Die Ostsee mag mich. Während mir andere von bösen Stürmen und Wellen berichten, hab ich The Baltic Sea bisher immer nur artig und fast ohne Wellen erlebt. Das ist wohl auch der Grund, warum ich das „Fährfahren“ dort viel angenehmer finde. Gemeinsam mit Monique haben wir wohl die entspannteste Art einer Reise nach Südschweden gewählt. Mit der Fähre nach Schweden. Wie die Fahrt von Rostock nach Trelleborg und zurück war, das erzähle ich euch in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Viele Wege führen nach Schweden.
Als wir unsere Tour nach Schweden planten, haben wir lange überlegt wie wir vorgehen. Ein Roadtrip lebt natürlich von einem fahrbaren Untersatz, fliegen konnten wir also beflissentlich streichen.
Eine weitere Option ist auch die Möglichkeit des Landweges über Dänemark, doch das wären zusätzlich vier Stunden Autofahrt (pro Strecke) und eine teure Überfahrt über die Oeresundbrücke. Die Brücke verlangt auch Gebühren und mit zusätzlichen Tankkosten kostet die Fahrt nicht nur viel Geduld, sondern durchaus auch ein paar Euro.
Mit der Fähre von Deutschland nach Schweden
Wir entschieden uns schlussendlich für die dritte Option weil sie für uns die entspannteste Anreise bedeutet. Eine Fährfahrt von Deutschland nach Schweden. Einmal von Rostock nach Trelleborg mit Stena Line. Und zurück natürlich. Knapp 6 Stunden waren wir tagsüber unterwegs, über Nacht fährt die Fähre ein wenig langsamer. Wir nutzten die letzte Tagesfähre, die gegen 15 Uhr gen Norden fährt und um 21 Uhr in Trelleborg anlegt.
Spannende Anreise zur Fähre nach Schweden
Schon bevor wir in Rostock ankamen wurde ich ein wenig panisch. Aufgrund einer Irrfahrt (Straßensperrungen vs. Routenplanung) wurde gegen 13:00 die Zeit zum Boarden knapp. Hieß es doch, wir sollen eine Stunde vor Abfahrt (also 14 Uhr) mit dem Auto am Fährhafen bereitstehen. Wir waren um eins jedoch noch knapp 70 km von Rostock entfernt und ich sah mich schon der Fähre hinterherwinken. In solchen Fällen male ich mir oft 1000 Alternativpläne aus. Und meist klappt es dann doch noch. So auch hier. Was uns gefühlt den Arsch gerettet hat? Von der Autobahn gibt einen Direktzubringer zum Schiff.
Wartezeit am Fährhafen
Doch auch hier mussten wir aufpassen die richtige „Line“ zu nehmen, denn Stena Line ist nicht das einzige Fährunternehmen am Hafen. Dennoch klappte das ganze so wunderbar, das wir am Ende sogar noch 20 Minuten Zeit für ein Käffchen hatten, bevor wir uns anstellen mussten. Wer übrigens noch im deutschen Supermarkt einkaufen gehen will, sollte vor der Anreise dran denken. Am Fährkai gibt es bis auf einen kleinen Imbiss und einen Fährterminal mit Wechselstube keine weiteren Einrichtungen.
Boardingverfahren für PKWs auf der Stenaline Fähre
Während die Schlange der LKW-Fahrer immer länger wurde, waren kaum PKWs zu sehen. Als wir uns fünf vor zwei vor die Check Inn Schalter stellten, waren vor uns gerade mal 5 Autos. Das Verfahren an sich geht auch recht simpel. Ausweis und Ausdruck vorzeigen, Fahrkarte und einen Zettel fürs Auto bekommen (Dort steht auch die Linie auf, in der ihr euch aufstellt) und dann Aufstellung! Auf dem Boden sind die Reihen aufgezeichnet. Wir sind unserem Vorgänger hinterhergefahren, in der Hoffnung das er weiss wo es lang geht.
Überrascht war ich, das man beim aufs Schiff fahren so gar nicht merkt, wann das Land aufhört und die Fähre anfängt. Für uns beide und unser Auto ging es in die 5te Etage, wo ein großer Wendekreis dann zum Endziel führte. Handbremse, Schlüssel raus, Fenster zu, notwendiges Gepäck rausnehmen – Fertig!
Mit der „Mecklenburg Vorpommern“ ging es nach Trelleborg
Unser erstes Schiff, die Mecklenburg – Vorpommern war vergleichsweise klein. Ein Restaurant, eine Shop, ein Kino (leider keine aktuellen Filme), ein paar Spielautomaten und ein kleiner Spielbereich für Kinder und ein Ruheraum – viel mehr ist da nicht.
Zeit vertreiben auf der Fähre nach Schweden
Wir hatten Glück. Herrliches Wetter lockte uns immer wieder in den Außenbereich. Ich genieße es immer wieder ein wenig Seeluft schnuppern. Wir sind uns einig – diese Reiseform ist einfach nur herrlich entspannend. Mit jedem Kilometer der uns von Deutschland weg führte entschleunigten wir mehr. Schon nach zwei Stunden wussten wir ehrlich gesagt nicht mehr, wie spät es eigentlich ist, und der Stress vom Vormittag war vergessen.
Das Internet an Board der Stenaline – Fähre
Für Blogger und Workaholics wie mich ist der Platz im Restaurant ganz vorne am Fenster am sinnvollsten. Dort gibts nicht nur stabiles kostenloses Internet, dort sind sogar Steckdosen vorhanden!
Kantinenessen an Bord des Fährschiffes? Empfehlenswert
Unser Hunger verführte uns dazu, das Menü des Tages (knapp 12 Euro) zu probieren. Die Bedienung auf der Mecklenburg Vorpommern war deutsch, und auch das Essen war echt gut! (auch wenn es nur Currywurst/Pommes mit Salat war). Ach übrigens. An den Tisch kommt niemand, Essen gibt auf beiden Schiffen in einer Art Kantine, in der ihr bedient werdet.
Ankunft in Trelleborg
Was hatte ich mir die Ankunft in Trelleborg kompliziert vorgestellt. Und dabei war das ganz unkompliziert. Kurz vor dem Anlegen werden alle zu den Autos gebeten und dann geht es ganz geordnet aus dem Schiff. Nicht mal 15 Minuten brauchten wir um auf schwedischen Straßen unterwegs zu sein. Unser erster Stopp? Malmö.
Ein Abstecher nach Trelleborg?
Im übrigen hat Trelleborg in der Nähe der Anlegestelle ein bissl mehr zu bieten. Die Innenstadt ist hier direkt hinter dem Hafen.
Mit der Fähre von Trelleborg nach Rostock
Für die Rückfahrt nach unserem Miniroadtrip nach Schweden haben wir uns deshalb direkt ins Best Western Hansa eingebucht, von dort aus waren wir in 10 Minuten am Terminal.
Die erste Fähre geht recht früh: 7:45 – die Skane bietet dafür aber auch noch ein paar Kabinen zur Übernachtung. Hier wirkt alles ein wenig größer. Die Zeit für die Überfahrt ist jedoch die gleiche.
Während sich Monique in den Ruheraum verzieht (der oftmals leider nicht ganz so ruhig ist..), mach ich das was ich am liebsten tue.. Schreiben… Und Bilder bearbeiten und hochladen. Ich bin baff, denn mitten auf der Ostsee dauert das Laden zwar manchmal ein wenig länger, aber es geht. Die Skane bietet zudem auch noch einen Raum mit lauter Hundebetten und hat auch an die Raucher gedacht, die bei Regenwetter nicht nach draußen geschickt werden müssen.
Unterwegs genießen? Die 1000 Schiffe auf der Ostsee
Wer eher Lust auf Meer-gucken hat, den sei diese Strecke ans Herz gelegt, denn man kommt an traumhaften Inseln und Küsten vorbei. Bedingt durch den schmalen Bereich, der auf der Ostsee von Schiffen befahren werden kann, trifft man unterwegs viele Schiffe. Besonders Empfehlenswert zum Fotografieren oder „Schiffe schauen“ ist hier bei schönen Wetter die Heckansicht.
Vor allem die Einfahrt in den Rostocker Hafen solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Zwischen den beiden Schornsteinen ist es herrlich windgeschützt. Ideal für einen entspannten und entschleunigten Ausgang der Reise. Übrigens – wenn ihr noch etwas Zeit in Rostock habt: das IGA – Park – Gelände ist sehenswert!
Wichtigste Hinweise für die Fähre nach Schweden
1. Eine Fährfahrt kostet bei Vorabbuchung ab 55 Euro für normal ausgelastete Tagesüberfahrten (Personen + Auto). Mehr Informationen zu den Schiffen findet ihr unter http://www.stenaline.de/unsere-routen/rostock-trelleborg
2. Essen könnt ihr euch zwar mitnehmen, die Preise sind aber für eine Fähre recht günstig und das Essen frisch. Es ist möglich an Bord in Kronen und in Euro bezahlen.
3. Geld würde ich am Bankautomaten in Trelleborg abheben. Vorabwechsel oder an Bord ist meiner Meinung nach nicht lohnenswert.
4. Rechtzeitig am Check Inn für die Fähre nach Schweden sein (1 Stunde vor Abfahrt). Eure Reservierung wird dort in das Ticket umgewandelt.
5. Best Place: Am Bug im Restaurant (Internet und Strom) bei beiden Schiffen und am Heck auf der Skane (toller und geschützter Ausblick).
Offenlegung: Stenaline ermöglichte uns die Fährfahrt nach Schweden und zurück. Alle Kosten an Bord und für die Anreise wurden selbst übernommen.
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