Die etwas andere Hauptstadt - Ein Spaziergang durch Bern

Die etwas andere Hauptstadt – Ein Spaziergang durch Bern

Bern. Hauptstadt der Schweiz.

Der Flughafen… Winzig. Und doch lande ich mit einer kleinen Propellermaschine von Skywork direkt vom Flughafen Köln Bonn hier.

Der Flughafen ist so klein, das uns hier keine Busse vom Rollfeld abholen. Dafür stehen Regenschirme bereit, so, dass wir beim Aussteigen auch ja nicht nass werden. In einer Minute bin ich durch die Abfertigung und werde vorm Flughafen abgeholt – ein Kleinbus voller satter und zufriedener Journalisten hält vor mir. Ich komme zu spät – denn all diejenigen, die gerade dort in diesem Bus sitzen, sind mir einen großen Schritt voraus – sie haben Bern an diesem Tag schon gesehen.

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Die Schweiz hält sich immer recht bedeckt, wenn ich dort unterwegs bin. Doch ob es nun schönes Wetter gibt oder nicht – ich will diesmal ein wenig mehr von Bern sehen. Vor zwei Jahren war ich schon mal hier. Auf dem Weg nach Zürich bin ich hier kurz umgestiegen – zu wenig Zeit um die Schönheit der Stadt zu genießen.

Diesmal habe ich etwas mehr Zeit und wage einen Spaziergang. Auch der leichte Nieselregen kann mich an diesem Tag nicht davon abhalten. Schnell stelle ich fest – Bern ist anders.

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Auf den ersten Blick wirkt die Stadt völlig normal. Es gibt zahlreiche Kirchen, einen kleinen Fluss, hübsche Hauser mit besonderen Dachgiebeln – es gibt die Zytglogge (Zeitglocke) als bekannteste Sehenswürdigkeit, einen kleinen Bärenpark und die Aare, ein Fluss der so türkis scheint, dass es schon fast unwirklich ist.

Die Brunnen von Bern

Schon einige Meter hinter der Kornhausbrücke entdecke ich dann die erste Besonderheit. Den Kindlifresserbrunnen. Und ja – ihr habt richtig gelesen – ein Brunnen mit einer Figur aus dem 16ten Jahrhundert, die einen Mann zeigt, der ein Kind verspeist. Niemand weiß so richtig, warum dieser Brunnen hier steht, welche Bedeutung er hat. Besondere Brunnen und Brunnenfiguren finde ich in Bern unglaublich viele. Da ist diese Frau mit den verbundenen Augen, ein Trinkwasserbrunnen mit einer Aussichtsplattform und ein Moses, der vor einer Kirche die 10 Gebote zeigt.

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Der Kindlifresserbrunnen steht sehr prominent in der Innenstadt

Eines jedoch haben zahlreiche Brunnen hier und in der ganzen Schweiz gemeinsam. Wenn kein Hinweisschild vorhanden ist, könnt ihr das Wasser aus all diesen Brunnen bedenkenlos trinken. Bei einem Spaziergang durch Bern eine Wasserflasche mitnehmen? Nicht nötig. Wasser gibt’s hier an jeder Ecke.

Die Treppen von Bern

Wie viele Treppen den noch? Lechzend steige ich an diesem Tag gefühlt die 500ste Treppe hinauf. Ich hatte so keine Ahnung wie anstrengend ein Stadtspaziergang durch die Schweizer Hauptstadt Bern sein kann. Und doch sind diese Treppen ein lohnenswertes Ziel. Die Nydeggtreppe. die Mattetreppe und auch die Fricktreppe sind wohl die bekanntesten, die aus dem „Schwarzen Quartier“ führen. Natürlich kann man auch mit dem Mattelift nach oben fahren. Für die Fahrt nach oben zahlt man 1,20 CHF – und wer gesunde Beine hat, sollte sich auf jeden Fall an die Treppen wagen :D

Streetart & Kunst in Bern

Große Murals habe ich in der Schweizer Hauptstadt leider nicht gefunden, dafür sorgte jedoch der eine oder andere kleine Findling für ein Lächeln in meinem Gesicht. Die Pixelfließe am Ende der Nydeggtreppe sticht mir sofort ins Auge.

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Sehr viel Humor haben auch die Bewohner der Matte (dem Bereich direkt am Fluss) bewiesen.

Dort finde ich nicht nur den Geburtsort von Lindt Schokolade, an dem langsam verblassend das alte Logo des Unternehmens prangert, sondern ich finde auch Straßennahmen, die jemand ziemlich eigenwillig geändert hat. Dies passiert immer wieder, so dass sich mich für mich zwei mögliche Schlussfolgerungen ergeben. Entweder ist das Kunst oder es ist ein kleiner Staatsstreich. Auch wenn sich die Stadtverwaltung wohl weniger über diese Straßennahmen freuen wird, für mein Lächeln hat es definitiv gereicht.

Doch nicht nur in den Straßen entdeckt man viel Kunst – die Stadt hat dem Künstler Paul Klee gleich ein ganzes Museum mit Ausstellungsräumen gewidmet. Zugang zu dieser Art von Kunst habe ich nicht wirklich gefunden – vielleicht denke ich da einfach auch noch zu eindimensional. Die Architektur des Museums jedoch sollte sich jeder Bern-Besucher einmal anschauen. Das Gebäude integriert sich unglaublich toll in die Landschaft – fast so – als wäre es schon immer hier gewesen. Zu gerne hätte ich das auch bei gutem Wetter gesehen, leider fiel das ins Wasser ;)

Kulinarische Highlights in Bern

Wenn es um Käse und Schokolade geht, kann den Schweizern so schnell niemand etwas vormachen. Und wer Käse liebt, der wird den Chäsbueb lieben. Das Traditionsgeschäft ist seit ein paar Jahren direkt vor der Zytglogge – also mitten in der Stadt. Dort kann man Käse kaufen und probieren – und am Wochenende sogar ein leckeres Brunch genießen.

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Wir haben unsere Käseverkostung am Nachmittag machen dürfen und dabei eine „Käsereise“ durch die Schweiz gemacht. Habe ich vergessen, dass es dazu auch leckere Weine und Wurst gab. Und Brot und Weintrauben. Ich hätte mir die Reste am liebsten einpacken lassen, aber das wäre sicherlich nicht bis daheim so lecker geblieben.

Ebenfalls empfehlen kann ich das Restaurant Rosengarten. Die Bedienung ist zwar manchmal etwas grummelig, das Essen jedoch ist total lecker und der Blick ist das Sahnehäubchen obendrauf. Für jede Saison gibt’s eine spezielle Karte, weshalb ich euch jetzt leider nix konkret empfehlen kann.

Ausblicke auf Bern

Eigentlich habe ich es ja nicht so mit „Höhe“ und dennoch liebe ich Ausblicke. Bei der Sicht von oben entdecke ich immer so viele Orte, die ich gerne auch noch einmal besuchen will. In Bern geben die umliegenden Berge dem ganzen noch einen größeren Charme. Auch wenn das Wetter nicht so toll war, der Blick aus meinem Zimmer im Kurhotel Allegro zeigte mir schon eine Andeutung davon, wie toll der Blick bei klarem Wetter sein kann. Unglaublich, wie nah von hier aus die Berge wirken. Um auf die Stadt zu schauen, gibt es natürlich noch zwei andere Orte, die ich euch empfehlen kann.

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Der morgendliche Blick aus den Zimmern des Kurhotels Allegro

Den einen Hotspot habe ich schon bei den kulinarischen Highlights erwähnt – das Restaurant Rosengarten. Natürlich müsst ihr nicht unbedingt ins Restaurant gehen, um den Blick auf die Aareschlaufe zu genießen, aber es chillt sich mit einem Kaffee oder Tee mit Ausblick natürlich noch einmal viel mehr. Das erste Bild in diesem Beitrag zeigt, welchen Ausblick man von hier oben habt – ich glaube – der Aufstieg lohnt!

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Loungiger Blick vom Restaurant am Rosengarten

Mit etwas mehr Arbeit aber einem absolut tollen Rundumblick kann das Berner Münster aufwarten. Der Aufstieg ist vor allem für Schisser wie mich kein einfaches Unterfangen (mehr dazu könnt ihr im Kirchenturm – Bericht nachlesen), der Blick von oben entschädigt aber für alles leiden. Von oben darf man auch beliebig viele Fotos machen, im Münster ist das Fotografieren nicht erlaubt.

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Ein Ausblick vom Berner Münster

Bern – die Jazzmetropole

Nun habt ihr mit diesen Tipps einen tollen Tag verbracht – und gleich will ich euch einen ganz besonderen Tipp für das Abendprogramm geben. Wer Jazz liebt, sollte seinen Abend im Jazzroom der „Inneren Enge“ verbringen.

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Einen ganz besonderen Blick auf Bern hat man von der Inneren Enge. Besonders bei Sonnenuntergang

Die Innere Enge ist in Bern eine Institution und ein Ausflugsziel zugleich. 1992 wurde an diesem Ort restauriert, es entstand ein „Jazzhotel“ welches mittlerweile jedes Jahr von recht bekannten Persönlichkeiten aus der Jazz-Szene besucht wird.

Ich durfte im Rahmen des Jazzfestivals Joey Alexander, einem jungen Jazztalent, lauschen. In Marians Jazzroom sitzt man nicht nur gechillt, die Stimmung passt hier zur Musik. Wer abends etwas ganz Besonderes erleben will, sollte sich ein Konzert hier nicht entgehen lassen.

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Eine Übernachtung im Hotel gleicht einer Zeitreise. Wir durften uns ein Zimmer anschauen und für mich war schnell klar – hier will ich noch mal hin. Kennt ihr das, wenn ihr einen Raum betretet und Geschichte spüren könnt. Dieses Hotel ist ein Sammelsurium von diesen besonderen Räumen.

Wichtige Hinweise für eine Reise nach Bern

Wichtige HinweiseAnreiseÜbernachtungsempfehlungWeitere Inspirationen?
Von Köln aus kommt ihr sehr komfortabel mit Skywork Airlines nach Bern. In kleinen Maschinen zu max. 31 Personen (ab Mai auf einigen Strecken bis zu 50 Personen) fliegt das kleine Luftfahrtunternehmen von Köln Bonn, Berlin und München die Schweizer Landeshauptstadt Bern an. Preise ab 200 Euro.
Wir haben im Kurhotel Allegro übernachtet, eines der größten Hotels von Bern.

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Die Zimmer sind schön groß und das Frühstück richtig gut. Im Haus ist auch ein Casino und Kongresscenter, davon hört man jedoch in den Zimmern nichts

Offenlegung: Die Recherche erfolgte im Rahmen einer Pressereise von Skywork Airlines. Vielen Dank auch für die Unterstützung von Bern Tourismus

Janett

Hallo, ich bin Janett, die Gründerin des Blogs Teilzeitreisender.de
Schon immer war ich ein sehr großer Fan von Kurzreisen. Neben einer Teilzeitstelle an der Uni Düsseldorf pflege und hege ich deshalb dieses Projekt - und habe dafür schon das eine oder andere Abenteuer erlebt.

Mehr über mich erfahrt ihr unter der Rubrik Persönliches

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