Dieser Beitrag enthält Werbung für die Straßen der Römer
Waren die Römer an der Mosel? Wer schon einmal in Trier war, wird wissen: Ja das waren sie! Wie wir 500 Jahre in 5 Stunden an der Mosel gesteckt haben, warum wir nur einen kleinen Teil der wirklich spannenden römischen Sehenswürdigkeiten entlang der Mosel gesehen haben und was noch auf unserer To-Do-Liste für weitere Besuche in der Weinregion steht, das erfahrt ihr jetzt!
Für die antiken Entdeckungen mussten wir einen schwierigen Weg auf uns nehmen. Es ging auf dem Moselsteig von Treis-Karden nach Pommern. Diese Tour lässt sich übrigens auch hervorragend mit dem Zug kombinieren, der beide Orte 1-2 Mal stündlich anfährt und sowohl von Koblenz als auch von Trier aus fährt.
Inhaltsverzeichnis
Pilgern auf den Spuren der Römer auf dem Lenus Mars Weg.
Wir starten in Treis-Karden am Bahnhof und folgenden Wegweisern zum Moselsteig. Knapp 220 Höhenmeter liegen vor uns, erst durch ein Wohngebiet, dann entlang der Weinberge und anschließend hinein in den Wald. Ich werde angesichts des doch recht anspruchsvollen Moselsteigs ganz leise und bin in mich gekehrt – fast hat dieser Weg etwas von einer Pilgerwanderung.
Oben erfahre ich, das wir uns auf dem Bruno Mars…. ach halt… auf dem Lenus Mars Weg befinden. Schon die Kelten und später die Römer nahmen genau diesen Weg zur Tempelanlage Martenberg – und so befinden wir uns just in diesem Moment in einem ganz besonderen Open-Air Museum und ich liege mit meiner Pilgerwanderung gar nicht so falsch!
Die Wanderstrecke (6,7 Kilometer) habe ich natürlich auch via Komoot mitgeschnitten – falls ihr die Tour auf dem Lenus Mars Weg nachlaufen möchtet! Die Tafeln beschäftigen sich mit verschiedenen Lebensbereichen der Antike und sind daher vor allem für Fans der Römerzeit recht spannend.
Wir haben an der Strecke übrigens ständig eine Rast eingelegt. Erst gab es tolle Ausblicke, dann waren riesige Brombeersträucher mit leckeren Beeren zu finden und nebenbei haben wir natürlich auch alle Infotafeln aufsaugen müssen. Also die Infos darauf!
Übrigens – nicht nur Tafeln und Brombeeren sind entlang der Strecke zu finden. Auf der Tour sind wir zahlreiche Gottheiten aus der keltischen, römischen und auch christlichen Zeit begegnet. Auf dem Weg nach Pommern unter anderen Pomona. Sie war die römische Göttin der Baumfrüchte. Und durch sie leitet sich auch der Name der kleinen Weinstadt ab: Pomaria – der Früchtegarten. Und soll ich euch was verraten – das passt genau!
Die römische Tempelanlage auf dem Martberg, Pommern
Am höchsten Punkt und etwa zur Halbzeit erreichten wir die römische Tempelanlage auf dem Martberg. Eigentlich ist es ursprünglich eine keltische Anlage, die dann jedoch von den Römern ausgebaut und weiter als religiöse Stätte genutzt wurde. In den 90er Jahren wurde hier „systematisch“ gebuddelt, dabei kam auch heraus, dass nicht nur die Römer, sondern vorab schon die Kelten diesen besonderen Ort als Tempelbezirk genutzt haben.
Im Jahr 2004 wurde beschlossen den Tempelbezirk zumindest teilweise wieder aufzubauen. Die Fundstücke aus den Ausgrabungen könnt ihr euch im Stiftsmuseum Treis-Karden anschauen – was wir leider nicht mehr geschafft haben. Wir hatten jedoch das besondere Glück einen Blick in den Lenus-Mars-Tempel werfen zu können und haben dort auch von einem der Mitarbeiter spannende Infos zur Geschichte der Kelten und der Römer erfahren.
Die Bemalungen im Tempel zeigen verschiedene römische Gottheiten und auch die Farben sind dem nachempfunden, wie es in der Antike hier so üblich ist. Im Inneren befinden sich einige wenige Ausstellungstücke und hier können Antikfans auch im besonderen Ambiente heiraten. Erstaunt war ich darüber wie angenehm kühl es in dieser Halle war. Wir holen uns noch ein Getränk und folgen dann dem Weg hinunter ins Tal – denn wir haben an diesem Tag noch einen besonderen Termin!
- Alle Infos findet ihr unter martberg-pommern.de
- Der Lenus-Mars-Tempel kann am Wochenende besichtigt werden, fragt vorab im Café nach – die Mitarbeiter vor Ort haben spannende Geschichten zu erzählen
- Einmal jährlich im Mai findet hier ein Römer & Keltenfest statt.
- Das Café ist vom 30.04. – 31.10.2022 am Wochenende von 11:00 -17:00 Uhr geöffnet.
- Der Martberg wird von einem Verein betreut – wer möchte kann noch vor Ort Mitglied werden!
Römischer Wein?
Das die Römer auch den Genuss von leckeren Wein verfallen war, lässt sich anhand von der römischen Kelteranlage in Piesport erkennen. Hier wurde eine alte Kelteranlage aus dem vierten Jahrhundert gefunden. Wein wurde vermutlich auch in Pommern in der antiken Epoche hergestellt. Für uns ein Grund, einem der ältesten Weingüter der Region einen Besuch abzustatten.
Das Weingut Leo Fuchs stammt zwar nicht aus der Römerzeit – seit 1624 befindet es sich jedoch in Familienhand. Wir besuchen an diesem Tag Bruno und Ulrich Fuchs und bekommen nicht nur einen Einblick in die tägliche Arbeit auf dem Weingut, sondern auch in den Alltag als Winzer. Während in Pommern der Bär steppte – hier wurde an besagten Sonntag eine Kirchweih gefeiert – saß ich entspannt im Schatten der kleinen Terrasse des Weingutes und probierte mich durch die wirklich guten Weine aus dem Weingut!
Gut das mein Freund an diesem Tag die Fahrt zurück fuhr – ich habe mich nicht nur in den spannenden Geschichten über den Wein und die Region einfangen lassen, ich habe auch nahezu jeden Wein bei der Verkostung bis zum letzten Schluck getrunken. Und ja, ich weiss, es heisst Verkostung und nicht Beschwipsung. Aber ich war anschließend so zufrieden und hab schnell mal die Hälfte der vorgestellten Weine gekauft. Und ja – ich muss vermutlich auch bald etwas Wein nachbestellen.
- Infos über das Weingut, die Lage der Weinberge, den Onlineshop und Aktionen findet ihr auf leo-fuchs.de
- In der Vinothek in Pommern könnt ihr von April bis Dezember von Montag bis Sonntag Wein kaufen und auch den einen oder anderen Moselwein probieren. Wer möchte kann auf Anfrage auch eine Weinprobe vor Ort machen.
Von Familie Fuchs bekam ich dann auch noch den Tipp für einen guten Ort für ein Kaffekränzchen.
Da wir eh am Bahnhof geparkt hatten, lag die Patisserie Schneiders auf unserem Weg zurück.
Und was soll ich sagen? Hier gibts wirklich guten Kuchen und eine gute Tasse Kaffee! Und nein – ich habe nicht beide Küchlein allein gegessen, ich habe natürlich fair geteilt!
Noch mehr Römer an der Mosel?
Ich kann natürlich keinen Artikel über Römer an der Mosel schreiben ohne nicht zumindest einmal die Stadt Trier zu erwähnen. Und ja, wer auf den Spuren der Antike in dieser Region unterwegs ist, der darf einen Besuch in Trier natürlich nicht versäumen. Hier steht auch das wohl bekannteste deutsche Bauwerk der Römer – die Porta Nigra.
Nicht direkt an der Mosel, aber in der Nähe der Saar liegt eine weitere Sehenswürdigkeit – die Villa Borg. Hier wurde ein Wohnhaus der Römer aufgebaut, Schlafzimmer, Bad, Küche und sogar die Toilette für Sitzungen sind hier zu besichtigen. Ganz ehrlich? Hier könnte ich es mir auch gut gehen lassen!
An der Mosel finden auch zahlreiche Events rund um die Antike statt. So zum Beispiel das römische Kelterfest in Piesport oder Aufführungen im Amphitheater Trier. Eine Übersicht über Römerfeste findest du auf der Seite von Straßen der Römer.
Meine Römer an der Mosel – To Do Liste
Es gibt natürlich auch ein paar Orte, die an der Mosel noch auf meiner Must-Do-Liste stehen. Mal schauen wann ich die noch alle entdecken kann. Wart ihr schon mal bei einem dieser Sehenswürdigkeiten? Dann schreibts mir gerne in die Kommentare!
- Kelteranlagen in Piesport
- Römerschiff Stella Noviomagi
- Burg Landshut und seine römische Vergangenheit
- Doppelgrabkammer in Nehren
- Römische Villa Mehring
Die Arbeitsstätten der Römer in der Eifel
Habt ihr schon meinen Artikel über römische Industriekultur in der Eifel gelesen? Dort wurden rund um den Laacher See in zahlreichen Bergwerken vor gut 2000 Jahren Basaltstein und Tuffstein abgebaut. Und die Eifel ist natürlich auch ebenso bekannt für den Römerkanal.
Wer sich darüber erkundigen will kann sich gerne meinen Artikel über die Römer in der Eifel anschauen. Auch der Artikel über die Antiken Funde in Koblenz ist übrigens recht spannend!
Offenlegung: Ich wurde von Straßen der Römer auf eine Recherchereise eingeladen. Für diesen Artikel bekomme ich eine Bezahlung.
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