Wenn man Katalonien hört, denkt man sofort automatisch an Barcelona, denn die Stadt hat eine ganze Menge zu bieten – Kunst, Kultur, Stände, Architektur, ein buntes Nachtleben und gastronomische Highlights.
Katalonien besteht aber nicht nur aus Barcelona – es lohnt sich, die Region außerhalb von Barcelona zu entdecken. Um das den Abenteuerlustigen unter euch zu erleichtern, hat die Tourismusagentur “Agència Catalana de Turisme“ die Grand Tour von Katalonien ins Leben gerufen. Die Ikonische Route ist insgesamt 1.496km lang und beinhaltet 13 Etappen zwischen dem Mittelmeer und den Pyrenäen. Entdecken könnt ihr beeindruckende Städte, National- und Naturparks und traditionelle authentische Küche.
Inhaltsverzeichnis
Anreise nach Katalonien
Am ersten Tag ging es für mich von Köln nach Barcelona. Auch von anderen Flughäfen in Deutschland und alternativ auch mit dem Zug lässt sich die Hauptstadt von Katalonien gut erreichen.
Von Barcelona bin ich mit dem PKW in Richtung Lleida aufgebrochen.
Highlights unserer Katalonien Rundreise
Ich war im Oktober vier Tage auf dieser Route unterwegs und stelle euch in diesem Artikel meine persönlichen Highlights der Grand Tour durch Katalonien vor. Vorweggenommen: Ich habe die Reise sehr genossen und lege die Route jedem Spanienliebhaber ans Herz.
Noch mehr Ziele entlang der Strecke findet ihr unter grandtour.catalunya.com – dort gibt es auch eine Karte, die euch bei der Planung hilft!
Lleida
Lleida liegt im Westen von Katalonien und ist vor allem durch ihre historische Altstadt und die La Seu Vella, die Kathedrale der Stadt auf dem Turó de Lleida bekannt. Auch wenn die Stadt selbst in einigen wenigen Stunden erkundet werden kann, gibt es rund um Lleida ein paar sehr spannende und auch kulinarische Ausflugsziele, die ich euch hier vorstellen möchte!
Monestir de les Avellanes
Das Ziel war Monestir de les Avellanes – ein beeindruckendes Kloster, das zum historischen und künstlerischen Erbe von nationalem Interesse erklärt wurde. Es ist umgeben von Wäldern und Weinbergen, verfügt über ein Hotel und ein Restaurant.
Ein Ruhepol, der sich perfekt für eine Auszeit und Entspannung eignet. Der Innenbereich des Klosters ist sehenswert, ein Rundgang über das Gelände lohnt sich definitiv (und vor allem in den Abendstunden).
Wer möchte kann ihr auch gut essen – Ich habe hier ein 3-Gänge-Menü genießen dürfen, welches als Thema den astronomischen Nachthimmel hatte. Mehr Infos zum Restaurant, dem Hotel und dem weiteren Angeboten des Klosters findest du unter monestirdelesavellanes.com.
Das Astromomische Observatorium in Ager & El Parc de Telescopis
Nach dem Abendessen stand ein Besuch im Astronomischen Observatorium in Ager, gelegen im Montsec-Gebirge, auf dem Programm. Es handelt sich hierbei um ein digitales Multimedia-Planetarium, das über eine einziehbare Kuppe mit einem Durchmesser von 12m verfügt. Das Observatorium ist eine Referenzstelle für Lehre und Verbreitung von Astronomie und Weltraumwissenschaften in Katalonien.
Es fungiert als Bindeglied zwischen Öffentlichkeit und Wissenschaft. Hier kann man sich zurücklehnen und einen spannenden Vortrag über unser Weltall genießen. Sobald dieser vorbei ist, wird die Kuppel heruntergefahren und ihr seht den Nachthimmel.
Danach geht es auf den El Parc de Telescopis. Es handelt sich um einen Beobachtungsplatz, der ausgestattet ist mit modernen Teleskopen. Bei gutem Wetter kann man Planeten und Sterne genauer unter die Lupe nehmen. Im Hauptgebäude findet ihr Ausstellungen und einen witzigen Souvenir-Shop.
Nach insgesamt zwei – drei Stunden und zahlreichen Informationen über das Universum war ich aber doch ziemlich und froh, endlich ins Bett fallen zu können.
Weingut Castell d’Encus
Nach einem gemütlichen Frühstück im Monestir de le Avellanes ging die Reise weiter zum Weingut Castell dÉncus in der Nähe von Lleida. Er liegt auf einer Höhe bis 1.250m und ist von einem großen Waldgebiet umgeben. Auf ca. 95 Hektar werden hier Reben angebaut.
Auf dem Weingut Castell d’Encus befindet sich noch eine kleine Dorfruine der Mönche des Hospitalordners sowie eine Kapelle aus der spätrömischen Zeit des 12. Jahrhunderts. Für die Weinproduktion werden noch die alten Gärbottiche der Mönche benutzt.
Aufgrund des Klimawandels wird es immer schwieriger, qualitativ hochwertigen Wein in Spanien herzustellen – hier könnt ihr aus direkter Quelle erfahren, wie die Besitzer mit der Situation umgehen. Natürlich stand auch eine Weinprobe auf dem Programm – besonders empfehlen kann ich auch den Weißwein „Ekam“.
Restauranttipp in Lleida: l’Era d’en Balust
In Lleida kann ich euch das l’Era d’en Balust empfehlen.
Ein gemütliches, ruhiges Restaurant, das traditionelle Gerichte serviert, die aus den Zutaten der Region bezogen werden.
Wanderung im Mont-Rebei-Gebiet
Nach dem leckeren Mittagessen fuhren wir in das Mont-Rebei-Gebiet – es gilt als eines der wertvollsten Natur- und Landschaftsräume Kataloniens. Drei Stunden lang bin ich hier gemütlich spazieren gegangen und habe die atemberaubende Landschaft genossen. Bucht euch hier gerne einen Guide, der euch zu den schönsten Stellen sicher führt.
Die Wege sind gut erschlossen, festes Schuhwerk ist dennoch ein Muss. Neben Wanderungen unternehmen kann man hier auch klettern, Kanu fahren (wenn der Wasserstand des Flusses hoch genug ist – vorher checken!) und Höhlen erkunden. Allein in diesem Naturpark könnt ihr einen ganzen Tag verbringen. Das Highlight des Gebietes ist der in den Felsen gehauene Weg an der Ostwand der Schlucht. Der Weg führt euch an eine Stelle der Schlucht, an der die Breite nur 20 m beträgt und einen Ausblick von einer Höhe von mehr als 500m bietet.
Mehr Informationen zum Mont-Rebei-Gebiet findest du unter www.pallarsjussa.net.
Finca Les Cometes
Am dritten Tag meiner Reise auf der Grand Tour stand die Besichtigung einer Olivenplantage auf dem Programm. Auf der Finca Les Cometes befindet sich ein kleines Familienunternehmen, das abseits von menschlichem Einfluss versucht, einzigartige und qualitativ hochwertige Olivenöle herzustellen.
Der Hof ist Demeter-zertifiziert und bietet einen authentischen Einblick in die ökologische und voll umfängliche Olivenölherstellung.
Im hofeigenen Shop könnt ihr euch mit köstlichem Olivenöl eindecken, da das Öl ansonsten nicht in Deutschland verkauft wird, sondern an die Restaurants in der Region geliefert wird. Es gibt auch weitere Angebote wie Frühstück oder Besichtigungen während der Erntezeit.
Ich habe davon abgesehen noch an einer Verkostung aller Produkte teilgenommen und kann euch vor allem die Demeter-zertifizierte Ölivenölsorte sowie das Knoblauchöl empfehlen.
Cambrils
Cambrils hat eine lange Tradition als Fischerdorf. Noch heute kann man hier frischen Fisch kaufen, in vielen Restaurants gibt es lokale Kost und der Ort ist vor allem bei Familien als Reisedestination sehr beliebt. Vor allem die Strände, Küstenabschnitte und Märkte der Stadt Cambrils sind sehenswert!
Restauranttipp in Cambrils: El Pòsit Cambrils
In Tarragona kann ich euch das Restaurant El Pòsit Cambrils ans Herz legen– hier bekommt ihr hochqualitatives Essen serviert.
Es gibt sowohl moderne als auch traditionelle Speisen; vor allem die Tapas und Paella kann ich euch empfehlen.
El Posit wurde 1973 im alten Postgebäude in Cambrils eröffnet und war 30 Jahre lang eine typische Fischerbar, in der man vor allem Fisch und Meeresfrüchte serviert bekommen hat. Ein Besuch in diesem Restaurant ist meiner Meinung nach ein absolutes Muss, wenn ihr in Cambrils seid.
Ein Spaziergang am Hafen von Cambrils
Ein Muss ist auch der Besuch am Hafen von Cambrils – dort könnt ihr jeden Abend gegen 17 Uhr den Fischerbooten zusehen, die in den Hafen mit ihrem Fang zurückkehren.
Ein reges und spannendes Treiben ist zu beobachten – die Fischer entladen ihren Fang, die Möwen kreisen um die Boote; danach wird der Fisch in Eis gepackt und für den Vertrieb vorbereitet. Auch eine Fisch-Auktion findet vor Ort statt.
- Für 3 Euro könnt ihr in den Sommermonaten an einer spannenden Führung über den Fischermarkt teilnehmen. Mehr Informationen findet ihr hier! Übrigens: Von September bis Juni könnt ihr den Hafenturm von Cambrils am Wochenende kostenlos besteigen.
Weinfest in Cambrils
Nach dem Spaziergang am Hafen habe ich noch dem jährlichen Weinfest von „Cambrils Entrada al País del Vi” einen Besuch abgestattet.
Hier kann man gemütlich mit einem Glas Wein durch die Menge schweifen oder leckere Tapas genießen.
Mehr zum Programm, eine Karte mit den einzelnen Ständen und wichtigen Informationen findest du unter cambrils-turisme.com/es/cambrils-entrada-al-pais-del-vi/
Restauranttipp in Cambrils, die II: Rincón de Diego
Den Bauch solltet ihr euch aber nicht zu vollschlagen, denn Cambrils hat noch ein Michelin-Stern-Restaurant zu bieten – das Rincón de Diego. Mehrere Menüs stehen euch zur Auswahl; Qualität und Service werden ganz hoch geschrieben und jedes Gericht spricht für sich. Die Tapas und die Nachspeise haben mich komplett umgehauen.
Auf der Karte findet ihr viel Fisch und Meeresfrüchte, aus denen der Küchenchef Diego Campos exquisite Speise mit baskischem und mediterranem Einfluss zaubert. Es war ein unbeschreiblich gutes Geschmackserlebnis. Man sollte hier eine Menge Zeit einplanen.
Reus
Ebenfalls sehenswerte ist Reus. Vor allem das Gaudimuseum und das reich verzierte Stadthaus zählen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Diese kleine Stadt bietet beeindruckende modernistische Bauwerke.
Führung durch Reus
In einem dieser Bauwerke wurde der Künstler Gaudi geboren, der Barcelona stark geprägt hat. In Reus findet ihr Werke von Domènech und Montaner, die zu den Höhepunkten der modernistischen Architektur Kataloniens zählen.
Diese Architektur erkundet ihr am besten mit einem Guide. Und auch einen Wermut solltet ihr hier trinken, für die Schnapsproduktion ist die Stadt nämlich auch bekannt.
- Einen ausführlichen Artikel zur Architektur von Reus findet ihr hier.
- Die Route des Wermuts wurde uns auch mehrmals empfohlen.
- Ihr solltet euch in der Stadtinformation das Vis!t Reus-Armband für 12€ zu besorgen. Mit diesem Armband habt ihr freien Eintritt im Gaudí Centre, dem Pavelló dels distingits im Institut Pere Mata, dem Glockenturm von Prioral de Sant Pere sowie den ebenfalls sehenswerten Museen für Kunst und Archäologie. Der Preis rechnet sich schon nach zwei Eintritten.
Restauranttipp in Reuss: Vermut Rofés
Im Vermut Rofés gibt es leckere Tapas und Fischgerichte in modernen Ambiente einer ehemaligen Wermutfabrik im historischen Kern der Stadt.
Die traditionelle und avantgardistische Küche solltet ihr euch nicht entgehen lassen.
Tarragona
Tarragona ist die Stadt Kataloniens mit den meisten Sehenswürdigkeiten aus der Römischen Zeit.
Eine Führung durch die römische Geschichte von Tarragona
Es stand eine Führung durch den römisch geprägten Stadtteil auf dem Programm, bei dem wir viele spannende Dinge erfuhren. Die zum Weltkulturerbe erklärte Stadt verfügt über römische Mauern, ein Amphitheater, einen römischen Zirkus und einen Preotorio-Turm.
Auch hier ist ein Guide euer bester Freund, so könnt ihr alle Sehenswürdigkeiten entspannt entdecken und eine große Ladung Kultur tanken. Führungen könnt ihr unter tarragonaturisme.cat/de anfragen.
In der Stadt gibt es auch viele Campingplätze (mehr als Hotelschlafplätze), falls ihr mit einem Bulli unterwegs sein sollet. Ich habe mich wirklich sehr wohl gefühlt.
Die „Menschentürme“ von Tarragona – die Castells
In regelmäßigen Abständen findet auf dem Marktplatz auch das Spektakel der Castells statt. Dabei handelt es sich um eine volkstümliche Tradition, bei der menschliche Türme mit sechs bis zehn Etagen gebildet werden. Auch dieser Brauch der Menschenpyramiden wurde von der UNESCO in das Weltkulturerbe aufgenommen.
Nach diesem Erlebnis bin ich noch durch die Innenstadt spaziert und habe im Restaurant Entrecopes zu Abend gegessen.
Vilanova i la Geltrú
Auf der Rückreise nach Barcelone bin ich nach Vilanova i la Geltrú gefahren, ca. eine Stunde Fahrtzeit von Tarragona. Auf einem Segelschiff habe ich noch einmal Energie getankt und die Natur genossen. Zum Abschluss gab es noch eine Weinprobe der traditionellen katalanischen Weine.
Übrigens: Im Restaurant El Macot, das am Strand gelegen ist, bekommt ihr leckere Fischgerichte serviert. Auch diese Stadt lädt ein zum gemütlichen Schlendern und Erkunden.
Unsere Segeltour könnt ihr auf der Seite visitvilanova.cat/boat-trip ab 150 Euro auch buchen.
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Du hast richtig Lust auf die Region rund um Barcelona bekommen? Dann haben wir hier noch ein paar weitere Empfehlungen. Dem nächsten Katalonien Urlaub steht dann nichts mehr im Wege, oder?
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Offenlegung: Ich wurde zur Rundreise durch Katalonien von Katalonien Tourismus eingeladen.
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