Jetzt im Sommer ist die ideale Zeit für einen Freilichtmuseums-Besuch. Ein spannender Einblick in die Geschichte der jeweiligen Region, alte Architektur und Lebensweisen und drumherum oft wunderschön angelegte Grünanlagen. Ich habe zwar schon einige Freilichtmuseen gesehen – da die sich jedoch oft auf NRW und Thüringen beziehen habe ich ein paar befreundete Reiseblogger befragt. Herausgekommen ist eine umfangreiche Sammlung von Freilichtmuseen in Deutschland. Kennt ihr eines was auf unserer Liste noch fehlt? Schreibt es in die Kommentare!
Inhaltsverzeichnis
Was sind eigentlich Freilichtmuseen?
Freilichtmuseen, die im Volksmund auch oft Freiluftmuseen oder Museumsdörfer genannt werden, sind Orte an denen du einen Eindruck davon bekommen kannst wie in der jeweiligen Region zu verschiedenen Epochen der Zeit gelebt wurde. Freilichtmuseeen gibt es recht viele in Europa, aber auch in den USA habe ich schon zwei Museen dieser Art besuchen können.
In einigen Fällen handelt es sich um Originalbauten, die auf der Museumsfläche wieder aufgebaut wurden, in einigen Fällen (zum Beispiel bei den Fahlbauten oder auch in den Archeologischen Parks) handelt es sich um Nachbauten nach dem aktuell Kenntnisstand. Durch originalgetreue Einrichtungen und in zahlreichen Fällen auch Protagonisten die zur jeweiligen Zeit passen (Handwerker, Personen in Trachten, alte Tierarten) können sich Besucher so auf eine spannende Zeitreise begeben. Freilichtmuseen bieten auch oft Schnupperkurse in bestimmten Handwerken an. Hier lohnt sich ein Blick auf die jeweiligen Internetseiten.
Ein wichtiger Hinweis noch: Die meisten Freilichtmuseen sind nur von April bis Oktober und ggf. zur Weihnachtszeit geöffnet. Vor einer Reise solltet ihr also unbedingt nachschauen ob euer Museum auf hat.
LWL Freilichtmuseum Hagen
Vor ein paar Jahren entdeckte ich auf einer Seite im Internet Bilder und Impressionen vom LWL Freilichtmuseum Hagen. Das Museum ist eines der bekanntesten Ausflugsziele in Hagen und ich musste bis 2020 warten bis ich endlich einmal dort vorbeischauen konnte. Auch wenn wir 15:30 Uhr reichlich spät erst an einem Sonntag ins Museum gingen – einige Handwerker aufgrund der Pandemie an diesem Tag pause hatten und wir auch nicht in alle Gebäude konnten – der Umweg ins Freilichtmuseum hat sich gelohnt. Das Museum thematisiert die Geschichte vieler Handwerksberufe der letzten 200 Jahre in der Region Westfalen und Lippe und erstreckt sich über rund 2 Kilometer Museumsfläche.
- Thema: 200 Jahre Handwerks- und Technikgeschichte aus Westfalen und Lippe
- Adresse: Mäckingerbach, 58091 Hagen
- Öffnungszeiten & Eintritt: Di – Sa von 9 – 17:30 Uhr, So bis 18 Uhr . Eintritt Erwachsene 8 €
- Mehr Infos unter lwl-freilichtmuseum-hagen.de
LVR-Archäologischer Park Xanten
Eine Zeitreise in die Epoche der Römer in Deutschland? Das ist am besten im Archäologischen Park Xanten möglich. Ein wenig verwirrt waren wir von den vielen unbebauten Flächen, die jedoch die Größe der damaligen Siedlung Colonia Ulpia Traiana darstellen sollen. Diese befand sich von 100 bis 275 n. Chr. im Xanten und war eine der wichtigsten römischen Siedlung in Deutschland zu dieser Zeit. Neben Ausgrabungstädten (wie den großen Thermen und der Schiffswerft) gibt es auch zahlreiche Rekonstruktionen – unter anderem die Stadtmauer und das Amphitheater sowie der Hafentempel und ein paar Alltagshäuser der damaligen Zeit.
- Thema: Archeologisches Freiluftmuseum zur römischen Siedlung Colonia Ulpia Traiana
- Adresse: Am Rheintor, 46509 Xanten
- Öffnungszeiten & Eintritt: Täglich von 10 – 18 Uhr. Eintritt Erwachsene 9 Euro
- Mehr Infos unter apx.lvr.de
Vogtsbauernhof Gutach
Der Vogtsbauernhof Gutach ist das einzige mir bekannte Freiluftmuseum mit einer eigenen Bahnanbindung. Er befindet sich im mittleren Schwarzwald und zeigt auf einer großen Fläche das Leben und Arbeiten im Schwarzwald in den letzten Jahrhunderten. Hier erlebt ihr den Schwarzwald wie man ihn sich vorstellt. Alte Holzhäuser (teilweise bis 600 Jahre alt) mit großem Speicher, Menschen in traditionellen Trachten, Landwirtschaft mit Tieren und auch spannende Vorführungen von Handwerkskünsten. Auch die Häuser selbst sind eingerichtet als wenn im nächsten Moment die Bewohner des 18ten Jahrhunderts zurückkommen würden.
- Thema: Das Leben, Wohnen und Arbeiten der Menschen im Schwarzwald in den letzten Jahrhunderten.
- Adresse: Wählerbrücke 1, 77793 Gutach (Schwarzwaldbahn)
- Öffnungszeiten & Eintritt: Täglich von 9 – 18 Uhr (Bis 7. November) . Eintritt Erwachsene 10 €
- Mehr Infos unter vogtsbauernhof.de
Freilichtmuseum Königspfalz Tilleda
Rund um den Kyffhäuser gibt es viel zu entdecken. Da gibt es die Burg Kyffhausen, da gibt es Bad Frankenhausen mit seiner Geschichte rund um Sole oder Bauernkrieg, da gibt es die Babarossahöhle und die Heimkehle und viele hundert Kilometer Wanderstrecke. Kein Wunder also das hier die Könige im Frühmittelalter Rast auf ihren anstrengenden Reisen durch deutsche Land machten. Die einzige in Deutschland vollständig ausgegrabene Königspfalz liegt in Tilleda – nur wenige Kilometer vom Kyffhäuser entfernt. Auf dem Gelände der Kaiserpfalz wurde seit 1983 geforscht und seit 2001 gibt es hier ein spannendes Freilichtmuseum um die Königspfalz all den interessierten Zeitreisen näher zu bringen.
- Thema: Mittelalterliche Königspfalz Tilleda, Ausgrabungstädte und Nachbau
- Adresse: Ernst-Thälmann-Straße 4c, 06537 Kelbra
- Öffnungszeiten & Eintritt: Täglich von 10 – 18 Uhr. Eintritt Erwachsene 5€
- Mehr Infos unter pfalz-tilleda.de.
Archäologisches Freilichtmuseum Funkenburg
In Westgreußen ist ein weiteres archäologisches Freilichtmuseum zu finden. Hier wurde eine germanische Wehrsiedlung nachgebaut, die auf dem Gelände des heutigen Freilichtmuseum nachgewiesen wurde und zwischen 200 v. Chr. und 50 n. Chr. auf dem Gelände der Funkenburg stand. Schon in DDR Zeiten wurde hier „gegraben“ und Teile davon könnt ihr im Museum bestaunen. Die Nachbauten der Gebäude sind sehr gut gelungen und ich hatte sehr viel Spaß damit über die Wehranlage zu laufen.
- Thema:Rekonstruktion einer germanischen Wehrsiedlung zwischen 200 v. Chr. und 50 n. Chr.
- Adresse: Rohnstedter Str., 99718 Westgreußen
- Öffnungszeiten & Eintritt: Mittwoch – Sonntag von 12 – 17 Uhr (Ostern – Oktober). Eintritt Erwachsene 4€
- Mehr Infos unter funkenburg-westgreussen.de
Freilandmuseum Lehde
Um den Spreewald ranken sich viele Mythen. Doch wie war das Leben in der wasserreichen Region vor gut 150 Jahren wirklich? Dem bin ich vor zwei Jahren im Freilandmuseum Lehde auf den Grund gegangen. Das Museum ist umgeben von den im Spreewald so typischen Flüssen. Über eine Brücke geht es ins Museum, es werden auch Kahnfahrten von hier aus angeboten. Sehr erwähnenswert sind auch die Einflüsse der sorbischen/wendischen Bewohnern der Region. Die Gebäude wurden aus verschiedenen Teilen der Spreewaldregion nach Lehde gebracht und dort wieder aufgebaut. Selbst eine Leine mit frisch gewaschener Wäsche gibt es.
- Thema: Leben im Spreewald des 19. Jahrhunderts
- Adresse: An der Giglitza 1a 03222, Lübbenau/Spreewald
- Öffnungszeiten & Eintritt: Täglich von 10 – 18 Uhr (Sommer). Eintritt Erwachsene 6€
- Mehr Infos unter Freilandmuseum Lehde
Freilichtmuseum Museumsdorf Düppel, Berlin
Wollt ihr gerne wissen wie es in der Region um Berlin im Mittelalter ausgesehen hat? Auch in der sumpfigen Region wurde damals gesiedelt. Im Museumsdorf Düppel, welches vom Stadtmuseum Berlin betrieben wird, lässt sich diese etwas andere Berliner Zeitreise entdecken. Da Museumsdorf zeigt eine rekonstruierte mittelalterliche Dorfanlage. Zu sehen sind alte Wohnhäuser aus verschiedenen Epochen, Handwerksstätten und auch Themen wie Ackerbau und Viehhaltung.
An bestimmten Tagen sind hier auch Zeittypische Darsteller zu sehen, die euch über Ihren Alltag erzählen. Und soll ich was sagen? Ich durfte hier sogar ein Stockbrot machen und probieren!
- Thema: Leben in Berlin im Mittelalter
- Adresse: Clauertstraße 11 (Anfahrt Tor 1, Zugang zum Parkplatz), 14163 Berlin
- Öffnungszeiten & Eintritt: Sa + So | 10 – 18 Uhr (in den Ferien täglich). Eintritt Erwachsene 5 Euro
- Mehr Infos unter Museumsdorf Düppel
Freilichtmuseum Lindlar
Nur knappp 20 Minuten vom Kölner Zentrum entfernt, im bergischen Lindlar, befindet sich das Freilichtmuseum Lindlar. Ich hatte das Glück eine Führung über das wunderschöne Gelände zu bekommen, auf dem an mehreren Stationen über das Leben in den letzten Jahrhunderten im Bergischen Land berichtet wird. Das Museum ist eines der jüngsten Freilichtmuseeen Deutschlands und bietet eine spannende Zeitreise vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Viele der Häuser wurden im Bergischen Land abgebaut und orginalgetreu hier wieder aufgebaut. Selbst eine Kneipe samt Inhalt ist hier zu finden. Nebenbei ist vor allem das Thema Landwirtschaft ein wichtiges – hier gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten in diesen wichtigen wirtschaftlichen Bereich im Bergischen Einblick zu erhalten.
- Thema: Leben und Alltag im Bergischen Land in den letzten Jahrhunderten
- Adresse: Heiligenhoven 16a, 51789 Lindlar
- Öffnungszeiten & Eintritt: 10 – 18 Uhr (außer Montag) . Eintritt Erwachsene 7 Euro
- Mehr Infos unter Freilichtmuseum Lindlar LVR
Fränkisches Freilandmuseum in Bad Windsheim
In diesen Dörfern hat man originale Bauernhäuser aus Franken wieder aufgebaut, die das Bauernleben in verschiedenen Epochen zeigen. Bei einem Spaziergang durch das Museumsdorf geht man praktisch durch die Jahrhunderte und sieht, wie sich das Leben der Bauern im Laufe der Zeit verändert hat. Besonders gut gefällt uns, dass man in den Bauernhöfen das Gefühl hat, die Häuser seien noch bewohnt. Vor den Gebäuden tummeln sich Gänse. Im Taubenschlag fliegen gurrende Tauben ein und aus. Auf den Streuobstwiesen reifen rote Äpfel heran. Am Bach, der das Gelände durchquert, ist gerade ein Mann dabei, eine kleine Schleuse zu reinigen. In der Weinschänke beobachtet uns ein Hahn, wie wir unser Glas Wein genießen. Er ist so zutraulich, dass er nach kurzer Überlegung sogar auf unseren Tisch fliegt. Weitere Informationen zum Bad Windsheimer Freilandmuseum gibt’s in unserem Blog.
- Thema: Das Bauernleben in Franken in mehreren Zeitepochen
- Adresse: Eisweiherweg 1, 91438 Bad Windsheim
- Öffnungszeiten & Eintritt: Täglich 9 – 18 Uhr (März bis Oktober),Eintritt Erwachsene: 7 Euro
- Mehr Infos unter freilandmuseum.de
Freilandmuseum Fladungen
Auch die Inneneinrichtung der Gebäude sind der Epoche und der Gegend entsprechend ausgestattet und ermöglich so dem einen oder anderen sicher eine Reise in die Vergangenheit. Ich bin selbst in der Rhön aufgewachsen und ich konnte einiges entdecken, was mich an meine Großeltern und Urgroßeltern erinnert hat. Zwischen den Häusern gibt es zudem Nutzflächen, die mit alten Obst-, Gemüse- und Getreide-Sorten bepflanzt sind. Und auch typische Nutztiere der Rhön haben hier einen Platz gefunden. In regelmäßigen Abständen wird hier noch auf ursprüngliche Art im alten Backhaus Brot gebacken. Kinder haben die Möglichkeit alte Spiele aus den Zeiten Ihrer Urgroßeltern auszuprobieren und Papa kann derweil alte landwirtschaftliche Geräte bestaunen. So kommt die ganze Familie auf ihre Kosten. Zudem finden regelmäßig Führungen statt, für alle, denen die wirklich ausführlichen Beschreibungen nicht ausreichen.
- Thema: Museum für ländliches Bauen, Wohnen und Wirtschaften in Unterfranken
- Adresse: Bahnhofstraße 19, 97650 Fladungen
- Öffnungszeiten & Eintritt: Täglich 9 – 18 Uhr (bis Ende September), Eintritt Erwachsene 6 Euro
- Mehr Infos unter freilandmuseum-fladungen.de
Moormuseum Emsland
Er trägt bezeichnenderweise den Namen „Mammut“ Nun es hinaus auf das 30 ha große Außengelände. Du findest die typische Landschaft eines denaturierten Hochmoors mit Wasserflächen, Birkenwald und landwirtschaftlichen Bereichen der früheren Moor-Bevölkerung. Auf Bohlenwegen kannst du über das Gelände spazieren. Eine Feldbahntrasse ist ebenfalls vorhanden, so dass du dich mit der historischen Bahn übers Gelände schaukeln lassen kannst. Ein weiteres Highlight des Moormuseums ist der alte Siedlerhof. Hier erfährst du, wie die Menschen in den 1930er Jahren lebten. Es gab eine Küche, die auch als Wohnraum diente. Im Schlafzimmer fand die ganze Familie mehr oder weniger Platz. Der Rest des Hauses diente der landwirtschaftlichen Arbeit. Tenne und Stall nehmen großen Raum ein. Heute züchtet man hier alte Haustierrassen, die vom Aussterben bedroht sind.
- Thema: Das Moormuseum stellt den Weg dar von der Moorkolonisation bis zur industriellen Abtorfung.
- Adresse: Geestmoor 6, 49744 Geeste
- Öffnungszeiten & Eintritt: Di – So von 10 – 18 Uhr (Sommer), 7 Euro (Erwachsene)
- Mehr Infos unter moormuseum.de
Pfahlbaumuseum von Unteruhldingen am Bodensee
Inzwischen verfügt es über zwei Museumsgebäude und 23 Pfahlbauten, sowie verschiedene Außenbereiche, in denen Kinder sich Themen wie Archäologie, Geschichte und Musik spielerisch annähern können. Direkt zu Beginn jeden Besuchs werdet Ihr in einer eindrucksvollen interaktiven Multimedia-Installation auf das Thema eingestimmt. Ihr begleitet zwei Unterwasserarchäologen bei einem Tauchgang zum schlammigen Grund des Bodensees, den Ihr in einem der drei Räume tatsächlich unter Euch spürt, und reist anschließend direkt in die Bronzezeit.Wenn sich dann die Tore öffnen und Ihr die Pfahlbau-Rekonstruktionen vor Euch seht, werdet Ihr kaum daran zweifeln, tatsächlich eine Zeitreise zu unternehmen. Der Anblick der Pfahlbauten hat etwas unwirkliches, das gleißende Grau der Holzstege, das vermooste Braun der Häuser, der grün und blau schimmernde Bodensee – die ganze Umgebung scheint einer längst vergangenen Zeit anzugehören.
In den einzelnen Bauten der insgesamt 6 Dörfer gibt es unterschiedliche Ausstellungen, die ebenfalls sehr real das Leben der Jungsteinzeit und der Bronzezeit fühlbar machen. Die lebensecht nachgebildeten Bewohner und Tiere vermitteln Euch einen intensiven Einblick in das Leben in den Pfahlbaudörfern. Ihr könnt Euch in eines der Häuser zwischen die Ausstellungstücke setzen und es wird Euch nicht allzu schwer fallen, Euch den besonderen Lebensalltag der früheren Bewohner vorzustellen. Wenn Ihr genügend Zeit mitbringt, könnt Ihr viel über diese frühe Epoche der Menschheitsgeschichte erfahren. Für Familien mit Kindern bietet es sich an, in die pädagogischen Außenanlagen zu wechseln, wo Eure Kinder Ausgrabungen machen, auf Steinzeitart Löcher in Steine bohren oder Getreide mahlen können. Das ganze Museumsgelände ist barrierefrei angelegt und daher auch Kinderwagen-geeignet. 2011 wurden die unter Wasser hervorragend erhaltenen Pfahlbauten der Umgebung zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.
- Thema: Rekonstruktion von Pfahlbauten aus der Stein- und Bronzezeit
- Adresse: Strandpromenade 6, 88690 Uhldingen-Mühlhofen
- Öffnungszeiten & Eintritt: Täglich von 10 – 18 Uhr. Eintritt Erwachsene 10,-€
- Mehr Infos unter pfahlbauten.de
Oberschwäbisches Museumsdorf Kürnbach
So wird Eisen geschmiedet, der Schreiner zeigt wie Tischbeine oder Holzschalen gedrechselt werden. In der Backstube wird die oberschwäbische Spezialität „Dinnete“ gebacken. Erlebbar sind auch die Tiere auf dem Gelände. Neugierige Ziegen, gechillte Hühner, träge Esel und hoppelnde Hasen. Die grunzenden Schweine wälzen sich im Schlamm und können es nicht verstehen warum Menschen die Nase rümpfen. Besondere Veranstaltungen gibt es in Kürnbach viele. Die Mini-Dampfeisenbahn lädt zum Mitfahren ein. Beeindruckend ist beim Herbstmarkt die lange Tischreihe, auf der 200 verschiedene Obstsorten präsentiert wurden. Im Frühsommer blühen die vielen Obstbäume im und um das Museumsgelände. Für mich ein Ausflugsziel, das „Oifach megelig“ ist. Es heißt frei übersetzt: Ein Ort, der gerne besucht wird.
- Thema: Schwerpunkt ländliche Arbeitswelt und Wohnkultur in Oberschwaben
- Adresse: Griesweg 30, 88427 Bad Schussenried
- Öffnungszeiten & Eintritt: Täglich von 10-18 Uhr (Sommer). Eintritt Erwachsene 6 €
- Mehr Infos unter museumsdorf-kuernbach.de
LVR-Freilichtmuseum Kommern
Aktuell gibt es dort 79 historische Gebäude aus der ehemaligen preußischen Rheinprovinz. Bauernhöfe, Wind- und Wassermühlen, Werkstätten, Gemeinschaftsbauten wie Schul- und Backhaus, Tanzsaal und Kapelle stehen beispielhaft für das Bauen, Wohnen und Wirtschaften der Landbevölkerung seit dem Ende des 15. Jahrhunderts. Die Baudenkmale sind eingebettet in eine Museumslandschaft mit Äckern, Bauerngärten und Obstwiesen. Daneben sind auch Menschen vor Ort, die alles erklären und zeigen. Die Baugruppe Marktplatz Rheinland ist noch im Aufbau und widmet sich der Zeit von 1945 bis zum frühen 21. Jahrhundert. Um einen Marktplatz herum werden verschiedene Gebäude stehen: Gaststätte, Friseursalon, Tante-Emma-Laden, Apotheke, Optikerladen, Bäckerei, Metzgerei, Kino, Kirche u.a.m. Das LVR-Freilichtmuseum Kommern ist ganzjährig geöffnet.
Wichtig für Besucher*Innen im Rollstuhl: Das Gelände hat an einigen Stellen Steigungen von bis zu 17 %, es gibt einen Rundwegmit einer Steigung von höchstens 6 %. Eine Seite des Kopfsteinwegs ist mit flach geschnittenem Pflaster verlegt. Mit Begleitperson ist ein Besuch gut machbar.
- Thema: Zeitreise durch das Leben auf dem Lande im Rheinland (15-19tes Jahrhundert)
- Adresse: Eickser Strasse, 53894 Mechernich
- Öffnungszeiten & Eintritt: Täglich von 9 – 19 Uhr. Eintritt Erwachsene 9,50€
- Mehr Infos unter kommern.lvr.de
Freilichtmuseum Donaumoos
Die Museumssiedlung beheimatet 4 Häuser: Das Öxler-Anwesen, den Rosinger Hof, das Hostetter-Anwesen und das Kanalhaus. Jedes davon repräsentiert eine andere Zeit der Donaumoossiedlungen und zeigt, wie die Mösler damals gelebt haben. So zeigt das „Öxler-Anwesen“ einen der größeren Bauernhöfe mit Garten, Brunnen und Nebengebäuden im Originalzustand von 1910. Das „Hofstetter-Anwesen“ zeigt das Leben von 1923. Das „Kanalhaus“ ist von 1860 und heißt so, weil es mit weiteren derartigen Kleinhäusern zwischen Kanal und Straße. Meist haben hier Tagelöhner gewohnt. Der „Rosinger Hof“ ist zur Museumsgaststätte ausgebaut und von 1796. Das Haus im Moos lehrt aber nicht nur über die Geschichte des oberbayrischen Donaumooses, sondern auch über Flora und Fauna der Gegend sowie das Wisentprojekt zur Niedermoorentwicklung.
- Thema: Nachbau einer typischen Siedlung der Torfstecher im Donaumoos.
- Adresse: Kleinhohenried 108, 86668 Karlshuld
- Öffnungszeiten & Eintritt: Di-Fr 8-17, Sa 13-17 und So 11-17 Uhr, Eintritt frei (Spenden werden angenommen)
- Mehr Infos unter haus-im-moos.de
Freilichtmuseum Molfsee
Für Kinder sind, neben den an den historischen Hofanlagen gelegenen Tiergehegen mit kräftigen Kaltblutpferden, Schweinen, Rindern, Eseln und Ziegen, auch die alten Traktoren ein Highlight. Außerdem können sie üben, wie man eine „Kuh“ zu melken hat. Zu Fuß oder mit einer kleinen Bimmelbahn erkundet man im Freilichtmuseum Molfsee an einem Tag die Regionen Dithmarschen, Fehmarn, Holstein oder auch Nordfriesland. Jedes einzelne Haus ist mit viel Liebe zu Detail und dem typischen Mobiliar seiner Zeit und Region ausgestattet. Mancherorts scheint die Zeit einfach stehen geblieben zu sein, denn die gerade gewaschene und gemangelte Wäsche flattert immer noch auf der Leine durch den Wind. Mein persönlicher Favorit ist das Haus des ehemaligen Walfängers Lorens Petersen de Hahn, der die imposanten Unterkieferknochen eines Wales vor seinem Haus senkrecht in die Höhe stehend eingrub.
- Thema: Historische Gebäude und das Leben aus 5 Jahrhunderten nach Regionen in Schleswig Holstein
- Adresse: Hamburger Landstraße 97, 24113 Molfsee
- Öffnungszeiten & Eintritt: Di – So 9 – 18 Uhr (Sommer), Der Eintritt für Erwachsende beträgt 10 Euro
- Mehr Infos unter freilichtmuseum-sh.de
Freilichtmuseum Hessenpark
So kann man zum Beispiel eine Schule betreten, wie Schüler es im 18. Jahrhundert taten. Oder man kann Brot probieren, dass von einem der Gästeführer des Parks mit alten Methoden und nach alter Tradition gebacken wurde. Sie sind auch gerne bereit, Fragen zu der Zubereitung oder den Zutaten zu beantworten. So erhält man einen fantastischen Einblick in dieses, aber auch andere Handwerke. Der Besuch im Hessenpark wird so zu einer echten Reise durch die Zeit!
- Thema: Die Geschichte des hessischen Dorflebens der letzten Jahrhunderte
- Adresse: Laubweg 5, 61267 Neu-Anspach
- Öffnungszeiten & Eintritt: Täglich von 10 – 18 Uhr, Eintritt Erwachsener 9 Euro. Aktuell ist eine Voranmeldung nötig.
- Mehr Infos unter hessenpark.de
Freilichtmuseum Glentleiten
60 original erhaltene Gebäude machen im Freilichtmuseum Glentleiten den ländlichen Alltag der Menschen Oberbayerns über die Jahrhunderte begreifbar. Mit Liebe zum Detail und handwerklichem Geschicke wurden sie an ihrem Originalstandort abgetragen und auf dem Museumsgelände wieder aufgebaut. Lebendig und anschaulich erzählen sie die Geschichte ihrer früheren Bewohner. Neben Gebäuden gibt es aber auch Gärten, in denen historische Obst- und Gemüsesorten wachsen. Dazu Wälder und Weiden, auf denen alte Nutztierrassen grasen. Und auch die Industriekultur kommt nicht zu kurz. Ausstellungen und Vorführungen alter Handwerkstechniken ergänzen das Ensemble der Bauernhäuser. Was macht eigentlich ein Wagner? Wer weiß, die Seile gedreht werden oder Bier gebraut wird? Genug gesehen? Dann kannst du im Biergarten beim Blick auf die Berge und Seen des Voralpenlands entspannen. Wiederkommen lohnt sich unbedingt: Das Museum ist „work in progress“, laufend kommen neue Häuser dazu.
- Thema: Museum über das ländliche Leben, Wohnen und Wirtschaften vergangener Jahrhunderte in Oberbayern
- Adresse: An der Glentleiten 4, 82439 Großweil
- Öffnungszeiten & Eintritt: Di – So von 10 – 17 Uhr (Sommer). Eintritt Erwachsene 9€
- Mehr Infos unter glentleiten.de
Wikingerdorf Haithabu
Ein paar Minuten Fußmarsch vom Museum entfernt befindet sich das Freilichtmuseum. In der Siedlung wurden sieben Häuser sowie eine Landungsbrücke rekonstruiert. Hier kann man das Leben der Wikinger live erleben. Auf schmalen Wegen läuft man durch das kleine Dorf und fühlt sich direkt um 1000 Jahre zurückversetzt. Vor und in den Häusern erhält man einen guten Eindruck vom damaligen Leben. Am Wochenende zeigen in den Sommermonaten „echte“ Wikinger den Alltag der damaligen Zeit. Man kann bei Handwerksarbeiten oder der Zubereitung von Speisen zusehen, mitmachen oder auch die Erzeugnisse kaufen. Ein interessanter Ausflug für groß und klein.
- Thema: Rekonstruktion eines Teil des Wikingerdorfes Haithabu
- Adresse: Am Haddebyer Noor 3, 24866 Busdorf
- Öffnungszeiten & Eintritt: Täglich 9 – 17 Uhr (Sommer), Eintritt Erwachsener 9 Euro
- Mehr Infos unter haithabu.de
Markus Wasmeier Freilichtmuseum
Auch Kleinvieh wie Hühner und Enten, sowie einige Wollschweine werden hier artgerecht gehalten. Zu sehen ist wie die einfachen Leute, Bauern, Senner und Handwerker früher lebten und arbeiteten, oder was so alles im großen Kräutergärten wächst und wofür es verwendet wird. Sogar ein kleines Strommuseum wurde von einem großen Stromversorger aufgebaut. In der liebevoll gestalteten Heilig-Kreuz-Kapelle kann man Malereien von Günther Wasmeier bewundern. Der Vater von Markus Wasmeier ist weit über die Region hinaus als Kirchen- und Lüftlmaler bekannt. Im zentral gelegenen Wirtshaus „Zum Wofen“ gibt es abschließend bayerische Hausmannskost, im Holzofen gebackenes Brot und selbst gebrautes Bier geniessen, während die schnatternden Gänse im Biergarten vorbei wandern.
Der Reiseblogger Daniel Dorfer reiste als ehemaliger DJ auf einem Kreuzfahrtschiff um die halbe Welt und hat auch danach nicht damit aufgehört. Inzwischen ist er als Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten gemeinsam mit seiner kleinen Familie unterwegs um authentisch darüber zu berichten, was man als Tourist auf Reisen erlebt., fernwehblog.net
- Thema: Historische Gebäude und Traditionen aus dem Oberland
- Adresse: Brunnbichl 5, 83727 Schliersee/Neuhaus
- Öffnungszeiten & Eintritt: Di – So von 10 – 17 Uhr. Eintritt Erwachsener 8,90 €
- Mehr Infos unter wasmeier.de
[…] bei den Tieren eines Bauernhofes vorbei, prüften die frisch gewaschene Wäsche (ist das so ein Freilichtmuseum-Ding?) und entdeckten unterwegs auch ein paar Handwerker – so etwa einen Drechsler und eine […]
Oh Schreck! Campus Galli und Geschichtspark Bärnau-Tachov fehlen ja noch! Dabei mausert sich ersterer in den letzten Jahren zu einer sehr ernstzunehmenden Institution und letzterer ist mit 8,5 ha Fläche das größte archäologische Freilichtmuseum, das wir in Deutschland haben. Vielleicht wäre es Zeit für eine weitere Teilzeitreise und ein Update? ;)
Hallo Dario,
stimmt, die müsste ich mir mal anschauen!