Dresden und der Weiße Hirsch. 180 Minuten im Winterwonderland

Dresden und der Weiße Hirsch. 180 Minuten im Winterwonderland

Ich und der Winter. Tja – keine einfache Geschichte. Und mit den Wintersport-Arten sowieso. Meine einzige Ski-Erfahrung liegt schon knapp 20 Jahre zurück und ist mit vielen blauen Flecken geendet und auch das Schlittschuhfahren ist bei mir ein wirklich schwieriges Unterfangen. Wenn ich jetzt noch sage, das ich auch Winterwanderungen nicht wirklich mag (Ich werd ziemlich nörgelig, wenn ich auskühle) bleibt so viel nicht mehr übrig. Hab ich euch schon berichtet, das ich auch keinen Glühwein mag ? Ihr seht schon, das ist mit mir und dem weißen Zeug ein ziemliches Problem.

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Nun will ich ja kein Spielverderber sein, und mehrere Monate nur in der Wohnung hocken ist auch doof, also versuche ich immer mal wieder mein Glück. An einem kalten Winterwochenende in Dresden hab ich dieses Jahr schon so einige Fortschritte erzielen können. Aber fangen wir von vorne an.

Durch einen netten Zufall erfuhr ich von der „Märchenhaften Winterlandschaft“ auf dem Konzertplatz des Ortsteiles „Weißer Hirsch“. Das klingt nicht nur schräg, das ist es auch. Denn diese Winterwelt ist nicht etwa zentral und gut gelegen, sondern gut 20 Straßenbahnminuten vom Zentrum entfernt. Und mitten im Wald. Also quasi. Von der Straße aus liefen Anja und ich durch eine dunkle Straße mit alten Villen, an deren Ende dann Lichter zu sehen waren. „Sind wir hier richtig?“ fragte ich Anja. Und betrat im selben Augenblick eine Lichtung…..

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Der Schnee des Tages, der in der Innenstadt längst weggetaut war, blieb in den „Dresdner Höhenlagen“ liegen, so das wir uns in einem absoluten Winterparadies befanden. Fackeln, offene Feuer, heimelige Musik, Familien und verliebte Paare auf der Schlittschuhbahn, ein Holzhaus, in dem eine kleine Gesellschaft feierte und der Geruch von Bratwurst und Glühwein – alles eingepudert von ca. 10 cm Neuschnee – Mitten im Wald. Von Anja hörte ich nur noch: „Ich glaube wir sind da.. “

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Der Konzertplatz hat sich in den letzten Jahren zu einem der Insidertipps der Dresdner entwickelt. Nicht nur das man hier im Winter abseits der Skigebiete ein wenig Winterfeeling genießen kann, im Sommer gibts hier auch Freiluft-Kino, Sommernachsträume, Wein-Seelige Abende und Konzerte.

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Für uns hieß es an diesem Abend aber erst einmal: Schlittschuhe an !  Ich glaube so Teile hatte ich das letzte mal in meiner Studentenzeit an den Füßen. Während Anja schon längst auf der Bahn herumdüst, versuche ich mich noch in die kalten und starren Schuhe zu quetschen. Die kann jeder bis Schuhgröße 45 vor Ort leihen, oder eigene mitbringen. Als ich dann endlich auf dem Eis stand, war ich froh über die Pinguinsche Begleitung, die zwar eher für Kinder gedacht war, aber mir als Fahranfänger das Leben rettete! Wirklich ! So Eis ist sehr gefährlich. Und mein Popo ziemlich empfindlich! So kam es, das ich rund eine halbe Stunde mit Ernie – so hab ich meinen Pingufreund getauft, meine Kreise gezogen habe. Immer schön nah an der Bande entlang, ich wollte den Profis ja nicht im Weg stehen! Eine Runde wollte ich ohne Ernie drehen, aber irgendwie klappte das nicht so richtig, und irgendwann wollte ich dann auch nicht mehr. In der Zwischenzeit hatte sich Anja schon zu einer zweiten Kati Witt verwandelt… – Paah – dafür hatte ich Freundschaft mit Ernie geschlossen!

Es war Zeit fürs Aufwärmen. An zwei Außentischen entdeckten wir Decken und mummelten uns ein. Natürlich wollten wir auch die besondere Bean&Beluga-Bratwurst probieren und ich hab mich tatsächlich an einem weißen Glühwein versucht. Wenn ihr hier oben seit – und das sag ich als Thüringer – kann ich euch diese Spezialität (also die Bratwurst) echt empfehlen!

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So verrückt es klingt, so eingemummelt und gut versorgt verging die Zeit wie im Flug – Vielleicht lag es aber auch an dem Feuertrog, der nur wenige Meter von uns aufgestellt war und die Musik – die mich doch ein wenig Winterverliebt machen.

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3 Stunden – draußen – an einem Freitag abend – es ist spät als wir zurück in die Stadt fahren. Ich jedenfalls hab jetzt die Erkenntnis, das der Winter und ich… vielleicht doch noch Freunde werden könnten!

 

Wichtige HinweiseAnreiseÜbernachtungsempfehlungWeitere Inspirationen?
  • Die Schlittschuhbahn ist in der Saison 2017/18 von 18.November bis 26. Februar geöffnet. Jeden Tag. Die genauen Öffnungszeiten, Preise und Specials könnt ihr ab November der Homepage Dresdner Winter entnehmen.
  • Unbedingt probieren sollte ihr die leckere Bratwurst und den weißen Glühwein!
  • An den Adventssonntagen gab es Winterkino.
  • Die Eisfläche ist 500 qm groß, es gibt eine 100 Meter langen Skateway und eine separate 60 qm große Eisstockbahn.
  • Man trifft hier viele Einheimische, unter Touristen ist dieser Ort noch ein Geheimtipp!
  • Wer Lust hat, kann den Besuch des „Winterwonderlands“ mit einer Fahrt in der Standseilbahn verbinden, die ca. 1 km vom Konzertplatz entfernt liegt.
  • Ideal auch für Familien mit Kindern, da zahlreiche Zusatzangebote (Lernhilfen fürs Schlittschuhfahren, Eislaufkurse) für Familien geboten werden.

Am besten erreicht ihr den Konzertplatz mit der Straßenbahn 12 (Haltestelle Plattleite) von der Innenstadt aus. Die Fahrt dauert ca. 15 – 20 Minuten und führt euch an schönen Villen und tollen Aussichten vorbei.

Von der Bahn aus Richtung Innenstadt geht ihr einmal über die Hauptstraße und in die nächste Seitenstraße. Dort seht ihr auch schon ein Hinweisschild zum Konzertplatz (Vorsicht, im Winter ist es am Ende der Straße recht dunkel)

Wir haben im Holiday Inn in Dresden übernachtet. Ein nettes Businesshotel etwas abseits des Trubels.

folgen.

 

 Offenlegung: Wir wurden zu einem Dresdner – Winter- Abend- Ausflug von Bean & Beluga eingeladen.

Janett

Hallo, ich bin Janett, die Gründerin des Blogs Teilzeitreisender.de
Schon immer war ich ein sehr großer Fan von Kurzreisen. Neben einer Teilzeitstelle an der Uni Düsseldorf pflege und hege ich deshalb dieses Projekt - und habe dafür schon das eine oder andere Abenteuer erlebt.

Mehr über mich erfahrt ihr unter der Rubrik Persönliches

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