In den Benelux-Staaten muss man in Sachen Unterkunft auf vieles gefasst sein. Ich habe schon in einem Darm geschlafen, in einem Knast, in einem Rathaus, in einem Zimmer mit Klobild und ich bin sicher, in den kommenden Jahren werden noch einige verrückte Dinge dazu kommen.
Die Überraschung jedoch, die mich Ende Januar in Arnheim erwartete – toppte fast alles. Das Design-Hotel Modez hat viele verrückte Themenzimmer – das wusste ich auch schon vorher. Wie verrückt diese jedoch sind, das stellte ich erst bei Anreise fest.
Das Hotel selbst befindet sich recht zentral an einer Bahntrasse und bietet schon bei Anreise eine ziemliche Herausforderung. Es gibt vor dem Hotel 3 Parkplätze – die eher für schmale Autos gedacht sind und auch zusätzlich kosten. In der Region sind Stellplätze Mangelware, so das wir das nahmen, was wir konnten, in dem Fall direkt vor der Tür unserer Unterkunft.
Eine nette Holländerin begrüßt uns auf Englisch. Schnell sind alle Formalitäten erledigt und der Schlüssel fürs Zimmer übergeben. Nach einer kurzen Wegbeschreibung kommt nur noch „Have Fun“ und ein Grinsen.
Das Zimmer befindet sich in der ersten Etage. Wir sind müde von einem regnerischen Tag in Culemborg und froh, endlich da zu sein. Ich öffne die Tür und begegne einer
Überlebensgroßen Gummipuppe!
Ich schaute natürlich auf meinen Zimmerschlüssel. Bin ich richtig? Scheinbar ja, denn Nummer 3 Steht auf der Papphülle. Ich schaue meine Begleitung an und muss grinsen. Das passiert jetzt nicht wirklich, oder?
Ich wage mich weiter in den Raum hinein und sehe überall Gummipuppen. Zwei überlebensgroße hängen in seltsamen Positionen hinter dem Bett. Die Wand ist mit einer Tapete beklebt, auf welcher sich ebenfalls Lovedolls befinden – hatte ich schon erwähnt, das die Gardinen im selben Muster wie die Wanddeko waren?
Der Raum selbst ist recht klein. Für zwei Personen ist hier kaum Platz und auch der Ausblick ist nicht wirklich berauschend. Wer sich vom Zimmer inspirieren lässt, sollte darauf achten, das die Vorhänge zugezogen sind, da sonst die Menschen in regelmäßig vorbeifahrenden Zügen durchaus einen Blick in euer Zimmer werfen können.
Das Raumkonzept ist interessant. Neben den drei Gummipuppen hat noch ein 160 m breites Bett, ein Waschbecken mit Spiegel, ein Schreibtisch und eine Garderobe sowie zwei Stühle (übrigens im gleichen Muster wie Tapete und Gardinen ;)) den Weg ins Zimmer gefunden. Versteckt sind eine Dusche und ein WC zu finden, das war es aber dann auch schon.
Auch Stunden später habe ich immer noch ein seltsames Grinsen auf den Lippen. Ich habe die drei Gummipuppen inzwischen auch getauft. In Red, Yellow und Orange. Und ich frage mich die ganze Zeit, warum sie an ihren Positionen genau so dahängen. War das einfach nur, weil dort Platz war, oder was will der Künstler damit sagen?
Ich muss zugeben, das ich wohl der schlechteste Kunstexperte der Welt bin. Ich kann vielleicht noch verschiedene Epochen unterscheiden, aber oft geht es mir so, das sich der Sinn so mancher Kunst entzieht. So auch in diesem Zimmer. Ich finde es lustig – klar – aber was will der Künstler Bas Kosters uns damit sagen?
Uns fällt ein wenig die Decke auf den Kopf (nein nicht die Gummipuppen ;)) und wir starten zu einem kleinen Spaziergang durch die Stadt. Es ist 19:30 Uhr und die Geschäfte haben an diesem Samstag bis auf wenige Ausnahmen schon geschlossen. Die ersten Nachtschwärmergrüppchen formieren sich und in den Restaurants sieht man vielerorts ausgebuchte Tische. Unmittelbar hinter dem Hotel beginnt das Designviertel von Arnheim – in dem es vor allem für Fashionistas viel zu entdecken gibt. Wir landen dann doch irgendwie im Caspar – einer kleinen Bar mit einem kleinen Speiseangebot. Caspar liegt direkt neben dem Hotel, so war der Weg an diesem regnerischen Tag nicht weit.
Am nächsten Morgen dann entdeckte ich den wohl coolsten Frühstücksraum, der mir je aufgefallen ist. Es ist nicht mal das Mobiliar, was mich fasziniert. Die Wandmalerei mit der dreidimensionalen Sichtweise lässt diesen Raum unglaublich groß wirken. Ich mag vielleicht nicht wissen was Kunst mir sagen will, aber ich stelle fest, was mir gefällt. Und dieser Raum – auch die besonderen Lampen überall im Hotel – gefallen mir! Zu schade, das wir schon wieder abreisen müssen – Vorher jedoch geht es noch auf einen Abstecher in Burgers Zoo. Der befindet sich ca. 20 Fahrminuten vom Hotel entfernt.
Achso… Zur Frage wie ich mit den dreien die Nacht verbracht habe? Ich habe gut geschlafen!
- Das Designhotel befindet sich im Zentrum von Arnheim. Es gibt jedoch auch hier ein paar Ecken, die recht dunkel sind, Arnheim an sich ist aber sicher
- Das Zimmer mit den Gummipuppen hat die Zimmernummer 3. Auf der Homepage vom Hotel Modez könnt ihr euch natürlich auch eines der anderen Zimmer aussuchen. Zimmer werden auf Anfrage auch vergeben, wenn ihr keine Präferenz stellt, entscheidet der Zufall zu eurem Zimmer
- In jedem Zimmer gibt es eine englische Beschreibung des Zimmers und des Künstlers.
- Die Zimmer verfügen über Kaffeemaschine, Wlan, Dusche und Fernsehen.
- Das Hotel ist ab 22 Uhr nicht mehr besetzt. Ihr solltet deshalb darauf achten, frühzeitig anzureisen.
- Katharina war im Wassermuseum in Arnheim.
- Michael hat das andere Arnheim entdeckt
- Ulrike hat im Rahmen einer Führung durch Arnheim allerhand erfahren
Offenlegung: Wir wurden im Rahmen der Kampagne „Das andere Holland“ von der Region Gelderland ins Hotel Modez eingeladen.
[…] Ich habe eine Nacht mit drei Gummipuppen verbracht! […]
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[…] Burgers Zoo) Im Design Hotel Modez im Zentrum von Arnheim schlaft ihr wirklich anders. Wir haben die Nacht mit Gummipuppen verbracht […]
Aaah, endlich die Auflösung zu dem Gummipuppenbild. Also ich finde es ehrlich gesagt schrecklich. :D Ich glaube, verrückte Zimmer finde ich witzig, aber solche Puppen direkt neben dem Bett finde ich dann doch eher… gar nicht anzüglich sondern for allen TOTAL GRUSELIG! Aber schön, dass Du gut geschlafen hast. ;)
LG /inka
Es ist halt geschmackssache. Ich würde jetzt auch kein zweites mal in genau diesem Zimmer übernachten wollen, aber der Schlafkomfort war schon okay. Als „besondere“ Erfahrung passte es :D
Hallo Janett,
das ist ja witzig, denn ich war am heißesten WE des Jahres im Zimmer voller Wolle:
http://www.niederlandeblog.info/unterkunft/hotel-modez/ ;-)
Danke fürs Verlinken zum Watermuseum!
LG Katharina