Familienferien im Emsland - unsere Highlights
Eine Kanutour im Emsland

Familienferien im Emsland – unsere Highlights

Die Osterferien nahen in großen Schritten, Zeit, die man sehr gut nutzen kann, die schönen Ecken in unserem Land bei einem spontanen Kurzurlaub zu nutzen. Eine Region, die ich bisher nur wenig kannte und erst im letzten Sommer genauer erkunden durfte, ist das Emsland im Nordwesten Deutschlands. Ein ideales Familien- und Ausflugsgebiet, dass aufgrund seiner zahlreichen Möglichkeiten geradezu ideal für einen spontanen Osterurlaub ist, da man hier tolle Möglichkeiten hat gemeinsam Spaß zu haben, egal bei welchem Wetter.

Unterwegs bei Sonnenschein – zu Land und auf Wasser

Ostern mit milden Temperaturen und Sonnenschein, das wäre doch mehr als wünschenswert. Dann nichts wie rauf aufs Rad, denn das Emsland ist vor allem ein Radlerland. Zahlreiche Radwege und auch Fernradwege lassen einen in Natur und Landschaft eintauchen. Auf das Rad wollte ich bei einem Emslandurlaub auf keinen Fall verzichten müssen. Wer keine Möglichkeit hat, eines mitzunehmen, kann sich natürlich auch vor Ort ein Rad ausleihen. Verleihstationen gibt es im Emsland zahlreich.

Ebenfalls eine tolle Möglichkeit, Natur und Ruhe zu genießen ist eine Kanutour auf der Ems oder einem der kleineren Nebenflüsse. Wir haben Kanufahren hier im Emsland das erste Mal ausprobiert und waren begeistert von diesem Familienausflug. Die Technik hatten wir (mehr oder weniger) schnell raus und ich war überrascht, wie viel Spaß das macht.

Kultur Pur

Wer er lieber kulturell als sportlich mag, ist mit einem Ausflug in die Niederlande sehr gut beraten. Hier gibt es die sternförmige Festung Bourtange zu entdecken, oder man stattet Vincent VanGogh in seinem ehemaligen Wohnhaus einen kleinen Besuch ab und lässt sich durch seine Welt führen. Eine sehr spannende Angelegenheit für Kunstliebhaber und solche, die es werden wollen.

Wo Feen plötzlich doch schwarze Torfklumpen sind

Bei schönem Wetter und gar nicht weit vom Van Gogh Haus entfernt befindet sich der Veenpark. Veen hat hier nichts mit Feen zu tun, wie mein Sohn erst vermutet hatte („Mama, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich in so einen langweiligen Feen-Märchenpark mitkomme?!“), sondern mit Torf.

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Das Freilichtmuseum hat es sich zur Aufgabe gemacht, Besuchern die Zeit der Torfstecher in Drente näher zu bringen. Sehr empfehlenswert und eine kurzweilige Zeitreise in die Arbeits- und Lebensumstände von vor 100 Jahren. Ob mit der Bahn ins Hochmoor oder auf dem Kanal eine kleine Schifffahrt, die Möglichkeiten hier das Gelände zu erkunden, sind vielfältig. Für Kinder gibt es einen großen Spielplatz und ebenfalls sehr viel zu entdecken. Ein Park für jedes Alter!

Wo die großen Pötte entstehen und Reiseträume geboren werden

Bei einem Besuch im Emsland darf ein Besuch bei der Meyer Werft nicht fehlen. Hier werden die großen Kreuzfahrtschiffe wie die Quantum of the Seas oder die Norwegian Escape gebaut, die später tausenden Urlaubern tolle Kreuzfahrt-Ferien bescheren sollen. Welche Stationen so ein Schiff durchläuft, von der Planung bis zur Ausschiffung, das kann man hier hautnah erleben. Im Rahmen einer Führung erfährt man von den Anfängen der Reederei bis heute interessante Fakten aus der Firmengeschichte.

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Man kann sich Modelle der bereits ausgelieferten Schiffe ansehen und natürlich auch den aktuellen Entstehungsprozess eines neuen Kreuzfahrt-Giganten bewundern. Diese Dimensionen sind für Laien nur schwer zu erfassen, es ist schier unglaublich, wie viel Konstruktionsleistung in so einem Schiff steckt und welche Ausmaße das sind. Man muss es einfach selbst erlebt haben. Mein Tipp: Die Karten vorher online reservieren, damit man auch wirklich einen Platz zur Führung sicher hat. Die Karten werden dann in der Touristeninformation am Rathaus abgeholt. Mit dem Bus geht es von dort aus in die Werft und wieder zurück.

Papier selbstgemacht

IMG_8594Das Highlight meiner Tochter war die Papierwerkstatt in Dörpen. Wir sind hier ohne die Jungs hingefahren, die an diesem Tag eine kleine Pause brauchten. Der Mitarbeiter dort führt uns durch die Räume. An diesem Morgen sind wir die einzigen Gäste hier. Er erklärt uns, wie früher Papier hergestellt wurde und zieht einen Bogen zur heutigen Produktion. Anschließend dürfen wir selbst kreativ werden und Papier nach unseren eigenen Wünschen gestalten. Dafür stehen mehrere Ausgangslaugen zur Verfügung – neben Recyclingpapier machen dürfen wir sogar Papier aus alten Jeans herstellen. Jedes Papier wird natürlich nach dem Schöpfen noch mit einem individuellen Wasserzeichen versehen. Während das Papier noch trocknet, nutzt meine Tochter die Druckwerkstatt für die Gestaltung persönlicher Ansichtskarten. Wir verbringen mehrere Stunden hier und hatten sehr viel Spaß, was letztendlich auch an der Betreuung des Mitarbeiters lag, der mit sehr viel Herzblut bei der Sache war.

Ab in die Federn

Nach so vielen Erlebnissen ist man abends froh, wenn man sich in die Federn fallen lassen kann. Wir haben in der Jugendherberge Lingen übernachtet.

Lingen befindet sich im südlichen Teil des Emslandes, von hier ist alles sehr gut zu erreichen.
Die Jugendherberge selbst ist ausgezeichnet als Energie-Jugendherberge und arbeitet besonders klimafreundlich – doch das nur am Rande.

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Der Eingang der Jugendherberge Lingen

Unser Aufenthalt hier war schon sehr abenteuerlich, was nicht zuletzt an den anderen Besuchern lag. Wir spielen gerade eine Runde Minigolf, als ein Mann zu uns kommt mit den Worten: „Wenn hier gleich jemand um Hilfe schreit und stark blutend um die Ecke kommt, bitte nicht helfen!“ Wir schauen uns verwirrt an, als er aufklärt: „Wir machen hier gerade mit den Jugendlichen eine Feuerwehrübung!“. Langweilig wird es hier nicht! Wenn gerade keinen „Schwerverletzten“ für Aufregung sorgen, kann man eine Runde um den See drehen (Baden ist hier offiziell nicht erlaubt), sich an einem der Streetball-Körbe versuchen, Tischtennis spielen oder mit dem Skateboard die Halfpipes hinunter sausen. Sportlich hat die Jugendherberge schon einiges zu bieten.

Die Zimmer sind wie in einer Jugendherberge üblich, zweckmäßig, aber schon geräumig. Die Verpflegung hat uns sehr gut gefallen. Das Mittag- und das Abendessen waren sehr lecker und ausgewogen.

Mit dem Rad fährt man von der Jugendherberge in ca. 20 Minuten nach Lingen rein. Hier kann man auf den Spuren der Kievelinge die Altstadt erkunden.

Und wenn nicht in den Osterferien – im Emsland ist es auch zu jeder anderen Jahreszeit schön!

Wichtige HinweiseAnreiseÜbernachtungsempfehlungWeitere Inspirationen?
  • Weitere Informationen über Freizeitmöglichkeiten im Emsland bekommt man bei Emsland Touristik.
  • Ebenfalls ganz in der Nähe: Mit einer Draisine die Natur auf eine ganz neue Art kennenlernen und erleben (im Hasetal)
  • Den Besuch in der Meyer Werft solltet ihr vorher planen. Werft-Führungen könnt ihr hier online buchen, für Erwachsene kostet der Eintritt 12,90, für Kinder ist das ganze etwas billiger.
  • Sowohl Kanu als auch Räder könnt ihr vor Ort reservieren. Die Preise beginnen ab 16-20 Euro pro Tag pro Person für ein Kanu. Fragt am besten in der Jugendherberge nach, hier werden euch zahlreiche Tipps gegeben!
Da das Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln nicht ideal ausgebaut ist, empfehlen wir die Anreise mit Auto (und ggf. Fahrradanhänger), um vor Ort mobil zu sein. 

Wir haben in der Jugendherberge Lingen übernachtet.

Adresse:

Jugendherberge Lingen
Lengericher Str. 62
49811 Lingen/Ems
Tel: 0591 973060

Übernachtungskosten:

Familien mit Kindern ab 6 Jahren zahlen 25,00 € / Person für Übernachtung mit Frühstück. Halb- und Vollpension kann dazu gebucht werden. Erwachsene Einzelreisende zahlen etwas mehr, für Kinder unter 6 Jahren gibt es einen Rabatt.

Offenlegung: Wir wurden von den Jugendherbergen Nordwesten zu einer individuellen Rechercherreise nach Lingen eingeladen

Yvonne

Yvonne und ihre Familie sind ständig auf der Suche nach besonderen Sehenswürdigkeiten für Familien. Den Norden haben sie schon erobert.

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