Saunaboot Spreebanja

Auf einem Saunaboot übernachten – das etwas andere Mädelswochenende

Ich liege auf der ausgezogenen Schlafcouch und schaue tiefenentspannt auf das Feuer im Holzofen. Das Saunaboot Spreebanja schwankt leicht hin und her und das Wasser aus dem Müggelsee klatscht leicht an die Unterseite des Schiffes. Neben mir steht die leere Sektflasche, welche ich gemeinsam mit Inka heute Abend geleert habe.

Saunaboot Spreebanja

Inka, Berlin und ich – das ist ein Garant ganz besondere Erlebnisse. Vor einigen Jahren sind wir fremdgesteuert durch Berlin gelaufen – heute wollen wir es etwas entspannter angehen. Wir verbringen die Nacht im Vollmond-Tarif auf einem ganz besonderen Hausboot.

Was ist das Saunaboot Spreebanja?

Das Saunaboot Spreebanja ist ein circa 60qm großes Hausboot, was über einen Innenraum mit einer 7 m² großen klassischen Sauna sowie einem Wohnraum mit Bar und einer Dachterrasse mit Himmelbett verfügt. Im Wohnraum befindet sich eine Schlafcouch, auf der wir die Nacht auch bei Außentemperaturen in den Minusgraden gut verbringen konnten.

Auf einem Saunaboot übernachten - das etwas andere Mädelswochenende

Das Saunaboot verfügt an zwei Fronten über bodentiefe Fenster, der Innenraum wird zudem über ein großes Dachfenster zusätzlich mit Licht versorgt. Für den Sommer stehen weiterhin ein SUP für einen Ausflug auf den Müggelsee und Schlafsäcke für Übernachten auf dem Dach sowie ein Grill zur Verfügung. Der Innenraum ist liebevoll und in hellen Farben eingerichtet – eine Minibar bietet Sekt, Bier, Rotwein und auch Wasser zur Erfrischung an.

Eine Sauna-Auszeit auf dem Müggelsee

Schon von Anfang an ist unsere Reise auf den Müggelsee besonders. Im Wassersportzentrum werden wir eine viertel Stunde vor Abfahrt abgeholt. Ein wenig unsicher bin ich noch auf dem Steg durch den Yachthafen. Das lag wohl auch an dem großen Rucksack auf meinem Rücken. Weit ist der Weg nicht – und schon stehe ich schon auf dem doch sehr speziellen Hausboot.

Auf einem Saunaboot übernachten - das etwas andere Mädelswochenende

Auf der Spreebanja angekommen werden wir mit einem Glas Sekt vom Chef persönlich begrüßt. Auch wenn es Anfang April ist – der Wind an diesem Tag pfeift frisch ums Hausboot. Schnell verziehen wir uns also ins Innere des Saunaboots. Es ist schön muggelig, im Ofen knistert schon Holz und ich fang schon hier an zu entspannen. Doch nicht zu voreilig: Wir bekommen zuerst eine kurze Einweisung. Inka als Hausboot-Profi hat natürlich noch einige Fragen mehr – vor allem was die Sicherheit und die Lichter angeht.

Auf einem Saunaboot übernachten - das etwas andere Mädelswochenende

Kurz begehen wir das Schiff,  lernen die Sonnenterrasse kennen und erfahren wo wir das Holz für den Ofen her bekommen und wie die Trockentoilette funktioniert. Dann geht es schon los. Mit einer entspannten Geschwindigkeit von 5 km/h tuckeln wir Richtung Müggelsee. Ralph ist ein Köpenicker Urgestein und berichtet uns unterwegs von der Geschichte der alten Brauerei am Ufer und vieler anderer Gebäude entlang der Spree und dem Müggelsee. Wir haben Glück mit dem Wetter – es ist zwar kalt und windig – die Sonne jedoch lunzt immer mal wieder hinter den Wolken hervor. An unserem Ankerort angekommen lässt das Spreebanja-Team den Anker ins Wasser.

Auf einem Saunaboot übernachten - das etwas andere Mädelswochenende

Ein letztes Mal kommt „Habt ihr noch Fragen?“, dann steigen die Skipper ins Beiboot um und fahren davon. Für den Notfall haben wir Telefonnummern. Und ansonsten sind wir nun auf uns gestellt. Unsere einzige Aufgabe? Das Feuer im Sauna-Ofen nicht ausgehen zu lassen. Das bedeutet alle 20 Minuten Holz nachlegen. Schnell wird das zur Routine und nach ein paar Fotos entschließen wir uns für unseren ersten Saunagang. Inka findet kleine Gläser mit Aufguss-Düften (heisst das so??) und keine 10 Minuten später sitzen wir nackelig in der herrlich warmen Sauna.

Ja, ich hatte mir eigentlich vorgenommen im Müggelsee baden zu gehen. Weit schaffe ich es nicht, einzig meine Waden berühren das Wasser. Ich weiss – ich bin ein kleiner Angsthase. Kaltes Wasser genießen wir trotzdem – aber nur aus dem Topf. Und da wir weit draußen sind, traue ich mich auch ein paar Minuten nackt auf dem Müggelsee zu schauen. Dann wird mir zu kalt und ich verziehe mich wieder ins warme Hausboot. Zwischendurch genießen wir Obst und Sekt. Die Sonne ist inzwischen hinter Wolken verschwunden und bei Gesprächen über den Alltag als Reiseblogger, Seo und Mädelsthemen wird es um uns immer dunkler.

Wie war denn die Nacht auf dem Saunaboot?

Wie ich schon erwähnt habe sind wir in den Genuss des „Vollmond-Tarifes“ gekommen. Wir dürfen also die Nacht auf dem Hausboot verbringen. Schon vorab weisst uns Ralpfh darauf hin das wir uns selbst um die Verpflegung kümmern sollten. Unsere Idee? Sushi. Im Stadtzentrum von Köpenick gibts auch einen guten Sushi-Imbiss – zum Kühlen war der Außenbereich unseres Hausbootes hervorragend (Für den Sommer gibts eine Kühlbox)! So sitzen wir abends im warmen Wohnzimmer – hören chillige Musik im Radio und genießen die kleinen Fischhäppchen. Passend, oder? Ich bin vor allem begeistert von der indirekten Beleuchtung, die auf dem Saunaboot verbaut ist.

Nach zwei weiteren Saunagängen sind wir gegen 11 Uhr bereit fürs Bett. Die Schlafcouch ist schnell ausgezogen und mit 1,60 x 2 Meter ausreichend groß genug für uns beide. Sogar die Bettwäsche ist schon bezogen! Anfangs komme ich nicht zur Ruhe – doch das sanfte Schaukeln und die muggelige Wärme im Raum lullt mich irgendwann in den Schlaf. Eigentlich hätten wir bis 8 Uhr ausschlafen können. Aber meine Wetterapp verspricht gutes Wetter für den Sonnenaufgang und so klingelt um 6:30 Uhr mein Wecker.

Auf einem Saunaboot übernachten - das etwas andere Mädelswochenende

Inzwischen ist der Ofen ausgegangen. Zwar ist es in der Sauna mit gut 20 Grad noch warm – im Rest des Raumes ist es jedoch merklich kühler. Draußen erwarten uns 2 Grad – brrr!!! Nur kurz halte ich es draußen für ein paar Fotos aus, dann holen wir uns den Gaskocher und machen uns warmes Wasser für Tee und Kaffee. Und wir zünden den Ofen wieder an. Auf die Dusche am Morgen verzichten wir, das Warmwasser reicht jedoch noch für eine Katzenwäsche in der Sauna. Draußen ist es doch etwas kühl für die Morgentoilette. Im Sommer stell ich mir das wirklich herrlich vor!

Übrigens – ein WC gibts an Bord natürlich auch. Die Trenntoilette ist mittlerweile an vielen Orten Standard und wird oft auch in Campingwagen verbaut. Gegen 09:30 Uhr hören wir ein leises Tuckern hinter dem Haus. „Inka“ sag ich “ ich glaub unser Abenteuer Saunaboot ist vorbei…“. Auf dem Weg zurück in den Hafen beschließe ich – irgendwann will ich dieses Erlebnis noch mal wiederholen.

Ausflugsziele rund um den Müggelsee

Wenn ihr (wie wir) extra für die Übernachtung auf dem Saunaboot anreist, dann lohnt sich natürlich auch ein Ausflug in die nähere Umgebung. Nur ein paar Haltestellen vom Sporthafen entfernt befindet sich der Ortsteil Köpenick. Ja – das Köpenick mit dem Hauptmann. Wenn ihr seine Geschichte hören wollt – die Statue am Rathaus ist eine Talking Statue. Einfach anrufen und zuhören!

Auf einem Saunaboot übernachten - das etwas andere Mädelswochenende

Auch ein Spaziergang zum Schloss lohnt sich. Es liegt auf einer kleinen Insel vor der Altstadt von Köpenick.  Auch die Altstadt ist mit vielen kleinen Läden und urigen Cafés und Restaurants ein kurzweiliges Ziel. Wir fanden das Altstadtcafé mit leckeren Torten und sehr außergewöhnlichen Kaffeekreationen sehr nett.

Ein besonderes Augenmerk solltet ihr auf die zahlreichen Figuren im Stadtzentrum von Köpenick legen. Ob die zwei lebensgroßen Pferde ohne Reiter vor dem Eingang des Schlosses, der Hauptmann oder aber auch der Hühnerdieb oder die Giraffen im Schlosspark – hier gibts nette Motive. Das Spreebanja – Team gibt euch gerne auch hilfreiche Tipps für Ausflugsziele in der Umgebung!

Was kostet eine Nacht auf dem Saunaboot Spreebanja?

Der Vollmond-Tarif auf der Spreebanja kostet natürlich auch etwas. Für 4 Personen sind aktuell 470 Euro pro Nacht (Stand 2022) fällig. Das klingt auf den ersten Blick recht viel, im Preise inkludiert ist jedoch auch eine Fahrt vom Anleger bis zum Müggelsee und zurück, die exklusive Nutzung des Hausbootes und der Sauna für eine Nacht (15 Stunden von 19:00 Uhr bis 08:00 Uhr) und einen besonders entspannten Ort fernab von Stress.

Auf einem Saunaboot übernachten - das etwas andere Mädelswochenende

Das Hausboot ist mit allem Komfort ausgestattet den es für eine besondere Nacht am Rande von Berlin braucht. Auch exklusive Wünsche wie Obst oder besondere Getränke können gegen Aufpreis bereitgestellt werden.

Gut zu wissen!
  • Unter Spreebanja.de kannst du den Belegungsplan für das Saunaboot einsehen und deine Auszeit buchen.Auch gibts dort alle weiteren Infos!
  • Je nach Belegung sind die Preise unterschiedlich, wer möchte kann auch eine Saunazeit tagsüber buchen (Pakete sind schon ab 260 Euro zu buchen)
  • Mitbringen solltet ihr große Badehandtücher und Badelatschen (Beides kann jedoch auch vor Ort ausgeliehen werden)
    Verpflegung müsst ihr selbst mitbringenHunde sind an Bord nicht erlaubt.

Wie komme ich zum Saunaboot Spreebanja am Müggelsee?

Wir haben uns vor unserer Nacht auf der Spreebanja noch Köpenick angeschaut und fanden die Anreise mit der Straßenbahn sehr entspannt. Mit der Tram 61 ging es für uns von Köpenick aus bis zur Haltestelle „Wassersportzentrum“.

Auf einem Saunaboot übernachten - das etwas andere MädelswochenendeVor Ort gibt es zwar ein paar Parkplätze im Wassersportzentrum, welche jedoch kostenpflichtig sind (1 Euro pro Stunde). Kostenlos könnt jedoch auch am Müggelseedamm parken – plant jedoch etwas Weg ein.

Offenlegung: Wir wurden von Spreebanja zu einer Nacht auf dem Saunaboot eingeladen.

Janett

Hallo, ich bin Janett, die Gründerin des Blogs Teilzeitreisender.de
Schon immer war ich ein sehr großer Fan von Kurzreisen. Neben einer Teilzeitstelle an der Uni Düsseldorf pflege und hege ich deshalb dieses Projekt - und habe dafür schon das eine oder andere Abenteuer erlebt.

Mehr über mich erfahrt ihr unter der Rubrik Persönliches

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