Unser Kurzurlaub in Câmara de Lobos war eines der Highlights unseres Reisejahres 2023. Wie jedes Jahr planten wir im September unsere vorweihnachtliche Auszeit. Nach einer kalten Vorweihnachtszeit auf Norderney war es letztes Jahr wieder mal Zeit für etwas Wärme im Dezember.
Schnell waren passende Flüge gecheckt und gebucht und in Sachen Hotel haben wir uns für ein Upgrade mit Blick auf die Bucht entschieden. Wir haben fünf schöne Tage auf Madeira verbracht und wenig geschlafen. Warum? Das verraten wir euch später noch!
Inhaltsverzeichnis
Warum Câmara de Lobos?
Wir haben uns (wie so oft) vor der Reise nicht wirklich über die Regionen informiert – mit Câmara de Lobos aber einen Volltreffer gelandet. Die Churchill Bay war eine wunderschöne und geschützte Bucht, die ideale Vorraussetzungen für Ausflüge in die Umgebung geboten hat.
Unsere Unterkunft – das Pestana Churchill Bay
Eigentlich war das Pestana Churchill Bay der Grund, warum wir in Câmara de Lobos gelandet sind. Wir suchten nach einer Unterkunft die gut von Funchal (auch ohne Auto) erreichbar war, die nicht allzu groß ist und die nah am Wasser gebaut wurde.
Sehr cool fand ich auch die Geschichte des Hotels – Churchill hat in der Bucht einst zahlreiche Bilder gemalt. Eines davon ist als Wandtapete in einigen Zimmern zu finden. Wir haben für einen Aufpreis ein Zimmer mit Blick auf die Bucht gebucht – was jetzt keine 5 Sterne hatte, aber für 6 Tage vollkommen ausgereicht hat. Sehr schön ist die Terasse oben, auf der auch das Frühstück angeboten wird. Selbst im Dezember konnten wir fast jeden Morgen in der Sonne frühstücken und haben vor allem den Blick auf die Bucht genossen. Das Hotel besteht aus zwei Teilen, die beide früher einmal eine Fischhalle und das Rathaus der Stadt waren.
Schon allein deshalb für mich als Zeitreisende spannend! Es gibt immer mal wieder tolle Angebote – wir haben pro Nacht 110 Euro incl. Frühstück für zwei bezahlt.
Parkplätze hat das Hotel jedoch nicht vor Ort. Es gibt aber in der Stadt ein paar (bezahlte) Parkmöglichkeiten, die ihr auch übers Hotel buchen könnt. Und auch eine Bar gibts vor Ort – für alle die regionale Getränke probieren wollen.
Wo liegt Câmara de Lobos?
Câmara de Lobos ist neben Funchal einer der größten Orte auf Madeira und liegt an der Südküste der Insel. Das Fischerdorf, in welchem wir 6 Tage verbracht haben, ist der „Ursprung“ – in den letzten Jahrhunderten hat sich der Ort aber unglaublich ausgebreitet und hat inzwischen über 16000 Einwohner. Lobos sind Robben – die fanden sich früher häufig in der Bucht. (Ich hab keine einzige gesehen). An der Bucht gibt es nur ein Hotel – abends waren daher viele Einheimische vor Ort und weniger Touristen. Das persönlich fand ich ganz gut!
Kapelle der Nossa Senhora da Conceição
Die Bucht in der wir wohnen ist wohl die am längsten bewohnte Region auf Madeira. Schon im 15. Jahrhundert siedelten hier Portugiesen, 1420 wird die Kapelle der Nossa Senhora da Conceição gebaut – eine der ältesten Kapellen und eines der bekanntesten kulturellen Ziele der Stadt. Die Kapelle wirkt von außen recht unscheinbar und liegt nur wenige Meter von der Churchill Bay entfernt. Sie ist kostenfrei zu bestaunen – wir waren zur Weihnachtszeit dort und ich fand die Dekoration sehr schön. Die Kapelle ist häufig länger geöffnet – und leer noch eher zu genießen!
Die recht lange Tradition der Kirche hier in Câmara de Lobos ist aber auch der Grund, warum wir in der Vorweihnachtszeit nicht wirklich lange ausschlafen konnten. Es gibt eine Tradition die der Mutter Maria gewidmet ist und die neun Tage vor Heiligabend die Schwangerschaft der heiligen Mutter zelebriert. Das ist vor allem rund um Câmara de Lobos eine wichtige Tradition, die oft schon um vier Uhr Nachts mit Böllern „begrüßt“ wird. Böllerschüsse, Fanfarenzüge, Gesänge, regelmäßige Gottesdienste (auch vor der Arbeit) und zahlreiche Festivitäten begleiten diese Zeit. Es sorgt aber leider auch für sehr kurze Nächte!
Was gibt es im Küstenort Câmara de Lobos zu sehen?
In und um in Câmara de Lobos gibt es eine Vielzahl an sehenswerten Orten. Wir haben längst nicht alles entdeckt, weil wir aufgrund von wirklich tollen Wetter häufig wandern oder draußen unterwegs waren. Das Baía de Câmara de Lobos – das alte Fischerdörfchen – ist wirklich nett anzusehen, in gut einer Stunde habt ihr hier das meißte gesehen. Hier wird immer noch frischer Fisch gefangen, den es in zahlreichen Restaurants drumherum zu genießen gibt. Es gibt eine Plattform in Richtung Meer und zahlreiche Treppen. In der Stadt gibt es Kunst/Street Art und Restaurants sowie Kirchen.
Seilbahn/Teleferico das Fajãs do Cabo Girão
Die Tour mit der Seilbahn zum Fajãs do Cabo Girão schien uns doch eher noch ein Geheimtipp zu sein – denn wirklich viele Menschen waren hier nicht unterwegs. Dennoch kann ich sie unbedingt empfehlen. Die Seilbahn fährt seit 2003 am Beginn der Steilküste hinunter zum Meer und zu zahlreichen Gärten. Unten wachsen Tomaten, Paprikas und zahlreiche Bauern arbeiten im Schatten der riesigen Berge. Nicht nur die Seilbahnfahrt ist ein Erlebnis – auch ein Spaziergang unten hat uns sehr gefallen. Neben der Seilbahn (oben) gibts eine Aussichtsplattform, wo ich das Titelbild dieses Beitrages gemacht habe!
Levada de Norte
Wer auf Madeira unterwegs ist, muss mindestens einmal an den Wasserkanälen der Inseln gewandert sein. Wir haben das gleich zwei mal gemacht, einmal auf der Levada de Norte und auch noch bei der Tour zu den 25 Wasserfällen. Bis auf zwei Stellen, wo ich aber in den kleinen Kanal ausweichen konnte, waren beide Strecken auch für mich mit Höhenangst machbar. Die Touren gehen in der Nähe von Camara de Lobos auch durch Bananenplantagen, die in dieser Region oft angebaut werden. Ich fand die Ausblicke einfach Atemberaubend!
Die Plattform auf dem Cabo Girão
Ja, mit der Höhe haben sie es auf Madeira – aber wer sich traut, der wird auch mit wirklich tollen Blicken belohnt. Die gläserene Aussichtsplattform am Cabo Girão ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel und liegt am Ende der Wanderung der Levada de Norte. Auf über 580 Metern könnt ihr den Berg hinunterschauen und natürlich auch beeindruckende Fotos machen. Übrigens, von der Station der Seilbahn unten könnt ihr die Plattform oben auch sehen und entdeckt, wie weit oben sie ist. Der Eintritt ist mit 2 Euro (Drehkreuz) auch absolut bezahlbar.
Ein Spaziergang am Praia Formosa
Auf Madeira gibts nur Steilküsten? Weit gefehlt, denn wir habe haben uns von unseren Hotel aus auf eine wirklich entspannte Wanderung entlang der Praia Formosa gemacht. Wobei – Wanderung ist wirklich eine gewagtes Wort. Durch die Hitze (dort gibts gefühlt keinen Schatten) mussten wir drei Mal rasten und zwei mal davon auch mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr ;). Am Ende unserer Tour gab es noch einen Tunnel – den Weg kann man auch bis Funchal gehen – oder einfach einen sommerlichen Tag an Meer und Küste verbringen (und sogar schwimmen).
Ein Besuch in Funchal
Last but noch Least, von Camara de Lobos könnt ihr auch sehr gut nach Funchal einen Ausflug machen. Die Fahrt dauert etwa 30 Minuten, Parken könnt ihr im Parkhaus vom CR7 (Ronaldomuseum) und dann die Stadt entdecken. Die Altstadt, der Botanische Garten, die Seilbahnen, der Hafen, es gibt vieles in Funchal zu entdecken. Wenn ihr eine ruhigere Stadt haben wollt, schaut vorab auf den Kreuzfahrtkalender – denn die madeirische Hauptstadt ist bei britischen und deutschen Kreuzfahrten sehr beliebt! Wenn kaum Schiffe anlegen ist es entspannter!
Wie kommt man nach Câmara de Lobos?
Zuerst mal mit dem Flieger nach Madeira. Soweit ich weiß gibts leider kein Fährschiff. Wer fliegen möchte – es gibt inzwischen zahlreiche Direktflüge von Deutschland aus.
Wir sind hinwärts mit Discover von Frankfurt am Main und zurück mit Eurowings nach Köln geflogen. Das ganze war mit circa 220 Euro pro Person (3 Monate vorher gebucht) auch absolut bezahlbar.
Keine Sorge – die anschließende Tour mit nem Mietwagen ist wirklich mega unkompliziert, selbst für Gelegenheitsfahrer. Es gibt eine Schnellstraße, die ER101, welche vom Flughafen bis Câmara de Lobos führt. Die letzten 3 Kilometer wird es etwas enger und kurviger, aber auch gut zu bewältigen.
Wir haben Madeira (auch die hohen Ziele) ohne Probleme mit unserem kleinen Peugot 208 befahren. Ja er wurde laut – und ja, man wollte uns am Flughafen ein größere teureres Auto andrehen, aber die Straßen sind so gut ausgebaut auf der Insel das ihr mit so einen Auto echt ganz gut und zuverlässig fahrt. Mit etwa 150 Euro für 6 Tage waren wir auch ganz zufrieden mit dem Preis.
Weiterer Vorteil? Die Parkhäuser sind oft recht eng. Mit einem „kleineren“ Auto habt ihr dort weniger Probleme zu manövrieren. In Camara de Lobos haben wir im Parque Estacionamento Câmara de Lobos geparkt, über das Hotel hat es 7,50 Euro pro Tag gekostet.
Für alle die lieber ohne Autos unterwegs sein wollen? Es fahren vor allem im Süden auch zahlreiche Busse, mit denen ihr Funchal und auch den Flughafen erreichen könnt.
Was wir in Câmara de Lobos noch nicht gesehen haben
Wir wollten in erster Linie eine entspannte Zeit verbringen. Uns ist jedoch ziemlich klar, dass wir nicht das letzte Mal in Câmara de Lobos sind. Der Ort bietet ein paar wirklich tolle Orte, die wir bisher noch nicht bestaunen konnten.
So etwa das Pressemuseum, wo die Entwicklung von Druck und Zeitungen auf Madeira beleuchtet werden. Ich hab das Museum zwar von außen gesehen – aber das Wetter war einfach zu schön!
Ebenfalls verschieben musste ich einen Besuch in einer der Weinkellereien wie Henriques & Henriques oder Vinhos Barbeito, die ebenfalls beide in Camara de Lobos ansässig sind. Wir hatten schon soviel Poncha getrunken – das wir uns eine Weinverkostung nicht auch noch gönnen wollten. Nächstes Mal dann weniger Poncha :)!
Warum wir es nicht in den Garten von Ilhéu geschafft haben? Ich weiss es nicht – er war nur wenige Meter von unserem Hotel entfernt. Auch diesen will ich mir bei meiner nächsten Reise unbedingt anschauen!
Keine Offenlegung/Privat bezahlt!
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