Oh, ja, das Frankfurter Bahnhofsviertel polarisiert! Für mich ein Stadtteil, in dem sich alle Facetten meiner Heimatstadt wieder finden. Die (negativen) Klischees zum Bahnhofsviertel besagen: Drogen, Prostitution, Kriminalität und Multi-Kulti. Mein Eindruck: Ja, alles zutreffend; Punkt-Ende-Aus. Ein Schmelztiegel und eine Gemengelage aus allem und jedem. ABER… da ist noch mehr: Ein pulsierendes, lebendiges Quartier – ungeschönt, real, das Leben, mit allem was dazu gehört. Auf der Kaiserstraße finden sich Büros renommierter Firmen, die Deutsche Bahn (ehemaliges Dresdner Bank-Bankgebäude) liegt in einer Seitenstraße der Kaiserstraße. Künstler und Kreative entdecken das Viertel für sich als Ausgangspunkt für ihr Schaffen (Stichwort: Gentrifizierung). Die ehemalige Prachtstraße lässt sich an ihren Fassaden gut erkennen, beispielsweise hat u.a. die Freimaurerloge „Zur Einigkeit“ in der Kaiserstraße ihren Sitz. Im legendären Musikladen „CREAM-music Musikhaus B. Hummel“ haben schon Elvis, Billy Idol und die „Stones“ ihre Instrumente gekauft – in der Taunusstraße.
So, und nun? Wie damit umgehen, was davon halten?
Mich faszinieren diese Widersprüche und ich laufe sehr gerne über die Kaiserstraße oder fahre mit der Straba 11/12 durch die Münchner Straße. Gucke neugierig in die Schaufenster der exotischen Lebensmittelläden, nehme die vielfältigen Gerüche wahr und freue mich über so eine Vielfalt!
Meine Empfehlung:
- Eine Stadtführung durch das Bahnhofsviertel (www.frankfurter-stadtevents.de), wir haben schon zweimal daran teilgenommen und waren sehr angetan!
- Dienstags und donnerstags findet zwischen 9 Uhr und 19 Uhr der „Kaisermarkt“ (Wochenmarkt) in der Kaiserstraße (gegenüber Hauptbahnhof / im sog. „Kaisersack“) statt. Unbedingt dort probieren: „Grie Soß“ bei Gisela Paul (Kult!).
ÖPNV: Haltestelle Hauptbahnhof (alle S-Bahnen, U-Bahnen 4 u. 5, Straßenbahnen: 11, 12, 16, 17, 19, 21 Busse: 33, 37, 46, 64, DB-Regional- und Fernverkehr)
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