Schon auf dem Weg zur Mutter-Kind-Kur nach Bodenmais haben wir uns in die Berglandschaft verliebt. Für den einen sind es womöglich nur „Hügel“ aber für uns ist der Bayrische Wald schon beeindruckend. Der höchste Berg hier ist der Arber mit 1456 Metern.
Wer hier in Bodenmais zur Kur ist und – wie wir – auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, hat eigentlich schon verloren. Obwohl die Waldbahn stündlich fährt, sind viele Ausflugsziele schlichtweg unerreichbar. Doch glücklicherweise fährt hier aber ein Bus stündlich ab dem Bodenmaiser Rathaus zum Arbersee und zur Talstation des Großen Arber. Eine Tageskarte ist für 8,00 € zu haben.
Los geht’s – der Berg ruft!
Der Arbersee
Wir steigen zunächst am Arbersee aus. Hier kann man den Arbersee in ca. einer Stunde umrunden, mit Kindern entsprechend länger. Das Waldgebiet rund um den See ist ein „UrWald“-Naturschutzgebiet, was bedeutet, der Wald wird „sich selbst überlassen“ und kann hier ungestört – ohne menschliches Eingreifen – wieder zum UrWald werden.
Dadurch möchte man wichtige Erkenntnisse sammeln, wie Naturschutzräume bewahrt und wieder hergestellt werden können. Das bedeutet für Wanderer die Gefahr herabfallender, mörscher Äste etc. aber auch ein sehr ursprüngliches Naturerlebnis. Die Umwanderung des Sees lohnt sich auf jeden Fall, denn das ist schon ein sehr ruhiges und schönes Plätzchen Erde.
Man kann hier auch in dem Gasthaus einkehren oder ein Tretboot mieten, um den See vom Wasser aus zu entdecken. Allerdings haben es die Preise in sich. Für 30 Minuten Bootfahren zahlt man 10,00 €, das war es uns dann doch nicht wert.
Der Große Arber
Danach geht es mit dem Bus weiter zum großen Arber. Man kann vom Arbersee einen der Wanderwege nutzen und zur Talstation laufen, das sind ca. 3-4 km. Wir ziehen jedoch den Bus vor und sind bereits 5 Minuten später an der Station angekommen.
Zur Bergstation geht es mit kleinen Gondeln, in denen maximal 6 Personen Platz haben. Jede Gondel ist einzigartig, es gibt verschiedene Sponsoren, die ein Gondeldesign bestimmen, daneben gibt es aber auch eine Hochzeitskutschengondel, eine Kuschelgondel uvm. Bereits während der Fahrt auf den Gipfel kann man das schöne Panorama bewundern und die Aussicht auf die Arber-Region genießen. Im Hintergrund hat sich eine feste Wolkendecke über das Tal gelegt, „es sieht fast aus, wie ein großes Meer“, findet Finja. Ganz unrecht hat sie nicht. Den Rest der Fahrt bekomme ich das obligatorische „Über den Wolken lalalala“ nicht aus dem Kopf – schönen Dank auch, der Ohrwurm wird mich nun den Rest des Tages begleiten…
Ein kleiner, aber sehr steiler Weg führt uns weiter in Richtung Gipfel. Der Weg ist sehr steil, aber die Aussicht entschädigt schon jetzt dafür.
Oben angekommen, zieht es uns zuerst Richtung eines der Felsblöcke, einem kleinen Berg, den wir hochklettern. Von hier aus hat man einen wunderbaren Ausblick auf die kleinen Ortschaften auf der tschechischen Seite. Hier oben ist viel los, es ist eng und nicht abgesichert. Wer hier klettert, sollte relativ sicher sein, mit kleineren Kindern würde ich hier nicht hochklettern.
Aber andere sind da weniger ängstlich als ich, Kleinkinder, kleine Hunde, es „muss“ so mancher rauf klettern, der hier eigentlich nichts verloren hat. Wir suchen uns einen etwas größeren Stein für eine kleine Brotzeit. Ich könnte noch gerne länger hier sitzen, aber Finja drängt es weiter, auf die andere Seite des Arber-Gipfels, an dem sich auch das Gipfelkreuz befindet.
Auf dem Weg zum Gipfelkreuz
Also klettern wir wieder bergab – und auf der anderen Seite wieder hinauf, wobei man das Gipfelkreuz sehr leicht erreicht, hier sind es nur wenige Steine, die es zu überwinden gilt und sie sind auch nicht sehr hoch. Wir fühlen uns wie Gipfelstürmer.
Wir beschließen, noch etwas hier oben zu bleiben und eine kleine Runde auf dem Gipfelwanderweg zu laufen. Wir kommen an der großen Wetterstation (?) vorbei und genießen diesen sonnigen Herbsttag in vollen Zügen. Erst eine ganze Zeit später schlagen wir den Rückweg zur Bergstation ein.
Wir wollen eine Kleinigkeit essen, doch die Preise oben auf dem Berg haben es in sich. Also fahren wir mit der Bergbahn wieder hinab und kehren hier in das kleine Gasthaus an der Talstation ein. Wie uns geht es vielen, die wir zuvor oben auf dem Berg getroffen haben. Hier ist das Essen und auch die Getränke zur Freude unseres Kurbudgets günstiger als oben auf dem Berg.
Heute sehe ich auf Facebook Bilder vom verschneiten Arber und sicher ist es toll, hier zu Rodeln oder Ski zu fahren. Auch die Aussicht auf die verschneite Winterlandschaft muss grandios sein. Doch ich bin nun gar kein Wintersportler und so bin ich dankbar, dass wir für unseren Ausflug noch einen der letzten „goldenen“ Herbsttage erwischt haben!
Der Besuch auf dem Arber war insbesondere für Finja, die vorher noch nie in den Bergen war, ein tolles Erlebnis. Überhaupt hat es ihr die Region „Bayrischer Wald“ sehr angetan!
- Die Fahrt mit der Bergbahn kostet im Sommer 12,00 € für Erwachsene und 9,00 € für Kinder (Berg- und Talfahrt), wer nur eine Tour mit der Bahn fahren möchte, zahlt als Erwachsener 9,00 € und für Kinder 7,50 €.
- Im Winter gibt es für die Bergbahn Tages- bzw. Stundenkarten – Der Aufstieg von der Bergstation zum Gipfel ist recht steil, daher an passendes Schuhwerk denken
- Das Restaurant kann per Fahrstuhl erreicht werden und ist daher auch mit Rollstuhl zugänglich.
- Tourenvorschläge rund um den Großen Arber erleichtern die Planung des Tagesausflugs für Wanderer
[…] waren mal wieder im Bayrischen Wald unterwegs. Diesmal auf den Spuren der Bergarbeiter im historischen Besucherbergwerk Bodenmais. Was […]
[…] Sicher hätte uns Sonnenschein aber zum höchsten Berg im Arberland geführt. Dem Großen Arber. Dieser erreicht mit 1.456 m als einziger Gipfel des Bayerisch-Böhmischen Grenzmassives die klimatische Waldgrenze. Aus dem Tal führen nicht nur zahlreiche Wanderwege zum Gipfel, sondern auch eine Seilbahn, die wir dann sicher genutzt hätten. Etwas mehr nachlesen könnt Ihr gerne in Yvonnes Bericht zur „Berglandschaft im Bayerischen Wald: Arbersee und Großer Arber„. […]