Wieder einmal stelle ich fest: Bremen bei Nacht ist einfach wunderschön. Wir stehen bei den Bremer Stadtmusikanten und frieren ein wenig. Es ist November, keine klassische Zeit für eine Reise und doch genau deshalb für uns ideal.
Wir möchten ein entspanntes Wochenende in Bremen verbringen. Was wir vor Ort erlebt haben, was wir empfehlen können und was eher nicht, das erfahrt ihr in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Eine Nachtwächterführung durch die Altstadt von Bremen
Wer schon einmal tagsüber entspannt durch den Schnorr bummeln wollte, der wird wissen: Das ist aufgrund der zahlreichen Touristen dort nicht wirklich einfach. Abends jedoch ist da wesentlich weniger los. Um dem ganzen noch ein Krönchen aufzusetzen habe ich bei unserem letzten Besuch eine Nachtwächterführung gebucht. Da diese recht beliebt sind, war ich recht glücklich zwei Tage vor unserem Besuch noch die letzten zwei Karten erhaschen zu können.
Spaziert sind wir mit Ulrich von Rothenburg. Keine Ahnung ob er wirklich so heißt – die Tour hat er jedoch sehr kurzweilig und spannend rüber gebracht. So habe ich erfahren, das man schwanger werden kann, wenn man die Nase vom Esel der vier Stadtmusikanten streichelt oder das die Böttcherstraße eher so eine „Schnappsidee“ war.
Auch wenn ich schon einige Ziele (wie den Schnorr oder auch das Rathaus) kannte, war die Führung sehr spannend. Für alle Bremen-Neulinge: In der Tour wurden die bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Bremen vorgestellt und das ohne viel Trubel! Und den Rest müsst ihr einfach selbst erleben. Nur einen Tipp gebe ich euch – vor allem jetzt im Winter: Warm anziehen. Wir haben doch ziemlich gefroren!
Entspannt ausschlafen in Bremen
Von unserer Nachtwächtertour sind wir gegen 22 Uhr im Hotel angekommen. Das Pentahotel Bremen liegt etwas außerhalb im Ortsteil Vaht und bietet viel Grün drumherum. Wir hatten uns gleich zwei Nächte hier eingemietet – damit wir auch ein wenig die Umgebung erkunden können. Vor Ort gibt es Parkplätze, wir sind jedoch mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist – die teilweise sogar direkt vor dem Hotel starten. Unser Zimmer befindet sich in der 6. Etage und bietet ausreichend Platz für unseren Kurztrip. Wir haben einige Zeit vor der großen Tapete gestanden um um zu orientieren, was man wo sieht – uns aber darauf festgelegt, das es sich bei dem stilistischen Bild um den Marktplatz von Bremen handelt.
Unser Zimmer verfügte über ein riesiges Bett und nachdem wir durch unseren nächtlichen Rundgang durch Bremen ziemlich ausgekühlt waren, freuten wir uns über eine warme Dusche und das warme Bett. Am Tag zwei unserer Reise haben wir uns übrigens auch mit dem Freizeitangebot im Hotel auseinandergesetzt. Vor Ort steht ein Billiardtisch, eine Dartscheibe sowie eine alte Playstation für „sportliche Aktivitäten“ zur Verfügung. Für mich hatte das voll den 90er Vibe – in meiner Jugend habe ich auch ab und zu eine Runde Billiard gespielt.
Auch die Cocktails vor Ort sind wirklich gut und auch für Gäste aus der Nachbarschaft zu nutzen!
Das folgende Bild ist übrigens nicht in einem einschlägigen Club aufgenommen – hierbei handelt es sich um den Fitnessraum im Pentahotel Bremen. Ich fand es cool – es hat mich jedoch nicht dazu animiert etwas für meine Bewegung zu tun. Asche auf mein Haupt!
Nach einer wirklich entspannten Nacht (ich glaube wir haben bestimmt 9 Stunden am Stück geschlafen) ging es auf den letzten Drücker zum Frühstück, wo mich vor allem der Fisch und die Pancakes (nicht auf dem Bild) begeisterten.
Wir überlegten kurz ob wir einfach das Sightseeing auslassen und den ganzen Tag im Bett verbringen – entschlossen uns dann jedoch für ein paar Bremen-Aktivitäten mit Sturm und Regen. Das Preis-Leistungsverhältnis hat uns auf jeden Fall positiv überrascht – auch wenn wir die Gemeinschaftsküche leider nicht ausprobieren konnten.
Ein Besuch in der Botanika
Das Penta-Hotel in Bremen liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums – was für ein entspanntes Bremen-Wochenende jedoch gar nicht so schlecht ist. Unser Vorteil? Der Botanische Garten, der Rhododendronpark und auch die Botanika waren nur knapp 1,5 Kilometer von unserer Heimat auf Zeit entfernt. Bei wechselhaften Novemberwetter spazierten wir deshalb ganz entspannt zur Botanika, welche sich im Zentrum der Parkanlage befindet.
Gerade rechtzeitig zu einem Regenschauern retteten wir uns in das große Gewächshaus – das eine Reise durch die Welt versprach. Ich muss zugeben, am Anfang war ich doch etwas enttäuscht, denn ich hatte die Räumlichkeiten doch etwas größer und detailreicher in Bezug auf die Flora erwartet. Ja, es gab einen Wasserfall, zahlreiche asiatische Figuren und ein paar spannende Fakten rund um die „besuchten“ Länder, aber die Pflanzen kamen mir doch etwas zu kurz – was vielleicht auch daran lag, das aktuell kaum etwas blüht.
Im Schmetterlingshaus waren viele schöne Schmetterlinge zu sehen, die Affen starrten uns jedoch etwas gelangweilt an – wohl etwas sauer, das sie nicht in den großen Außenbereich konnten.
Begeistert war ich jedoch vom Entdeckerzentrum, wo mein inneres Spielkind geweckt wurde. Ich wurde von einer fleischfressenden Pflanze verspeist, habe einen Blumentanz aufgeführt und wir haben uns an vielen interaktiven Ständen an naturwissenschaftlichen Besonderheiten ausprobiert.
Für und mit Kindern ist diese Ausstellung sicherlich ein nachmittagfüllendes Programm!
Spaziergang von Botanika zum Universum
Inzwischen hatte der Regen aufgehört. Und da ich für die Bremen Card ein neues Bild für das Universum (das bekannte Mitmachmuseum in Bremen) machen wollte, beschlossen wir kurzfristig – einen Spaziergang von der Botanika zum Universum zu machen.
Gleich am Anfang haben wir ein spannendes Detail am Boden entdeckt. Was ich nicht wusste: Der Park gilt als Garten der Menschenrechte. Und die sind entlang des Weges im Boden eingelassen. Find ich persönlich eine sehr schöne Idee, um das Thema den Menschen näher zu bringen. Mir jedenfalls ist es sofort aufgefallen.
Die Strecke ist etwa 5 Kilometer lang und vor allem im Spätherbst wirklich schön! Auf der Tour sind wir am Fockemuseum vorbeigeschlendert, haben die Ruhe auf dem Riensberger Friedhof genossen und sind auf Alleen zum Universum spaziert. Unterwegs sind wir kaum einer Menschenseele begegnet – haben aber viel Natur in der Stadt entdeckt.
Kurz haben wir noch überlegt, ob ein Besuch im Universum Sinn macht – aber Samstag Nachmittag bei Regenwetter und wir mit großem Entspannungs-Wunsch – und entschieden uns dagegen.
Also ging es für uns ins Stadtzentrum von Bremen, denn ich hatte noch ein paar Ideen.
Spaziergang auf dem Wallanlagen
Schaut man auf eine Karte von Bremen, dann fällt ein besonderes Detail auf: Die Wallanlagen. Bremen ist und war eine sehr reiche Stadt, die natürlich auch vor Feinden geschützt werden musste. Heute umschließt diese Grünanlage, die im 17. Jahrhundert von einem Niederländischen Baumeister erbaut wurde, fast die ganze Altstadt.
Wer sich also dem Trubel der Stadt etwas entziehen möchte, der sollte einen Spaziergang auf den Wallanlagen einplanen. Das bekannteste Fotomotiv ist hier die Beckś Mühle – welche zu jeder Jahreszeit ein tolles Bild macht. Warum war ich eigentlich bisher noch nie im Sommer hier?
Schaukeln in der Kirche
Eher durch Zufall haben wir eine ganz besondere und entspannte Attraktion in Bremen gefunden. In der „Unsere Lieben Frauen Kirche“ direkt neben dem Rathaus lässt sich nicht nur Geschichte erleben. Die Pfarrkirche, welche einst die alte Rats- und Marktkirche von Bremen war, lockt nicht nur mit ihrem besonderen, weil recht modernen Kirchenfenstern von Alfred Manessier.
Zu den Feiertagen gibt es hier noch etwas ganz besonderes zu erleben: Eine Schaukel. Ich selbst habe vor ein paar Jahren mal in Brügge in einer Kirche geschaukelt und war sofort begeistert. Das Besondere? Durch die langen Seile wirkt das Schaukeln fast andächtig.
Eine Teatime im Schnorr
Der Weg zu dieser wirklich tollen Empfehlung wirkt auf den ersten Blick wenig entspannt. Ein mal quer durch die beliebteste Attraktion von Bremen – und das an einem Nachmittag? Nicht unbedingt ein Verknügen für Ruhesuchende. Mein Tipp: Geht am besten an der Weser entlang anstatt durch das Stadtzentrum.
Mitten im Schnorr befindet sich das Teestübchen. Hier ist an schönen Tagen immer was los. Einen Termin für einen Afternoon Tee solltet ihr euch am besten schon eine Woche im Voraus sichern – zum klassischen Teetrinken ohne Termin müsst ihr etwas Wartezeit mitbringen.
Auf drei Etagen in einem kleinen Fachwerkhaus kann hier bei einer Tasse Afternoon-Tea entspannt werden. In den Sommermonaten lässt sich vorab noch eine Bootstour auf der Weser einplanen, die Saison für 2023 war jedoch Anfang November schon vorbei – weshalb wir uns über eine Stunde entspannt beim Tee hingesetzt und über den schönen Tag in Bremen philosophiert haben. Übrigens: Auch Frühstücken könnt ihr hier!
Offenlegung: Wir wurden von Penta Hotel für zwei Nächte ins Hotel in Bremen eingeladen.
[…] Wir waren am nächsten Tag noch mal im Zentrum von Bremen unterwegs. Und ja, es war schön -aber nachts ist Bremen wirklich am schönsten. Meinen Artikel zu einem entspannten Bremen-Wochenende findet ihr hier! […]
ich möchte euch kurz mitteilen, wie sehr mich euer aktueller Beitrag beeindruckt hat! Die klare und prägnante Schreibweise sorgt für ein angenehmes Leseerlebnis, und die Themenwahl traf genau meinen Geschmack. Tolle Arbeit! Ich freue mich bereits aufkommende Beiträge.