Die Türen des Flughafenshuttles öffnen sich und kurz darauf stehe ich vor dem Eingang des Grand Hotel Majestic Bologna in einer der belebten Straßen in Bologna. Blicke nach rechts und links auf die angrenzenden Geschäfte zeigen mir, dass dies keine Gegend ist, in der ich mich sonst bewege.
Berühmte Namen (die ich nur aus Damenzeitschriften kenne) wie „Prada“ und „Gucci“ prangen von den Schildern über den einzelnen Läden. „Läden“ sind es eigentlich schon nicht mehr. Eher pompöse Hallen. Daher wende ich meine neugierigen Blicke schnell wieder auf das Geschehen vor mir. Denn hier werde ich die nächste Nacht verbringen: im 5-Sterne „Grand Hotel Majestic Bologna“ – dem ältesten und vornehmsten Hotel der Stadt.
Zögerlich setze ich einen Fuß vor den anderen und folge meinen Begleitern die wenigen Stufen zu den goldverzierten Türen, die schnell von einem der schicken Portiers geöffnet werden. Nichts soll unseren Gang auf dem ausgelegten roten Teppich behindern.
Und so gelangen wir nach wenigen Schritten in eine sehr beeindruckende Halle mit wunderschönen Säulen, in der man das Flair der vergangenen Zeiten bereits deutlich spüren kann.
Der Gebäudekomplex in dem seit 1909 das heutige Hotel untergebracht ist, wurde 1732 vom späteren Papst Benedict, dem XIV., in Bauauftrag gegeben. Doch erst zwanzig Jahre danach wurde der Bau des Gebäudes abgeschlossen. Durch einen weiteren Anbau der Rundbögen wurde jedoch leider ein Teil der Archdiocesan Seminary beschädigt. Das Ganze diente „nur“ dem Zweck, der gegenüberliegenden Kathedrale San Petro mehr Eindruck zu verleihen. Leider wurde das Haus im 2. Weltkrieg teilweise beschädigt, daher sind Teile des Gebäudes und der Fassade keine Originale mehr.
Von der Rezeption blicken uns freundliche Gesichter entgegen, die uns freudestrahlend begrüßen, als wären wir alte Freunde, die endlich wieder einmal auf einen Kaffee vorbeikommen. Der Checkin verläuft problemlos in englisch und somit halte ich nach kurzer Zeit den Schlüssel für mein Zimmer in der Hand. Ein Lift bringt mich zügig in die dritte Etage und nach einem Gang durch einen langen Flur betrete ich mit gespannter Miene die heiligen Hallen.
Natürlich habe ich mir im Vorfeld die Fotos zu den Räumen auf der Webseite des Hotels angeschaut und war skeptisch, ob ich mich in einem mit dunkelgrünem, schweren Samt ausgekleideten Zimmer wohlfühlen könnte. (Dazu sei gesagt, dass ich Grün nicht besonders mag.) Um so erfreuter war ich nach dem Öffnen der Tür: erstrahlte der Raum doch in einem hellen und freundlichen Pastellton. (Ich erliege noch immer der Vermutung, dass an der Rezeption jemand einen Blick auf meine Tasche geworfen hat und ich daraufhin dieses so passende Zimmer erhalten habe.)
Blickfang ist das riesige Bett, das sich mir einladend präsentiert. Doch es wird warten müssen: Schließlich steht heute noch eine Stadtbesichtigung und ein Restaurantbesuch auf dem Plan. Dazu jedoch an anderer Stelle mehr.
Bewaffnet mit meiner Kamera beginne ich einen Rundgang und erkunde zuerst das angrenzende Bad. Erfreut stelle ich fest, dass ich heute Abend zwischen Dusche und Badewanne wählen kann. Dies ist leider selten in Hotels. Etwas verwirrend ist jedoch der innen an der Badtür angebrachte riesige Spiegel. Schließlich kann ich mich darin von jeder Position im Bad aus betrachten. Ach ja: die Toilette befindet sich auch in diesem Raum. Doch sicher gibt es Menschen, die auch im Bad einen großen Spiegel benötigen. Und für genau diese ist er halt da.
Bei der Rückkehr in mein Zimmer entdecke ich immer wieder neue Dinge: selbstverständlich ist der große Spiegelschrank ein absoluter Hingucker, aber auch der barocke Stuhl und der wunderschöne Schreibtisch sind auf jeden Fall einen zweiten und dritten Blick wert. Eigentlich fehlen mir die rechten Worte um das Mobiliar zu beschreiben, daher lasse ich lieber meine Bilder sprechen.
Doch nicht nur mein Domizil für diese Nacht ist wunderschön, sondern die gesamte Einrichtung im Hotel versetzt den Besucher in längst vergangene Zeiten. An jeder Ecke entdeckt man eine andere Schönheit, die zum Träumen einlädt. Im Restaurant ist es fast unmöglich, den Blick auf das köstliche Essen zu richten, da die Augen immer wieder zu der detailreich bemalten Decke wandern.
Ganz zu schweigen von der Suite, die ich mir anschauen durfte.
Schwarzer Marmor, silberne Bezüge, zwei Schlafzimmer, eine Bar, ein Kamin und eine wunderschöne Terrasse mit einem grandiosen Ausblick auf Bolgona. Selbstverständlich ist die Suite nur über einen extra Zugang erreichbar, der wiederum nur per Schlüssel im Aufzug angewählt werden kann. Beeindruckend – etwas anderes kann ich dazu nicht sagen.
Wenn man in diesem Hotel nicht nur übernachtet, sondern sich die Zeit nimmt, mit offenen Augen ein wenig durch die Gänge zu schlendern, entdeckt immer neue bzw. alte Dinge, die seit Jahrzehnten das Gebäude zieren und zum verweilen einladen.
Das Hotel besitzt insgesamt 109 Zimmer vom klassischen Typ bis zur Suite mit den originellsten Zimmern der Stadt, eine große Auswahl an klassischen Zimmern im venezianischen Stil und im neuzeitlichen französischen Stil aus dem 9. Jahrhundert, die originelle Stilmischung bringt erfolgreich Möbel der Epoche mit modernster Technologie zusammen, alle ausgestattet mit dem modernsten Komfort.
Als ich am Abend in mein Zimmer zurückkehre, bemerke ich, dass wohl die Heinzelmännchen zwischenzeitlich zu Gange waren: die schweren Vorhänge sind zugezogen, ein gemütliches Licht erstrahlt von einer der Nachttischlampen und mein Bett ist gemütlich aufgeschlagen, so daß ich nach einer Dusche sofort hinein schlüpfen kann. Nur der Schlaf wird mir noch etwas verwehrt, denn plötzlich bemerke ich einen Lichtschimmer in meinem sonst dunklen Zimmer. Geplättet vom Tag benötige ich etwas Zeit, bevor mein Gehirn begreift, was meine Augen sehen: das Licht schimmert durch die geschlossenen Türen des Schrankes. „Nicht wirklich.“ denke ich bei mir und trete noch einmal auf ihn zu. Und doch: ich öffne ihn und werde von dem nun hellen Licht geblendet. Zumindest weiß ich nun, dass ich im Zweifelsfall kein Licht einschalten muss, wenn ich etwas in der Nacht aus dem Schrank holen möchte. Zufrieden schlafe ich kurz darauf ein.
Das Bett hält, was es auf den ersten Blick verspricht: da es sehr (also wirklich sehr) bequem ist, erwache ich am nächsten Morgen erholt und kann somit gut gelaunt auch in den zweiten Tag meines Bolognaaufenthaltes starten.
Wenn ihr wertvolle Hinweise für einen Aufenthalt in Bologna braucht – auch dazu hab ich schon etwas geschrieben.
Informationen zum Hotel:
Grand Hotel Majestic Bologna
Via Indipendenza, 8 – 40121 Bologna, Italia
tel: +39 051 225445 – fax: +39 051 234840
info.ghmajestic@duetorrihotels.com
Website in Deutsch
Website in Englisch
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[…] wir im italienischen Bologna erleben. Nicht nur, das wir im 5-Sterne „Grand Hotel Majestic Bologna“ – dem ältesten und vornehmsten Hotel der Stadt übernachteten, auch Bologna selbst begeisterte uns! Eine kleine, gemütliche und so typische […]
[…] ein. Da es über das Hotel allein schon so viel zu erzählen gibt, könnt Ihr genaueres darüber in einem Extra-Artikel bei uns lesen. Nur so viel: einmal Luxus schnuppern hat schon einen gewissen Reiz. Einen sehr besonderen […]
Wow, ist das schön. Wie aus einer anderen Welt. :)
Wow das sieht sehr königlich aus. Da fühlt man sich sicher royal *gg* beim Übernachten
LG Tanja