Meine letzte Reise ging für mich nach Ungarn. Ungarn? Was soll man sich denn da angucken? Das habe ich mich zu erst auch gefragt und mich ganz auf das Land, die Kultur und Menschen eingelassen. Bei dieser Reise ging es für mich genauer gesagt nach Sopron. Und wie ich gelernt habe, ist im ungarischen das „S“ immer ein „SCH“-Laut also lautmalerisch ‚SCHOPRON‘.
Ich bin von Budapest mit dem Zug angereist und habe mir vorher noch Budapes(ch)t angeschaut. Mehr über Budapest erfahrt ihr in meinem Artikel: „Budapest erleben„. Sopron fungiert oft als „Brücke“ zwischen den Kulturen und ist ein beliebter Ort für Tagesausflüge von Wien aus.
Straßenschilder findet ihr in ungarisch und deutsch und auch viele Einheimische sprechen Deutsch. Das perfekte Ziel, wenn man sprachliche Barrieren vermeiden will. Mit seiner reichen Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht, und einer malerischen Altstadt, ist Sopron sowohl ein kulturelles als auch ein touristisches Zentrum.
Inhaltsverzeichnis
Übernachtungsempfehlung für Sopron: Fagus Hotel
Übernachtet habe ich im Fagus Hotel Conference & Spa. Vom Bahnhof liegt das Hotel nicht mal acht Minuten mit dem Taxi entfernt direkt am Waldgebiet von Sopron, im Herzen der Lővérek Fichtengebirge, und lädt zum Entspannen und verweilen ein.
Im August 2022 hat das Hotel nach einer umfassenden, mehrjährigen Renovierung erneut seine Türen geöffnet und begrüßt seine Gäste mit einer der exklusivsten Spa-Welten in Sopron. Mit 144 stilvoll und modern eingerichteten Zimmern bietet das Hotel eine Oase der Entspannung und Erholung. Total überrascht hat mich die namentliche Begrüßung, die auf dem Fernseher zu lesen war, nachdem ich mein Zimmer betrat. Das hatte schon etwas VIP Flaire.
Die komplett neu gestaltete Saunawelt lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen und Körper und Geist in Einklang zu bringen. Hier finden Naturliebhaber und Wellnesssuchende einen perfekten Rückzugsort, um harmonische Entspannung inmitten der idyllischen Umgebung Soprons zu genießen.
Bitte beachtet, dass es hier eine Unterscheidung in mit Textil und textilfreier Sauna auf zwei Ebenen gibt.
Für mehr Eindrücke besucht am besten die Website des Hotels, da ich in keinerlei Privatsphäre der vor Ort entspannende Gäste eingreifen wollte.
Das Hotel verfügt über eiben großen Außenbereich, mit Terrasse zum Einnehmen von Speisen oder zum Frühstück. Nur ein paar Meter weiter kommt man zu einem kleinen verstecken Paradies – einer meiner Lieblingsplätze im Hotel. Mehrere künstlich angelegte Teiche mit Fischen unter großen Bäumen laden mit ihren arrangierten Liege-Arealen vor allem in den Sommermonaten dazu ein, doch innezuhalten und die Seele baumeln zulassen.
Zusätzlich zur Spa-Oase kann man auch kulinarisch einiges im Fagus Hotel erleben. Frühstück und Abendessen gibt es in Buffet Form im Evergreen Restaurant. Für mich war das immer angenehm, da man viel probieren kann und sich nehmen kann, auf was man gerade Lust hat. Aber auch zum Mittag kann man hier seht gut lunchen. Ich gebe zu beachten, dass die Portionen groß sind. Bringt also Hunger mit oder eine gute Unterstützung.
In der Moonlight Bar des Hauses kann man ebenfalls noch nach einer Fackelwanderung den Abend bei einem regionalen Wein ausklingen lassen. Mein Tipp: Probiert unbedingt einen blaufränkischen Wein aus der Region!
Soproner Wein(Berge)
Sopron ist übrigens auch ein bekanntes Weinanbaugebiet. Besonders bekannt ist die Region für seinen Kékfrankos (Blaufränkisch), eine rote Rebsorte. Die Weinstraße Sopron führt durch malerische Weinberge, wo Weinliebhaber die lokalen Weine probieren und mehr über die jahrhundertealte Weinkultur erfahren können.
Eine Weinverkostung oder ein Spaziergang durch die Weinberge gehören definitiv zu den entspannenden Aktivitäten. Einige Weingüter bieten auch Führungen an, bei denen man mehr über die lokale Weinkultur erfahren kann.
Tipp: Im September findet das Soproner Weinfest statt: Dieses Fest feiert die reiche Weintradition der Region mit Verkostungen, Musik und Festivitäten.
Fackelwanderung zum Lővérek Hügel
Sopron liegt am Rand der Soproner Berge (Lővérek), einem beliebten Naherholungsgebiet. Diese bewaldeten, sanften Hügel laden zu Wanderungen, Radtouren und Spaziergängen ein.
Ein Highlight ist der Károly-Aussichtsturm, der einen herrlichen Blick über Sopron und die umliegende Landschaft bietet.
Bei einer Fackelwanderungen durch den Wald zum Aussichtsturm konnte ich noch so einige wichtige Informationen über Ungarn, die Sprache und Leute erfahren.
Wusstet ihr zum Beispiel, dass ungarisch mit zu den schwersten Sprachen gehört und vom Klang dem finnischen ähnelt? Hat man sich erstmal mit seiner Fackel auf den Weg gemacht, merkt man schnell, dass die Sicht doch sehr begrenzt ist.
Mich persönlich hat das sehr überrascht, da ich davon ausgegangen bin, eine bessere Sicht zuhaben. Da fragte ich mich, wie man wohl früher näherkommende Feinde erkennen wollte, wenn es schon erhebliche Konzentration erforderte, den nächsten Schritt sicher zu platzieren. Ein wahres Erlebnis.
Belohnt wurde man mit der herrlichen Panoramasicht vom Károly-Aussichtsturm.
Die Nähe zum Fertő/Neusiedler See, einem UNESCO-Welterbe, macht Sopron zudem zu einem idealen Ausgangspunkt für Ausflüge in diese Naturlandschaft, die für Vogelbeobachtung, Radfahren und Segeln bekannt ist.
Ein Spaziergang durch die Altstadt von Sopron
Die historische Altstadt von Sopron ist bekannt für ihre gut erhaltenen mittelalterlichen Gassen, barocken Gebäude und das Wahrzeichen der Stadt, den Feuerturm (Tűztorony). Der Turm stammt aus der Römerzeit und wurde später im Renaissance-Stil umgebaut. Von oben bietet sich eine atemberaubende Aussicht über die Stadt.
Sopron, das in der Römerzeit Scarbantia hieß, war schon in der Antike eine wichtige Handelsstadt. Im Mittelalter entwickelte es sich zu einem der bedeutendsten Zentren Ungarns, besonders durch seine Lage an der Handelsroute zwischen Wien und Budapest. Die Altstadt ist geprägt von historischen Gebäuden im barocken und gotischen Stil. Während der Zeit des Habsburgerreichs war Sopron eine der treuen Städte der Krone, was der Stadt große Autonomie und wirtschaftliche Vorteile brachte.
Ein prägendes Ereignis war das Referendum von 1921, bei dem sich die Stadt und umliegende Gebiete nach dem Ersten Weltkrieg dafür entschieden, bei Ungarn zu bleiben, obwohl sie aufgrund des Vertrags von Trianon eigentlich Österreich zugesprochen werden sollte. Daher trägt Sopron den Titel „Stadt der Treue“.
Die Ziegenkirche (Kecske-templom) und die Domonkos-Kirche sind zwei der schönsten gotischen Bauwerke in Sopron. Die Kecske-Kirche ist bekannt für ihre markante gotische Fassade und den wertvollen barocken Innenraum.
Mein Resume: Ein Spaziergang durch die Altstadt ist ein Muss, um die reiche Geschichte und Architektur zu genießen. Übrigens: Das Hotel bietet einen kostenlosen Sightseeing-Zug zur Besichtigung des Stadtzentrums – einfach mal anfragen!
Esterházys – Ungarns bekannteste Adelsfamilie
Und noch einen Tipp für alle Fans von Europäischen Adelsfamilien habe ich: Entdeckt das reiche kulturelle Erbe der Esterházy-Familie in der Nähe von Sopron, die sowohl politisch als auch kulturell die europäische Geschichte geprägt hat.
Das Schloss Esterházy in Fertőd, der größte barock-rococo-Komplex Ungarns, gilt als Meisterwerk und erlebte seine Blütezeit im 18. Jahrhundert unter Miklós „dem Prächtigen“. Das beeindruckene Bauwerk ist nur rund 28 Kilometer von Sopron entfernt und sollte ein Muss auf euren Reiseplan sein!
Wer nicht genug von den Bauwerken der Adelsfamilie bekommen kann: Nicht weit entfernt bietet das Schloss Esterházy in Eisenstadt, das schönste Barockschloss Österreichs, Einblicke in das höfische Leben, begleitet von Konzerten und kulinarischen Erlebnissen. Ich habe mir natürlich das ungarische Schloss Esterházy angeschaut.
Die mittelalterliche Fraknó-Burg, ebenfalls in Österreich, seit 1622 im Besitz der Esterházys, diente einst als Schatzkammer und beherbergt heute Ausstellungen und Führungen, die das Burgenland prägen.
Was gibt es sonst noch rund um Sopron zu entdecken?
Falls ihr noch mehr Tipps für Ausflüge braucht, schaut einfach auf der Seite des Hotels. Diese haben ein sehr gutes und breites Angebot aufgestellt, was man sich angucken kann.
In der Seegrotte – Hinterbühl war ich bei meinem letzten Wien Besuch zu Pfingsten gewesen und kann es daher empfehlen.
Offenlegung: Wir wurden vom Fagus Hotel für zwei Tage nach Sopron eingeladen.
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