessenen Orte hast du schon entdeckt?

Janett

Hallo, ich bin Janett, die Gründerin des Blogs Teilzeitreisender.de
Schon immer war ich ein sehr großer Fan von Kurzreisen. Neben einer Teilzeitstelle an der Uni Düsseldorf pflege und hege ich deshalb dieses Projekt - und habe dafür schon das eine oder andere Abenteuer erlebt.

Mehr über mich erfahrt ihr unter der Rubrik Persönliches

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