Der Kontrast könnte größer nicht sein. Auf der einen Seite Technologie, Innovation und Pioniergeist, auf der anderen Seite Natur in ihrer fast ursprünglichen Form. Und wir mittendrin. Die Rede ist von dem allseits bekannten Cape Canaveral. Allseits bekannt als Weltraumbahnhof. Und doch so viel mehr. Grün – natürlich – spannend. Und dem Grund, warum wir mitten in Florida unsere Pläne ganz spontan umgeschmissen haben.
Inhaltsverzeichnis
Ein Besuch beim Kennedy Space Center
Ja – wir wollten uns unbedingt den Kennedy Space Center anschauen. Wenn wir auf dem Weg Richtung Süden von Daytona Richtung Ford Lauderdale eh schon daran vorbeifahren – dann lässt man sich diesen Stop auf Cape Canaveral nicht entgehen. Zugegeben -Raumfahrt macht mir Angst und irgendwie ist es für mich verdammt unwirklich, das ein Großteil der ausgestellten Maschinen tatsächlich außerhalb dieser Erde herumgeflogen sind. Damals – 2008 – sind hier tatsächlich noch echte Weltraumexpeditionen gestartet.
Eine Bustour brachte uns an die wichtigsten Orte rund um den NASA Standort – die Rampe auf der die Space Shuttles zum Abflugsort gefahren wurden, eine riesige Fertigungs und Reparturhalle und einem „Zuschauerplatz“ an dem Gäste die Abflüge haben live erleben können. Wir haben uns ein Shuttle von innen angeschaut, durften den Duft der Pioniere in einer alten Kommandozentrale schnuppern und haben im Rocket Garden lustige Fotos gemacht.
Den langen Wartezeiten ist es gedankt, das wir einige Stationen nicht sehen konnten – denn eigentlich hatten wir an diesem Abend noch vor, bis nach Ford Lauderdale weiterzufahren.
Ein Naturpark auf Cape Canaveral?
Eine Infobroschüre am Ausgang machte uns neugierig. Merritt Island National Wildlife Refuge und die Canaveral National Seashore, ein Naturschutz- und Erholungsgebiet mit knapp 40 km Sandstrand machten uns neugierig – und spontan beschlossen wir, noch eine Nacht länger in dieser Region zu bleiben.
Unser Hotel, das Clarion Inn lag in Titusville unweit des Kennedy Space Center. Einfach aber mit einem tollen Pool und Blick über den Indian River und das für nur 65 Dollar die Nacht – schnell war die Entscheidung gefallen. Was haben wir gut geschlafen hier! Selten im Urlaub habe ich solange gepennt, umso trauriger, dass dieses Hotel mittlerweile dauerhaft geschlossen hat.
Auf ins Naturschutzgebiet!
Eine Bootstour wie ursprünglich geplant war, wurde wegen eines Sturmes abgesagt – aber wozu hatten wir denn ein Auto dabei? Heutzutage ist es leicht, das Naturschutzgebiet zu besuchen, viele Jahre lang war es jedoch Sperrgebiet der Nasa. Und wie das nun mal so ist, wenn man der Natur ihren freien Lauf lässt – in der Region rund um den Kennedy Space Center hat sich ein kleiner „Urwald“ entwickelt, der einer Vielzahl von geschützten Tieren einen sicheren Lebensraum bietet.
Wir sind an diesem Morgen gefühlt alleine unterwegs. Durch eine Seen und Sumpflandschaft lassen wir uns immer weiter in das Straßennetz des Nationalparks hineinziehen – und beobachten bei den Stops unterwegs immer wieder in Wildnis lebende Tiere.
Seekühe voraus auf Cape Canaveral!
Diese Ruhe hier, die frische Luft, genau das brauchten wir nach den künstlichen Tagen in Orlando. Ein Schild wieß uns zu einem „Manatee – Lookout“.
Ein kleiner Bootssteg, von dem man nicht nur eine Brücke und ein paar Boote beobachten konnte – sondern auch freilebende Seekühe. Die im sumpfigen Wasser zu erspähen, dauert seine Zeit. Wir sind stolz wie Oskar, als sich zwei der Tiere unseren angestrengten Augen zeigen. Das Leben kann so einfach sein.
Irgendwie haben wir die Zeit vergessen. Am Strand waren wir – wild war der Atlantik an diesem Tag und ich hatte ziemlichen Respekt vor den Wellen, die kurz vor uns an Land spülten. Baden? No Way. Ist ja auch schon Oktober.
Mit dem Auto auf Vogelbeobachtung
Uns gefiel es hier – in unserem Prospekt entdeckten wir dann noch etwas für Europäer sehr ungewöhnliches. Ein Drive – Bird – Trail: Eine Vogelbeobachtung mit dem Auto. „Das kann nicht funktionieren“ war mein erster Gedanke. In der nächsten Stunde aber auch fast mein letzter.
Niemals zuvor und niemals später habe ich so viele verschiedene Vogelarten in der Wildniss auf so engem Raum gesehen. Ganz gut, das ich damals nur eine Kamera mit Batterie hatte – sonst hätte ich wohl durchgängig nur fotografiert.
So konnte ich Staunen – und euch jetzt meine Bilder zeigen, die bis heute immer wieder an diesen tollen Tag in der Wildnis von Merrit Island erinnern. Der Weg in die Wirklichkeit fiel schwer. Auf uns jedoch wartete Fort Lauderdale und noch so manch andere Überraschung in Florida.
Dieser Bericht stammt aus 2008.
- Einen aktuellen Bericht über Fort Lauderdale findet ihr bei Melanie und Thomas
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[…] durchgezogen. Ein Roadtrip via Disneyland, Key West, Miami, Fort Lauderdale, Everglades und Cape Canaveral stand damals auf dem Programm. Und viele Touristen begleiteten uns auf diesen Weg. Viel zu viele. […]
[…] unserem Trip zum Kennedy Space Center und Merrit Island bot sich ein Tag im „Venedig Floridas“ durchaus an. Wir waren überrascht. Knapp 4 […]
Interessanter Bericht! Ich hatte mich schon gewundert, dass ein Space Shuttle auf der Startrampe stand.
Aber am Ende steht dann, dass der Bericht aus 2008 stammt. Dann passt es :-)
Inter-nette Grüße!
Volker