Eine Übernachtung in den Räumen des ehemaligen Jagdschlosses von Kaiserin Maria Theresia? Das lass ich mir natürlich nicht entgehen. Gut Knappenstöckl liegt nur circa eine Autostunde von Wien entfernt und bietet eine traumhafte Kulisse. Während das Gut im Sommer als Hochzeitslocation ständig ausgebucht ist – lässt es sich im Winter perfekt für eine romantische Auszeit buchen. Kommt mit und begleitet mich auf eine romantische Auszeit!
Schloss Halbturn im Winter
Wir erreichten Gut Knappenstöckl am späten Nachmittag. Ein eisernes Tor öffnet sich langsam. Längst ist es dunkel – die schwachen Lampen machen nur dürftiges Licht. Eine Zeitreise im Burgenland? Ganz sicher. Denn schon die alten doppelten Türen des Hotels und Gasthofes Knappenstöckl wirken so als würden sie uns gleich in eine andere Zeit entführen.
Ein schwarzes Ungetüm kam auf uns zugerannt und stellte sich als freundlicher Haus- und Hofhund vor. „Sie sind unsere Gäste für diese Nacht?“ werden wir von einem Herren gefragt. Nachdem wir alle augeregt nickten verteilte er die Schlüssel. Alle Räume sind nach bekannten Weinsorten benannt. Das kommt nicht von ungefähr: dem Schloss zugehörig gibt es ein Weingut, welches man auch gerne besichtigen kann.
Auf meinem Schlüssel stand Pinot Noir.
Was sich dahinter wohl verbirgt? Zuerst einmal heisst es Treppen steigen. Zwei Etagen leider ohne Fahrstuhl hatte ich mit meinem schweren Gepäck zu kämpfen. Aber nun gut, wir hatten ja auch keine Zofen und Bedienstete wie damals die Kaiser und Könige.
Die Suite war schnell gefunden und der Blick ins Zimmer offenbarte einen Traum von einem Schlosszimmer. Richtig viel Platz, flauschiger roter Teppichboden und – wie ich am späten Abend bemerkte – meine Suite war mit einem Wasserbett ausgestattet. Das ist also Pannonisch (typisch Burgenländlich) Wohnen? Wenn ja, dann werd ich Burgenländler.
Kaiserlich durften wir im Anschluss im Restaurant des Schlosses speisen, besonders vom Nachtisch hätte ich mich Jahre ernähren können. Der Wein war so lecker, dass ich mir trotz meiner Müdigkeit wünschte der Abend würde kein Ende finden. Leider war meine Nacht viel zu kurz denn irgendwie kam ich nicht so wirklich in den Schlaf. Lag es am Wein? Oder am „Seegang“ im ungewohnen Wasserbett? Erst gegen 3 Uhr fiel ich in einen tiefen Schlaf und wurde morgens durch den Sonnenschein auf dem Schlosshof aufgeweckt.
Ein Morgen im Schlosshotel Burgenland
Wobei – nicht gleich, denn die angelaufenen Fenster (klassisch mit Zwischenfenstern und so) waren gar nicht so einfach zu öffnen. Dieses „neumodische Kram“ aber auch immer. Doch es lohnte sich! Schneeweisse Landschaft, Sonnenstrahlen auf den klassischen, verschnörkelten Gemäuern – eigentlich fehlte nur noch ein Orchester das Cinderella-Musik spielte um diese Szene perfekt zu machen. Das Frühstück stand dem Abendessen in nichts nach. Dabei erfuhr ich auch, dass die ungarische Grenze von hier aus sogar mit den Fahrrad erreichbar ist. Wäre das nicht auch ein perfektes Reiseziel für den Sommer. Schon kam ich ins Grübeln…
Ein Spaziergang durch den Schlossgarten
Bevor wir uns auch das Weingut vom Schloss Halbturn anschauen durften wollten wir den Winter noch etwas genießen. Wie es sich für Hochwohlgeborene gehört flanierten wir durch den Schlossgarten. Was war das schön!
Nun ja, die anderen flanierten, denn ich, die ich so stolz den ganzen Winter „Ich bin noch nicht ausgerutscht“ geprahlt hatte, verlor auf dem doch sehr glatten und ungestreuten Boden den Halt und hatte noch Tage später einen riesen blauen Fleck am Pöppes. Immerhin, so lernte ich fliegen!
Das Schloss Halbturn verfügt übrigens auch über einen wertvollen Schatz.
Und wir hatten die Ehre mit dem Schatzmeister Markus Sieben zwischen den Heiligtümern des Schlosses zu flanieren. Der Schatz des Schlosses ist rot, flüssig und ein Genuss für fast jeden Weinkenner.
Mit der Keller-Führung, die man auf der Seite der Weingutes buchen kann, wurden wir in die Herstellung und den aufwändigen Vorgang der Weinherstellung eingeführt. Mit Ernten, Maischen und Abfüllen ist es nicht getan. Ich bekam in knapp 1 1/2 Stunden so viele Informationen (von Bodenbeschaffenheit bis hin zu Qualitätskriterien), dass ich mich dannach fast in der Lage fühlte selbst mal Wein anzubauen.
Bei der anschließenden Weinverkostung hab ich auch die „Kirchenfenster-Regel“ kennengelernt. Wenn man einen Wein in einem entsprechend großen Glas schwenkt, kann man sehen, wie hoch der Alkohol-Gehalt ist. Je enger die Kirchenfenster am Glas, desto hochprozentiger ist das Getränk. Nach einigen Weinproben und vielen netten Gesprächen zum Thema Wein mit dem Önologen standen wir dann wieder vor den Toren des Schlosses …
Wenn ihr jetzt auch Lust auf eine Nacht auf Schloss Halbturn habt:
- Mein Zimmer „Pinot Noir“ könnt ihr für 140 Euro pro Nacht (inkl. Frühstück) mieten. Alles wichtige darüber könnt ihr unter Wieser Hotel Restaurant nachlesen.
- Kellerführungen für das Weingut Schloss Halbturn können individuell vereinbart werden.
- Schloss Halbturn dient sehr häufig als Kulisse für romantische Hochzeiten. Gelegentlich gibts dort Ausstellungen und wenn ihr mal in der Nähe seit, solltet ihr einen Spaziergang durch den Schlosspark auf keinen Fall verpassen! Die Küche im Wieser Hotel Restaurant kann ich auch für Tagesbesucher unbedingt empfehlen.
- Weitere tolle Berichte zum Thema findet ihr bei Creativelena.
Offenlegung: Ich wurde von Burgenland Tourismus zur #Burgwi2013- Bloggerreise eingeladen.
[…] Übernachtung im Schloss im Burgenland […]
[…] ich mein Reisejahr in Österreich. Das Burgenland lud mich auf eine Safari – Genuss – Schlösser – Erlebnisreise ein, auf der ich wilde Tiere und gefährliche Schlossgärten erleben konnte. […]
[…] weiss und daher passt das ja auch. Ich habe im Schlossgarten fliegen gelernt ;) und will euch den Bericht dazu nicht […]
[…] mit anschließender Verkostung ein Bild von der Qualität machen. Empfehlen kann ich eine Wein-Tour im Schloss Halbturn, tolles Ambiente, einen Einblick in die Arbeit während der Weinherstellung, informative Facts auch […]
Liebe Janett,
Danke Dir für diesen lustigen und heiteren Beitrag zum Burgenland :) Es war in der Tat eine schöne Reise, und ich hoffe dass wir uns noch öfter „auf der Sonnenseite Österreichs“ treffen werden!
Machs mal gut und alles Liebe,
Elena