Nein, ich habe mich nicht verliebt. Oder doch ? In die Ostsee. In 37 Stunden ohne das Weltweite Netz, in Sonnenschein, in salzige Luft und ein Meer, was es wirklich gut mit mir meinte.
Bevor ich meine Tour von ROSTOCK nach HELSINKI startete, wusste ich nicht viel. Ein paar winzige Fotos von der Kabine, ein paar sporadische Fotos der Fähre auf der Homepage von Finnlines, mehr kannte nicht.
Denn obwohl die Transeuropa schon einige Jahre auf der Ostsee unterwegs ist, gibt es wenige Fotos. Unter deutscher Flagge fuhr sie bisher unter anderem nach St. Petersburg und mein lieber Onkel – seines Zeichens LKW Fahrer, schwärmte mir schon vorab von den tollen Köstlichkeiten an Bord vor. Das Buffet, sagte er mir, darfst du dir auf keinen Fall entgehen lassen. Und er muss es ja wissen, schließlich ist er gelernter Koch…
An einem Montag abend nun ging ich an Bord. Als um 18:30 Uhr unsere Fähre ablegt, war ich zusammen mit 6 anderen Journalisten auf Reise. Auf dem Weg in die finnische Hauptstadt, ins Land der 1000 Seen und das quer über die baltische See. Ich beobachte noch, wie unser Schiff aus dem Hafen abgelegt, vorbei an einer AIDA – Fähre im Warnemünder Hafen zieht und höre dann schon die Deutsch/Finnische Durchsage, die uns sagt… „Geehrte Gäste.. das Buffet hat eröffnet“.
Viel lieber will ich aber oben an der Reeling stehen und auf das Meer schauen. Und Fotos machen. Vom Horizont, von der Sonne, von der Ostsee. Und vom Schiff. Ich streife durch die einzelnen Etagen, entdecke einen Whirlpool und Saunen (brav getrennt für Mann und Frau), und werde doch von den leckeren Gerüchen ins Restaurant gelockt. Klassisch Maritim, aber doch so gar nicht „Fährenlike“ würde ich das Schiff bezeichnen.
Auch hat mein Onkelchen nicht zu viel versprochen. Zahlreiche Fischsorten, Krabben und Muscheln tummeln sich verzehrbereit auf dem Buffet, neben Salat, Nachtisch und klassischen Warmen Speisen ist für jeden was dabei. Die Preise (für Essen und Trinken) sind erstaunlich günstig (z.b. Getränke, nicht alkoholisch 1- 4 Euro) . Und gut schmeckt es auch noch. Und während sich unsere kleine Reisegruppe kennenlernt, schippert uns die Transeuropa immer weiter auf das Meer hinaus.
Mein Handy… Nun das vermisste ich komischerweise überhaupt nicht. Auch der Fernseher, der im Restaurant und auch in den Räumen zu finden ist, weckt kein Freudenfest in mir. Die Ostsee um und herum ist -echt- und mir deshalb 1000 mal lieber. Und so verlass ich unsere Gruppe auch kurz, als die Sonne beginnt, unterzugehen, um mir das Naturschauspiel von der Reeling aus anzuschauen. Ein leises „HAAACH“ entweicht meinen Lippen, bin ich doch eine Romantikerin durch und durch.
Später, ich bin längst in meiner Kabine, schaue ich durch mein doch leicht undurchsichtiges Fenster hinaus in den Nebel, sehe herunten das Meer leicht angeschienen und lasse mich vom ganz leichten Schaukeln des Schiffes in den Schlaf wiegen.
Der Morgen beginnt mit Hunger… und Warten. Brunch gibts ab 9:30 finnischer Zeit, für Langschläfer eine super Sache, wer Hunger hat, sollte sich jedoch eine kleine Reserve irgendwo hinterlegen. Doch auch hier wieder ein tolles Angebot, und das sogar mit warmen Essen und bis in den Nachmittag hinein.
Später schnappte ich mir ein Buch und legte mich in die Sonne. Ich beobachtete die Schiffe, die in der schmalen Fahrrinne der Ostsee unterwegs waren und ließ mich treiben.
Ein besonderes Highlights meiner Reise war etwas, was man also normaler Tourist nur äußerst selten erlebt. Einen Besuch auf der Brücke. Ein Gespräch mit dem Kapitän, der auf der Transeuropa zeitweilig sogar aus Deutschland stammt. Über meine Begegnung mit ihm gibts noch einen Extrabericht, deshalb will ich nicht viel vorweg nehmen….
So verging der Tag und eine weitere ruhige, wenngleich auch sehr kurze Nacht brach an. Um 4 Uhr stand ich auf, und das nur für einen Sonnenaufgang. Und Mr. Kapitän ließ mich dafür sogar noch mal auf die Brücke. Der Anblick der aufgehenden Sonne war berauschend. Ich hätte am liebsten laut aufgeseufzt, aber hab mich nicht getraut.
Vor Finnland gibt es ganz viele kleine Inseln. Ein toller Anblick an Sonnentagen. Wer da noch beim Frühstück sitzt, dem ist auch nicht mehr geholfen.
Als wir von Bord gingen, war ich schon ein wenig wehleidig. Am liebsten wäre ich gleich am Abend wieder mit zurück nach Deutschland gefahren. Denn obwohl 37 Stunden ins Land zogen und ich nichts weiter gemacht habe außer Schlafen, Entspannen, Essen und Meer gucken… werde ich diese Tage an Bord nie mehr vergessen.
Sicher. Die Außenfenster hätten geputzt sein können und aufs Frühstück etwas länger zu warten war auch nicht leicht, aber sonst… *SEUFZ*
Disclaimer: Ich wurde von Finnlines zur Inforeise „Finnische Highlights“ eingeladen. Vielen Dank hierfür. Meine Meinung bleibt die eigene.
[…] Bericht über die Überfahrt mit der Transeuropa, leider nicht mehr in den Diensten von […]
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[…] Mai begrüßte mit tollem Wetter, und die Tour mit Finnlines nach Finnland verwöhnte mit vielen Sonnenstunden und einigen interessanten Erfahrungen. Ich habe gesaunt, […]
[…] hat eindeutig die Farbe “Blau” gewonnen. Den Bericht zur Überfahrt könnt ihr hier […]
Hallo und danke für den interessanten Reisebericht. Ich war schon auf mehrmals auf Ostsee-Fähren unterwegs, aber auf die Brücke wurde ich noch nie eingeladen. aber bisher bin ich auch nur zwischen Deutschland und Schweden bzw. Dänemark gependelt. Scheinbar muss ich mal mit Fiinlines nach Helsinki fahren. ;-)
Die Ostsee lässt mich auch nicht locker. In Rostock und Warnemünde war ich letztes Jahr und neulich habe ich mir mal die hübsche Stadt Wismar angesehen. Echt sehenswert! Ich freue mich auf weitere Reiseberichte.
Ich liebe solche Berichte ob hier oder im Fernsehen, nur selbst fahre ich ungerne auf Schiffen. Ich habe da immer Probleme mit dem Gleichgewicht. Schon 1 km von der Mole entfernt kommen mir auf Ausflugsschiffen die Schweißperlen. Daher besonderen Dank für die tollen Bilder.
LG
Michael