Lost Place Mecklenburg Vorpommern

Von Vergessenen Orten in Mecklenburg Vorpommern: Der Besuch eines Lost Place

Es ist ein richtig fieser Herbsttag – so mit Nieselregen und kalten Temperaturen – und doch klopft mir mein Herz bis zu Hals. Ich werde es tun. Ich werde einen echten vergessenen Ort besuchen. Einen, der nicht auf der Landkarte zu finden ist. Einer der offiziell gar nicht betreten werden darf.

Der wichtigste Punkt bei der Suche nach einem dieser Vergessenen Orte. Verrate nie den echten Standort des „Lost Place“! Viel zu groß ist die Gefahr, das irgendwelche Idioten solche Plätze mit assigen Grafittis zerstören oder die Orte bis zur Unkenntlichkeit verstümmeln.

lost Place

Da ist also diese Villa  – ein Lost Place.

In einem Gewerbegebiet – irgendwo an der Mecklenburgischen Seenplatte. Schon seit mehreren Jahren steht dieses prachtvolle Haus leer, wurde wohl – wie so viele anderen tollen Häuser – das Ziel von Spekulanten oder Menschen die eine finanzielle Tragweite nicht erkannt haben und dann das weite suchten. Das Haus wirkt von außen vollkommen intakt und erinnert mich an eines der englischen Herrenhäuser, die ich auf meiner Reise nach Südengland gesehen habe.

Der offizielle Eingang ist verriegelt

…doch an der Seite gibt es einen Eingang. Ein Spalt, der in den Keller des Gebäudes führt. Ein wenig Restlicht von außen zeigt uns den Weg, und so tasten wir uns zur Treppe ins erste Geschoss. In dem Moment, in dem ich die Lobby dieses Gebäudes betrete, bin ich verliebt. Decken mit beeindruckenden Stuck, eine wunderschöne Tür, schwungvolle Treppenhäuser, eine tolle Raumaufteilung – sofort springt mein innerer „Was man daraus machen könnte“ Gedankenmotor an.

Und dann sehe ich, wie dieses Haus gegen die Naturgewalten kämpft.

Ein Baum wächst zur Eingangstür hinein, im Empfangszimmer bricht die Decke zusammen und überall entdecke ich Wasserschäden. Ich will helfen und kann doch nicht. Dieses Haus – wie viele andere in ganz Europa – ist dem Untergang geweiht. Ich weiss nicht viel über die Geschichte, die das Haus einstmals umgab, ich weiss auch nicht, wer hier einmal gelebt hat und doch fühle ich mich gelähmt. Die Bibliotheksschränke – die ich entdecke, bedeckt eine Staubschicht, und doch wirkt es, als wäre der Besitzer eben erst gegangen.

Von Vergessenen Orten in Mecklenburg Vorpommern: Der Besuch eines Lost Place

Leider müssen wir schon wieder weiter, das Obergeschoss schauen wir uns gar nicht an. Ich gehe – mit einem Gefühl voller Trübsal und Traurigkeit. Und frage mich die ganze Zeit – Warum wird so einem tollen Haus nicht geholfen ?

Wenn ihr euch einen „Vergessenen Ort“ anschauen wollt

  • Wenn ihr solche Orte besucht, begeht ihr Hausfriedensbruch.
  • In den meisten Fällen wird dies zwar geduldet, auch gibt es zu einigen „Lost Places“ Führungen, seit euch dessen jedoch immer bewusst.
  • Verratet nicht den Ort, an dem ihr gewesen seit. (Und selbst wenn ich es von diesem Ort wüsste, ich verrate es euch nicht)
  • Zerstört oder verändert nichts, nehmt nichts mit.
  • Einige Vergessene Orte sind baufällig, deshalb achtet bitte darauf, wo ihr hingeht.
  • Taschenlampe, festes Schuhwerk sind Pflicht, in einigen Fällen würde ich sogar noch einen Bauhelm mitnehmen.
  • Fotokamera mitnehmen – kein Ort ist perfekter für beeindruckende Bilder.
  • Es gibt einige Blogs zum Thema, ganz nett finde ich vergessene-orte.blogspot.de
  • Ich habe auch noch einen Autofriedhof in Schweden besucht.
Janett

Hallo, ich bin Janett, die Gründerin des Blogs Teilzeitreisender.de
Schon immer war ich ein sehr großer Fan von Kurzreisen. Neben einer Teilzeitstelle an der Uni Düsseldorf pflege und hege ich deshalb dieses Projekt - und habe dafür schon das eine oder andere Abenteuer erlebt.

Mehr über mich erfahrt ihr unter der Rubrik Persönliches

Alle Blogposts des Autors

Schreib uns einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kommentare

Cookie Consent mit Real Cookie Banner