Wusstet ihr das auf den Dächern von Utrecht ein Ufo und eine überdimensionale Kaffeekanne zu finden sind? Das schon die Römer in Utrecht gesiedelt haben und das ein Wirbelsturm den Kirchplatz erschaffen hat?
Wir stellen euch in diesem Artikel nicht nur die klassischen Sehenswürdigkeiten der Stadt Utrecht vor. Wir verraten euch auch noch unsere ganz besonderen Highlights und Geheimtipps für die niederländische Stadt.
Inhaltsverzeichnis
Auf den Spuren der Geschichte rund um den Utrechter Dom
Schon bei meinem ersten Besuch in Utrecht ist mir ein ganz besonderes Detail aufgefallen. Im Boden eingelassen ist ein bronzefarbener Streifen, der 2015 bei meinem ersten Besuch im Winter auch fleißig dampfte. Mittlerweile leuchtet der Streifen nur noch und hat – wie ich erst jetzt erfahren habe – mit der römischen Geschichte der Stadt Utrecht zu tun.
Etwa 300 Jahre lang waren die Römer in der Stadt und siedelten auf dem Gebiet des jetzigen Utrechter Doms. Zu sehen ist von den ehemaligen Römerstädten nichts mehr – sie liegen rund 3,80 Meter unter dem heutigen Straßenniveau. An der Oberfläche erinnert nur noch der kupferfarbene Streifen auf der Straße.
Auf Zeitreise im DOMunder
Es gibt jedoch einen Ort – an dem ihr mehr über die Römer erfahren könnt.
Im sogenannten DOMunder geht ihr auf eine Zeitreise, die mit den Römern beginnt und im Mittelalter endet. Nach einer kurzen Einleitung über die Epochen der Utrechter Geschichte rund um das Gelände des Utrechter Dom geht es in den Untergrund. Mit einer ganz besonderen Taschenlampe kann dort interaktiv die Zeitgeschichte entdeckt werden.
Ob an der alten römischen Stadtmauer oder an den Grundmauern des alten Dom – ich habe selten so eine interaktive und spannende Zeitreise durch 2000 Jahre erlebt. Wir erfahren hier auch, warum der Turm des Doms heute nicht mehr mit dem Kirchengebäude verbunden ist: Im Jahre 1674 zerstörte ein Tornado das Mittelschiff (auch Langhaus genannt). Als Böses Omen gedeutet wurde es nie wieder aufgebaut. Die alten Grundmauern jedoch sind auch oberirdisch noch zu sehen – wenn ihr genau hinschaut!
- Die DOMunder – Zeitreise dauert 75 Minuten und findet vier mal täglich statt.
- Ich empfehle euch die Tickets vorab unter domunder.nl zu bestellen oder in der Stadtinformation zu kaufen, vor Ort gab es bei meinem Besuch keine Tickets.
- Der Eintritt kostet aktuell (2023) 14 Euro für Erwachsene, die sich jedoch lohnen!
- Die erste Tour ist um 11 Uhr, die letzte um 16 Uhr
- Denkt an festes Schuhwerk!
Utrecht von Oben – der Aufstieg auf den Domtoren
Nun hatten wir Utrecht unterirdisch entdeckt und uns wurde dort gleich noch der Aufstieg auf den Westturm – der sogenannte DOMtoren empfohlen. 112 Meter ragt der Kirchturm in die Höhe und zählte im 14. Jahrhundert zu den größten Türmen in Europa. Er dient unter anderem auch als Inspiration für dem Turm im Amersfoort. Aktuell ist der Turm noch zu einem großen Teil „eingepackt“ – ab 2025 wird er aber in alter Pracht voll zu sehen sein.
Ich war vor dem Aufstieg etwas verwirrt, da ich den „Eingang“ nicht sofort fand. Der Besuch vom Turm ist nur im Rahmen von Führungen möglich, die starten in der Stadtinformation. Der Einstieg ist dann in einem Nebengebäude vom Turm. Übrigens: Unter dem Turm fuhren bis vor wenigen Jahren noch Autos durch – mittlerweile ist es aber nur noch Fußgängerzone.
Wichtig zu wissen: Auf der Tour ist die Mitnahme von Taschen nicht erlaubt, diese könnt ihr jedoch in der Stadtinformation einschließen. Dort beginnt auch die Führung mit ein paar spannenden Fakten über den Turm. Wir sind bei schweißtreibendenen 30 Grad den Turm hinaufgelaufen, was unser Guide durch zahlreiche Stopps ein wenig auflockerte. Ich muss zugeben – ich hab nicht immer aufmerksam zugehört – die Geschichten die er erzählt hat (in Englisch) waren aber immer sehr spannend – so unter anderen über Baustellen in und um den Turm, über seine Geschichte, über die beeindruckenden Glocken und vieles mehr!
Auch wenn der Blick oben noch durch ein Gerüst versperrt ist, der Aufstieg lohnt sich allemal. Nach 465 Stufen war ich aber auch ziemlich durch und froh über das frisch Lüftchen an der Spitze des Turmes. Wenn hier wieder freie Sicht ist, werde ich sicherlich noch mal vorbeischauen!
Die Touren von Domtoren und Domunder lassen sich auch gut miteinander kombinieren, wer im Anschluss auch noch Pandhof und Dom besucht, hat einen spannenden Einblick auf das klassische Utrecht!
Pandhof und Dom
Neben den zahlreichen Kanälen der Stadt ist der Utrechter Dom einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. An schönen Tagen und im Sommer ist es hier vor allem Tagsüber ziemlich voll. Mein Tipp: An einem Sonntag morgen um 09:30 Uhr seit ihr hier so gut wie alleine und könnt tolle Fotos machen und entspannt im Kreuzgang flanieren.
Auch in den DOM selbst lohnt sich ein Blick! Während der Öffnungszeiten seit ihr hier zwar selten allein – ich mag jedoch die Architektur und hatte sogar das Glück die Orgel spielen zu hören. Eine tolle Akustik!
Übrigens ist der Utrechter Dom eine evangelisch-reformierte Kirche der Protestantischen Kirche.
Kirchen mal anders – kreatives Utrecht
Utrecht war einst Bischofsstadt und auch heute gibt es auch abseits des Doms noch eine Vielzahl von Kirchengebäuden. Die werden jedoch nicht mehr als Kirchen oder Klöster gebraucht und werden daher anders genutzt.
In der Martinuskerk befinden sich Wohnungen, in einer 1893 erbauten monumentalen Kirche befindet sich heute ein Event-Ort und ein Hostel – das sogenannte Bunk Utrecht. in der Buurkerk-Kirche befindet sich heute ein Spieluhrenmuseum. Klinkt spannend? Fand ich auch! Auch ich habe zwei weitere Kirchenorte in Utrecht besucht und werde auch noch den Rest erforschen!
Eine Bar in einer Kirche
Ich bin mir nicht sicher welches Vergehen schlimmer ist. In einer niederländischen Stadt in ein belgisches Biercafé zu gehen oder in einer Kirche Alkohol zu trinken. Ich habe beides gemacht und wurde dennoch nicht vom Blitz getroffen.Insofern geh ich mal davon aus, dass ich das richtige Bier ausgewählt habe. Das Belgische Biercafé Olivier Utrecht befindet sich in einer alten Kirche an der Achter Clarenburg mitten im Zentrum von Utrecht. Wie der Name schon sagt – hier gibts verschiedene Belgische, aber auch niederländisches und deutsches Bier. Auch etwas zu Essen gibt es hier – belgisch und passend zum Bier! Das spannende ist übrigens: Die Kirche ist von außen nicht als solche erkennbar. Sie ist eine sogenannte „versteckte Kirche“ gewesen, welche in einer Zeit entstanden ist, als freie Religionswahl noch verpönt war.
Schlafen im Kloster
Übernachtet habe ich in einem ehemaligen Antionusklooster. Und das gemeinsam mit meinen Partner. Gut das auch das Kloster profaniert wurde, denn unverheiratete Paare wären hier noch vor 50 Jahren nicht gewünscht gewesen. Wir dagegen wurden herzlich willkommen geheißen und haben ein ruhiges Zimmer im Hotel The Antony bekommen.
Das Hotel ist sehr beliebt bei Paaren, in einer kleinen Kapelle kann gefeiert, geheiratet oder ein Symposium abgehalten werden und im Innenhof lässt es sich auch bei warmen Temperaturen gut aushalten.
Der Frühstücksraum ist recht gemütlich, spannend fand ich das Bild am Ende des Raumes, wo durch ein Bild immer noch ein wenig Klosteratmosphäre herrscht.
Die ruhigen Ecken von Utrecht
Ich habe mich in das ruhige Utrecht verliebt. Nach einem trubeligen Samstag nachmittag war ich überrascht, wie leer die Stadt am frühen Sonntag morgen ist. Wir schlenderten entspannt durch die Straßen und waren mit unserem Guide am Dom verabredet.
Eine ganz besondere Führung durch Utrecht führte uns zwar auch zu den klassischen Sehenswürdigkeiten, wie etwas der Oude Gracht oder den Pandhof, offenbarten uns auch ein paar versteckte Orte abseits des Trubels und doch recht nah.
Das fing schon damit an, das wir am Dom einfach mal „den anderen Ausgang“ genutzt haben. Plötzlich Stille. Wir schlenderten vorbei am Bildnis des einzigen niederländischen Papstes, wir erfuhren das an der Neue Gracht auch Ferienwohnungen direkt am Wasser und im Weltkulturerbe angemietet werden können und entdeckten die grünen Gärten der kleinen Häuser rund um die Kirche und die Einkaufsstraße.
Unser Guide zeigte uns auch, wie tief die ehemaligen Lagerstädten an den Grachten eigentlich sind. Ein paar „Geheimtipps“ unseres Spaziergangs habe ich hier unten aufgeführt, ein paar andere müsst ihr im Rahmen einer Führung dann selbst entdecken!
Besondere Geschichten und Geheimtipps für Utrecht
Ich habe auch aber auch noch ein paar besondere Geheimtipps und Geschichten für Utrecht versprochen. Und natürlich will ich euch die nicht vorenthalten. Utrecht ist voller spannender Geschichten
Die Laternenkonsolen von Utrecht
Ein Ufo auf dem Haus
Der Streetarttunnel von Utrecht
Der Papst aus Utrecht
Er galt übrigens fast über 450 Jahre als der letzte Nichtitaliener in diesem Amt. Einfach war es für ihn nicht, man vermutet das er vergiftet wurde.
Wie eine Straße zum Kanal wurde
Die Stadtautobahn und somit auch die Autos mussten weichen, Utrecht ist auch im Zentrum weitestgehend autofrei. Bis 2021 dauerten die Arbeiten am Rückbau, ich finde das hat sich gelohnt!
Eine Teekanne auf dem Haus
Ich könnte noch stundenlang über unsere Reise nach Utrecht erzählen. Für mich ist klar: Ich muss wiederkommen! Ich bin verliebt in Utrecht!
Wenn ihr noch mehr erfahren wollt über meine Reise nach Utrecht, auf Instagram findet ihr die gesamte Story in den Highlights! Übrigens auch mit einem günstigen Parktipp!
Offenlegung: Wir wurden von Utrecht für ein Wochenende in die Region eingeladen.
[…] Ein Wochenende in Utrecht – Geheimtipps und mehr! […]