Belgian Comic Strip Center - Lucky Luke, die Schlümpfe und viel Jugendstil

Belgian Comic Strip Center – Lucky Luke, die Schlümpfe und viel Jugendstil

Ich bin ja eigentlich gar nicht so ein Museums-Fan. Ich finde es oft öde, durch Reliquen der vergangenen Tage zu gehen, ohne mich wirklich in diese Zeit hineinzuversetzen. Ich mag Museen mit Dingen, die ich selbst bewusst (als Kind oder so) wahrgenommen habe, oder in denen ich selbst „Erleben“ kann. Ein Museum, was ich euch in Brüssel unbedingt ans Herz legen kann, weil es mich sehr beeindruckt hat, ist das Belgian Comic Strip Center – auf deutsch Comic Museum.

Comic Museum Brüssel

Ich liebe Asterix und Oberlix und auch die Schlümpfe –  aber ehrlich ? Ich habe mir nie Gedanken gemacht, wo die eigentlich herstammen. Umso überraschter war ich, das der „Vater“ von den Schlümpfen (Belgisch: Les Schtroumpfs) aus Brüssel kommt. Pierre Culliford, besser bekannt als Peyo, entwickelte die kleinen blauen Figuren. Ein Teil seiner Entwicklungsarbeit ist im Museum an der Rue des Sables 20 im Zentrum ausgestellt.

Comic Museum Brüssel

Asterix und Obelix sind übrigens durch und durch Franzosen, aber im Shop bekommt ihr die beiden auch zu sehen.

Aber fangen wir von vorne an. Das Comicmuseum befindet sich in einem alten Warenhaus im Jugendstil, erbaut 1906, was Anfang der 90er Jahre aufwändig restauriert wurde. Und hach… was soll ich sagen, dieses Haus faszinierte mich. Unglaublich hell, mit einem wunderschönen Mosaik im Entrée, einer Ente und zahlreichen Comicfiguren, die sich neben einer Buchhandlung im alten Stil einfanden, ich hätte stundenlang hier stehen können.

Am Samstag um 10 Uhr war hier auch noch nicht so viel los, so das man ausreichend Zeit hat, sich der Schönheit hinzugeben. Auf der ersten und zweiten Etage befinden sich dann eine feste Ausstellung und eine wechselnde Ausstellung. Es wird erklärt, wie Comiczeichner von der Idee zum umgesetzten Comic gelangen – wow ist das viel Arbeit! Ich stelle nun auch fest, das Tim und Struppi aus Belgien stammen. Bob de Moor ist der Comic-Zeichner, und neben zahlreichen „Vorzeichnungen“ findet ihr interessante Charakterstudien zu den beiden im Museum.

Nicht so interessant für mich, aber sicherlich für die einen oder anderen „Manga“-Fans ist ein Bereich rund ums Thema Manga. Und eine Bücherei, in der man in aller ruhe in Comics schmökern kann. Ich frage mich in diesem Augenblick, ob im Zeitalter von „Fernsehen“ und Internet überhaupt noch jemand Comics in Papierform liest? Kennt ihr noch Lucky Luke ? Ich hab meinem Bruder damals die Bücher immer gemopst, umso überraschter war ich, das auch er aus Belgien stammt.

Comic Museum Brüssel

Es vergehen knapp 2 Stunden, in denen wir uns durch die letzten Winkel der Ausstellung – die in belgisch und englisch beschildert ist – durchwühlen. Wir sehen Requisiten, Arbeitsplätze der Comiczeichner und vieles mehr. Wer übrigens auch die Deutsche Beschreibung dazu haben will, sollte beim Einlass einfach nach der Übersetzung fragen. Der riesige Ordner, den ihr dann in die Hand bekommt, verrät euch dann fast alles, was ihr wissen müsst.

Für alle Comic-Fans auf der Welt ist dieses Museum ein unbedingtes Muss. Um in alte Zeiten einzutauchen, um zu sehen, wie viel Arbeit ein Comic eigentlich macht und um sich vielleicht beim hinausgehen mit einigen neuen Comics einzudecken…

Der Eintritt kostet für Erwachsene 8 Euro, mit zahlreichen Touristenkarten bekommt ihr Rabatt. Das Museum ist außer Montags jeden Tag von 10 – 18 Uhr geöffnet. Über aktuelle Ausstellungen und Workshops zum Thema Comiczeichnen könnt ihr euch unter www.cbbd.be/de informieren

Comic Museum Brüssel

Übrigens: Das Titelbild stammt aus einer der ersten Entwurfzeichnungen der Schlümpfe…

Da müsst ihr hin: Rue des Sables 20, 1000 Bruxelles, Belgien

Auch Brüssel selbst bietet an vielen Ecken Bilder seiner Helden. Einen tollen bericht über besondere Street Art in Brüssel findet ihr bei 6 Grad Ost

Disclaimer: Wir wurden vom Comic-Museum auf diesen Besuch eingeladen. Vielen Dank hierfür. Die Meinung bleibt unsere eigene.
Janett

Hallo, ich bin Janett, die Gründerin des Blogs Teilzeitreisender.de
Schon immer war ich ein sehr großer Fan von Kurzreisen. Neben einer Teilzeitstelle an der Uni Düsseldorf pflege und hege ich deshalb dieses Projekt - und habe dafür schon das eine oder andere Abenteuer erlebt.

Mehr über mich erfahrt ihr unter der Rubrik Persönliches

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